Nachdenkliche Gedanken zur Kommerzialisierung des Deutschen Fussballs

Zitat

Original von Illcoron

Auch die DFB Pokal Auslosung ist so ein Punkt. Bisher immer in ARD oder ZDF darf man jetzt den Kneiper seines Vertrauens aufsuchen. Gut der Wird sich freuen, trinkt man ja gliech nen Bierchen mit, aber grenzt das nicht auch wieder die aus, für die der Fussball eigentlich da ist? Die Fans?

Ich weiss nicht wie seht ihr das? Ist es mal wieder Zeit, dass wir Fans im Stadion Flagge gegen so etwas zeigen? Oder seht ihr die Dinge ganz anders?

Jens

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Naja, bei der DfB-Pokal Zusammenfassung der Vergangenheit schaffte ich es aber auch nie ein Kölsch auszutrinken. Zack, Zusammenfassung vorbei.
Meistens war ich um die Uhrzeit aber eh schon im Lummerland.

Haben wir das nicht schon hier und hier? Irgendwann muß doch mal gut sein.

Der Widerstand formiert sich längst und wird zuverlässigen Quellen zufolge auch in den Stadien bemerkbar sein. Wenn man nicht grad im VIP-Bereich an der Theke steht...

Im Großen und Ganzen stimme ich dir ja zu, aber das hier:

Zitat

Original von Illcoron
aber grenzt das nicht auch wieder die aus, für die der Fussball eigentlich da ist? Die Fans?

hört sich in der heutigen Zeit wirklich sehr naiv an, oder ist zumindest naiv formuliert.

EDIT: achso. Weiterhin stimme ich auch Thomy71 zu.

Der Kind von Hannover tickt doch auch nicht mehr ganz sauber.

Streitpunkt 50+1-Regel - 96 droht mit dem Gang vors Gericht

sobald sie vors Gericht ziehen, sollte man ihnen die Lizenz entziehen. Macht die FIFA doch auch nicht anders. Wenn jemand vor ein ordentliches Gericht zieht, werden sie von der WM ausgeschlossen.
Der hat doch echt nicht mehr alle Tassen im Schrank.

stimmt - der Kind ist nihct mehr sauber....
Soll sie absteigen, die 96er...

ich bin übrigens auch dafür, dass die 6:5 - Regelung. Wär wichtig für unsere eigenen Nchwuchsspieler. Sicherlich ein Problem wie dem EU-Rechten und dem Anspruch auf Arbeit. Aber wenn sich alle kommitten nur 5 Ausländer spielen zu lassen, muß sich der 6. erst mal in die Mannschaft klagen. Im Kader ist er ja und bezahlt wird er auch.

Und wenn wir schon dabei sind, stellt sich auch die Frage ob der nächste Tribut der Kommerzialisierung: das Auseinderzerren des Spieltags (dann auch samstags 1 Spiel um 18.00 und sonntags um 15.30 und 17.00) noch im Sinn der Fußball-Fans ist. Ein klasse einstündige Zusammenfassung ist mir 3x lieber.
Gestern habe ich mir keine Minute UEFA Pokal angeguckt. Mit den Geldern des ZDF kaufen sich dann die Schalker und Berliner noch mehr viel zu hoch bezahlte "Cracks" und die Kluft in der Bundesliga wird immer größer.

Wäre super, wenn es hier mehr Boykott gäbe und alles wieder auf Normalität zurückgefahren würde...

Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) beteiligt sich auch fleißig an einer Kommerzialisierung. Das hört sich in dem Artikel immer alles so toll an, aber für mich hat sowas im Fußball und hier explizit im Amateurfußball (Landesverband regelt Spielklassen unterhalb der Regionalliga) nichts zu suchen.

Guckst du hier!

Zitat

Original von schnief
stimmt - der Kind ist nihct mehr sauber....
Soll sie absteigen, die 96er...

ich bin übrigens auch dafür, dass die 6:5 - Regelung. Wär wichtig für unsere eigenen Nchwuchsspieler. Sicherlich ein Problem wie dem EU-Rechten und dem Anspruch auf Arbeit. Aber wenn sich alle kommitten nur 5 Ausländer spielen zu lassen, muß sich der 6. erst mal in die Mannschaft klagen. Im Kader ist er ja und bezahlt wird er auch.

