ZitatOriginal von Gönner
Ob es jetzt so krass wird, wie im Handball, vermag ich nicht zu sagen. Aber in die Richtung könnte es wohl gehen. Im Zweifel kommen dann die kleinen Clubs wie Arminia als erstes unter die Räder, was für mich ein Grund mehr ist das Projekt Hoffenheim kritisch zu betrachten. Solche Clubs setzten durch ihre Finanzkraft den Wettbewerb neben dem Platz um Sponsoren und Co. ausser Kraft und machen den Sport zu einer Werbeveranstaltung für die Großkonzerne oder zum Spielball für Milliardäre. Der kleine Mann darf zugucken und klatschen, aber nicht mitreden. Als nächstes gehen die ersten Vereine in Privatbesitz über. Das generiert ja schließlich Geld, damit man Wettbewerbsfähig bleibt und die ersten Versuche haben wir ja in der Hinsicht auch schon gesehen.
Okay, nun auch von mir nochmal Off-Topic:
Man kann ja über Hoffenheim schimpfen, wie man will. Aber was man nicht sagen kann ist, dass dort die Kohle nach dem Gießkannenprizip ausgeschüttet wird. Man geht dort sehr konzeptioniert und besonnen zu Werke. Ein Blick auf den Marktwert des Kaders zeigt dann auch, dass Hoffenheims Mannschaft gerade einmal 1 Mio mehr wiegt, als der von Arminia: Quelle: Transfermarkt.de Einzig der Marktwert von Carlos Eduardo sticht hervor, was aber widerum auch nur bestätigt, dass man sehr gezielt investiert. Und bei weitem nicht so viel, wie die Schwergewichte der Bundesliga.
Ebenso die Investititionen in die Vereinsinfrastruktur sind wohlüberlegt gewesen. Nicht zu vergessen, dass es den Steuerzahler keinen Pfennig gekostet hat, was ja nun alles andere als unüblich ist, wenn man sich in der Republik so umschaut.
Was solide Finanzen und ein durchdachtes Konzept betrifft, so wünsche ich mir jedenfalls lieber noch 2 oder 3 weitere Hoffenheims, als Dortmund, Schalke oder Köln in ihren schlimmsten Zeiten. Tradition hin, Tradition her.
Unabhängig vom Thema Hoffenheim wird sich ansonsten zeigen, ob die hier immer vielfach diskutierten Befürchtungen eintreten werden. Was die Dauerkartenverkäufe betrifft, so scheint der Fußball nach wie vor zu boomen. Ich bin aber überzeugt: Wenn man am Ende nur noch Tennispublikum in den Arenen sitzen hat, so wird der höherklassige Fußball für viele uninteressant werden und einen langsamen Tod sterben. Emotion und Leidenschaft gehören zu diesem Sport nun einmal dazu, denn wie heißt es so schön: Fußball ist immer noch ein Proleten-Sport. Na dann, Prost!