Warum jetzt hier teilweise schon wieder gefordert wird jeden Stein einzeln umzudrehen, die Insolvenz zu beantragen und möglichst viele Köpfe rollen zu lassen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sehr wohl aber kann ich den Schrei nach einem Konzept nachvollziehen, dass Arminia seit Jahren nicht hat. Die Arbeit der vergangenen zwei Jahre sah sicherlich ein bisschen so aus, als wenn hier konzeptionell gehandelt wurde. Wenn man genauer hinschaut, muss man sich aber wohl eingestehen, dass dem Erfolg im vergangenen Jahr auch eine gehörige Portion Glück vorausgegangen ist. Wer hätte nach dem schlechten Start unter von Ahlen und der (aus der Not geborenen) Übernahme von Krämer denn ernsthaft mit solch einer Entwicklung gerechnet? Nach dieser Erfolgsgeschichte habe ich (zugegebenermaßen etwas blauäugig und naiv) selbst dran geglaubt, dass nun so etwas wie eine Philosophie im Verein vorherrscht, die das Konzept quasi vorgibt. Dass dieses scheinbar nicht so war hat man dann natürlich mit dem Rausschmiss von Krämer und der Übergabe an Meier (..einem völlig anderen Trainertypen..) feststellen müssen.
Wenn ich mich richtig entsinne, waren die Signale der Geldgeber aus der Wirtschaft immer so zu deuten wie "Ihr müsst jetzt erst mal beweisen, dass Ihr Euren Weg selbst gehen könnt, dann unterstützen wir Euch auch nachhaltig..!". Dass dieseses "überleben lassen" sicherlich unbefriedigend für uns alle ist, ist ja klar. Dennoch weiß niemand wie die Gespräche hinter verschlossenen Türen aussahen und wie die Arminia-Verantwortlichen sich dort darstellen. Ich kann mir zum Beispiel gut vorstellen, dass es nicht unbedingt dem Geschmack von mächtigen Wirtschaftsleuten entspricht, wenn ein Quereinsteiger wie Uhlig diesen Verein führt. Ob das mit jemand anderem anders laufen würde, ist müßig zu diskutieren. Dennoch fände ich es persönlich sehr wünschenswert, wenn dieser ewige Schrei nach der großen wirtschaftlichen Unterstützung endlich mal verstummen würde. Akzeptiert doch einfach die Situation wie sie ist! Klar wäre es schön ein "Rundum Sorglos-Paket" von Dr. Oetker und co. zu erhalten, welches unseren Verein nachhaltig besser aufstellt und kurz- bis mittelfristig zurück in die Bundesliga führt, aber das wird es einfach nicht geben! Auch wenn sich das halb OWL seit gefühlten 15 Jahren herbeiredet. Niemand von uns wird durch das Geschreibsel hier daran etwas ändern können!
Also bleibt doch unter dem Strich nur, dass der Verein selbst alles dafür tut konzeptionell und erfolgreich zu arbeiten. Es ist doch völliger Blödsinn zu behaupten, dass Arminia kein Geld hätte um konzeptionell etwas aufzubauen. Die Vereine, die eine Philosphie haben und diese konzeptionell leben, sind erfolgreich: Bayern, Dortmund, Frankfurt, Mainz, Augsburg ... alles solche Beispiele! Die letzten zwei Vereine hätten wir übrigens vor gar nicht mal allzu langer Zeit noch hinter uns eingeordnet. Auch bei Arminia wäre es sehr wohl möglich einen "Plan" aufzustellen an dem man festhält, die Nachwuchsarbeit zu stärken, eigene Profis herauszubringen undgezielt Talente verfplichten, die bezahlbar sind. Das hätte eigentlich nach dem Aufstieg das mittlefristige Ziel sein müssen. Natürlich muss es dann kurzfristig (da gebe ich Euch Recht) auch bei den Profis soweit funktionieren, dass die Minimalziele erfüllt werden können. Ich denke wir sind uns alle einig, dass dieser Abstieg (wenn er denn
kommen sollte..) völlig überflüssig ist und mit ein bisschen mehr
Weitsicht problemlos hätte verhindern können. Nun hat man in der Sommerpause (ganz gleich, wie die Saison endet) aber natürlich erneut die Chance einen solchen Weg zu beginnen..