Und wenn wir schon dabei sind, stellt sich auch die Frage ob der nächste Tribut der Kommerzialisierung: das Auseinderzerren des Spieltags (dann auch samstags 1 Spiel um 18.00 und sonntags um 15.30 und 17.00) noch im Sinn der Fußball-Fans ist. Ein klasse einstündige Zusammenfassung ist mir 3x lieber.
Gestern habe ich mir keine Minute UEFA Pokal angeguckt. Mit den Geldern des ZDF kaufen sich dann die Schalker und Berliner noch mehr viel zu hoch bezahlte "Cracks" und die Kluft in der Bundesliga wird immer größer.

Wäre super, wenn es hier mehr Boykott gäbe und alles wieder auf Normalität zurückgefahren würde...

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Respekt, der Satz klingt ja mal Fett. Im Prinzip finde ich die 6+5 Regel
ok. Was sollen aber Clubs wie Cottbus oder auch Arminia machen, denen die Gehaltsforderungen der Jungspunde samt Beraterstab im Vergleich zu hoch sind? Ich glaube bei entsprechender salary-cap
wäre dieser Vorschlag durch zu setzen.

Kritik an Hannover-Boss Kind

Rauball gibt Contra

Reinhard Rauball gibt Hannover-Vorstandschef Martin Kind Contra: Zu Kinds Ankündigung, gegen die 50+1-Regel notfalls gerichtlich vorzugehen, sagte der DFL-Präsident in einem Gespräch mit der dpa: "Wer die Gerichte anruft, sollte auch über die Frage der Treuepflicht nachdenken." Es passe nicht zusammen, auf der einen Seite die Vorteile einer Solidargemeinschaft in Anspruch zu nehmen, diese aber auf der anderen Seite zu seinem Vorteil zu sprengen.

Der Streit zwischen Hannover 96 und der Verbandsspitze schwelt schon lange. Die Niedersachsen wollen ihren Verein für eine Übernahme durch Investoren öffnen, um damit mit den Spitzenklubs wettbewerbsfähig zu werden. Bislang ist eine derartige Übernahme - nach dem Vorbild von Teams wie dem FC Chelsea - in der Bundesliga durch die 50+1-Regel untersagt. Eine mögliche Abschaffung dieser Regel steht am Freitag auf der Liga-Vollversammlung zur Diskussion. Für eine Änderung wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit sowohl auf der Liga-Vollversammlung als auch auf dem DFB-Bundestag erforderlich. Beides ist unwahrscheinlich. Im Oktober hatte bereits der Ligavorstand empfohlen, die geltende Regelung beizubehalten.

Für Rauball ist die Gewährleistung der Stabilität der Bundesliga entscheidend: "Es geht um die Integrität des Wettbewerbs, die Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit des Profi-Fußballs unter Einschluss der Wahrung von Tradition. Das sind essenzielle Gesichtspunkte, die die Liga über viele Jahre getragen haben und die sich inzwischen als vorbildlich im Vergleich zu anderen Ländern erwiesen haben - auch und gerade angesichts der derzeitigen Krise auf den Finanzmärkten." In England gebe es viele Klubvertreter, die die Entwicklung gerne zurückdrehen würden. In Spanien gebe es durch die Immobilienkrise bei mindestens zwei Vereinen Probleme.

Auf einen möglichen Verstoß der 50+1-Regel gegen europäisches Recht angesprochen, sagte Rauball: "Natürlich gibt es auch Meinungen, die die Rechtmäßigkeit der Regelung infrage stellen. Genauso wie es Experten gibt, die die Zulässigkeit nicht infrage stellen. Wir kippen aber doch nicht eine Regelung, von der wir sportpolitisch überzeugt sind, nur weil es Gegen-Meinungen gibt, die zu einem anderen Ergebnis kommen."

Quelle: http://www.kicker.de

Die 50+1 Regel darf einfach nicht kommen und das Verhalten von dem Herrn Kind finde ich absolut nicht ok. Meinung äußern ist ja ok, aber gleich mit Klagen etc drohen ist ne Sauerei.

Und ich muss dem Rauball hier recht geben und auch voll unterstützen das es sowas nicht geben darf!

Wenn ich den heutigen "SportBild"-Artikel lese dreht es sich im Magen um..! Aber: Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten und es wird so oder so, genau so kommen wie Kind es fordert. Das stand für mich spätestens seit Sommer fest, als bekannt wurde, dass das Kartellamt die Variante a.) als Einnahmequelle gekippt hat.

Schuld an dieser Entwicklung ist aber am wenigsten der DFB oder der deutsche Fussball. Ich denke schon, dass es da einige Herren gibt, die da versuchen so lange wie möglich an altbewährten Dingen festzuhalten. Das Problem sind die Vorreiter in Spanien, England und nun auch langsam Russland, die auf internationaler Ebene eben durch diese wettbewerbsverzerrende Politik langsam davongaloppieren.

