Kniat ist mit seinem nicht vorhandenen Latein am Ende. Er war von Anfang an nicht erfolgreich mit seiner Spielidee, hat die nie richtig in das Team implementiert bekommen. Eigentlich sollte etwas, was in Verl funktioniert, auch in Bielefeld umsetzbar sein.
Für mich liegt ein Grund darin, dass Kniat viel zu risikoreich spielen lässt, quasi ohne 6er und in der fehlenden Qualität unserer Außenstürmer. Dazu kommt die viele Rotation im Mittelfeld.
Seit die Ergebnisse ausbleiben und seit er versucht hat, die 5er-Kette einzustudieren, wirkt er komplett ratlos. Wäre das anders, könnte man nachdenken. Aber so? Er hat keine Mittel, keine Ideen und er reagiert auch kaum. Für mich muss er schnellstens ausgetauscht werden!
Aus dem Grund wäre ich ja für Härtel als Trainer. Sein System passt zum Kader, ist einfacher umzusetzen und mit hoher Wahrscheinlichkeit stabiler. Aber Schwamm drüber. Arminia macht, was Arminia nun mal macht und drei Spieltage vor Schluss mit vier Punkten Rückstand aufs rettende Ufer ist es dann auch egal wen man holen wird.
Arminia zeigt mal wieder eindrucksvoll, wie man alles was möglich ist falsch machen kann. Früher zu schnell mit den Trainerwechseln übertreibt man es heute in die andere Richtung. Dieser schrittweise Abstieg ist dabei fast schlimmer, als der freie Fall, weil dieser dadurch eigentlich nur verschleiert wird. Regionalliga ist im Moment extrem realistisch und der Verein zeigt sich handlungsunfähig. Sei es aus Uneinigkeit, finanziellen Gründen oder Inkompetenz. Das macht dann am Ende keinen Unterschied.
Ironischer Weise wird es wie prognostiziert fürs Bündnis mit jedem Fehler immer teurer. Sei es, weil man den ganzen Verein abschreiben, weil man neue Löcher wird stopfen muss oder weil Sponsoren und Zuschauer außerhalb des Bündnisses irgendwann doch abgeschreckt wegbleiben werden. Von verlorenen Positionen in der TV-Geldtabelle braucht man schon gar nicht mehr sprechen. Man was war ich seiner Zeit naiv. Die Kritik von Anfang der Saison war immer noch auf einem viel zu hohen Level ... man wäre Glücklich, wenn die Probleme von damals wirklich so gekommen wären.
) der Lage absolut bewusst ist. Und wenn man der Truppe eins eben nicht vorwerfen kann, dann wohl, dass sie sich nicht immer ordentlich reinhängt. Da sehe ich charakterlich einen deutlichen Unterschied zur Vorsaison. Gleichwohl nützt es überhaupt niemanden, das Team immer in Watte zu packen und Kuschelkurz zu fahren. Ich weiß ja nicht, ob an der Bro-Mentalität wirklich etwas dran ist... aber nicht nur im Fußball fahren Teams besser, wenn sie von außen auch mal aus der Komfortzone geholt werden. Die meisten von uns werden wohl wissen, dass wir uns als Menschen insbesondere in ungemütlichen Situationen weiter entwickeln. Und das gilt sicher auch für Fußballer. Ich wünsche mir mitnichten einen Schleifer als Trainer. Aber eben schon jemanden, der bei Bedarf ordentlich Tacheles redet. Und der von den Spielern mit "Trainer" oder "Coach" angeredet wird - und nicht mit "Bro".
