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Nachdenkliche Gedanken zur Kommerzialisierung des Deutschen Fussballs


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    Original von Anno1905
    Schlimm finde ich an dieser ganzen Sache auch, dass die tollen Funktionäre der meisten Vereine den Dreck auch noch in den Himmel loben, obwohl sie genau wissen, dass das wettbewerbsverzerrend ist und eben auch bedingt, dass z.B. Arminia noch weniger Möglichkeiten im deutschen Fussball hat..!


    Wenn die "Funktionäre der meisten Vereine" dafür wären, dann gebe es die Regelung nicht mehr.


    Und die Sportjournalisten sind derart unkritisch, weil sie am Objekt mitverdienen und zum Erfolg des Produkts beitragen. Sie sind Teil des Events, haben Begeisterung zu vermitteln und keine kritischen Fragen zu stellen.

    Wenn die Wahrheit zu schwach ist, sich zu verteidigen, muss sie zum Angriff übergehen.

  • Damit war nicht 50+1 gemeint, sondern das "Hoffenheim-Modell" - das wird gelobt !


    Denke auch nicht, dass die Funktionäre die 50+1-Regel abschaffen wollen, sondern, dass gewisse Herren im DFB auf lange Sicht in die Richtung wollen mehr Investoren für die BL zu begeistern. Ob es dann nur eine "Komrpomisslösung" ist lassen wir erst mal dahingestellt..


    Die Geschichte mit den Journalisten ist auch nur die halbe Wahrheit denke ich. Fussball ist so ein dreckiges Geschäft geworden. Da muss man mittlerweile leider alles dreifach hinterfragen..

    Die Ware Fussball ist nicht der wahre Fussball!

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    Original von Anturios
    Und die Sportjournalisten sind derart unkritisch, weil sie am Objekt mitverdienen und zum Erfolg des Produkts beitragen. Sie sind Teil des Events, haben Begeisterung zu vermitteln und keine kritischen Fragen zu stellen.


    Wenn dem so ist, dann sollte kritischer Sportjournalismus doch eine echte Marktlücke sein. Zu einer guten Presse gehört für mich auch das sie neutral und kritisch ist. Sie sollte über gutes, wie schlechtes berichten und vielschichtig sein. Im Sport fehlt das derzeit echt.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
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    Original von Gönner


    Wenn dem so ist, dann sollte kritischer Sportjournalismus doch eine echte Marktlücke sein.


    Ist er ja auch.


    Aber zwischen all den Hofberichterstattern haben es wirkliche Journalisten natürlich sehr schwer überhaupt an Infos zu kommen. Es findet doch heute schon bei der kleinsten Unausgewogenheit ein Medienboykott seitens einiger Vereine statt, kritische Berichterstattung würde also mit aller Härte unterbunden werden.


    Denn im Gegensatz zur Politik, wo jeder Akteur auch auf die Medien angewiesen ist, ist man im Sport doch noch recht unabhängig. Die Medien braucht man da nur, um Begeisterung fürs Produkt zu erzeugen - und dafür hat man dann ja die Masse an Hofberichterstattern...

    Wenn die Wahrheit zu schwach ist, sich zu verteidigen, muss sie zum Angriff übergehen.

  • Aber findest Du es nicht auch etwas - sagen wir - "merkwürdig", dass wirklich nirgendwo negative Presse zum Thema Hoffenheim auftaucht..?

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  • Um nicht missverstanden zu werden: Ich beschreibe nur meine Wahrnehmung, nicht meine eigenen Wünsche oder Erwartungen an die Presse. Ich wünsche mir ebenso eine unabhängige, kritische, aber dennoch nicht manipulative Sportberichterstattung.


    Und die mangelnde Kritik an 18,99 Euro finde ich keineswegs merkwürdig. Die werden derzeit halt gehypt, verkaufen sich gut und spielen ja nun zugegeben sehr schönen Fußball. Für den Premiere-Zuschauer reicht das aus, der will als Konsument dann eh von Negativem verschont bleiben.