Dass da langsam aber sicher die Alarmglocken läuten ist leider klar..!

Aber: An dieser Stelle muss auch mal positiv der FC Bayern und dessen Führung erwähnt werden. Denn dieser hat das Problem schon seit Jahren (!) erkannt, immer wieder angesprochen und versucht andere Wege zu gehen um sich selbst zu finanzieren. Dafür wurden sie in der Vergangenheit leider viel zu oft kritisiert ("die arroganten Bayern sind nur geldgeil etc."). Heute hoffe ich inständig, dass sie Meister werden, damit es um Gottes Willen NICHT Hoffenheim wird.

Ich wette, dass die 50+1-Regel kommen wird. Es wird vermutlich so schleichend verlaufen wie die komplette Kommerzialisierung der letzten 10 Jahre. An dieser Stelle sind die Herren nämlich nicht dumm, sondern verkaufen den Fans das ganze Stückchenweise damit es leichter verdaut wird. Erst eine kleine Kompromisslösung, dann ein weiteres Zugeständnis und irgendwann haben wir den selben Scheiss wie in England.

Wenn es so weit gekommen ist, werde ich definitiv auf absehbare Zeit kein Bundesligaspiel mehr live verfolgen. Mit dieser Veränderung verändern sich nämlich auch noch weithergehend die Besucher und das Drumherum. Und wenn ich sehe wie das in England ist (ich war selbst vor eineinhalb Monaten bei einem CL-Spiel von Arsenal..) dann weiss ich, dass das endgültig nicht mehr meine Welt ist. Dann bleibt leider wirklich nur noch der Fussballsport im TV und ab und an mal ein Spielchen in einer unteren Liga ...

Ob "50+1" gekippt wird oder nicht, ist derzeit meiner Meinung nach völlig offen.

Dabei ist sicherlich der "Trend" der nach oben strebenden Machtgeilen (Hannover, Hoffenheim..) nach wie vor ungebremst, auf der anderen Seite bekommen aber die Traditionalisten mit jeder Sponsorenpleite in England, Spanien und Italien mehr Argumente, die ein Festhalten an den altbewährten deutschen Strukturen befürworten.

Es gilt momentan, eine durch fremdfinanzierte Erfolge Anderer verursachte Durststrecke auf internationaler Ebene zu durchstehen. Sobald aber die Fremdmittel der "Anderen" reduziert werden, wird das "deutsche System" als Sieger aus dieser Aufrüstungsschlacht hervorgehen.
Je nachdem, wie lange diese Durststrecke noch anhalten wird, steigen oder sinken die Chancen "pro 50+1" - denn je länger der Anschluß an die europäische Spitze auf sich warten läßt, desto mehr Vereine werden bereit sein, hierfür ihre Eigenbestimmung aufzugeben. Die Finanzkrise könnte der Fan- und Traditionalistenseite somit durchaus in die Karten spielen.

Abgesehen davon gibt es in Europa in beinahe jedem Land Fanorganisationen, die sich als zu erreichendes Ziel "deutsche Verhältnisse" gesetzt haben, was zuletzt auf dem Londoner Fankongreß deutlich wurde. Dies zeigt einmal mehr, daß wir unbedingt und mit aller Kraft erreichen müssen, daß nicht wir uns in Richtung Europa entwickeln, sondern daß wir in keinem Fall weitere Anpassungen ans kommerzielle Mittelmaß zulassen dürfen!

Auch wenn ich diesen Verein nicht gerne lobe, aber in Dortmund könnte auf der bevorstehenden JHV eine kleine Sensation anstehen - wenn sich die Mitglieder wirklich für den radikaleren Satzungsänderungsantrag entscheiden, welcher einen Verkauf von Anteilen der Kapitalgesellschaft nur mit 2/3-Mehrheit der Mitgliederversammlung zulässt... Wäre ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung, den möglichst viele Vereine mitgehen sollten!!

Hier zum Thema noch ein schöner Artikel aus dem telegraph:
http://www.telegraph.co.uk/spo…e-blueprint-for-fans.html

Zitat

Original von Just
Auch wenn ich diesen Verein nicht gerne lobe, aber in Dortmund könnte auf der bevorstehenden JHV eine kleine Sensation anstehen - wenn sich die Mitglieder wirklich für den radikaleren Satzungsänderungsantrag entscheiden, welcher einen Verkauf von Anteilen der Kapitalgesellschaft nur mit 2/3-Mehrheit der Mitgliederversammlung zulässt... Wäre ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung, den möglichst viele Vereine mitgehen sollten!!l

Jupp, könnte ich mir bei uns auch gut vorstellen.

