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Knoppers greift im Verlaufe seines Beitrags etliche Dinge auf, die ich ähnlich sehe und von denen ich einige in unterschiedlichen Situationen auf meine Weise ebenfalls immer wieder mal angeprangert habe. Insbesondere den folgenden Punkt möchte ich da gerne noch einmal aufgreifen und unterstreichen:
Bei aller Dankbarkeit und weitgehender Hochachtung für die Sanierung des Vereins durch das Bündnis, es war ein einmaliger Akt und griff an entscheidender Stelle ein wenig zu kurz.
Zumindest für einen Übergangszeitraum hätte dem Verein auf den Weg in eine bessere Zukunft zusätzlich ein gewisser Begleitschutz gewährt werden müssen, auch in finanzieller Hinsicht. Kann man ja durchaus so gestalten, dass es nicht gleich zur bequemen Selbstbedienung animiert.
Der Aufstieg mit dem unverhofften zweiten Buli Jahr hätte dieses Manko kompensieren können. Dem waren bedauerlicherweise die Pandemie (force mayeure) sowie hausgemachte ‘unglückliche Entscheidungen/ Verläufe‘ vor.
Ich hoffe inniglich, dass die hochgelobte Sanierung des Vereins durch das Bündnis, rückblickend nicht doch noch zu einem riesigen
Reinfall wird. Dafür müssen jedoch Fehler/ Schwachpunkte erkannt und korrigiert werden. Ein schwieriges Unterfangen, wenn du nicht jemanden hast, der mit Ahnung, Power und Überzeugungskraft voranschreitet.
Naja, der Verein hatte ja sogar Geldmittel, um im Sommer 2021 oppulent wie nie zu investieren. Dieses Invest ist bislang nur nicht aufgegangen. Das ist aber nicht die Schuld vom BOWL. Wer so investieren konnte, hatte zu dem Zeitpunkt keinen finanziellen Begleitschutz des BOWL mehr nötig.
Außerdem hat das Bündnis bzw. Teile des Bündnisses mit lokalen Immo-Investoren deutlich nachinvestiert. Und zwar im Volumen von 10 Mio Euro. So viel kostet das neue Trainingsgelände nämlich. Dieses Invest entlastet den Verein von hohen Risiken und empfindlichen Bindungen des kurzfristig verfügbaren Kapitals. Ich weiß nicht, was man noch mehr wollen könnte vom BOWL.
Ich gehe aber sogar davon aus, dass das BOWL im Abstiegsfall nachinvestieren wird und zwar um - die klassische Falle - die vorherigen Investitionen zu schützen. Die 10 Mio. für das Trainingsgelände wären doch komplett weg, wenn Arminia nach einem Abstieg finanziell wieder kurz vor - oder nach - dem Bankrott stehen würde. Das Stadion könnte man abreißen und ein Neubaugebiet draus machen, wenn der Verein abschmiert. Aber das Trainingsgelände ist in dem Fall ohne Nutzungsperspektive. Wir müssen alle damit rechnen, dass Arminia bei einem Abstieg wirtschaftlich schwer gefährdet sein dürfte. Keine Transfererlöse, keine Spieler und noch ganz viele Raten offen aus der Transferoffensive im Sommer 21. Arminia könnte noch einige Anteile an der KGaA verhökern, nur würde das wohl nicht reichen, und wer wollte die auch aus ganz rationaler Motivation kaufen, wenn der Verein vom Abschmieren bedroht ist? Also, ich bin sicher: Im Worst Case legt das BOWL aus den genannten Gründen nach. Nur sollte das BOWL nicht fortgesetzt den Schluss ziehen, dass man zur Solidität der Arminia weitere BOWL-Kräfte in die Vereinsführung delegiert. Das ist nämlich leider eine der Hauptursachen der Misere aus meiner Sicht, dass Schütte und Eschweiler wie die AR-Mitglieder von der Entwicklung eines Profifußball-Vereins nichts verstehen. Von diesem Missverständnis braucht es weniger, nicht mehr.