
ZitatAlles anzeigenDramatische Minuten in Verl: Notärzte, Rettungssanitäter und Betreuer versorgten den schwer verletzen Mindener Fußballer noch auf dem Spielfeld medizinisch. Foto: Wolfgang Wotke
Von Wolfgang Wotke
Verl/Minden (WB). Tragischer Sportunfall am Sonntag beim Landesligaspiel zwischen dem SC Verl II und Union Minden: Drei Spieler prallten mit ihren Köpfen zusammen. Union-Kapitän Steven Jones erwischte es dabei ganz böse. Er schwebt mit schweren Kopfverletzungen sogar in Lebensgefahr. Sein Zustand war auch am Montag noch unverändert.
Das Unglück passierte in der 17. Spielminute. Bei einem Luftkampf krachten die Köpfe von Mindens Steven Jones (29) und Kai Wiebusch (26) sowie Verls Dennis Kroos (21) so hart zusammen, dass alle drei Kicker am Boden liegen blieben. Mindens Physiotherapeut Hendrik Lange erkannte sofort den kritischen Zustand seines Mannschaftsführers Steven Jones. Der Ex-Verler lag regungslos da und hatte seine Zunge verschluckt. Lange reagierte umgehend und rettete Jones vor dem Ersticken.
Danach begannen weitere dramatische 40 Minuten. »Jones war nicht ansprechbar und hatte starre, gläsrige Augen. So etwas habe ich noch nicht gesehen«, beschreibt Verls Trainer Raimund Bertels die heikle Situation. Zwei Notärzte versorgten Steven Jones medizinisch auf dem Spielfeld. Er wurde ins künstliche Koma versetzt. Der Rettungshubschrauber flog den schwer verletzten Fußballer in die Spezialklinik nach Bethel. Dort wurde er am Sonntagabend noch operiert.
»Die Ärzte gehen von einer Gehirnblutung aus. Sein Zustand ist kritisch. Er schwebt in Lebensgefahr«, erklärte Mindens Fußballobmann Heinz Albersmeier gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Kai Wiebusch (Gehirnerschütterung) und der Verler Dennis Kroos (Nasen- und Jochbeinbruch) wurden ebenfalls ins Krankenhaus eingeliefert.
Jones' Mannschaftskollegen und auch die Akteure des SC Verl standen unter Schock, einige konnten ihre Tränen nicht verbergen. »Wir drücken Steven fest die Daumen und sind in Gedanken bei ihm«, sagte der ebenfalls geschockte Union-Verteidiger Hans Grundmann, der in Gütersloh wohnt. Das Spiel wurde abgebrochen. Bertels: »Alle waren traumatisiert. Hoffentlich geht alles gut.«