Der 3. Liga-Thread

  • Maskottchen


    Natürlich wird das oben vorgelebt. Allerdings hängt das auch damit zusammen, wieviel Reserven man hat. Natürlich kann man auch ins Risiko gehen und mal eine Zeit mehr riskieren. Aber man sollte auch immer einen Plan haben, was passiert, wenn der Erfolg aus bleibt. Hannover und Stuttgart hätte dieses Jahr den Gürtel sicherlich deutlich enger schnallen müssen, wenn der Aufstieg 2017 nicht geklappt hätte, aber sie wären sicherlich nicht sofort in die Pleite geschlidert.


    Insgesamt und das habe ich in meinem ersten Beitrag auch angedeutet drückt der Schuh natürlich an meheren Stellen. Bei der eingeforderten Solidarität werde ich Dir nicht widersprechen, da Du in den meisten Punkten absolut recht hast. Aber diese Ungerechtigkeiten entbinden die kleineren Clubs nicht aus der Verpflichtung sich an diese Umstände anzupassen. Es ist sicherlich kein Zufall, dass häufig die Clubs mit neuer teurer Infrastruktur Probleme bekommen oder das Clubs die mehr als ein oder zwei Jahre Aufstiegsziele verpassen ernste Probleme bekommen. Karlsruhe und Paderbornen schreiben dieses Jahr tief rote Zahlen und tun dies auch bewusst, da man nicht in Liga 3 bleiben kann (Pb z.B. wegen der teuren Infrastruktur) oder möchte (KSC wegen der Stadionpläne, dem Selbstbild usw.).


    Kurz: Ich widerspreche Dir überhaupt nicht. Ich sage nur, man kann auch Pest und Cholera gleichzeitig haben. Nur auf die Clubs zu schimpfen ist genauso zu wenig, wie auf die Pleiteliga zu fluchen. Das gehört zusammen.

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  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Wenn man eine 3. Profi-Liga ins Leben ruft, dann muss man von Seiten der ersten beiden Ligen und der Verbände einfach für mehr Sicherheit sorgen und die Vereine nicht in ein so hohes Risiko schicken. Im Schnitt fast jedes Jahr ein Club pleite oder kurz davor. Das kann es nicht sein.

    Ich wüsste nicht wie sich das wirklich verhindern ließe. Denn irgendwo gibts nunmal den Übergang vom Profifußball in den Amateurbereich. Und es gibt ja in allen drei Profiligen auch kleinere Clubs, die es immer wieder schaffen sich zu behaupten ohne sich bis über die Halskrause zu verschulden.
    Ich sehe da in erster Linie die Clubs selbst in der Verantwortung.

    Für immer Arminia!

  • Habe ich mich so unverständlich ausgedrückt, sodass du es nicht verstehen konntest?
    Die TV-Gelder der 3 Profi-Ligen sollten mMn gerechter verteilt werden. Vorzugsweise von unten nach oben.
    Also als Beispiel: Wenn man mehr rausholt, dann den Bayern vielleicht nur 5 statt 10 Mio mehr geben und die anderen 5 Mio vielleicht auf die Drittligisten verteilen.
    Ich weiß, das ist eine Utopie und wird es auch bleiben. Denn auch im Fußball gilt das Prinzip denen viel zu geben, die schon viel haben und denen wenig zu geben, die wenig haben.
    Oder um es mit deiner Sichtweise auszudrücken: Wer wenig hat, der hat halt Pech gehabt und ist selber schuld, wenn er damit nicht auskommt. :P

    Sorry, aber darin sehe ich keinen Ansatz Insolvenzen bzw. finanzielle Risiken zu verhindern. Denn im Kontext des Profifußballs würden dann natürlich auch die Ausgaben deutlich steigen, wenn mehr Einnahmen generiert werden. Und um einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu haben, müsste man dann natürlich trotzdem wieder ins finanzielle Risiko gehen.
    Vor allem bei einer Summe von 5 Millionen die du ja auf 20 Mannschaften verteilen müsstest, wäre das gerade mal etwas mehr als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
    Grundsätzlich hätte ich übrigens gar nichts gegen deine Idee der Umverteilung, nur für das hier besprochene Thema sehe ich dabei null positive Auswirkung.

