Die allgemeine Lage von Verein und Mannschaft

  • Wo ist da denn die Initialzündung? Die dritte Liga ist defizitär. Es gibt weniger Werbe-Einnahmen als in Liga 2. Sponsoren öffnen die Schatulle nicht nur bei Medienpräsenz, sondern nur bei positiv besetzter Berichterstattung. Und das war beim Abstieg sicher nicht der Fall, weil wir klar die Looser waren.


    Ich denke, wir wurden mehr als Teilnehmer der spannendsten Entscheidung des Jahres gesehen, und nicht als der große Looser.

    "Jetzt rollen wir das Feld von hinten auf"


    Stefan Ortega nach dem 2:1-Heimsieg gegen Unterhaching

  • Wir sollten uns alle mehr auf das hier und jetzt konzentrieren als auf das, was damals hätte wenn und aber. Hätte wenn und aber wären wir noch in der 1. Liga.
    Ich glaube, dass in der jetzigen Tabellenkonstellation jeder gerne mit Darmstadt tauschen würde. Die spielen um den Aufstieg zur Liga 1, wir um den zur Liga 2.
    Auch wenn es 9 Punkte Vorsprung jetzt sind - es ist noch nicht durch. Der Aufstieg steht erst fest, wenn er einem mathematisch nicht mehr zu nehmen ist. Siehe Rückspiel D98 letzte Saison...
    Ahja, und die Pokale gibts ja auch noch :arminia:

  • Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieser Verein einfach schon zu oft abgestiegen ist.
    Anders kann ich mir nicht erklären, warum diese Fehler mit so einer unkritischen "Na-und-Einstellung" hingenommen werden.
    Natürlich ist es gut, dass man dann die Scherben zusammenkehrt und wieder von vorne anfängt.
    Man könnte zur Abwechslung aber auch mal versuchen, das was man mühevoll aufgebaut hat, nicht gleich wieder mit dem Dicken Hintern der Blauäugigkeit, einzureißen.
    Bei mir hinterlässt jeder Abstieg eine neue Narbe in der ohnehin schon geschunden Arminia-Seele. Und die Darmstadt-Narbe ist besonders tief. Die wird auch nicht durch den direkten Wiederaufstieg verschwinden, die bleibt für immer, wie alle anderen zuvor auch.


    Findest du es nicht etwas dünn, dieses verlorene Reli-Rückspiel so oberflächlich unter die Überschrift zu stellen, daß man sich mit dem Hintern wieder alles einreißt?
    Das war ein Fußballspiel.
    Da kannst du heute gegen Darmstadt verlieren und morgen gegen Werder Bremen gewinnen.
    Das hat nichts mit einer Na-und-Einstellung zu tun.
    Man muss trotzdem das Positive sehen und den Blick nach vorn richten.
    Wäre das nicht grauenhaft, wenn Verein und Sponsoren jetzt auch so wie du in Selbstmitleid zerfliessen?

    "Jetzt rollen wir das Feld von hinten auf"


    Stefan Ortega nach dem 2:1-Heimsieg gegen Unterhaching

  • [Blockierte Grafik: http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_unknownauthor_lol.gif] Der war gut!
    Der einzige, der dieses Spiel und seine negative Dramatik als Überschrift für seine Argumentation verwendet, bist du.
    Meine Kritik richtet sich auf weitaus mehr, als nur auf dieses eine Spiel.


    Da du aber ganz offensichtlich mangels weiterer Argumente anfängst anderen irgendwas zu unterstellen und auch keine andere Meinung als deine eigene akzeptierst, klinke ich mich an dieser Stelle hier aus. Ist mir zu blöde.
    Nur weil einer nicht alles glaubt, was man ihm erzählen will, nicht zu allem "Ja und Amen" sagt und "Hurra" schreit, zerfließt er noch lange nicht in Selbstmitleid oder denkt nur negativ.

    Einmal editiert, zuletzt von T-Bag ()

  • Zitat

    Aber wir drehen uns ohnehin nur noch im Kreis.


