Der 3. Liga-Thread

Die haben tatsächlich 'ne Lippenleserin beauftragt:

http://www.sv98.de/news/1_mann…uch-des-sv-98-zurueck.htm

"Zudem gelte für die Aussagen eines Schiedsrichters nach gängiger Sportrechtssprechung ein "erhöhter Richtigkeitsgrad."

Fazit:
Der Schiedsrichter hat immer recht, auch denn wenn er unrecht hat.

Warum verhandelt man dann überhaupt noch...?

Ich mag diese ständig überzogene Kritik an Schiedsrichtern nicht.
Aber nach dieser Geschichte werde ich mein Bild von dieser Spezies nochmal gründlich überdenken.

Schon wieder so eine fast typische Drittliga-Meldung:

http://www.kicker.de/news/fuss…-steht-nicht-im-raum.html

Oder noch zwei Beispiele dafür, wie "beliebt" diese Liga ist:

http://www.kicker.de/news/fuss…er-wollen-aufsteigen.html

http://www.kicker.de/news/fuss…tikel_mythos-waldhof.html

Schon traurig, dass ein Club wie Waldhof nicht aufsteigen kann.
Dabei bringen sie alles mit, was dieser Liga gut tun würde:
Fans, ein gutes Stadion, Tradition - nur leider eben kein Geld.
Dafür kann sich die Liga dann über Mannschaften wie Elversberg, Hoffenheim 2 oder Lautern 2 "freuen".
Aber hoffentlich dann ohne uns.

Die Reform von 2008 war wohl der größte Schwachsinn, den die Herrschaften beim DFB je beschlossen haben.

Der RL habe ich damals 5 Jahre gegeben - geworden sind es 4...

Auch der jetzigen gebe ich nicht viel mehr Zeit.
Für die weniger ambitionierten Clubs ist sie etwas interessanter geworden.
Billiger, mehr lokale Duelle und natürlich durch die angestiegene Zahl von Mannschaften haben sie größere Chancen in dieser Liga dauerhaft zu spielen.
Das einige namhafte Vereine wieder mehr in den Blickpunkt gerückt sind, ist ja auch ganz nett.
Nur wenn ich daran denke, dass sich z.B. Waldhof früher sehr brisante Duelle mit dem FCK in der 1.BL geliefert hat und sie heute fast schon froh sein müssen, wenn sie als Sparringspartner für deren Zwote herhalten dürfen, dann bekomme ich das

Alleine die Einteilung ist schon ein schlechter Witz.
Während sich im Westen ( WSV, F.Köln, RWE, RWO nächstes Jahr noch Uerdingen, vielleicht Wattenscheid, eventuell Aachen ) und im Südwesten ( Waldhof, Ulm Homburg, Trier, Kassel ) die ehemaligen Erst- und Zweitligavereine die Klinke in die Hand geben, spielen in Bayern Clubs mit, die sowohl vom Namen, als auch von ihren Strukturen her, eher in die Landesliga gehören.

Das größte Handicap, abgesehen von den Profi-Reserven, ist der fehlende Direktaufstieg.
Wenn ein Meister nicht automatisch aufsteigen darf, wird das irgendwann zwangsläufig das Ende einer Spielklasse bedeuten.
Ist doch nur eine Frage der Zeit, bis ein Verein überlegen Meister wird und dann vielleicht durch die Auswärtstorregel oder durch ein 11m-Schießen den Aufstieg verpasst.

Das der Vize für den Meister in die Aufstiegsspiele nachrücken darf, ist ja noch o.k.
Aber der Vierte?
Bayerns Zwote wird dann möglicherweise mit 10 Punkten Rückstand nur Vierter, darf aber trotzdem um den Aufstieg spielen und holt sich dann noch Verstärkung aus dem Profi-Kader dazu.
Aber so weitsichtig sind Herren beim DFB noch nie gewesen.

Meine persönliche Horror-Vision, dass die drei Aufsteiger in diesem Jahr Hoffenheim 2, Bayern 2 und RB heißen, hat weiter Nahrung erhalten.

Den Traditionsvereinen fehlt immer mehr das Geld.
Dafür spielen dann in ein paar Jahren in der 3.Liga nur noch schuldenfreie, billige Dorfvereine, Profi-Reserven und Geldfabriken wie RB oder Viktoria Köln.
Die 3. ist laut dem DFB aber eine attraktive Liga.

Der einzige Grund, warum man die 3.Liga 2008 eingleisig gemacht hat, war doch der, dass die TV-Gelder nur noch auf halbsoviele Vereine verteilt werden müssen.
Dabei werden diese Mehreinnahmen doch durch die höheren Kosten gleich wieder aufgefressen.

