Die allgemeine Lage von Verein und Mannschaft

Nebenbei warte ich weiterhin auf den Moment, wo Herr Schütte diesen Verein aus seiner Funktion heraus angemessen repräsentiert. Nach meiner Wahrnehmung hat es den seit Beginn seiner Amtszeit noch nicht gegeben, zumindest nicht öffentlich. Womit wir beim Pudels Kern sind, da die Repräsentation nun mal die Hauptprofilierung eines Präsidenten ist. Ich sehe Herrn Schütte mittlerweile als Hemmnis, da er seiner Rolle nie gerecht wird. Die Trennung von Herrn Theiler wird im heutigen Artikel auch im Kontext einer parallelen Tätigkeit des Herrn bei Darmstadt 98 bewertet. "Eine Besonderheit, die uns da Ohren gekommen ist" wie Herr Schütte erklärt. Sorry, aber der Mann lässt keine unglückliche Formulierung (Fettnäpfchen) aus und ist als Präsident an der komplett falschen Stelle, geht gar nicht. Außer, dass er permanent versucht sein Amt zu retten und sich bei wirklich jedem Thema rausredet und den Unwissenden markiert, habe ich bisher nichts essentiell rechtfertigendes für diesen Posten wahrgenommen.

Es gab mal bei Arminia einen Präsidenten Rojahn. Ich glaube das war der Vorgänger von Herrn Schwick. Damals sagte mir ein etwas erfahrenerer Zeitgenosse, dass Arminia unter diesem Präsidenten nicht den Weg aus der Versenkung schaffen würde. Er hatte Recht behalten. Bei Herrn Schütte sehe ich das genauso.

Ist Schütte eigentlich damals mit irgendeiner Programmatik zur Präsidentenwahl angetreten? Mir fällt es schwer, der "Performance" seiner Präsidentschaft eine solche Programmatik abzulesen. Er sprach ja beim Mitgliederforum davon, 2024 wieder antreten zu wollen, weil es noch genug wirtschaftliche, sportliche, strukturelle und soziale Themen anzugehen gelte. Was ist damit gemeint?

Zitat von EwigArmine

Wenn mich nicht alles täuscht, musste er das gar nicht, da es keine Gegenkandidaten gab. Maximal wurde Fortsetzung der wirtschaftlichen Konsolidierung vorgebracht. Seine Vorstellung als langjähriger Armine und Repräsentant (oder so ähnlich) der Möller Group haben da komplett ausgereicht, um dankbar von der kümmerlichen Anzahl Mitglieder gewählt zu werden. Eschweiler übrigens ähnlich, nur als Generalbevollmächtigter von DMG Mori. Bündnis-Referenzen waren quasi der Persilschein, auch fürs Präsidium.

So in etwa habe ich es auch in Erinnerung.

Nimmt man selbst allein das als Maßstab, so ist er vorallem dabei für mich kläglich gescheitert. Zumal er daran gemessen so etwas wie unser Hauptkontrollorgan bzgl. wirtschaftlicher Konsolidierung ist. Und naja, repräsentieren und moderieren sind nun ebenfalls nicht zwingend seine Stärken. Um es mal nett auszudrücken.

Zitat von Tiefpunkt

Wobei ich mich frage, wieso alle geschwiegen und es "toleriert" oder gar mitgemacht haben (wenn es denn so war). Mir fehlt z.B. die Vorstellungskraft, dass ein gestandener Trainer wie Neuhaus so etwas akzeptiert haben könnte. Und Klos kann ich mir bei sowas auch nicht so recht vorstellen.

Auch für mich unvorstellbar. Was für Blüten der Erfolg doch hervorbringen kann. Für mich als bekennender Arabi Befürworter hat sich das jetzt mit diesen Erkenntnissen auch erledigt.

Ja, ist schräg. Aber dass Christoph Daum damals seine Mannschaft von irgendeinem Motivations-Guru über glühende Kohlen laufen ließ, war auch schon schräg. Dass der Hokuspokus von Theiler aus Fernost kommt, macht es nicht noch schlimmer.

Witzig finde ich, dass Schütte meinte, so ein Aberglaube sei im Sport weit verbreitet. Ein zweites elitäres Milieu, wo Esoterik-Gurus en vogue sind, sind Top-Manager. Das scheint dann tatsächlich für Schütte zu sprechen, dass er mit so einem Spuk nichts am Hut hat.