    Das bringt hier wirklich nichts.
    Viel Text werde ich mit meinen Gicht Fingern eh nicht schreiben.
    Nur mal so allgemein, ohne auf einzelne Beiträge einzugehen.


    Wir Gefühl und jetzt erst Recht! Das ich nicht lache.
    Wohin hätte die Reise denn noch gehen sollen, in die 4 Liga oder in die Pleite?


    Die letzte Chance überhaupt wurde erkannt und möglich gemacht, sonst nichts.
    Ob sich wirklich was geändert hat bei den Sponsoren werden wir sehen wenn es darum geht in der 2.Liga dauerhaft mitzuhalten oder sogar aufzusteigen.


    Das ohne Geld auch keine Tore geschossen werden weiß doch jedes Kind und die Sponsoren und der Verein auch.
    Richtig Geld kann man nur in der 1. Liga verdienen. Da gab es keins und in der 2. Liga gab es auch nicht genug um drin zubleiben oder wieder aufzusteigen.


    Ja, jetzt kurz vor dem endgültigen aus wurde investiert weil wir uns Jahre in der 3 Liga eh nicht leisten können.
    Mal schauen wie es weitergeht.

    Millionen verbraten, nichts dazugelernt.
    Neuanfang auf allen Ebenen in Liga 3

    Bis wir wieder aufsteigen in die 2. Liga, vergehen etliche Jahre.

  • Schon fast anmaßend mit welcher Selbverständlichkeit hier die Sponsorengelder hingenommen werden. Die Unternehmer haben mitunter privates Geld investiert und ihr Engagement in der dritten Liga sogar verstärkt um der Stadt seinen Profiverein zu erhalten. Vielleicht weil sie mehr darin sehen als unsere Stadtväter. Das kann man nicht hoch genug anrechnen, denn auch wenn sie gesagt hätten, dass es nun endgültig reicht, wäre dafür jedes Verständnis angebracht gewesen.

    oemmes


    "Am Ende wirkte alles wie eine Demonstration der Tradition gegen die moderne Fußballindustrie. Als wollten die Fans eines alten Bundesligastandorts den modernen Parvenüs aus den Retortenklubs zeigen wie sich echte Stimmung anhört."

    (BZ am 30.04.2015 nach dem Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg)

  • Es reicht ja in meinen Augen einfach, sich das Spielermaterial anzuschauen. Wir sind vor 2 Jahren mit einem gut durchschnittlichen Drittligakader aufgestiegen. Krämer und Arabi haben uns jede Woche wieder erzählt, dass wir bei weitem nicht den stärksten Kader, dafür aber eine echte Mannschaft haben.


    Und darum bleibt Stefan Krämer für mich auch weiterhin ein Geschenk des Himmels, der aus diesem Kader eine Aufstiegsmannschaft geformt hat. Dass von Ahlen ne Riesenwurst ist bzw. kein Cheftrainer, das hat er nun erneut in München bewiesen. Bei der Wahl seines Co-Trainers (gepaart natürlich mit der Pleite unseres Vereins) hatte er aber ein glückliches Händchen. Und darum fühlte sich dieser Aufstieg vor 2 Jahren auch so "groß" an.


    Leider haben Krämer, Arabi und die Sponsoren in der 2. Liga einfach ne Menge falsch gemacht. Und das von Anfang an. Krämer alleine die Schuld in die Schuhe zu schieben, dass man sich nicht ausreichend verstärkt hat, wie es hier von manchen stumpf behauptet wird, ist mir weiterhin zu einfach. Wenn Sembolo der beste Stürmer war, den wir kriegen konnten, dann hat es nicht nur am Trainer gelegen. Die Quittung bekamen wir nach Klos Verletzung und in dieser Zeit hat sich Einiges offenbart.


