Nachdenkliche Gedanken zur Kommerzialisierung des Deutschen Fussballs

Wenn man "böse" ist, müsste man Kontern das er ja auch ne Ecke Arbeitsplätze mit seinem "Kunstwerk" Hoppemheim geschaffen hat und auch die Region davon Arbeitsplätze und Kohle erhällt....aber eigentlich will ich den Mann nicht verteidigen...wobei der Einwand von Anturios leider auch nicht ganz falsch ist...aber im Interesse des Fussballs und der Dinge mit denen wir dabei gross geworden sind (für mich so die letzten 30Jahre) und der Leute bei SAP, wäre es sehr wünschenswert gewesen, er hätte sich nur um SAP gekümmert....

SWB Gruss

Nachdem die Mission "Zerstörung von wirtschaftlicher Fairness und Fankulturen im deutschen Profifußball" so gut wie gewonnen scheint, machen die Hopps (diesmal der Sohn) jetzt im Handball weiter.

Weltmeister Karabatic wechselt für eine Handball-Bundesliga Rekordsumme (1 Mio.€) zu den Rhein-Neckar Löwen, wo der Daniel Hopp Gesellschafter ist. Aus Handballfankurven ist überings gleiche Kritik daran wie zuvor in den Fußballfankurven zu hören.

Das sowas gesetzlich verboten werden müsste wird immer dringender. Oder wir bekommen nun auch im Handball Verhältnisse wie der englische und italienische Fußball sie hat - nach Großinvestitionen vor einigen Jahren inzwischen Zahlungsunfähig und insolvent.

Hier mal ein sehr lesenswertes Interview, wie ich finde: *klick mich*

Amüsanter sind da die Kommentare...

... vor allem die Vorschläge, zB zwei 1. Ligen einzuführen, eine mit Traditionsvereinen und eine mit Investorvereinen

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das wirklich in diesen Thread gehört, aber beim Lesen heute morgen wär mir fast der Kaffee wieder hochgekommen.
Soweit sind sie jetzt schon im "Mutterland des Fußballs" und ich habe irgendwie die Befürchtung, dass wir da auch noch hinkommen, je mehr Fußballspiele als "Event" gesehen werden.

http://www.11freunde.de/newsticker/118137/seid_bitte_ruhig

Das ist schon sehr bitter

Aber immerhin wollen Sunderland, Manchester City, Portsmouth und Newcastle zur neuen Saison die Eintrittspreise senken.

Oh und das in England? Erstaunlich...

Sollten sie hier auch mal drüber nachdenken

Zitat

Original von blauer-mann
Oh und das in England? Erstaunlich...

Sollten sie hier auch mal drüber nachdenken

Du meinst es ironisch, ich bitterernst.
Ich wollte heute Nürnberg-Mainz gucken, habe aber mal wieder abgebrochen, weil ich diesen Dauerscheiß-oh-ooh-oh-oh-oh nicht mehr ertragen habe.
Am Schlimmsten sind in dieser Hinsicht Aachen, St. Pauli und eben Nürnberg in der 2. Liga
Wie gerne wäre ich mal ans Stadionsprecher-Mikro gegangen, um einmal laut rein zu schreien: HALTET ENDLICH EURE DÄMLICHE KLAPPE oder singt ENDLICH auch nur einmal etwas Sinnvolles.

Ich bin gegen diesen Dauerscheißgesang!

Interview vom Wochenende zur 50+1 Regel.
Darüber wird wohl im Herbst abgestimmt. Die Regel fällt, wenn 2/3 der Clubs das wollen.

Kind meint, wenn kein Mehrheitsinvestor möglich sei, wolle er bei 96 aufhören. Es handelt sich wohl um einen mit der Region verbundenen und ansässigen Investor.

M. Kind Süddeutsche

Zitat

Original von herzich
Interview vom Wochenende zur 50+1 Regel.
Darüber wird wohl im Herbst abgestimmt. Die Regel fällt, wenn 2/3 der Clubs das wollen.

Kind meint, wenn kein Mehrheitsinvestor möglich sei, wolle er bei 96 aufhören. Es handelt sich wohl um einen mit der Region verbundenen und ansässigen Investor.

M. Kind Süddeutsche

Nicht nur in Hannover würden sich wohl einige freuen, wenn der Herr Kind sein engagement in Sachen Fußball einstellen würde.