Schütte kam ja an die Macht, als wir sehr erfolgreich waren, da war die Personalie vielen egal und auch ich dachte, dass er irgendwie im Fahrwasser von Laufer weitermachen wird. Erst als es ins Krisenmanagement ging, wurden die kommunikativen, Fußball-fachlichen und organisatorischen Defizite deutlich sichtbar. Natürlich nicht von ihm alleine, aber er als derjenige, der an der Spitze steht, hatte viele Momente, in denen man als Mitglied und Fan des Vereins betreten zu Boden geschaut hat. Dass er so einem Lokalredakteur auf den Leim geht und den Bericht zur Straßenbahnfahrt nicht einmal checken lässt, war nur der traurige Höhepunkt.

Und ehrlich weiß ich nicht, wie er sich den Weg zur nächsten Amtszeit vorstellt. Er wird bei der JHV nie im Leben ein bestärkendes Votum bekommen, im Gegenteil.

Zitat von Lothar

Schütte kam ja an die Macht, als wir sehr erfolgreich waren, da war die Personalie vielen egal und auch ich dachte, dass er irgendwie im Fahrwasser von Laufer weitermachen wird. Erst als es ins Krisenmanagement ging, wurden die kommunikativen, Fußball-fachlichen und organisatorischen Defizite deutlich sichtbar. Natürlich nicht von ihm alleine, aber er als derjenige, der an der Spitze steht, hatte viele Momente, in denen man als Mitglied und Fan des Vereins betreten zu Boden geschaut hat. Dass er so einem Lokalredakteur auf den Leim geht und den Bericht zur Straßenbahnfahrt nicht einmal checken lässt, war nur der traurige Höhepunkt.

Und ehrlich weiß ich nicht, wie er sich den Weg zur nächsten Amtszeit vorstellt. Er wird bei der JHV nie im Leben ein bestärkendes Votum bekommen, im Gegenteil.

Ich sehe für Schütte nur einen Weg, seine Akzeptanz nochmal zu steigern. Er muss eine überzeugende und ambitionierte (d.h. nicht: utopische) Programmatik - die kurz sein kann - auf allen von ihm genannten Ebenen vorlegen: wirtschaftlich, sportlich, strukturell, sozial. Und das auch in dem erwartbaren Fall, dass kein Gegenkandidat antritt. Schließlich hat auch dann jedes Mitglied 2 Abstimm-Optionen: pro Schütte stimmen oder dagegen bzw. enthalten.

Letztlich wird man sich aber wie bei seiner Erstwahl darauf verlassen, dass der Gremien-Kandidat auf jeden Fall gewählt wird und sich einen Kehricht um ein echtes Wahlprogramm kümmern. Die JHV wird als reines Akklamationsgremium wahrgenommen und ist es letztlich auch. Ich gehe jede Wette, dass Schütte ohne Gegenkandidaten wiedergewählt wird. Die schlimmst-vorstellbare Watschn ist eine niedrige Stimmquote von so um die 60 Prozent. Formal reicht das aber zur Wiederwahl.

Ich hatte es auf der Versammlung bereits zu Fonzie im 1-on-1-Gespräch gesagt, als die Aussagen der Herrschaften aus AR und Präsidium so kamen und doch erschreckend ehrlich waren (das war allerdings m.E. auch mal notwendig und gut, etwas mehr Licht ins Dunkel zu bringen).

Mich erstaunt bei diesen ganzen Sachen, dass es ja eigentlich gestandene Manager sein sollten. Ich kenne das eigentlich anders. Normalerweise lassen sich ab einer gewissen Ebene die Führungskräfte in gewissen Sachen coachen und trainieren einiges im Umgang mit der Öffentlichkeit (Stichwort: Braunschweig-Spiel). Jeder 08/15 Politiker antwortet auf nicht gestellte Fragen bzw. völlig inhaltsleer. So ein Fauxpas wie mit dem Lokalredakteur wäre dann auch nicht passiert. Solche Interviews werden nur gegen Freigabe veröffentlicht (fraglich auch, wo da unser Pressesprecher oder sonst ein Verantwortlicher wohl war). Beim DSC war eben auf vielen Ebenen alles eher semi-professionell, mit den gezeigten und bekannten Ergebnissen.

