Die allgemeine Lage von Verein und Mannschaft

  • Was ist denn jetzt der Grund für das negative Nachtreten gegen Rejek? Ich finde schon, dass er mit der Sanierung hier mehr erreicht hat, als wahrscheinlich jeder andere zuvor. Und für sportliche Belange war er ja primär auch nicht zuständig.


    Seine Erfolge beim Schmieden des Bündnisses sind völlig unbestritten. Aber er hat ab einem gewissen Zeitpunkt öffentlich Positionen für den sportlichen Bereich bezogen, die man im Nachgang sehr kritisch sehen kann.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

  • Vielleicht mit viel Wohlwollen, aber wie du schon richtig schreibst, mittel und langfristig unser absoluter Genickbruch. Dieser Mann war dermaßen identitätsstiftend.


    Arminia hat selten so Spaß gemacht wie unter ihm. Uwe Rapolder will ich da vielleicht noch nennen


    Unstreitig. Dennoch war auch er am Ende uneinsichtig, hat kaum im Spiel reagiert und stur (dafür respektiere ich ihn sogar) an Dingen festgehalten, die nicht mehr funktionieren konnten.


    Den Kniff, Maier einzubauen, hat er verweigert und das war am Ende ggf einer der Schlüssel zum Klassenerhalt.


    Ich gehe daher davon aus, mit Neuhaus wären wir abgestiegen. Hätte mich damals ebenso sauer gemacht. Aber da hätte man ein Festhalten nach außen glaubhaft verkaufen können und er hätte in der zweiten Liga Kredit bekommen.


    Dass Kramer scheitert... Siehe mein Beitrag im Arabi Thread... Mehrheitlich hier erwartet.


    Bzgl Rejek darf man halt auch nicht vergessen, dass solche Bolzen wie die Änderung der Logo Farbe auf ihn gehen. Vermutlich auch die Entscheidung gegen ein blaues Heim Trikot, oder bin ich da zu böse? Natürlich geht's am Ende nicht primär darum, aber ist eine Vereinsidentität nicht das, was dauerhaft besteht? Wir hatten schon ARMiniA, die Änderung der Tor Musik, wo sich Protest regte. Und dann kam die Nummer, die einem hätte vor Augen führen müssen, dieser Mann mag Visionen haben und auch Dinge richtig machen, aber die Basis hat er nie verstanden.


    Und auch unsere Unternehmen im Hintergrund haben es nicht begriffen. Ich denke aktuell immer wieder an dieses damalige Versprechen einer "Anschubfinanzierung", wenn ein gewisser Klaus Daudel Präsident wird. (Oder werfe ich da gerade etwas durcheinander? Dann bitte Korrektur)


    Im Endeffekt wurde dieses Vorhaben doch mit dem Bündnis hier verspätet umgesetzt. Man hat den Verein einmalig saniert - ob der Preis des Stadions langfristig noch weh tut... Wer weiß das schon - aber will dem Vernehmen nach nicht darüber hinaus investieren. Das ist im heutigen Profifußball schlicht zu kurz gedacht und ist zum Scheitern verurteilt. Es sei denn, es sitzt wirklich jeder Schuss zu Beginn und man frisst sich sofort richtig viel Speck an, um schwere Zeiten zu überstehen. Dafür brauchst du aber ne Menge Glück. Selbst Hopp hat doch mehrfach nachschießen müssen, als es mal nicht lief.


    Der Speck ist aber nicht gekommen. Zum einen kam Corona... Das Problem hatten aber alle... Zum anderen gingen halt die Schüsse völlig daneben und wurden zu Rohrkrepierern. Die Patronen hießen Kramer, Ausbildungsverein bei gleichzeitig weiterem Verzicht einer zweiten Mannschaft und die Spieler Patronen, die in den Lauf kamen, haben bis auf Wimmer alle das Ziel verfehlt.


    Weiterhin hat man sich entschieden, sich vom normalen Fan völlig zu entfremden, normale Informationen fallen nun unter Datenschutz, alles was nach außen dringt, ist Einheitsbrei ohne großen Inhalt. Mittlerweile ist man vom der oberen Ebene völlig abgetaucht.