Zitat

Original von Gönner

Nicht nur in Hannover würden sich wohl einige freuen, wenn der Herr Kind sein engagement in Sachen Fußball einstellen würde.

Ich nicht, hoffe das sich die Ideen von Kind durchsetzen, die sich von der Praxis z.B. in England sehr unterscheiden.
Ich hätte nichts dagegen, wenn Schüco, Weber etc. die Mehrheit an der KG erhalten, wenn richtig Geld fliesst.
Anders hat Arminia auch keine Chance, nochmal 5 Jahre 1. Liga am Stück zu spielen.
Andernfalls hoffe ich, das sich Arminia als Zweitligist etabliert, befürchte aber das sie langfristig im Fahrstuhl 2./3. Liga landen, weil 2. Liga in OWL schlecht zu verkaufen ist.

Zitat

Original von herzich
Ich hätte nichts dagegen, wenn Schüco, Weber etc. die Mehrheit an der KG erhalten, wenn richtig Geld fliesst.
Anders hat Arminia auch keine Chance, nochmal 5 Jahre 1. Liga am Stück zu spielen.

Was für eine Milchmädchen-Rechnung ist das denn bitte? Die Freigabe für Investoren ist für den Fußball das, was der V-Stil im Skispringen war: Am Anfang haben die Ersten einen kurzen Vorteil aber sobald es alle machen, sieht es nur noch scheiße aus und alle sind wieder auf dem Level, auf dem sie vorher auch waren.

Es möge doch keiner ernsthaft glauben, Arminia würde bessere Investoren finden als geschätzte 16 bis 25 andere Vereine und sich dadurch etablieren können.

@ herzich

Und wer sagt bitte, daß diese regionalen Investoren Ihre Anteile nicht doch mal an auswärtige Geldhaie verkaufen? Einfluss darauf hätten weder Arminia, noch wir Fans. Da liegt das Problem, wenn man die eigenen Mehrheiten aus der Hand gibt.

Hinzu hast Du noch zwei Dinge nicht richtig im Blick. Zum einen steht der Fußball in England brutto keinen deut besser dar, als der Fußball in Deutschland. Also auch in der aktuellen Form generieren wir ähnliche Einnahmen, nur der Staat hält hier mehr die Hand auf. Das soll von mir aus auch so bleiben. Ich fände Steuersubventionen für die Gehälter von Fußball-Profis nämlich nicht nachvollziehbar und bei den meisten anderen Clubs zahlt der Staat durch Infrastrukturmaßnahmen die Gelder auch mehr als großzügig zurück.

Zum anderen können Schüco und Weber gerne die Mehrheit an der KG übernehmen. Denn die Kontrolle wird über die GmbH ausgeübt.

Zitat

Original von herzich

Ich nicht, hoffe das sich die Ideen von Kind durchsetzen, die sich von der Praxis z.B. in England sehr unterscheiden.
Ich hätte nichts dagegen, wenn Schüco, Weber etc. die Mehrheit an der KG erhalten, wenn richtig Geld fliesst.
Anders hat Arminia auch keine Chance, nochmal 5 Jahre 1. Liga am Stück zu spielen.
Andernfalls hoffe ich, das sich Arminia als Zweitligist etabliert, befürchte aber das sie langfristig im Fahrstuhl 2./3. Liga landen, weil 2. Liga in OWL schlecht zu verkaufen ist.

Selten so einen Blödsinn gelesen

sommerloch verschwinde

Zitat

Original von Thomy71

Was für eine Milchmädchen-Rechnung ist das denn bitte? Die Freigabe für Investoren ist für den Fußball das, was der V-Stil im Skispringen war: Am Anfang haben die Ersten einen kurzen Vorteil aber sobald es alle machen, sieht es nur noch scheiße aus und alle sind wieder auf dem Level, auf dem sie vorher auch waren.

Es möge doch keiner ernsthaft glauben, Arminia würde bessere Investoren finden als geschätzte 16 bis 25 andere Vereine und sich dadurch etablieren können.

Mit der Milchmädchenrechnung gebe ich dir recht.

Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, das ich nicht so rigoros die 50+1 Regelung verteidige.
Bei Arminia ist das ja sowieso durch die Satzungsänderung erstmal festgezurrt.