Zitat von Fonzie

Ja, ist schräg. Aber dass Christoph Daum damals seine Mannschaft von irgendeinem Motivations-Guru über glühende Kohlen laufen ließ, war auch schon schräg.

Gab es bei uns auch schon:

Unter Thomas Gerstner!

Und Rapolder hat vor dem Spiel immer das mögliche Endergebnis an die Tafel geschrieben....

Beim Spiel damals in Koblenz war es ein 3:0.Deswegen mussten die Jungs trotz 40 Grad auf dem Platz und 2:0 Führung weiter nach vorne spielen.... Endergebnis war dann 3:2 für Koblenz!

Zitat von CrimePays

Ich weiß, dass Religionsdebatten eher schwierig für ein solches Forum sind. Nichtsdestotrotz greift die NW das Thema "Aberglaube" heute im Zusammenhang mit Arminia auf. Man hat unter der Ära Arabi offensichtlich über einen längeren Zeitraum eine Agentur beschäftigt, die sich hauptamtlich mit spirituellem Blödsinn (Achtung Wertung!) ....

Ein bisschen nach esoterischem Hokuspokus aus der Klamottenkiste klingt das schon, wenn es denn so stimmt wie in der NW beschrieben.

Ich hätte es verstanden, wenn Theiler sich einer "Glaubensrichtung" verschrieben hätte. Aber als "Freund" des buddhistischen Dalaih Lama, gleichzeitig hinduistische Rituale zu etablieren UND zusätzlich noch Daoistische Feng Shui Beratung anzubieten, lässt Theiler eher als Verkaufsmagier erkennen, als dass er ernsthaft von irgendeiner seiner Sachen überzeugt gewesen wäre.

Zitat von OhLeoIsoaho

Ein bisschen nach esoterischem Hokuspokus aus der Klamottenkiste klingt das schon, wenn es denn so stimmt wie in der NW beschrieben.

Ich hätte es verstanden, wenn Theiler sich einer "Glaubensrichtung" verschrieben hätte. Aber als "Freund" des buddhistischen Dalaih Lama, gleichzeitig hinduistische Rituale zu etablieren UND zusätzlich noch Daoistische Feng Shui Beratung anzubieten, lässt Theiler eher als Verkaufsmagier erkennen, als dass er ernsthaft von irgendeiner seiner Sachen überzeugt gewesen wäre.

Das Problem ist ja weniger der Aberglaube, sondern das Geld, was man dafür ausgegeben hat. Da erzählt man den Angestellten, sie sollen auf Geld verzichten und man sagt den Fans, nach Corona wären die Mittel knapp, investiert aber 5-stellige Summen in so eine Nummer. Wenn der FC Bayern für Klinsmann Stauen aufstellt ist das eine Sache, aber bei einem verein wie Arminia sollte man für sowas kein Geld in dieser Größenordnung ausgeben.

Die allgemeine Lage von Verein und Mannschaft ist so beschissen, dass ein bisschen esoterischem Hokuspokus nicht schaden kann.

Der Verein hat kein Geld, die Mannschaft ist immer noch nicht komplett, insgesamt wohl auch nicht 3. Liga tauglich.

Wenn man jetzt gegen Regensburg zu Hause verkackt, ist man schon unten drin.

Niederknien und Beten ist auf jeden Fall angebracht.

Zitat von Sprotte

Jeder 08/15 Politiker antwortet auf nicht gestellte Fragen bzw. völlig inhaltsleer. So ein Fauxpas wie mit dem Lokalredakteur wäre dann auch nicht passiert. Solche Interviews werden nur gegen Freigabe veröffentlicht

Bei der Freigabe hast Du recht. Umgekehrt sind diese inhaltsleeren Antworten ein echtes gesellschaftliches Problem. Mir sind Personen die in der Verantwortung stehen und auch Ecken und Kanten zeigen deutlich lieber. Da weiß man woran man ist und wofür die jeweilige Person einsteht. Aktuell haben wir da zu viel Weichspülerei, um sich irgendwie durchzulavieren. Merkel hat es mit dieser Taktik auf 16 Jahre Kanzlerschafft gebracht, dem Land hat es aber überhaupt nicht gutgetan. Es gab in der Folge extrem viel Stillstand, wo es Handlungen bedurft hätte. Leider befeuert so etwas dann auch die Populisten. Das Labern zwar bei genauer Betrachtung nur Bullshit, den aber laut und deutlich. Das reicht um Menschen zu verführen. Also gerne mehr Klartext reden. Und dass die Aussage zur 3. Liga von Schütte wohl aus dem Kontext gerissen ist dürfte mittlerweile bei jedem, der sich nicht einfach nur aufregen will auch angekommen sein. Da gäbe es auch inhaltlich sinnvolleres zu kritisieren als diese ungeschickte Aussage.

