Stimmung und Musik im Stadion

  • Für mich kommts immer ein bisschen auf den Bereich an wo man sich aufhält.


    Um das mal auf uns umzumünzen:


    Steht man da wo sich die Ultras aufhalten, kann man das finde ich respektieren. Z.B. gab es letzte Saison einen jugendlichen der mit CR7 Al-Nassr Trikot unten in Block 1 wollte, da kamen dann Ultras und haben ihm gesagt, dass wollen wir hier nicht, fand ich okay. Die haben ihm dann nen Pullover in die Hand gedrückt den er drüber ziehen sollte und dann war gut.


    Für andere Teile der Süd find ich es unnötig und ignoriere das da auch. Wenn ich in Block 1 an der Plexiglaswand stehe, hol ich mein Handy raus wenn ich will, geh Bier holen wenn ich will usw. Auch hier kann es aber vorkommen, dass da jemand sagt, er möchte nicht auf Fotos, Videos etc. sein, muss man dann ja auch respektieren.


    Ich für meinen Teil hab da immer ein bisschen das Credo, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. Da muss ich mich dann anpassen, je nachdem wo ich mich aufhalte.


    Wenn ich bei den Ultras stehe, sollte ich mich mit Handys zurück halten. Wenn man in einer Soziologie Vorlesung sitz, sollte man da auch nicht sagen, dass man FDP wählt. Wenn ich beim Tennis/Golf bin, sollte ich keine Stimmung machen wie auf der Alm usw.

    Und wenn mich das Umfeld bei den Ultras einschränkt, such ich mir halt ein anderes, da gibts ja auf der Süd tausende! Plätze wo ich quasi machen kann was ich will.

  • Ach, die Stimmung beim Tennis zumindest in Flushing Meadows ist so schlecht auch nicht.

    Zu Zeiten von Jimmy Connors und John McEnroe jedenfalls ging es da hoch her ;)

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    SCHWARZ-WEISS-BLAU - Ein Leben lang - SINCE 1960



  • So eine vermeintliche Hausordnung ist maximal übergriffig und zwischenmenschlich völlig daneben.


    Mit welchem Recht wollen die anderen Vorschrieben, was man anzuziehen und wie man sich stimmungstechnisch zu verhalten hat? Warum darf man den Block nicht frei betreten und dort filmen? Etwa um bei etwaigen Straftaten und Ordnungswidrigkeiten nicht identifizierbar zu sein? Und wie man sein Handy nutz sollte doch wohl auch Überlassen sein.


    Hinzu kommt, dass die Ultras genauso Stadionbesucher sind, wie alle anderen. Wieso nimmt man sich auf fremden Grund das Sonderrecht heraus, solche Regel aufzustellen? Das steht denen weder rechtlich noch dienstrangtechnisch zu und kann wohl nur der vermeintlichen Legitimation dienen seine Ansichten dort mit aller Gewalt, durchzusetzen. Das ist das Ergebnis der Besser-Fan-Debatte in der schlimmsten aller Ausprägungen. Zumal sich die Zuschauer auf der Tribüne in dem meisten Fällen eh von selbst sortieren. Die meisten die keinen Bock auf Mitmachen und Ultras haben halten doch eh Abstand.


    Nein, nein, nein. Das ist einfach nur übergriffiges Machtgebaren, wo die einen Zuschauer versuchen sich gegen den Rest durchzusetzen. Es hat ja schon immer ungeschriebene Verhaltensregeln gegeben, aber dass man das jetzt so formalisiert ist keine gute Entwicklung. Eine weitere Ausprägung einer immer krasser werdenden Gesellschaft. Man kann nur hoffen, dass das keine Schule macht. Zu vermuten ist das Gegenteil.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Die Vergleichsbeispiele sind wirklich unterhaltsam und ein lustiges Spiel mit Klischees. Ich habe nichts dagegen, sich den Codes und Regeln von Gruppen anzupassen. Aber das Gebaren der Ultras geht mir etwas zu weit. Konkret das pauschale Foto- oder Video-Verbot. Niemand muss sich als Einzelner filmen lassen. Aber dass man nicht mal die Gruppe auf der Tribüne filmen darf oder sogar das Spielgeschehen, geht zu weit.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Aber so funktioniert eine Subkultur, und das seit Jahren in verschiedenen Bereichen. Da wird auch ein Rechtsstaat oder der Verein nur bedingt Einfluss nehmen können. Zumindest ist das meine Erfahrung aus dem Bikerbereich.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Ich finde das völlig okay. Niemand muß sich auf den Ultrablock begeben, wenn ihm die Gepflogenheiten dort nicht passen. Würd ich selbst auch nicht machen.

    Es gibt ca. 20.000 andere Plätze, wo man unterkommen kann.

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  • Ich finde das völlig okay. Niemand muß sich auf den Ultrablock begeben, wenn ihm die Gepflogenheiten dort nicht passen. Würd ich selbst auch nicht machen.

    Es gibt ca. 20.000 andere Plätze, wo man unterkommen kann.

    Niemand muss sich nach Neukölln begeben, wenn ihm die Regeln der Parallelgesellschaft dort nicht passen. Der Rest von Berlin ist groß genug. Wollte den gedanklichen Ansatz zum Zwecke der Argumentation bzgl. der Ultras mal auf die Spitze treiben.

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  • Da sind wir uns ja einig.

    Ich gehe auch nicht um 3:00 Uhr morgens auf den Kesselbrink und halte mein Portemonnaie hoch.

    Man muß halt wissen, wo man sich aufhalten möchte und wo nicht.

    Und wenn doch, muß man sich den dort herrschenden Regeln anpassen.

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  • Da sind wir uns ja einig.

    Ich gehe auch nicht um 3:00 Uhr morgens auf den Kesselbrink und halte mein Portemonnaie hoch.