    Die Kaderplanung war im Nachhinein ein kapitaler Bock, den aber alle zu vertreten haben. Krämer hat darüber hinaus irgendwann angefangen mit Aufstellungen, die kein Mensch mehr verstanden hat. Der Gipfel war Hornig im Sturm und sein letztes Spiel gegen Ingolstadt (?), wo gefühlt nur noch Defensivspieler auf dem Platz standen. Die Entlassung war also nur folgerichtig. Sympathie hin, Sympathie her.


    Dass sein Nachfolger auch in Sachen Sympathie schlecht angenommen wurde mal ausgeklammert, halte ich die Wahl Norbert Meier zu diesem Zeitpunkt auch sportlich weiterhin für falsch (Jetzt mal unabhängig, was sich hier die nächsten Jahre noch entwickeln mag), wenn man das Ziel Klassenerhalt hatte.


    Ich habe die trostlosen und feigen Heimspiele nicht vergessen. Erst als der Abstand schon groß war, wurde mit Przybylko endlich der 2. torgefährliche Mann gebracht und es fing an besser zu werden. Das Ende ist bekannt, man hat sich in die Relegation gequält und hat das Rückspiel einfach nur verhunzt. Eigentlich hat man nach den ersten 15-30 Minuten schon gemerkt, dass das schief geht. Dass der Teufel persönlich das Drehbuch für das Spiel geschrieben hat, ist traurige Geschichte, es hätte aber nach 90 Minuten vorbei sein können/müssen. Und das Ding mit der Einstellung ist dann halt auch Trainersache.


    Darum sage ich weiterhin, dass Meier bei mir erst mit dem Klassenerhalt 2016 in der 2. Liga hier ankommt. Den Kader dafür, um zum Ursprungspunkt des Beitrags zu kommen, hat er in meinen Augen jetzt schon. Das ist kein Vergleich mit unserem "Zweitligakader" vom letzten Jahr. Geld wurde unstrittig vor der Saison in die Hand genommen, endlich scheint man es begriffen zu haben. Mit diesem Kader musst du genauso souverän in der Tabelle dastehen und auch am Ende so abschließen, wie das im Moment aussieht. Darum wird das Gefühl dieses Aufstiegs zwar ein Schönes, aber eben kein so Außergewöhnliches sein wie vor 2 Jahren. Damals konnten wir vom Personal her, dieses Mal müssen wir damit hoch.


    Was oder wer dafür verantwortlich ist, dass man auf einmal vernünftig in Beine investiert, ist mir erstmal relativ egal, wenn das auch nächstes Jahr so bleibt. Der Abstieg hat uns dennoch 2 Jahre gekostet und dass die finanzielle Schere von oben nach unten immer weiter aufgeht und es ohne massive Unterstützung durch Geldgeber nicht mehr geht, muss ich hier hoffentlich keinem mehr sagen. Es bleibt zu hoffen, dass das kein Strohfeuer bleibt. Auch ich war gegen Darmstadt im Stadion, aber positiv werde ich dieses Spiel nie sehen, sorry!

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

  • Schon fast anmaßend mit welcher Selbverständlichkeit hier die Sponsorengelder hingenommen werden. Die Unternehmer haben mitunter privates Geld investiert und ihr Engagement in der dritten Liga sogar verstärkt um der Stadt seinen Profiverein zu erhalten. Vielleicht weil sie mehr darin sehen als unsere Stadtväter. Das kann man nicht hoch genug anrechnen, denn auch wenn sie gesagt hätten, dass es nun endgültig reicht, wäre dafür jedes Verständnis angebracht gewesen.


    Dieser Beitrag spiegelt auch meine Denkweise wieder. Normalerweise müsste ein Unternehmen wie Arminia in der Lage sein sich selbst zu finanzieren. Wenn Gerry Weber den Spaß am Fußball verliert kann es ganz schnell dunkel werden auf der Alm. Ich erinnere an unsere immernoch vorhandenen ca. 25 Mio. € Schulden.


