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Stimmung und Musik im Stadion

  • Für mich als Arminia Fan ist jedes Spiel wichtig, unabhängig vom Gegner. Ich habe ebenso wenig Bock auf DOII wie auf Prxn Mxter oder Dresden, Sandhausen usw... das hat was mit der Ligazugehörigkeit zu tun.

    Unabhängig davon bin ich bei jedem Spiel nervös bzw angespannt und das beinhaltet dann auch absolutes Schweigen oder lauthals Schimpfen, egal ob vorm TV oder auf der Alm.

    Das unterscheidet mich sicherlich von den Ultras, die permanent irgendwas von sich geben und wirkliche Emotionen kann ich da selten gelebt oder gesungen wahrnehmen.

    Daher sind die Ultras für mich die Event- bzw Kommerzfans, denn sie stellen sich in den medialen Mittelpunkt und sammeln "Scorer Points" fürs Fackeln usw... stellen sich entsprechend auf und ziehen die Aufmerksamkeit - siehe die letzten Monate - komplett auf sich.

  • Interessanter Denkansatz. Wobei mich unterm Strich weniger die Ansichten der Gruppierungen interessieren, sondern mehr die Folgen für den Verein. Und solange dieser für die Verfehlungen aufkommen muss sind das für mich de facto Vereinsschädiger, die keinerlei Rechte auf Privillegien haben sollten und darüber hinaus des Stadions verwiesen werden müssen. Straftaten gehören bestraft und nicht geduldet. Mit dem Geld könnte man so viel sinnvolleres anfangen (wobei es ein anderes Thema ist, ob dies unseren Verantwortlichen auch gelingen würde).

    Vielleicht solltest du Deine Meinung mal grundsätzlich überdenken, denn offensichtlich haben die Ultragruppen einen sehr großen Einfluss auf die Vereine, und zwar nicht nur bei Arminia Bielefeld. Von Uli Hoeneß hört man ständig, dass man bei weitreichenden Entscheidungen auf die Fankurve in Allgemeinen und die Ultras stets besondere RücKsicht nehmen muss. Der Chefkommentator Sport der "Bild", der in einem kürzlich erschienenen Kommentar im übrigen ähnliche Ansichten wie du vertrat, schrieb neulich, dass der amtierende Präsident von Schalke durch die Ultras in diese Position gehievt wurde und sehr stark durch diese Gruppen unterstützt wird. Ahnliches gilt für die Hertha aus Berlin und sicher für viele weitere Vereine.


    Die höheren Beträge, die die Vereine regelmäßig an Strafen zu zahlen haben, scheinen ihnen zumindest von außen betrachtet überhaupt nichts auszumachen,. Zumindest werden von offizieller Seite zwar immer wieder diesbezügliche Verhaltensänderungen angemahnt, jedoch nie nachhaltig durch Stadionverbote oder ähnliches umgesetzt. Von daher ist davon auszugehen, dass der durch die Unterstützung generierte (symbolische) Mehrwert für die Vereine deutlich höher ist, als die zu zahlenden Strafen, die man wahrscheinlich eher als Peanuts sieht. Ansonsten würden sie solche Verhaltensweisen deutlich stringenter und mit Hilfe von außen (durch die Polizei, eine verschärfte Gesetzgebung) unterbinden. In den 80er und 90er ist man ja sehr konsequent gegen die verschiedenen gewaltbereiten Hooligangruppen vorgegangen, so dass diese zumindest im Stadion kaum noch eine Rolle spielen. Zudem ist nach meinem Wissensstand noch nie jemand ernsthaft durch Böller oder Bengalos verletzt worden. Und solange solche Skandale und die sich daraus ergebenden öffentlichen Erregungen ausbleiben, läßt man es aus Vereinsseite einfach laufen.