    Man muß halt wissen, wo man sich aufhalten möchte und wo nicht.

    Und wenn doch, muß man sich den dort herrschenden Regeln anpassen.

    Es sei denn man hat eine Pistole in der anderen Hand und kann damit umgehen. Sehr schönes Beispiel. :yes: ;)

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  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Für mich hinken diese Beispiele aber gewaltig. Das eine ist Selbstschutz vor Kriminalität, weil die Polizei keinen ausreichenden Schutz liefern kann. Im Stadion hat der Verein das Hausrecht, er bestimmt die Regeln und hat sie durch die Ordner auch durchzusetzen. Und Nötigung kann nicht toleriert werden. Allerdings liest sich die Dresdner "Blockordnung" im Detail dann ja doch eher wie eine eindringliche Aufforderung.

    Herzblut ist blau!


    \"Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.\" (Helmut Schmidt)


    \"Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.\" (Helmut Schmidt)

  • Schick mal die Ordner in den Ultrablock...

    Die kontrollieren ja nichtmal die Eintrittskarten.

    Ist doch auch alles okay.

    Wie gesagt, es gibt 20.000 anderen Heimkarten. Da muß man nicht auf Block 1 oder 2 gehen.

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  • Und da darf man dann auswärts auch von seinen gebuchten Sitzplätzen verschwinden, weil sich da die Ultras platzieren wollen. Sind ja zur Not noch Treppenaufgänge da. Und was kommt als nächstes? Mir werden hier viel zu leichtfertig Freiheitseinschränkungen kleingeredet und toleriert. Aber wer den kleinen Finger reicht...

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  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Dass die Ultras nach selbst geschaffenen Codes und Regeln bestimmen, wer zu ihrer Gruppe gehört und wer nicht, ist o.k. Aber sie können nicht Territorien für sich reklamieren und dort eigene Gesetze erfinden und - zur Not mit Gewalt oder nur ihrer Androhung - gegenüber anderen durchsetzen. Ob der Verein was dagegen machen kann oder wahrscheinlich eher nicht, rechtfertigt dieses Gebaren nicht.

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  • Ich finde das völlig okay. Niemand muß sich auf den Ultrablock begeben, wenn ihm die Gepflogenheiten dort nicht passen. Würd ich selbst auch nicht machen.

    Es gibt ca. 20.000 andere Plätze, wo man unterkommen kann.


    Dem kann ich bis zu einem gewissen Grad sogar zustimmen. Früher haben sich die Stimmungsmacher auf Block 5 getroffen und für wen das nichts war geht halt woanders hin. Das hat sich dann von selbst geregelt. Und im Prinzip konnte jeder kommen und gehen wie er wollte.


    Wenn das allerdings institutionalisiert wird, dann hört es bei mir halt auf. Kann sich doch nicht jeder seine Regeln machen und gegen andere durchsetzen, wie er will.


    Da kollidiert die Subkultur mit der Rest der Gesellschaft.

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  • Erstmal hingehen kann ja auch jeder und wird dann schnell merken, ob das für ihn was ist.

    Wenn ja, ist doch alles okay, dann werden ihn die "Regeln" auch nicht stören. Wenn nicht, geht er woanders hin.

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  • Für mich hinken diese Beispiele aber gewaltig. Das eine ist Selbstschutz vor Kriminalität, weil die Polizei keinen ausreichenden Schutz liefern kann. Im Stadion hat der Verein das Hausrecht, er bestimmt die Regeln und hat sie durch die Ordner auch durchzusetzen. Und Nötigung kann nicht toleriert werden. Allerdings liest sich die Dresdner "Blockordnung" im Detail dann ja doch eher wie eine eindringliche Aufforderung.

    Die Polizei hat ungefähr so viel Schuld daran, dass du nachts aufm Kesselbrink dein Portmonee nicht hochhalten kannst, wie die Feuerwehr daran, dass deine Hecke im Sommer beim Unkraut wegbrennen abfackelt.

  • Tolle und lebendige Beispiele hier, friedlich vorgetragen finde ich prima.


    Kaum Jemand hier wird die Beugung von Recht und Gesetz wirklich gutheißen. Aber sich mit den Realitäten auseinander zu setzen rettet einem oftmals das Portemonnaie, die Hecke und vielleicht sogar die gesundheitliche Unversehrtheit.

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  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Ich sehe das nicht als irgendeine Beugung von Recht o.Ä., sondern als gewisse Haus- und Benimmregeln, die so definitiv ihren Sinn ergeben. Letztendlich hat formalrechtlich natürlich der Verein das Hausrecht, aber de facto ist es halt so, dass den Ultras in vielen Stadien ein Stück weit Autonomie in ihrem Block gewährt wird, sonst gäbe es dort auch kein Podest, Megafon, Container im Stadion usw.


    Die Variante von Dynamo ist vielleicht ein Tick radikal (Mitmachpflicht usw.), aber bspw. darauf, dass man auf der Süd und Block J keine fremden Vereinsfarben tragen soll weist ja bei uns sogar die Stadionbeschilderung vom Verein hin. Dass man keine Lust auf sogenannte "Fußball-Influencer" hat, die sich im Stadion 90 Minuten per Smartphone selbst für Klicks inszenieren, halte ich ebenfalls für nachvollziehbar. Genauso die Verweise darauf, dass Material sorgfältig zu behandeln und sich nicht per Alkohol völlig aus dem Leben zu ballern und dann im schlimmsten Fall den Leuten neben sich auf die Füße zu reihern.


    Ähnliches steht btw auch auf dem Infozettel der LC auf dem Header, wenn auch ein bisschen weniger scharf als "Selbstverständnis" denn als absolut verbindliche Regeln formuliert.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

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