    Für immer Arminia!

  • 5 Millionen ein Tropfen auf den heißen Stein??? Das wäre ein Plus von ca. 40% was die Fernsehgelder betrifft. Daran erkennst Du, dass dieser Tropfen vielen Vereinen schon enorm helfen würde.

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Ich versuche es jetzt nochmal ganz eindeutig zu schreiben, wegen mir kann man deine Art der Umverteilung sofort angehen, da hätte ich null Einwände.


    Ich sehe aber nicht, dass sich deshalb das Risiko der Drittligisten ändern würde. Denn um schnell aus der dritten Liga rauszukommen bzw. nicht ins Amateurlager abzusteigen müsste man ins Risiko gehen um sich gegenüber der Konkurrenz abzusetzen. Und 250.000€ pro Club extra würde doch daran wenig bis nichts ändern.
    Das Geld wäre doch schneller weg als wir gucken können.

    Für immer Arminia!

  • Ich habe nichts von 250.000 € geschrieben!
    Ich habe als Beispiel 5 Mio genommen, die man nur einem reichen Verein weniger geben könnte. Es müsste in der Gesamtsumme natürlich mehr sein.


    Du unterstellst auch pauschal allen Drittligisten, dass sie jeden Euro mehr sinnlos rausfeuern würden. Woher nimmst du diese Erkenntnis eigentlich?
    Und ich habe es schon weiter oben zum Gönner geschrieben, dass ich für den Fall, dass wenn man die Drittligisten finanziell besser absichern würde, ich ebenfalls für eine strengere Kontrolle und auch härtere Bestrafung der Vereine wäre.

  • 60% mehr für die "Reichen". Das relativiert die 40% der "Armen" dann wieder ganz schnell.


    Diese beiden Zahlen alleine sollten eigentlich schon ausreichen, um zu erkennen, dass da etwas gewaltig schief läuft.
    Aber das läuft in vielen anderen Bereichen ja genauso ab.
    Und solange zu viele Menschen das für völlig normal halten, wird sich sowieso nie etwas ändern.

  • Ich habe nichts von 250.000 € geschrieben!
    Ich habe als Beispiel 5 Mio genommen, die man nur einem reichen Verein weniger geben könnte. Es müsste in der Gesamtsumme natürlich mehr sein.


    Du unterstellst auch pauschal allen Drittligisten, dass sie jeden Euro mehr sinnlos rausfeuern würden. Woher nimmst du diese Erkenntnis eigentlich?
    Und ich habe es schon weiter oben zum Gönner geschrieben, dass ich für den Fall, dass wenn man die Drittligisten finanziell besser absichern würde, ich ebenfalls für eine strengere Kontrolle und auch härtere Bestrafung der Vereine wäre.

    Ich unterstelle gar nichts, aber es ist wohl anzunehmen, dass mehr Geld in der dritten Liga auch nur dazu führt, das die Gehälter der Spieler und die Beraterhonorare steigen werden.
    Mal abgesehen davon, dass die ganze Umverteilung sowieso nicht stattfinden wird und zwar nicht nur wegen Bayern oder Dortmund, denn auch Mittelklasseclubs der ersten Liga wären da ja betroffen. Und könnten nicht auch Zweitligaclubs etwas abgeben?

    Für immer Arminia!

  • Ich unterstelle gar nichts, aber es ist wohl anzunehmen, dass mehr Geld in der dritten Liga auch nur dazu führt, das die Gehälter der Spieler und die Beraterhonorare steigen werden.
    Mal abgesehen davon, dass die ganze Umverteilung sowieso nicht stattfinden wird und zwar nicht nur wegen Bayern oder Dortmund, denn auch Mittelklasseclubs der ersten Liga wären da ja betroffen. Und könnten nicht auch Zweitligaclubs etwas abgeben?