    Ich hoffe und vermute aber das hinter unserem Aufschwung ein langfristiger und nachhaltiger Plan aller Verantwortlichen steckt. Wünschen würde ich mir wie so oft mehr Transparenz in der Frage wie es um den Verein steht. Zwar werden neue Sponsoren vorgestellt wie der Baumarkt zuletzt, aber die Gesamtsituation oder zur Stadiongesellschaft hört man leider nix. Ich weiß natürlich das aus strategischen Gründen so wenig wie möglich veröffentlicht wird, danke.


    @T-Bag: Natürlich nutzt sich die Aufregung nach dem xten Abstieg und damit verbundenen Neuanfang etwas ab. Da habe ich zu Krämerzeit mehr Aufbruchsstimmung gespürt, erkenne jetzt aber auch das mit Herrn Meier anscheinend langfristiger etwas geplant und auch umgesetzt wird. Und Kontinuität, da stehe ich drauf.


    Vielleicht bringt ja die Sommerpause insgesamt mehr Erkenntnisse zur Gesamtsituation, erster Anlass wäre ja die Lizenzerteilung für die nächste Saison. Oder gibt's die schon?


    Derzeit erfreue ich mich uneingeschränkt über den sportlichen Erfolg der Arminia, denke aber auch mit Grausen an das letzte Relegationsspiel und die Heimniederlagenserie davor. Da gefällt es mir so schon viel besser! Allein die bisher sechzig! geschossen Tore sind eine Wucht.

    Mein Heimatverein seit 1966.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimatverein1966 ()

  • Aber man muß sich im Rückblick doch auch mal eingestehen, daß wir von einem normalen Klassenerhalt meilenweit entfernt waren! Sowohl die Leute, die den Abstieg negativ begreifen, als auch die dem etwas positives abgewinnen können nutzen hier oft den Konjunktiv. Hätte Feick das Ding reingemacht, hätte die Hütte gebrannt. Hätten wir in Dresden unentschieden gespielt wären wir direkt abgestiegen. Und ich glaube dann wäre NICHT so ein Zusammenhalt und so eine Kaderzusammenstellung wie aktuell zu beobachten gewesen! Hätten wir die Klasse "normal" gehalten, hätten die potentiellen Geldgeber vielleicht gesagt "geht ja auch so. Reicht doch." Ich weiß es nicht, aber ich sehe es trotz totalem Schockzustand damals so, daß ich diese Reli-Spiele nicht missen möchte. Einige von Euch mögen ja die Dramen gegen 1860 und Co. schon mitgemacht haben, ich aber nicht. Ich habe nur die saudämlichen Bundesliga-Abstiege mitgemacht und da zu sagen, daß der Verein einfach zu oft abgestiegen ist?! Das macht doch Arminia aus... Sobald wir nach Höherem gestrebt haben sind wir auf die Fresse gefallen, siehe die neue Tribüne. Nee danke. Wenn wir irgendwann wieder zurückkehren zum pendeln zwischen 1. und 2. Liga wäre ich hochzufrieden.

  • Zu Oemmes Beitrag 22887 (zitieren klappt mobil nicht):


    Genauso anmaßend kann man aber dagegenhalten, mit welcher Selbstverständlichkeit die Sponsoren hier die Stimmanteile und die komplette Gewalt über das Kapital an sich gerissen haben. Nicht falsch verstehen, ich finde das aktuell alles gut so, aber bis vor der Saison bestand deren Führung lediglich aus Löcherstopfen und Lebenserhaltung mit möglichst geringem Einsatz. Niemand hätte das machen müssen, aber ich bin der Meinung, wenn man sich einen Verein krallt, dann sollte man es auch richtig angehen und das passierte mE ab dem Tag des 2. Relispiels.

  • In meinen Augen hat Krämer seinen Anteil daran das Arminia überregional wieder positiv wahrgenommen wurde. Mit einer Durchschnittstruppe aufgestiegen und eigentlich allen war klar, dass diese Mannschaft die 2. Buli nicht halten kann. Umso überraschter war ich, dass die Chance dafür sogar da war.