DFL/DFB tun sich schwer mit einer Entscheidung. Letztes Jahr ist das vertagt worden, weil die Materie auch réchtlich kompliziert ist.
In Europa gibt es solch eine Regelung sonst nirgedwo, und würde auch EU-rechtlich keinen Bestand haben.
Die UEFA verbietet nur, sich an mehr als einem Club mehrheitlich zu beteiligen.
Ich vermute mal ganz vorsichtig, das über kurz oder lang diese Regel juristisch ganz gekippt wird, oder alternativ DFL/DFB eine "deutsche Regelung" finden werden.
Also Regeln vereinbart werden, die Investoren verhindern, die kurzfristige Renditeziele haben, und wo die Interessen des Vereins gewahrt bleiben. Z.b., das bei einem Crash alle Rechte unentgeltlich an den Verein zurückfallen, Mindestzeitraum des Engagements etc.

Ausnahmen gibt es mit Bayer, WOB und Hoffenheim sowieso schon, übringens sportlich sehr erfolgreich, Leipzig kommt aktuell hinzu, ebenso Hr. Seinsch in Augsburg.

@ Gönner: hinsichtlich der Steuersubventionen in anderen Ländern bin ich mit dir einer Meinnung. Das war aber mit dem England-Vergleich nicht von mir gemeint. Ich wollte sagen, das bei Wegfall der 50+1 Regel (wann und wie auch immer) man das Ganze nicht so wie in England nur dem Markt überlassen muss, sondern Regeln aufstellen könnte.

@ Nr9718: ja ich bin auch froh, wenns Montag wieder losgeht.

So, nun stelle ich mal eine These auf:

Ich behaupte, dass wenn die 50+1 Regel gekippt wird Vereine wie Arminia in der Bedeutungslosigkeit versinken werden. Andere Vereine werden gepusht von irgendwelchen Investoren ohne Ende und für Vereine wie uns "fällt nichts ab".

Stehen wir dann nicht ziemlich dumm dar? Wir machen aus wenig Geld eigentlich viel, aber mit solchen Investoren ohne Ende werden wir nicht viel reißen können und dann wohl verschwinden. Sieht man doch jetzt auch schon: Wir haben es in zig Jahrzehnten nicht geschafft die ostwestfälische Wirtschaft hinter uns zu bringen, woher glaubst du denn kriegen wir dann einen Großinvestor der bereit ist haufenweise Geld hier reinzupumpen?

Bayer, WOB und Hoppenheim sind durch Bayer, VW und Hopp "erfolgreich". Ich will mich aber ungern mit solchen Vereinen auf eine Stufe stellen...vor allem weil das noch immer "Einzelfälle" sind und in weiten Teilen Fußballdeutschlands nicht besonders hoch angesehen sind. Ich kann solche "Retortenvereine" nicht ausstehen.

Und sowas will ich weder hier noch im großen Stil in Deutschland. Das würde ich selbst den Preuxxen nicht wünschen!

Zitat

Original von Gönner
...
Zum anderen können Schüco und Weber gerne die Mehrheit an der KG übernehmen. Denn die Kontrolle wird über die GmbH ausgeübt.

Das mag juristisch richtig sein, praktisch wäre es vollkommen falsch. Wer das Geld gibt hat die Macht. Die oben genannten könnten die Entscheidungen der GmbH mit der Drohung eines Verkaufs ihrer Anteile immer beeinflussen.

Deshalb will ich keine Investoren. Auch nicht bei der KG oder sonst irgendwo im Verein. Mir geht der Schutz nicht weit genug, aber immerhin hat sich die Lage schon verbessert seit der letzten Satzungsänderung.

herzich
Deine Einstellung kann ich nicht verstehen. Du würdest also deinen Verein opfern, nur um sportlichen Erfolg zu sehen Aber es wäre dann nicht mehr dein Verein, die Arminia, sondern nur ein weiteres Hoppenheim oder Leipzig. Ein weiterer austauschbarer Plastikclub, der halt aus Bielefeld kommt. Dann fehlt nicht mehr viel und wie in den USA ziehen solche Vereine dorthin, wo es ihnen gefällt. Z. B. könnte Schüco Bielefeld nach Dresden oder Mannheim ziehen, weil dort mehr Begeisterung und Zuschauer sind. Toll was?

Da bleibe ich lieber erfolglos und gucke mir lieber Gurkenspiele meiner Arminia in der 2. oder 3. Liga an, als mich mit so einem Kunstprodukt zu identifizieren.

Ich denke, dass passt schon hier hin.

RB Leipzig - erster Spieltag