    Es sind aber die Mittelklasse-Clubs der dritten Liga, die in die Insolvenz gehen - oder eben unerwartete Absteiger, die mit Mittelfeld kalkuliert haben. Die dritte Liga bringt den Vereinen wirtschaftlich nicht genug Geld, um dauerhaft dort mehrere Jahre im Mittelfeld der Liga zu überstehen. Dabei geht es nicht um die Frage, ob einer ins "finanzielle Risiko" geht um aufzusteigen.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • Es sind aber die Mittelklasse-Clubs der dritten Liga, die in die Insolvenz gehen - oder eben unerwartete Absteiger, die mit Mittelfeld kalkuliert haben. Die dritte Liga bringt den Vereinen wirtschaftlich nicht genug Geld, um dauerhaft dort mehrere Jahre im Mittelfeld der Liga zu überstehen. Dabei geht es nicht um die Frage, ob einer ins "finanzielle Risiko" geht um aufzusteigen.


    Chemnitz haben jetzt 2,5 Mio Schulden das Genick gebrochen, bei Aalen waren es letztes Jahr glaube ich 3,3 und bei Jena ist von 4 Mio Schulden die Rede. Die Liga gibt es wirtschaftlich einfach nicht her, von diesen Altlasten runter zu kommen.
    Klar kann man einfach sagen Kosten reduzieren, Gehälter runter. Nur ist es in dieser Liga scheinbar unmöglich gleichzeitig die Schulden abzubauen und eine konkurrenzfähige Mannschaft aufs Feld zu schicken.
    Das Problem kennen wir selbst ja sogar als Zweitligist. :S

  • Ja kennen wir!
    Egal welche Liga, welcher Verein, Firma oder Privatperson.
    Auskommen mit dem Einkommen muss man.

    Millionen verbraten, nichts dazugelernt.
    Neuanfang auf allen Ebenen in Liga 3

    Bis wir wieder aufsteigen in die 2. Liga, vergehen etliche Jahre.

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Ja kennen wir!
    Egal welche Liga, welcher Verein, Firma oder Privatperson.
    Auskommen mit dem Einkommen muss man.


    Well said. :thumbup:


    Zumal das aktuellste Beispiel, Jena, zeigt, dass Risiken eingegangen werden, durch die Aufnahme von Krediten, um u.a. eine höhere Spielklasse zu erreichen.

    If all you have is a hammer, everything looks like a nail.

  • Chemnitz haben jetzt 2,5 Mio Schulden das Genick gebrochen, bei Aalen waren es letztes Jahr glaube ich 3,3 und bei Jena ist von 4 Mio Schulden die Rede. Die Liga gibt es wirtschaftlich einfach nicht her, von diesen Altlasten runter zu kommen.
    Klar kann man einfach sagen Kosten reduzieren, Gehälter runter. Nur ist es in dieser Liga scheinbar unmöglich gleichzeitig die Schulden abzubauen und eine konkurrenzfähige Mannschaft aufs Feld zu schicken.
    Das Problem kennen wir selbst ja sogar als Zweitligist. :S

    Letztlich hilft nur eins, erst gar keine Schulden machen bzw. den Schuldenberg im Rahmen zu halten. Und egal in welcher Liga, letztlich kommt es auf die Kompetenz des Managements an.
    Der HSV hat es selbst in der ersten Liga fertig gebracht die Schulden zu steigern und dann auch noch sportlich immer schlechter zu werden.

    Für immer Arminia!

  • Es sind aber die Mittelklasse-Clubs der dritten Liga, die in die Insolvenz gehen - oder eben unerwartete Absteiger, die mit Mittelfeld kalkuliert haben. Die dritte Liga bringt den Vereinen wirtschaftlich nicht genug Geld, um dauerhaft dort mehrere Jahre im Mittelfeld der Liga zu überstehen. Dabei geht es nicht um die Frage, ob einer ins "finanzielle Risiko" geht um aufzusteigen.