    Und im Stadion herrscht nur noch Resignation und Ultra Schalala, was das Kopfschütteln nur noch größer macht.


    Man hofft, dass endlich jemand aufwacht, aber den Glauben daran habe ich langsam verloren.

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

  • Uwe Neuhaus wird hier völlig zu Recht glorifiziert! Selten war Fußball so attraktiv, Mannschaften so kämpferisch bis zur letzten Sekunde Arminia hat Spaß gemacht wie in den letzten Jahren nicht. Und so jemand hat man vom Acker gejagt.
    Was danach kam war nur heiße Luft. Ergebnis kann man wunderbar sehen in der Tabelle. Keine Mannschaft im profifußballert mehr verloren als Arminia Bielefeld und wir kommen aus der ersten Liga.

    Samstag, 14. Oktober 1978, 15:30 Uhr, Bielefelder Alm, Bielefeld, Deutschland



  • Glorifizieren ist ja auch immer so ein komisches Wort. Für mich drückt es der Begriff “bester Fußball-Lehrer“, den wir für lange Zeit hatten, ganz gut aus. Er hat den Jungs etwas beigebracht, was sie nicht konnten: Ballbesitzfußball. Und das stur, hartnäckig und kämpferisch. Was haben die Nachfolger den Spielern beigebracht?

  • @ Lothar:
    Hast du eine Glaskugel, oder woher weißt du mit Sicherheit, dass unter Neuhaus die Saison besser gelaufen wäre? :)

  • Uwe Neuhaus wird hier völlig zu Recht glorifiziert! Selten war Fußball so attraktiv, Mannschaften so kämpferisch bis zur letzten Sekunde Arminia hat Spaß gemacht wie in den letzten Jahren nicht. Und so jemand hat man vom Acker gejagt.
    Was danach kam war nur heiße Luft. Ergebnis kann man wunderbar sehen in der Tabelle. Keine Mannschaft im profifußballert mehr verloren als Arminia Bielefeld und wir kommen aus der ersten Liga.

    Neuhaus hat zwei Sachen installiert, die seitdem wieder komplett verschwunden sind. Das eine war ein klares System mit klaren Laufwegen und einem sehr strukturierten Spielaufbau. Die wussten vom Abschlag bis zum Torabschluss genau, wer jetzt welche Wege zu gehen hat. Nicht umsonst haben z.B. Klos und Voglsammer unter Neuhaus so harmoniert.


    Der zweite Punkt war extreme Laufbereitschaft. Arminia war unter Neuhaus das laufstärkste Team der zweiten Liga und in der Bundesliga ist nur Union mehr gelaufen. Die defensiven Mittelfeldspieler haben pro Spiel zwischen 12 km und 13 km abgespult. Jetzt stehen wir auf Platz 7 und der laufstärkste Spieler ist Vasiliadis mit 11,4km im Schnitt.


    Der Mannschaft fehlen die Basics. Neuhaus und vor ihm Saibene haben es verstanden, über Systeme Sicherheit zu vermitteln. Vor allem Kramer, aber auch Forte haben das nachhaltig zerstört und Scherning bekommt das offenbar nicht in der Kürze der zeit repariert.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • Neuhaus hat zwei Sachen installiert, die seitdem wieder komplett verschwunden sind. Das eine war ein klares System mit klaren Laufwegen und einem sehr strukturierten Spielaufbau. Die wussten vom Abschlag bis zum Torabschluss genau, wer jetzt welche Wege zu gehen hat. Nicht umsonst haben z.B. Klos und Voglsammer unter Neuhaus so harmoniert.


    Der zweite Punkt war extreme Laufbereitschaft. Arminia war unter Neuhaus das laufstärkste Team der zweiten Liga und in der Bundesliga ist nur Union mehr gelaufen. Die defensiven Mittelfeldspieler haben pro Spiel zwischen 12 km und 13 km abgespult. Jetzt stehen wir auf Platz 7 und der laufstärkste Spieler ist Vasiliadis mit 11,4km im Schnitt.


