Quelle: Neue Westfälische
ZitatAlles anzeigenFCK-Sanierung vor Lösung
Kaiserslautern (dpa) - Bei den verzweifelten Rettungsversuchen des finanziell schwer angeschlagenen Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern ist eine konkrete Lösung in Sicht. Das sagte der rheinland-pfälzische Finanzstaatssekretär Ingolf Deubel in Mainz.
Nach den Sanierungsplänen für den mit rund 40 Millionen Euro verschuldeten Club soll eine Objekt-Gesellschaft gegründet werden, die das vereinseigene Fritz-Walter-Stadion erwirbt und zur Weltmeisterschaft 2006 ausbaut.
Gesellschafter sollen die Stadt Kaiserslautern und die Gläubiger-Banken werden, die Kredite in Eigenkapital umwandeln wollten, sagte Deubel. Das Land gebe die bereits zugesagten Mittel in Höhe von 21,8 Millionen Euro, werde aber nicht Mitgesellschafter. Für das Stadion sollen jährlich zwischen zwei und vier Millionen Euro Pacht gezahlt werden - je nachdem, in welcher Liga der FCK spielt, wie viele Zuschauer kommen und ob der momentan stark abstiegsbedrohte Club in einem internationalen Wettbewerb spielt.
Im Lauf der kommenden Woche müssen sich die Partner "noch über das Grundmodell vollständig einigen", so Deubel. Es gebe noch Probleme, wie die Altkredite der Banken bedient werden. Dem Verein sollen außerdem höchstens neuen Millionen Euro gestundet werden, die an öffentliche Kassen zurückgezahlt werden müssen. "Es werden keine zusätzlichen Mittel aus dem Landeshaushalt eingestellt", betonte Deubel.
Die Gespräche über den Entwurf des vom FCK-Vorstand und der Saarbrücker Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers entwickelten Sanierungs-Modells bezeichnete der FCK in einer Presseerklärung als "deutliche Annäherung der Positionen". Es war das wesentliche Ergebnis der zweiten, bis in die Morgenstunden des Donnerstag dauernden siebenstündigen "Elefantenrunde" von Vertretern des FCK, des Landes Rheinland-Pfalz, der Stadt Kaiserslautern und den Gläubiger-Banken.
"Aus unserer Sicht wurde bei diesen sehr konstruktiven Gesprächen ein ganz wesentlicher Fortschritt erzielt", erklärte der FCK- Vorstandschef René C. Jäggi. "Sehr positiv überrascht" sei er von dem Entgegenkommen aller Seiten, vor allem durch das Land und die Stadt, meinte der der 54-jährige Schweizer. Nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) sei es aber weiter offen, ob die Banken bereit sind, dem 1. FC Kaiserslautern einen Betrag von bis zu 22 Millionen Euro zu zahlen. Mit dieser Summe soll der Verein vor einer drohenden Insolvenz bewahrt und die Voraussetzungen zur in Frage stehenden Lizenzierung durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) geschaffen werden. Die Zeit drängt, denn bis Mitte März muss der Lizenzierungsantrag gestellt sein.
Bereits vor der zweiten großen Krisensitzung auf dem Betzenberg hatte Kaiserslauterns Oberbürgermeister Bernhard Deubig erneut klar h gemacht, dass von der Stadt keine weiteren finanziellen Mittel zu erwarten seien. Deubig: "Von der Stadt kann man alles erwarten, bloß kein Geld." Für die Stadt sei es vor allem auch mit Blick auf die WM 2006 eine "riesige Herausforderung". Sie werde alles tun, "was mit Vernunft darstellbar" sei. Für Staatssekretär Deubel ist klar: "Die Stadt Kaiserslautern wird die Hauptrolle übernehmen." Über die Höhe des Kaufpreises des Fritz-Walter-Stadions wollte Deubel nichts sagen.
Ich hätte drauf wetten sollen, dass das Land weich wird und die Lauterer rettet! So ein Beschiss!