DFL stellt Verwertungsmodelle vor
Künftig drei Sonntagsspiele
Die DFL hat am heutigen Dienstag ihre Eckpunkte für die anstehende Ausschreibung der TV-Verträge ab 2009 bekannt gegeben. Die Pläne wurden im Vorfeld mit dem Ligavorstand abgestimmt. Die eigentliche Ausschreibung kann jedoch erst dann beginnen, wenn das Bundeskartellamt die Prüfung des neuen Vermarktungsmodells der DFL und der Kirch-Agentur Sirius abgeschlossen hat.
Wichtigster Bestandteil ist eine mögliche Ausweitung der Live-Berichterstattung im Free-TV sowie ein neuer Spielplan in der 1. und 2. Bundesliga. So soll es künftig an mindestens acht Spieltagen der Saison ein sogenanntes "Spiel des Monats" am Samstagabend um 20.30 Uhr geben, für das sowohl im Rahmen des Free-TV als auch des Pay-TV geboten werden kann. Neben dem bisherigen Verwertungsschema im Free-TV wird es alternativ auch ein Modell geben, das ein 14-tägliches frei empfangbares Live-Spiel am Sonntag sowie eine auf 18.45 Uhr vorgezogene Highlight-Zusammenfassung am Sonntag mit bis zu vier Spielen in der Erstverwertung vorsieht. Bei dieser Variante soll es Free-TV-Bilder jedoch am Samstag erst um 22.00 Uhr geben.
"Wir werden damit zwei attraktive Szenarien anbieten, die beide gute Chancen haben, zum Zuge zukommen", sagt Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball zu den vorgestellten Modellen. "Noch ist aber nichts entschieden. Wenn die Ausschreibung startet, können interessierte Unternehmen im Rahmen der vorgestellten Szenarien ihre Gebote abgeben. Die letzte Entscheidung über die Annahme eines Szenarios wird dann die Mitgliederversammlung des Ligaverbandes haben", so Rauball weiter, der zudem verriet, dass die Liga in einem "lautlosen Dialog" mit dem Kartellamt stehe. Er gab der Hoffnung Ausdruck, "recht bald" Planungssicherheit von den Wettbewerbshütern zu erhalten: "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Unterlagen zeitnah versenden können."
"Die Bundesliga wird auch künftig keine reine Pay-TV-Veranstaltung werden", bekräftigte Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung.
Im Pay-TV-Bereich plant die DFL bekanntlich eine Kooperation mit der Sirius SportMedia GmbH. Die Berichterstattung soll hier im Rahmen eines täglichen, 24-stündigen Bundesliga-Senders ablaufen, der TV-Sendern sowie Infrastrukturbetreibern wie Kabelnetz-Anbietern angeboten werden soll. Die DFL verspricht sich davon eine Senkung der Eintrittshürden für kleinere und neue Anbieter. Kritiker befürchten eine Einschränkung der redaktionellen Unabhängigkeit.
Die acht "Spiele des Monats" am Samstag um 20.30 Uhr werden jeweils das Freitagabendspiel der Bundesliga ersetzen. Dies soll immer nach den Abstellungsperioden für die Nationalmannschaften erfolgen, um den Nationalspielern mehr Zeit zur Regeneration zu lassen. Aufgrund der zahlreich im UEFA-Pokal vertretenen deutschen Mannschaften wird es am Sonntag künftig drei Spiele geben, zwei davon jeweils um 14.45 Uhr sowie ein Topspiel um 17 Uhr, das bis zu acht Mal pro Saison auch um 20.30 Uhr stattfinden kann. Entsprechend reduziert sich die Zahl der Spiele am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr auf fünf.
In der zweiten Bundesliga wird es am Sonntag künftig vier Spiele geben, die auf 12.45 Uhr vorgezogen werden. Neu ist ein Spiel am Samstag um 13.00 Uhr. Auch in der zweiten Liga soll es künftig acht "Top-Spiele" pro Saison geben, die dann immer freitags um 20.30 Uhr angesetzt sind - immer dann, wenn die Bundesliga auf den Samstagabend ausweicht. Ansonsten bleibt es in der zweiten Liga bei drei Freitagsspielen um 18.00 Uhr und einem Spiel am Montagabend.
Quelle: http://www.kicker.de