    Der Mannschaft fehlen die Basics. Neuhaus und vor ihm Saibene haben es verstanden, über Systeme Sicherheit zu vermitteln. Vor allem Kramer, aber auch Forte haben das nachhaltig zerstört und Scherning bekommt das offenbar nicht in der Kürze der zeit repariert.

    Kramer hat nach Übernahme von Neuhaus der Mannschaft konsequentes Umschalten vermittelt. Das hat den Klassenerhalt gebracht. Das Gewürge unter Kramer fing mit dem Trainingslager und dem 3er-Ketten-Fokus an. Trotzdem muss man sagen, dass das Frankfurt-Spiel in der Rückrunde unter Kramer so ziemlich das beste Spiel der letzten 10 Jahre war. Da gab es nach Ballgewinn und Umschalten richtige gute, schnelle und lange Ballstaffetten. Das Spiel sollte man sich nochmal anschauen. Dann wird das Rätsel des Zusammenbruchs der Mannschaft nach dem Union-Spiel noch größer. Es geht mir nicht darum, Kramer zu rechtfertigen. Aber ganz so eindeutig war es nicht. Und für mich ist der Einbruch nach wie vor ein großes Rätsel.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Kramer hat nach Übernahme von Neuhaus der Mannschaft konsequentes Umschalten vermittelt. Das hat den Klassenerhalt gebracht. Das Gewürge unter Kramer fing mit dem Trainingslager und dem 3er-Ketten-Fokus an. Trotzdem muss man sagen, dass das Frankfurt-Spiel in der Rückrunde unter Kramer so ziemlich das beste Spiel der letzten 10 Jahre war. Da gab es nach Ballgewinn und Umschalten richtige gute, schnelle und lange Ballstaffetten. Das Spiel sollte man sich nochmal anschauen. Dann wird das Rätsel des Zusammenbruchs der Mannschaft nach dem Union-Spiel noch größer. Es geht mir nicht darum, Kramer zu rechtfertigen. Aber ganz so eindeutig war es nicht. Und für mich ist der Einbruch nach wie vor ein großes Rätsel.



    Da magst Du nicht ganz unrecht haben, nur auch hier gilt: 3 € ins Phrasenschwein, eine Schwalbe macht doch keinen Sommer !


    Ein guter Trainer zeichnet sich dadurch aus dass er Konstanz in eine Mannschaft bringt, eine Struktur und anerkennbares System. Das nicht gegeben. Deshalb war Kramer für mich bei Arminia mittelfristig genauso eine Luftpumpe wie auf Schalke. Und wie vorher in Düsseldorf.

    Samstag, 14. Oktober 1978, 15:30 Uhr, Bielefelder Alm, Bielefeld, Deutschland



  • Vielleicht hängen die Einbrüche und Nichtleistungen auch an der fehlenden Hierarchie im Team. Neuhaus hatte sich klar festgelegt und durch den Erfolg war das Ganze auch nicht angreifbar. Mit ihm wäre Arminia aber in der ersten Liga vermutlich direkt gescheitert, da er zu lange versucht hat, den erfolgreichen Ballbesitzfußball auch eine Etage höher zu spielen. Kramers Ansatz war grundsätzlich richtig. Die mannschaftsinternen Konflikte und die sich immer weiter auflösende Hierarchie im Team haben möglicherweise zum Niedergang beigetragen. Vormalige anerkannte Leistungsträger mussten sich nun zum Kampf um den Klassenerhalt motivieren. Am Beispiel Tegos konnte man deutlich sehen, wie es wird, wenn Spieler eine andere Spielweise fordern. Kramers Ansprache kennen wir alle. Wenn die intern auch so war.... Hack hat sich in dieser Saison ja auch unter Scherning ähnlich geäußert. Ich frage mich, wie die Stimmung im Team wirklich ist. Fabi hatte im Interview mal gesagt, alles sei sehr gut. Ich bin aber skeptisch, weil man dann eigentlich bedingungslosen Einsatz sehen müsste. Oder liege ich hier falsch und das Team ist einfach nur zu satt und uninspiriert? In jedem Fall wäre der Teamspirit auch Sache des Trainers.