Die zweigleisige Liga war aber besser.
Mehr Derbys, weniger Kosten und eine vernünftige Auf-/Abstiegsregelung zu den Oberligen.

Das einzige wirkliche Problem waren die Zwoten.
Das Argument der großen, mächtigen Vereine, dass ihre U23-Mannschaften auf höchstmöglichem Niveau spielen sollen, ist doch Bullshit!
Aktuell spielen insgesamt 28 Zwote in Liga 3 und 4.
Daraus ließe sich doch problemlos eine eigene Reserve-Liga gründen, sogar mit zwei Staffeln.

Solange dieses Problem nicht endlich gelöst wird, ist die nächste Reform der Reform nur eine Frage von ein paar Jahren.

Deshalb kann Waldhof nicht aufsteigen:

http://www.kicker.de/news/fuss…tikel_mythos-waldhof.html

Hatte ich schon weiter oben gepostet.

Ich finde es auch vernünftig, dass sie das finanzielle Risiko 3.Liga nicht eingehen wollen.
Aber Schuldenabbau in Liga 4 funktioniert doch auch nicht wirklich.

Und ich bestreite auch gar nicht, dass die Vereine eine erhebliche Mitschuld an ihrer jeweiligen Situation trifft.
Nur sind es ebend auch andere Dinge, die ihnen kaum eine Perspektive auf bessere Zeiten bietet.

Ich denke, dass es auch die Aufgabe des Verbandes ist, eine möglichst interessante Spielklasse anzubieten.
Und genau das passiert aber nicht.

Ich habe auch kein Mitleid mit Offenbach, Osnabrück, Aachen oder Rostock.
Nur ist es für diese Clubs, ebenso wie für uns, ein ständiger Ritt auf der Rasierklinge.
Wenn wir dieses Jahr nicht aufsteigen sollten, haben wir vielleicht noch ein oder zwei Jahre, in denen dies gelingen muss.
Ansonsten droht uns das gleiche Schicksal anderer namhafter Vereine, nämlich ein tristes dauerhaftes Dasein in der 4. oder 5.Liga.

Und auch im Hinblick auf die 2.BL kann einem das nicht völlig egal sein.
Denn schließlich produziert die 3.Liga ja die zukünftigen Zweitligisten.
Habt ihr Bock, nur noch gegen irgendwelche Sandhausens, Heidenheims oder Retortenclubs zu spielen?

Und um auf eure Beispiele von anderen Clubs noch einzugehen:
Also Haching ist für mich nicht wirklich ein gutes Beispiel.
Das sie es wie z.B. auch Babelsberg mit Mini-Etat schaffen in der 3.Liga zu überleben, verdient ohne Zweifel Respekt.
Aber das sie es nicht mal schaffen, einen Trikot-Sponsor zu finden, ist einfach nur traurig.
Immerhin reden wir hier von einem Ex-Erstligisten, der zudem seit vielen Jahren ein positives Image hat.
Das sie in dieser Saison mal nichts mit dem Abstieg zu tun haben, verdanken sie ihrer tollen Hinrunde.
Nur mehr als ein Mittelfeldplatz wird am Ende dabei nicht herausspringen.
Irgendwann können auch diese Clubs nicht mehr mithalten.

Freiburg ist sicherlich das beste Vorbild, für Vereine wie uns.
Seit über 20 Jahren schaffen sie es mit vergleichsweise geringen Mitteln erste oder zumindestens obere zweite Liga zu spielen.
Nur sind sie damit auch die große Ausnahme.

Bei Mainz bin ich nicht auf dem Stand.
Haben die ihren Stadion-Umbau nicht auch aus Steuermitteln bezahlt bekommen?
Nicht ganz unwichtig.

Zitat

Original von Exteraner

...
Also ich kann schon nachvollziehen warum die Erst- und Zweitligisten ihre zweiten Mannschaften nicht in einer eigenen Liga spielen lassen wollen.
Und diese Vereine haben ganz einfach die Macht, dass sich daran auch nichts ändern wird.

Die Gründe sind mehr als offensichtlich.
Und richtig, es wird sich auch nichts ändern.
Irgendwann besteht die 3.Liga dann fast nur noch aus Profi-Reserven und aus Mangel an anderen Clubs dürfen sie dann wahrscheinlich auch noch in die 2.BL aufsteigen.
Oder man stampft Liga 3 und 4 gleich ein und die OL werden wieder zur dritthöchsten Spielklasse.
Dann können die U23-Mannschaften ja dort spielen und zweistellige Siege einfahren - "sehr hohes Niveau"...