    Ich persönlich kann mit diesen Leuten überhaupt nichts anfangen oder Jemanden von der Persönlichkeitsstruktur nachvollziehen, der sein Leben, seine Identität (fast) vollständig einem Verein oder Star oder whatever widmet/opfert, da ich neben Fußball noch sehr viele andere Interessen und Hobbies habe und mich zudem mein Beruf doch ganz gut ausfüllt. Ich gehe nicht davon aus, dass die Nähe des Präsidiums zu diesen Gruppen rein zufällig ist. Mich selber würden mal die Hintergründe interessieren, wie es zu dieser Symbiose kam, wie weit diese reicht und und wie sich diese konkret auf die Vereinspolitik auswirkt. Von den Investigativjournalisten des WB und der NW erwarte ich jedoch auch künftig wenig Aufklärung diesbezüglich. Wo bleibt z.B. die kritische Distanz der Journalisten zum Verein, wenn diese den Trainer und die anderen Offiziellen in der Pressekonferenz duzen. Wie soll sich ein Außenstehender so ein Bild über die Machtverhältnisse innerhalb des Vereins machen und welche Einflusskräfte darin wirksam sind, wenn die sog. vierte Gewalt so einträchtig mit dem Verein kollaboriert. In dem Fall und wahrscheinlich noch viel weitreichender hat die PR die kritische Berichterstattung verdrängt, so dass die Hintergründe offenbar unterbelichtet bleiben. Offenbar ist das so gewollt. Leider.

  • Und warum soll ich jetzt meine Meinung überdenken? Ich weiß ja, dass es so ist, wie Du es beschreibst. Deswegen heiße ich es aber noch lange nicht gut oder akzeptiere es widerspruchslos. In der Hoffnung, dass es irgendwann genug Leute gibt, die sich dagegen auflehnen, werde ich diese Meinung auch weiter vertreten, auch wenn ich damit alleine oder in einer Minderheit stehe. Persönliche Überzeugung halt.

  • Nur weil viele Vereine sich im Würgegriff der Ultras befinden und sich nicht mehr trauen, hart durchzugreifen, wird es ja nicht besser. Das hat ja was von Schutzgelderpressung! Und dass es bisher noch keine ernsthaften Verletzungen durch Pyros gegeben hat, stimmt doch auch nicht! Siehe Dresden gegen Halle! Oder reichen Verbrennungen und Krankenhausbehandlung nicht aus?

    Herzblut ist blau!


    \"Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.\" (Helmut Schmidt)


    \"Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.\" (Helmut Schmidt)

  • Der DFB verdient an den Strafen ja auch nicht schlecht... Irgendwie muss der Wasserkopf da ja weiter finanziert werden.


    Das ist ja eigentlich noch das Witzigste an der ganzen Story, dass die Ultras mit dem Scheiss ja auch noch die Organisation finanzieren, die sie so gerne verspotten.

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

  • Ich verstehe x-bergarmine so, dass er dazu auffordert, sich mehr mit der Ultraszene auseinanderzusetzen, weil sie eine Gefahr für den Fußball darstellt und längst bei großen Vereinen einen Riesen-Einfluss hat. Wir Arminen sollten tatsächlich wachsam sein und den Verbindungen zwischen Präsidium und evtl. Teilen der Mannschaft zur Bielefelder Ultraszene mehr kritische Aufmerksamkeit schenken. Ich denke, x-bergarmine hat recht, wenn ich ihn denn so richtig verstanden habe.

    Wir dürfen hier keinesfalls Verhältnisse im Verein bekommen wie bei Hertha und Schalke. Beim HSV ist es auch schon schlimm genug.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Und Dresden nicht zu vergessen!

    Herzblut ist blau!


    \"Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.\" (Helmut Schmidt)


    \"Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.\" (Helmut Schmidt)

  • Was die meisten hier in ihren Spekulationen mMn deutlich unterschätzten ist, wie zentral der koordinierte Support durch die Ultras inzwischen für viele ist. Ihr mögt den 80ern und 90ern hinterhertrauern, als Stimmung auch spontan aufkam, aber für viele Jüngere sind die Ultras inzwischen gleichbedeutend mit Support. Daraus erklärt sich auch, dass die Vereine nicht wirklich mit den Ultras brechen. Da steckt keine große Verschwörung dahinter, sondern die Vereine sind einfach bemüht, den entsprechenden Support zu erhalten, weil er für viele ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für den Stadionbesuch ist. Dazu würde ein offener Konflikt mit den Ultras unweigerlich zu negativen Schlagzeilen führen, wenn diese ihren Unmut im Stadion deutlich machen. Dass irgendjemand im Präsidium oder in den Gremien ein sonderlich enger Freund der Ultras ist, halte ich für eine Legende. Da wurde sehr viel in den Satz von Schütte mit dem Grillen vor der Saison hineininterpretiert. Ich vermute stark, dass er damit nur symbolisieren wollte, man bezöge die Fans mit ein und dabei wie immer missverständlich kommuniziert hat. Auch in dem persönlichen Gesprächs mit Schütte, das hier ein User vor einigen Monaten zusammengefasst hat, hat er sich ja eher kritisch über die Ultraszene geäußert.