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  • Im Fussball wurde der kritische Sportjournalismus mit der erstmaligen privaten Berichterstattung zu Grabe getragen. Nach "Anpfiff" und "Ran" war die Sportmedienwelt eine andere und es setzte ein langanhaltender Boom ein: Bei den Zuschauern in den Stadien, vor den Fernsehern, bei den Auflagen, bei den Eintrittspreisen, beim Merchandising usw. Die Verlagshäuser haben auch schnell gemerkt, dass unkritische Hofberichterstattung eher die Auflage steigert als kritischer Sportjournalismus.


    Ich hoffe, dass dieser fast 20 Jahre dauernde Hype endlich zu Ende geht und wieder Realismus in die Branche einzieht. Dann werden vielleicht die Eintrittspreise stagnieren oder sinken, die Berichterstattung wird wieder solider und die Diskussion um 50+1 brauch gar nicht mehr geführt werden, da weder irgendwelche Ölscheichs noch irgendwelche Hoffenheims an die Tür zur BuLi klopfen (Augsburg und Ingolstadt leider ausgenommen).

  • Ingolstadt und Wehen leuchten mir ein. Aber wer steckt den hinter Augsburg? Der extrem schnelle und große Stadionneubau ist zwar schon Auffällig, aber das der Verein nicht auf eigenen Beinen steht ist mir neu.

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    Original von Gönner
    Ingolstadt und Wehen leuchten mir ein. Aber wer steckt den hinter Augsburg? Der extrem schnelle und große Stadionneubau ist zwar schon Auffällig, aber das der Verein nicht auf eigenen Beinen steht ist mir neu.


    Es ist zumindest verwunderlich, was in Augsburg seit dem relativ kurz zurückliegenden Aufstieg alles an Spielern an Land gezogen und wieder abgestoßen wurde. Wann immer irgendwo ein Bundesligaspieler unzufrieden war, ein paar Wochen später fand man ihn an der Rosenau wieder, das war schon nicht mehr normal. Woher die Kohle kommt, weiß ich allerdings auch nicht. Entweder die pusten da eine riesen Luftblase auf, wie einst Reutlingen und zuletzt Koblenz, oder die Wirtschaft da vor Ort war nach 20 oder wieviel Jahren auch immer so ausgehungert nach Profifußball, daß sie sich alle darum reißen, Geld in die Mannschaft buttern zu dürfen. Oder es gibt eben doch einen großen Gönner im Hintergrund, der sich noch nicht so aufgedrängt hat.

    [align=center]Babyboom in Deutschland nach der Fußball-WM - kein Wunder!
    Franz Beckenbauer war ja mit dem Hubschrauber kreuz und quer in Deutschland unterwegs.

    Stefan Raab

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  • Wehen (oder bald Wiesbaden) hat kein Potential, die werden sich mittel- bis langfristig wieder aus der 2. Liga verabschieden und im Nirgendwo verschwinden. Diese Wasserfilterfirma besitzt einfach nicht das finanzielle Gewicht um den Verein nach oben zu bringen. Mehr als Abstiegskampf in Liga 2 traue ich denen nicht zu und irgendwann geht es halt schief oder der Mäzen steigt entnervt aus (LR Ahlen als Beispiel).


    Bei foros.de meine ich mal gelesen zu haben, dass hinter dieser "Investorengruppe", die vermutlich auch 49% an der Spielbetriebsgesellschaft hält, sich nur der FCA Präsident Walther Seinsch verbirgt. Seinem verlinkten Lebenslauf nach scheint er ein Machertyp und Selbstdarsteller mit großen Ambitionen nach oben zu sein. Jedensfalls sieht es so aus, als ob er dort der große Manitu ist und mit seinem Privatvermögen (Verkauf von Takko und kik Anteilen) auch die finanzielle Potenz zu haben scheint um als Mäzen den Verein in die Bundeliga zu führen. Vielleicht nicht so erfolgreich wie Hoppenheim, aber dennoch gefährlich für Arminia. Vor allem, falls irgendwann mal die 50+1 Regel fällt, dürfte der FCA in Seinschs Privatbesitz überwechseln und erst Recht zum Angriff blasen (Stadion z. B. ist modular ausbaufähig bis 50.000 Zuschauer, ein eindeutiges Zeichen von größeren Ambitionen). Jedenfalls wird da gerade ein Verein ordentlich aufgepumpt und die undurchsichtigen Strukturen dort lassen schlimmeres befürchten :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von SWB Zecke ()