Mal was anderes: Man muss bei uns ja auch mal damit rechnen, dass uns ein Schicksal wie Aachen oder Duisburg ereilt.

Die allgemeine Stimmung deutet ja darauf hin, dass alle - wie ich auch - spätestens im nächsten Jahr mit nem Angriff auf die Spitze rechnen.

Aber ob der Kader das trotz seines jungen Alters und damit verbundener Entwicklungsfähigkeit hergibt, steht in den Sternen.

Momentan sieht alles nach unterem Mittelmaß aus. Und dass das Bündnis maximal zum Löcher Stopfen gewillt ist, haben wir alle mal wieder schmerzhaft erlebt.

Meiner Meinung muss man jetzt mit 2-3 Krachern ein klares Signal setzen und in Beine investieren, um zu zeigen, dass man gewillt ist, die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Sonst muss man doch spätestens in 2 Jahren die nächste Insolvenz abwenden und man richtet es sich auf Jahre gemütlich im Mittelmaß 3. Liga oder Abstiegskampf ein.

Wie Richie, ich und andere schon schrieben: man setzt voll auf Mutzel und Kniat. Man muss es Eschweiler lassen, dass er die beiden neuen GF hochprofessionell gecastet und ausgewählt hat. Nix mit "Netzwerk", was ja meistens heißt "ich kenn da einen" - was viel zu "Random" ist, wie es heute heißt. Und Mutzel setzt auf einen starken Cheftrainer und hat den m.E. sehr gut ausgesucht. Kniat muss unbedingt länger im Amt bleiben. Da muss man Geduld einfordern. Diese Strategie auf fähige Teamentwickler zu setzen, finde ich besser als alles mit Geld zuzuscheissen und hier eine teure Altstars-Truppe auf den Platz zu schicken wie seinerzeit Lamm.

Etwas mutlos fand ich allerdings die Weigerung auf dem Mitglieder-Forum, wenigstens grobe Zeithorizonte für einen anvisierten Aufstieg zu nennen. Andere Clubs machen das. Stattdessen schüttelte man nur den Kopf über die Frage danach.

Zitat von Richie

Das Problem ist ja weniger der Aberglaube, sondern das Geld, was man dafür ausgegeben hat. Da erzählt man den Angestellten, sie sollen auf Geld verzichten und man sagt den Fans, nach Corona wären die Mittel knapp, investiert aber 5-stellige Summen in so eine Nummer. Wenn der FC Bayern für Klinsmann Stauen aufstellt ist das eine Sache, aber bei einem verein wie Arminia sollte man für sowas kein Geld in dieser Größenordnung ausgeben.

Der Aberglaube wird aber zusätzlich zum Problem, wenn sowas überdreht wird... Und wenn man von einer verrußten Kabine spricht, dann gehe ich da schwer von aus. Über ne Statue oder Licht Effekte mag man innerlich schmunzeln, aber das ist dann ne andere Größenordnung. Hinter sowas stehen doch im Leben nicht 25 Spieler. Natürlich wird da ein Großteil innerlich den Kopf geschüttelt haben. Auch sowas kann ein Team Building natürlich massiv stören.

Glaube auch eher nicht, dass das unter Neuhaus schon so extrem war, evtl war das noch ein Grund, warum Kramer eingestellt wurde.

Was ein Wahnsinn.

Das Geld sind doch Peanuts. Aber jeder Spieler mit halbwegs klarem Kopf muß doch denken, wo bin ich denn hier gelandet? Ich habe Arabi so einen Bullshit nicht zugetraut. Erstaunlich ist auch, dass dieser Mist nicht schon vorher mal der Presse gesteckt worden ist.