    "Lieber mutig auf die Schnauze fallen, als den Schwanz einziehen und so auf den Sack kriegen." Tego

  • Mit ihm wäre Arminia aber in der ersten Liga vermutlich direkt gescheitert, da er zu lange versucht hat, den erfolgreichen Ballbesitzfußball auch eine Etage höher zu spielen.


    Das wäre wahrscheinlich so gewesen, aber ich behaupte den Weg wäre hier jeder ohne Murren und Knurren mitgegangen. Und langfristig wäre das auch nach heutigem Stand wahrscheinlich der bessere Weg gewesen

    der Stadt und dem Erdkreis :arminia:

  • (...) Und langfristig wäre das auch nach heutigem Stand wahrscheinlich der bessere Weg gewesen

    Ja, das mit Sicherheit, zumal Neuhaus eine gestandene und auch gegenüber dem GF Sport mit genügend Selbstbewusstsein ausgestatte Persönlichkeit ist.

    "Lieber mutig auf die Schnauze fallen, als den Schwanz einziehen und so auf den Sack kriegen." Tego


  • Das wäre wahrscheinlich so gewesen, aber ich behaupte den Weg wäre hier jeder ohne Murren und Knurren mitgegangen. Und langfristig wäre das auch nach heutigem Stand wahrscheinlich der bessere Weg gewesen

    Ich nicht. Einen möglichen Klassenerhalt kann man nicht wegschmeißen. Zumal Uwe Neuhaus auch immer sturer wurde und die interne Kommunikation zwischen UN und dem Team (ausser Fabian Klos) sowie UN und GF/Vorstand immer schlechter wurde.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


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  • Grundvoraussetzung für Erfolg ist doch, dass der Trainer und die sportliche Leitung auf einer Wellenlänge funken. Das war bei Neuhaus und Arabi nicht mehr der Fall.


    Ob es mit Neuhaus besser gelaufen wäre, ist reine Kaffeesatzleserei. Das "System Neuhaus" hat aber auch funktioniert, weil er mit Klos einen starken Kapitän hatte und auch sonst das Team gut funktioniert hat (da stand eine Mannschaft auf dem Platz). Da wurden viele Dinge mannschaftsintern geregelt. Aktuell haben wir nur einen Haufen Individualisten. Und mein Eindruck von außen ist, dass das auch an Klos liegt.

  • Zumal Uwe Neuhaus auch immer sturer wurde und die interne Kommunikation zwischen UN und dem Team (ausser Fabian Klos) sowie UN und GF/Vorstand immer schlechter wurde.


    Immer sturer wurde? So nennt man das dann?
    Lag doch nur am Jugendwahn, Talente, Papiertiger und Ausbildungsverein.

    Millionen verbraten, nichts dazugelernt.
    Neuanfang auf allen Ebenen in Liga 3

    Bis wir wieder aufsteigen in die 2. Liga, vergehen etliche Jahre.

  • Kramer hat nach Übernahme von Neuhaus der Mannschaft konsequentes Umschalten vermittelt. Das hat den Klassenerhalt gebracht. Das Gewürge unter Kramer fing mit dem Trainingslager und dem 3er-Ketten-Fokus an. Trotzdem muss man sagen, dass das Frankfurt-Spiel in der Rückrunde unter Kramer so ziemlich das beste Spiel der letzten 10 Jahre war. Da gab es nach Ballgewinn und Umschalten richtige gute, schnelle und lange Ballstaffetten. Das Spiel sollte man sich nochmal anschauen. Dann wird das Rätsel des Zusammenbruchs der Mannschaft nach dem Union-Spiel noch größer. Es geht mir nicht darum, Kramer zu rechtfertigen. Aber ganz so eindeutig war es nicht. Und für mich ist der Einbruch nach wie vor ein großes Rätsel.