    Mit Meier hat man dann aber einen Coach verpflichtet der ein ganz anderes Standing hat. Somit können wir beiden Trainern danken, Arminia ein positives Image verpasst zu haben. Erst das war das Signal für unsere Gönner und Sponsoren, dass Bielefeld diesen Verein wirklich braucht.


    Der Abstieg war vermeidbar, unnötig, aber in der Gesamtheit musste man dies leider in Kauf nehmen. Natürlich hat uns das 2 Jahre zurückgeworfen, allerdings kam der Aufstieg eigentlich auch 1 Jahr zu früh.
    Nach dem bitteren Abstieg hat man uns zumindest Bundesweit Mitgefühl entgegen gebracht, früher gab es darfür nur Spott und Häme.
    Schnell raus aus dieser Drecksliga und vernünftig bleiben, dann erleben wir auch die nächsten Jahre bessere Zeiten.

    Erstes Auswärtsspiel: Doofmund-Bielefeld: 11:1


  • @heimatverein, ich glaube langfristige Pläne sind im Fußball allgemein und bei Arminia im Speziellen nur schwer umzusetzen. Der Grund ist relativ einfach. Wir wandeln permanent zwischen irgenwelchen Ligen hin und her mit nem fetten Rucksack Schulden auf dem Buckel. Zudem muß man den sportlichen und finanziellen Weg trennen. Beides ist natürlich stark voneinander abhängig. Man kann die finanziellen Belastungen relativ genau planen, jeweils abhängig von der Liga. Beim sportlichen Konzept wirds schwieriger. Relativ viel Geld für Spielertransfers auszugeben bedeutet nicht immer gleichzeitig sportlichen Erfolg. In der dritten Liga ist Arminia ins Risiko gegangen, mit anderen Worten man hat mehr investiert als man Einnahmen hat. Das Konzept scheint aufzugehen. Langfristig müssen Arabi und Meier Qualität kaufen, die nicht zu teuer ist und damit die Mannschaft gezielt verstärken . Eine andere Chance bzw. Konzept wirds wohl nicht geben.

    Meine Jahre der Leidenschaft
    Bundesligaaufstiege:
    1970,1978,1980,1996,1999,2002,2004,2020
    03.10.1970:Arminia-Bayern1:0;Braun
    10.03.1979:Bayern-Arminia 0:4
    Eilenfeld (2),Graul,Schröder
    06.11.1982: Dortmund-Arminia11:1
    13.02.2005:Arminia-Bayern 3:1;Porcello,Buckley(2)



    :arminia: [color=#0048ff]Wir sind Ostwestfalen-stur·hartnäckig·kämpferisch :arminia:

  • Langfristige Pläne im Fußball sind möglich, wenn man sich in der Art aufstellt, daß man auch sportlichen Misserfolg über einige Jahre wegstecken kann. Das hat Arminia nur nie gemacht, weil man auf Teufel komm raus in der ersten Liga spielen wollte. Beispiele für diese These gibt es mehr als ausreichend. Den SC Freiburg, Mainz 05 und sogar den SC Paderborn, um nur einige zu nennen. Da ist es auch sinnlos von verschenken Jahren zu sprechen. Wer langfristig plant und arbeitet, der wird seine Chance früher oder später bekommen. Man darf da letztlich nur auf sich selber schauen und nicht ob uns jemand den Rang ablaufen könnte.


    Mit diesem Wissen im Hintergrund fand ich den schleichenden Verfall mit all seinen Nebenerscheinungen die man hier besser gar nicht mehr einzeln aufführt von 2009 bis 2011 wesentlich schlimmer als den dramatischen Abstieg gegen Darmstadt. Ob die Initialzündung bei den Sponsoren nun mit oder ohne Abstieg stattgefunden hätte ist völlig zweitrangig. Ich gehe sogar soweit, daß die Grundlage für diese Unterstützung in der vernünftigen Arbeit in den zwei Jahren zuvor gelegt worden ist, als man unter Zillies, Laufer, Arabi und Uhlig gezeigt hat, dass Arminia nicht mehr der verfilzte Chaosclub ist. Die dramatische Relegation mag dann unabhängig vom Ausgang der Auslöser gewesen sein. Mehr aber auch nicht und deshalb lohnt der Streit darum kaum. Wichtig ist woanders!