    Zum Thema Support auch bei mieser Leistung auf dem Platz werde ich jetzt ausnahmsweise einfach mal den Spieltagsflyer der LC hier hochladen, da das Thema hier ja in letzter Zeit häufig aufkam, und auch sehr viel spekuliert wurde, ohne dass ein Statement von der anderen Seite vorlag und das dort explizit thematisiert wird.

  • @ x-bergarmine

    "Zudem ist nach meinem Wissensstand noch nie jemand ernsthaft durch Böller oder Bengalos verletzt worden."

    Falsch.

    Beweis

    Das war ein Polen Böller---- und warum immer noch weiterhin geböllert wird und Bengalos geduldet werden ? Für mich nicht mehr verständlich.

    Da bleibe ich zu Hause und sehe Magenta. Mein Eintrittsgeld für die Sitzplätze ist mir zu schade, um diese Chaoten zu unterstützen.

  • Komme gerade aus Verl zurück und muss sagen, dass heute ohne die Ultras eine super spielbezogene Stimmung geherrscht hat. Der Gästeblock hat förmlich geglüht vor Elan und es gab Leute, die richtig Gas gegeben haben. Man hat denen wirklich die Freude angemerkt, sich endlich mal – wenn auch nur für ein Spiel – vom jahrelangen Diktat der Ultras lösen zu können. Es geht doch!


    Die Luftqualität war heute auch um einiges besser .. anstelle von Rauch konnte man sogar die Gülle vom Feld nebenan riechen!

  • Werde nach Ewigkeiten am Samstag mal wieder einen Sitzer belegen, statt zu stehen. Das war schon immer ein anderes, eher situationsbedingtes Erlebnis.


    Block 4 übrigens ist auch empfehlenswert, wenn man mehr Wert auf das Spiel legt, als ständig RambaZamba zu machen.

    Der Klügere kippt nach :bier:

  • Komme gerade aus Verl zurück und muss sagen, dass heute ohne die Ultras eine super spielbezogene Stimmung geherrscht hat. Der Gästeblock hat förmlich geglüht vor Elan und es gab Leute, die richtig Gas gegeben haben. Man hat denen wirklich die Freude angemerkt, sich endlich mal – wenn auch nur für ein Spiel – vom jahrelangen Diktat der Ultras lösen zu können. Es geht doch!


    Die Luftqualität war heute auch um einiges besser .. anstelle von Rauch konnte man sogar die Gülle vom Feld nebenan riechen!

    Es wurden die selben Lieder gesungen, wie bei den Ultras. Der einzige Unterschied war, dass es nicht wahrnehmbar war. Was genau ist für dich da spielbezogen? Da muss man schon bei der Realität bleiben. Du kannst auf der einen Seite nicht sagen, dass dir der Dauergesang der Ultras auf den Keks geht und auf der anderen Seite die selben Lieder von der kleinen Gruppe, die kaum wahrnehmbar waren loben. Das ergibt keinen Sinn.


    Westenholz war als Landesligist mit ihrem organisierten Support stimmungstechnisch komplett überlegen. Im Fernseher/ Auf YTB war Bielefeld nicht wahrnehmbar.

  • „In Duisburg alle aufn Sitzer“ hängt als riesen Banner vor der Süd.

    Also wieder dieselbe asoziale Nummer, wie in Hannover!? Klasse vom Verein, dass er erneut zulässt, dass zahlende Zuschauer von ihren Plätzen vertrieben werden, damit die Spackos ungehindert ihren Dreck abfackeln können. Einfach nur zum :kotzen:

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