    So fällt dann auch auf, dass abgesehen von Aachen, keiner der Pleite-Clubs ein Aufstiegskandidat war. Der wiederholte Vorwurf, dass die Vereine sich zu teure Mannschaften leisten, um unbedingt hoch zu wollen, ist demnach also falsch.
    Erfurt oder Chemnitz wären sicherlich schon zufrieden gewesen, wenn sie noch 10 Jahre 3.Liga gespielt hätten und dabei von ihren Schulden runter gekommen wären.

  • Letztlich hilft nur eins, erst gar keine Schulden machen bzw. den Schuldenberg im Rahmen zu halten. Und egal in welcher Liga, letztlich kommt es auf die Kompetenz des Managements an.Der HSV hat es selbst in der ersten Liga fertig gebracht die Schulden zu steigern und dann auch noch sportlich immer schlechter zu werden.


    Gut, dann einigen wir uns darauf, dass man Vereinen mit Schulden bzw. zu hohen Schulden die Zulassung gleich verweigern sollte. Am besten lässt man ohnehin nur noch Mannschaften zu, die noch Geld mitbringen. Also noch mehr Hoffenheims, Leipzigs und Wolfsburgs. Im Falle der 3. Liga dann Klein-Hoffenheims und Co.
    Das könnte dann aber auch Arminia hart treffen. Und der HSV müsste im Falle des Abstiegs natürlich Insolvenz anmelden und in der Oberliga Hamburg neu starten.
    :D

  • Letztlich hilft nur eins, erst gar keine Schulden machen bzw. den Schuldenberg im Rahmen zu halten. Und egal in welcher Liga, letztlich kommt es auf die Kompetenz des Managements an.
    Der HSV hat es selbst in der ersten Liga fertig gebracht die Schulden zu steigern und dann auch noch sportlich immer schlechter zu werden.

    Die Frage ist doch, ob man in der dritten Liga auf Dauer eigentlich beides kann - also einen Mittelfeldplatz erhalten und dabei gleichzeitig keine Schulden aufzubauen. So wie die dritte Liga aufgebaut ist, kann das da auf längere Sicht fast gar nicht funktionieren, weil das Gefälle viel zu steil ist, während es in der Bundesliga oder der zweiten Liga relativ problemlos möglich ist, sofern man nicht völlig falsch managet. Die Absteiger aus der 2. Liga in die 3. Liga können sich dagegen oftmals gar nicht schnell
    genug an die neuen, finanziellen Zwänge anpassen, wenn sie laufende
    Verträge, Kredite und Verpflichtungen haben - gerade wenn der Abstieg
    mal unverhofft eintritt.


    Guck doch mal, welche Vereine in der 3. Liga bisher aus finanziellen Gründen entweder die Lizenz nicht bekamen oder Insolvenz anmelden mussten. Das sind ja alles keine Clubs mit Großmannssucht und es ist mit Alemania Aachen auch nur ein Club dabei, der lange Stammgast in der 2. Liga war.


    - Stuttgarter Kickers
    - Kickers Emden
    - Rot Weiss Ahlen
    - TUS Koblenz
    - Alemania Aachen
    - Kickers Offenbach
    - VFR Aalen
    - FSV Frankfurt
    - TSV 1860 München
    - Rot Weiss Erfurt
    - Chemnizer FC
    - Carl Zeiss Jena (?)


    Das sind 11 (vielleicht bald 12) Vereine in 9 Jahren. Daran kann man doch schon sehen, dass etwas mit dem ganzen Konstrukt der 3. Liga nicht stimmen kann. Die finanzielle Auskleidung reicht einfach nicht aus, um in dieser Spielklasse konkurenzfähig und gleichzeitig schuldenfrei zu bleiben. Das ist ein problem, welches man dauerhaft und nachhaltig nicht allein durch besseres Management lösen kann.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

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