    Rein spekulativ, aber den Einbruch kann ich mir nur so erklären, dass man nach dem Spiel gegen Frankfurt bzw. Union bei den Planungen für die nachfolgende Saison auf die Zielgrade gegangen ist, sich dann nach und nach Absagen eingefangen hat, wodurch der Teamgeist gelitten hat. Klos-Abschied wurde auch in der Zeit, am 14.02.2022, verkündet. So driftete dann wahrscheinlich alles langsam auseinander, weil viele ihre nächsten Karriereschritte planten und keiner mehr den Laden wenigstens für einige Wochen zusammengehalten hat. Auch nicht Kramer, der als Persönlichkeit vermutlich zu schwach und nett dafür war. Und wenn die Vereinsbosse überwiegend verlauten lassen, dass man so gesehen gar nichts in der 1. Liga zu suchen hat, wird es dir am Ende wahrscheinlich sogar egal.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

  • Rein spekulativ, aber den Einbruch kann ich mir nur so erklären, dass man nach dem Spiel gegen Frankfurt bzw. Union bei den Planungen für die nachfolgende Saison auf die Zielgrade gegangen ist, sich dann nach und nach Absagen eingefangen hat, wodurch der Teamgeist gelitten hat. Klos-Abschied wurde auch in der Zeit, am 14.02.2022, verkündet. So driftete dann wahrscheinlich alles langsam auseinander, weil viele ihre nächsten Karriereschritte planten und keiner mehr den Laden wenigstens für einige Wochen zusammengehalten hat. Auch nicht Kramer, der als Persönlichkeit vermutlich zu schwach und nett dafür war. Und wenn die Vereinsbosse überwiegend verlauten lassen, dass man so gesehen gar nichts in der 1. Liga zu suchen hat, wird es dir am Ende wahrscheinlich sogar egal.

    Ich glaube, da kamen Faktoren zusammen. Bezeichnend ist, dass mit der öffentlichen Ankündigung von Klos, er werde den Verein verlassen, quasi alles endgültig zusammen gebrochen ist. Schon vorher ist er ja von Kramer nach und nach demontiert worden, obwohl Serra nicht wirklich besser war. Dann ist der jungen Truppe noch die letzten Führungsfigur weggebrochen, denn mit Abschiedsankündigung war Klos die berühmte "Lame Duck". Von dieser Erschütterung im Mannschaftsgefüge hat man sich seitdem nicht mehr erholt.


    Das ändert aber nichts an der Grundaussage, um die es eigentlich ging. Kramer hat im Jahr des Klassenerhalts auf den von Neuhaus geschaffenen Strukturen und Laufwegen aufbauen können. Er hat die Defensive gefestigt und höher anlaufen lassen, was Neuhaus wohl verweigerte, aber die Basis war der Systemfußball von Neuhaus. Ich behaupte noch heute, wäre Kramer zu Beginn der Saison bereits Trainer gewesen, wir hätten die Klasse niemals gehalten. Das konnte man dann im zweiten Jahr sehen, als schon alleine durch den radikalen Umbruch in der Mannschaft alle Hierarchien und spielerischen Strukturen beseitigt waren und keiner mehr wusste wo er hinlaufen, bzw. was er eigentlich spielen sollte. Kramer hat sein Gelaber von "Wucht" und "Herz auf den Platz" niemals in irgendeine Handschrift auf dem Feld ummünzen können. Zwischen Kramer und Neuhaus liegen schlichtweg Welten.


    Unter den Folgen leiden wir noch heute. Kein System unter Kramer, Rückkehr in die 90er unter Forte, mit "hoch und weit gibt Sicherheit". Eine (zu) junge Mannschaft, mit wenigen erfahrenen Eckpfeilern, die in schwierigen Phasen keinen Führungsspieler auf dem Platz hat. Fraisl ist zu weit hinten und sonst ist da schlichtweg keiner. Das Ergebnis sieht man dann in Spielen wie gegen Rostock und Sandhausen.