Und da Kentsch ja nicht müde wird zu betonen, dass er auch gegen eine Aufweichung der 50+1-Regelung ist, dürfte es von oben auch keinen Gegenwind geben

Just: Gute Überlegung. ich wünsche mir, dass Du Recht hast. Die Frage ist nur wie lange eine Fussballnation wie Deutschland es aushält international evtl. nicht mehr konkurrenzfähig zu sein. Um das Gegenteil zu beweisen wäre es mal wieder enorm wichtig, dass eine Truppe wie Bayern oder Bremen sich in der CL beweist und dort möglichst was reisst und parallel dazu evtl. noch der HSV noch den Uefa Cup holt..!

Ist ja nicht unmöglich ... und dann sollte eigentlich genügend Überzeugung dafür vorhanden sein, dass es auch anders geht.

Wenn man die Zahlen der Schuldenberge von Chelsea gelesen hat wird einem ja Angst und Bange ...

Zitat

Original von blauer-mann
Die 50+1 Regel darf einfach nicht kommen und das Verhalten von dem Herrn Kind finde ich absolut nicht ok. Meinung äußern ist ja ok, aber gleich mit Klagen etc drohen ist ne Sauerei.

Und ich muss dem Rauball hier recht geben und auch voll unterstützen das es sowas nicht geben darf!

Die 50+1 Regel ist stand heute aktiv in der Buli.
Würde also bedeuten, dass Du für die Beibehaltung der Regel bist.
Am Freitag geht es um die Abschaffung der Regel und nicht um die Einführung.

Zitat

Original von ete

Die 50+1 Regel ist stand heute aktiv in der Buli.
Würde also bedeuten, dass Du für die Beibehaltung der Regel bist.
Am Freitag geht es um die Abschaffung der Regel und nicht um die Einführung.

Hups, tatsächlich^^

Naja, ich kann mich meinen Vorrednern nur zu 100% anschließen!

schönes bonmot in der 11freunde, passend zum thema:

hunter s. thompson
"Das Fußballgeschäft ist eine grausame und oberflächliche Geldmaschinerie, ein langer künstlicher Korridor, in dem Diebe und Zuhälter frei herumlaufen und wo gute Männer verrecken wie Hunde.
Und dann wären da noch die Schattenseiten"

Heute haben die Mitglieder des BvB gezeigt, daß sie mit etwas offeneren Augen durch die Welt gehen als Martin Kind (der sich heute zu möglichen Problemen bei Abschaffung der 50+1-Regel äußerte: " Ich habe aus anderen Ländern ernsthafte Probleme bisher nicht zur Kenntnis genommen")

In Dortmund wurde die Satzung des Vereins dahingehend geändert, daß Verkäufe von Anteilen lediglich bis 49% möglich sind, sodaß auch bei geänderter deutschlandweiter Klausel ein Verkauf des BvB nicht ohne Mitgliederzustimmung (= Satzungsänderung) möglich ist.
Wirklich eine gute Nachricht zum Thema "50+1", Kommerzialisierung und Vermarktungsgrenzen.

Zitat

Einer der wichtigsten Tagesordnungspunkte war ein gemeinsamer Antrag des Präsidiums und des Mitglieds Markus Bliemetsrieder, wonach der Verein stets die Mehrheit der Stimmrechte halten muss. "Dies ist auch ein zentrales Thema im Ligaverband", sagte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball: "Es gibt das Bemühen von Hannover 96, die so genannte 50+1-Regel zu kippen. Wir meinen aber: Der Verein muss immer das Sagen haben." Auch Bliemetsrieder betonte: "Wir wollen das Mitspracherecht der Mitglieder stärken und uns vor unliebsamen Drittinteressen schützen. Der Verein darf nicht zum Spielball eines Investors werden."

Die BVB-Mitglieder trafen mit einer Mehrheit von 100 Prozent der Stimmen einen "Vorratsbeschluss", so Dr. Rauball, für den Fall, dass der Hannoveraner Antrag "wider Erwarten durchgehen sollte", und änderten entsprechend die Vereinssatzung.
Quelle: http://www.bvb.de/?%E1%80%ECZ%1B%E7%F4%9C%5Bl%E4%83%98