Es wanderte viel Geld ins Stadion statt in die Mannschaft, ins Trainingszentrum statt ins Scouting oder die zweite Mannschaft. Ablösen wurden nicht voll oder in viel Durchschnitt reinvestiert, Abgänge nicht gut ersetzt, usw... Die Folgen sehen wir heute.
Das Problem ist, dass viele hier die (lang durchgekaute) Vorgeschichte zwar kennen und diskutieren, sie aber mit der aktuellen schwierigen spielerischen und personellen Situation nicht in einen direkten Zusammenhang bringen.
Man braucht bei Mißerfolg einen greifbaren Schuldigen. Also muss wahlweise Frontzeck blöde oder Dammeier blind sein, weil (zum Beispiel) Middendorp oder Saftig schon weg sind. Vor allem Saftig hat großen Anteil an der kontinuierlichen Schwächung des Kaders. Er war es, der als Nachfolger von Heesens nicht in der Lage war, ein längerfristiges, vom vorhandenen Trainer unabhängiges Konzept zu entwickeln. Zudem hat er keinerlei Scoutingsystem gefordert oder voran getrieben. Das hat erst Middendorp getan. Saftig hat mehr oder weniger von der Hand in den Mund gelebt, dabei aber auch gute Griffe getätigt.
Ich habe nichts gegen Anspruchsdenken, wenn man dabei berücksichtigt, dass die fehlenden Strukturen nicht Dammeier und Frontzeck, sondern wohl eher Saftig, Kentsch und anderen Vorgängern anzulasten sind. Dammeier ist neu im Geschäft und fängt praktisch mit allem bei Null an, weil es nichts gibt, was er hätte erben und weiterführen können! Er täte sich beispielsweise wohl auch leichter, wenn er in einer eigenen Scoutingdatenbank nach Spielern suchen könnte.
Die vorsichtige Vertragsgestaltung bei Frontzeck ist kurz, deshalb gut und den Fehlern der Vergangenheit geschuldet. Langfristige Konzepte sollte in meinen Augen sowieso lieber der Sportdirektor erstellen - wenn er denn dafür Geld und vor allem Zeit bekommt .