  • Er hat natürlich nicht Unrecht, aber beschweren kann er sich nicht. Es ist halt das Hoffenheim-Modell, das soll zwar auch den "echten" Fan mitreißen (davon abgesehen, dass es meiner Meinung nach noch gar nicht so viele "echte" Hoffenheimer geben KANN...), aber natürlich fühlen sich da in erster Linie die "VIP's" angekitzelt. Neu, erfolgreich, unterhaltsam, Modetrend! Dass die meisten dieser Leute aber wohl eher aus dem Prinzip "Sehen-Gesehen werden" kommen lässt sich dann auch nciht vermeiden.


    Ich hab da jedenfalls kein Mitleid ;)

    Danke Stefan Krämer :arminia:

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  • Vielleicht verstehen sie jetzt, worüber sich "Fußball-Deutschland" seit einem halben Jahr aufregt... .


    Das Wort "VIP-Fan" ist ja auch klasse, so unlogisch wie "Doppelhaushälfte". ;)

    see twelve monkeys!

  • Kein Mitleid.


    So wird die Zukunft im deutschen und internationalen Fussball aussehen.
    Und Hopptown hat auch seinen Anteil daran. Er sollte sich je früher desto besser damit abfinden.


    Ausserdem ist das doch gängige Praxis bei Euro umd WM. :nein:


    Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles, was man in der Schule gelernt hat, vergisst. (Albert Einstein)
    ;)

  • Was ich sowas von lächerlich finde keine ahnung ob es schon 100 x erwähnt wurde aber egal welchen Hoffenheim"fan" du siehst alle sagen "Mitglied seit 15 Jahren, hab schon in der A-Jugend gespielt" etc


    Ich hab gestern noch mit so einer Person auf Tfm.de diskutiert und es ist immer das gleiche :D

    /watch?v=7V6ZHgbiT38 :D

  • das Beste an dem Artikel ist dieser Ausschnitt:


    "(...) vielleicht bin ich zu sehr Traditionalist (...)" (Zitat: Rangnick)


    - göttlich ... :lol:

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  • ... ich musste heute übrigens lesen, dass auch SAP (im Zuge der Wirtschaftskrise...) 4.000 Stellen abbauen will...


    Sicherlich ist klar, dass Hopp sein "Spielzeug Hoffenheim" nur aus privatem Anlass betreibt, dennoch wäre es zumindest an der Zeit den Mann moralisch zu hinterfragen sollte der o. gen. Stellenabbau durchgesetzt werden und weiterhin die Kohle nach Sinsheim fließen.

    Die Ware Fussball ist nicht der wahre Fussball!

  • Er bezahlt sein Mäzentum doch aus seinem Privatvermögen. Sein Privatvermögen ist entstanden, weil er sich vom Großteil seiner SAP-Anteile getrennt hat, als es gut lief. Wenn, dann sind also höchstens die neuen Besitzer der Anteile moralisch zu irgendwas verpflichtet.


    PS: Na toll, zwingst du mich auch noch dazu, diese Krankheit in Schutz zu nehmen :nein: ;)

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  • war ja auch mehr so ein Gedankenspiel ... wenn ich Mitarbeiter bei SAP wäre und dann gehen müsste, wäre es aber das erste an was ich dann denken müsste...

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  • Zitat

    Original von Anturios
    Er bezahlt sein Mäzentum doch aus seinem Privatvermögen. Sein Privatvermögen ist entstanden, weil er sich vom Großteil seiner SAP-Anteile getrennt hat, als es gut lief. Wenn, dann sind also höchstens die neuen Besitzer der Anteile moralisch zu irgendwas verpflichtet.


    Er hält z.Zt. noch etwa 9,96 % Anteile an SAP, nachdem er 1995 70% seiner Anteile an seine Dietmar-Hopp-Stiftung übergeben hat.
    Also ich würde da lieber mit meinem Privatvermögen an die ~10% denken und Mitarbeiter vor der Entlassung schützen, als den deutschen Fußball, Fankulturen und Traditionen zu zerstören.

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