    Meine Narben von 2009 bis 2011 sind in jedem Fall deutlich größer, als ein simples Fußballspiel sie jemals hätte machen können. Der Abstieg gegen Darmstadt war merkwürdig surreal, aber die Ereignisse jener Jahre hatten meine Leidenschaft wirklich gebrochen.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Da ist sehr viel wahres dran, wenngleich ich noch etwas weiter zurückgehen würde. Das "seriöse" Arbeiten begann mit der Ausgliederung und Umstrukturierung und somit mit der Abgabe der Entscheidungen in die Hände der Sponsoren. Die jetzt handelnden Personen sind doch letztlich ausführende Organe. Da kann der Pressesprecher schonmal Geschäftsführer werden, denn bei einem starken "Rückhalt" kann eigentlich nicht wirklich was kaputt gemacht werden. Erst nach installieren dieser Personen, die zugegeben meist unaufgeregt und seriös agieren, und nach dem Trauma Darmstadt haben die Sponsoren den Karren nun weiter angeschoben. Mit Leuten wie Schnitzel, Geilhaupt & Co wäre so etwas nicht ermöglicht worden.

  • Gönner,
    es ist viel Wahres dran, was du schreibst, aber Vergleiche mit Freiburg und Paderborn sind insofern schwierig, weil die heutige Ausgangssituation bei denen anders ist als bei uns. Diese Vereine haben über Jahre seriös gearbeitet und schleppen daher keine 25 Mille. Schulden mit sich rum. Da ist es natürlich einfacher Geld in die Jugend zu stecken , was wir z. Z. nicht haben. Die Chaosjahre unter Kentsch, Schnitzelmeier und Co. haben ihre Spuren hinterlassen, in der Form, dass die jetzige Führung über Jahre hinweg erst mal aufräumen und Konzepte entwickeln muss. Das wird dauern. Diese Saison sieht das Konzept ja ziemlich simpel aus: viele Kohle in den Kader investiert( in Vorleistung gegangen) , um dann aufzusteigen und anschließend die Sanierung mit sportlichen Erfolg umzusetzen. Jugendarbeit oder sogar Jugendinternat wie in Freiburg ist bei uns erst mal Utopie. Aber daran muss natürlich gearbeitet werden.

    Meine Jahre der Leidenschaft
    Bundesligaaufstiege:
    1970,1978,1980,1996,1999,2002,2004,2020
    03.10.1970:Arminia-Bayern1:0;Braun
    10.03.1979:Bayern-Arminia 0:4
    Eilenfeld (2),Graul,Schröder
    06.11.1982: Dortmund-Arminia11:1
    13.02.2005:Arminia-Bayern 3:1;Porcello,Buckley(2)



    :arminia: [color=#0048ff]Wir sind Ostwestfalen-stur·hartnäckig·kämpferisch :arminia:

  • Zitat

    (...)
    Das "seriöse" Arbeiten begann mit der Ausgliederung und Umstrukturierung und somit mit der Abgabe der Entscheidungen in die Hände der Sponsoren. Die jetzt handelnden Personen sind doch letztlich ausführende Organe. Da kann der Pressesprecher schonmal Geschäftsführer werden, denn bei einem starken "Rückhalt" kann eigentlich nicht wirklich was kaputt gemacht werden. Erst nach installieren dieser Personen, die zugegeben meist unaufgeregt und seriös agieren, und nach dem Trauma Darmstadt haben die Sponsoren den Karren nun weiter angeschoben. (...)