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  • Ich sehe vieles ähnlich wie Richie und Lothar. Zu Richie würde ich aber immer entgegnen: es gab auch die Spiele gegen Frankfurt, Leipzig etc. Da war schon System und Struktur zu erkennen. Und zu Klos: ich glaube nicht, dass Klos für die ganzen jungen Neuzugänge irgendeine Bedeutung hatte und hat. Die Verkündigung des Abschieds von Klos hat niemanden im Team runtergezogen. Für uns ist Klos ein Idol, aber nicht für Hack, Lasme und Co. Das halte ich für ein Missverständnis. Ich denke eher, Lothar hat recht. Nach dem Union-Spiel wollte sich keiner für die nächste Saison bei Arminia "committen". So setzte der Zerfall ein. Klos war dabei kein Faktor.

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  • Knoppers greift im Verlaufe seines Beitrags etliche Dinge auf, die ich ähnlich sehe und von denen ich einige in unterschiedlichen Situationen auf meine Weise ebenfalls immer wieder mal angeprangert habe. Insbesondere den folgenden Punkt möchte ich da gerne noch einmal aufgreifen und unterstreichen:


    Bei aller Dankbarkeit und weitgehender Hochachtung für die Sanierung des Vereins durch das Bündnis, es war ein einmaliger Akt und griff an entscheidender Stelle ein wenig zu kurz.


    Zumindest für einen Übergangszeitraum hätte dem Verein auf den Weg in eine bessere Zukunft zusätzlich ein gewisser Begleitschutz gewährt werden müssen, auch in finanzieller Hinsicht. Kann man ja durchaus so gestalten, dass es nicht gleich zur bequemen Selbstbedienung animiert.


    Der Aufstieg mit dem unverhofften zweiten Buli Jahr hätte dieses Manko kompensieren können. Dem waren bedauerlicherweise die Pandemie (force mayeure) sowie hausgemachte ‘unglückliche Entscheidungen/ Verläufe‘ vor.


    Ich hoffe inniglich, dass die hochgelobte Sanierung des Vereins durch das Bündnis, rückblickend nicht doch noch zu einem riesigen
    Reinfall wird. Dafür müssen jedoch Fehler/ Schwachpunkte erkannt und korrigiert werden. Ein schwieriges Unterfangen, wenn du nicht jemanden hast, der mit Ahnung, Power und Überzeugungskraft voranschreitet.

  • Ich nicht. Einen möglichen Klassenerhalt kann man nicht wegschmeißen. Zumal Uwe Neuhaus auch immer sturer wurde und die interne Kommunikation zwischen UN und dem Team (ausser Fabian Klos) sowie UN und GF/Vorstand immer schlechter wurde.


    Hmmm, wurde dieser wirklich immer sturer, oder war das Verhältnis mit dem GF Sport vielleicht komplett zerstört?
    Alles rein hypothetisch, aber ich glaube das unser GF Sport nicht ganz leicht zu händeln ist und für einen Mann mit Charakter, für den ich Neuhaus halte, ein Störfaktor, gerade auf seine damalige Neuausrichtug "Ausbildungsverein" bezogen.

    der Stadt und dem Erdkreis :arminia:

  • Hmmm, wurde dieser wirklich immer sturer, oder war das Verhältnis mit dem GF Sport vielleicht komplett zerstört?
    Alles rein hypothetisch, aber ich glaube das unser GF Sport nicht ganz leicht zu händeln ist und für einen Mann mit Charakter, für den ich Neuhaus halte, ein Störfaktor, gerade auf seine damalige Neuausrichtug "Ausbildungsverein" bezogen.


    Wie @Knoppers oben schrieb, Neuhaus hielt auch nach chronischem Scheitern seines Ballbesitz-oderLangholz-Fußballs in Liga 1 daran fest. Das meinte ich mit "stur". Der hat aus den Misserfolgen nicht gelernt. Und ist auch auf die Mannschaft nicht eingegangen, die höher pressen wollten (Ortega z.B.).

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