    Die Ausgliederungen der Fußballabteilung und des Stadions haben die Entscheidungsgewalt der Sponsoren faktisch nicht geändert. Die Kontrolle der Gesellschaften ist völlig auf den Verein ausgerichtet. Der Einfluss der Sponsoren geschieht vor allem über die Finanzen und entsprechende Posten im Wirtschaftsrat des e.V.. Die Ausgliederungen mögen in der Organisationsstruktur, der Risikoverteilung und den möglichen Verkauf von Anteilen (des Stadions) Auswirkungen haben. Für die Kontrolle an sich bleibt der e.V. maßgebend. Das liegt in der Natur einer KGaA und des § 18 unserer Satzung. Darüber bin ich auch ganz froh, weil das trotz der Ereignisse der Vergangenheit immer noch einen Unterschied zu Clubs wie RB Leipzig darstellt, die gerade zeigen, wie weit man das Vereinsrecht auch ohne Ausgliederungen aushölen kann.


    Das zuvor das seriöse Arbeiten begonnen hat möchte ich beim Blick zurück auf die Ära Brinkmann mal dezent zurückweisen. Es wurden strukturelle Reformen eingelietet, aber Vertrauensbildung sieht völlig anders aus und auch Arminias Sponsoren haben durchaus zweifelhafte Rollen gespielt in jenen Tagen. Wobei ich mich bei den "zwei Jahren" etwas korrigieren muss. Vom Abstieg 2014 zurück gesrechnet wären es wohl drei Jahre gewesen bis zum Personalwechsel.


    Zitat

    Gönner,
    es ist viel Wahres dran, was du schreibst, aber Vergleiche mit Freiburg und Paderborn sind insofern schwierig, weil die heutige
    Ausgangssituation bei denen anders ist als bei uns. Diese Vereine haben über Jahre seriös gearbeitet und schleppen daher keine 25 Mille. Schulden mit sich rum. (...)


    Diese Jahre stehen jetzt halt noch vor uns. Wenn jetzt auch der Start schwieriger ist als bei den genannten Beispiel, so muß man dennoch mit dem Weg in diese Richtung anfangen. Die positiven Meldungen der letzten Zeit zeigen, daß dies auch anerkannt wird und vielleicht kommt man so etwas schneller wieder von den hohen Schulden runter. Nur eines ist klar. Mit einem "Hau ruck!" wird es nicht mehr gehen. Gefragt ist Konstanz.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

    5 Mal editiert, zuletzt von Gönner ()

  • Zurück auf den Platz, hier meine Prognose:


    Leider nimmt man sich rund um den Pokal-Hype eine ausgewachsene Form- u. Ergebniskrise.


    Gegen CB null Punkte. Danach wird DD, nachdem die eigentlich nix mehr auf die Kette bekommen, gegen den DSC das beste Spiel der RR machen und gewinnen, also abermals 0 Punkte. Und schwupps hat man gegen Fortuna Telgte ein 6 Punkte-Spiel. Derby gegen Telgte kann man nicht, so steht man also Mitte/ Ende April punktgleich mit Telgte auf Platz 2..4 und alles ist wieder auf Anfang.


    Ich sage ja nicht, das man nicht aufsteigt, aber das wird noch eng und knapp und kribbelig genug. Absolut Arminia-untypisch, bereits x-Spieltage vor Schluß komfortabel das Ziel zu erreichen. Und das wird auch nicht passieren.


    Bin der erste, der sich freut, wenn das alles so nicht eintrifft, aber ich habe so eine Ahnung.....


    Munter bleiben,
    Gruß

  • O.K. ich halte dagegen und sage, dass man gegen Cottbus zu Hause gewinnt, in Dresden einen Punkt holt und Münster schlagen wird. Den Aufstieg machen wir in Wiesbaden klar.

    oemmes


    "Am Ende wirkte alles wie eine Demonstration der Tradition gegen die moderne Fußballindustrie. Als wollten die Fans eines alten Bundesligastandorts den modernen Parvenüs aus den Retortenklubs zeigen wie sich echte Stimmung anhört."

    (BZ am 30.04.2015 nach dem Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg)

  • Da kaufe ich lieber oemmes sein Modell, kann aber nicht verhehlen das die Vorahnung vom 68er für unsere Arminia auch nicht so unwahrscheinlich ist.

    Mein Heimatverein seit 1966.

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