Der Osttribünendiskussionsthread (Verfehlte Preispolitik?)

Zitat

Original von RalfBSM

Meinst du das auf Arminia begrenzt? Oder Bundesligaweit?
Habe zum Beispiel mir heute Karten für das Spiel am Sonntag in FFM geholt. Westseite Oberrang. Da wo die Eintrachtler sitzen ("muss" dahin, weil ein Freund Frankfurter ist ;)). Und da hab ich pro Karte 23 Euro bezahlt. Da gabs noch massig Karten für unter 30 Euro zu haben

Also wenn unser Stadion hinterm Tor nen Oberrang hätte, dann gebe es hier auch genug Karten in dieser Preiskategorie wie in Frankfurt. Ist halt ein Unterschied ob 27 oder 50 tausend ins Stadion passen. Da machen 4.000 Kölner keine Probleme. Hier mal eine Statistik aus einem anderen Fussballforum (gemacht von einem BVB Fan):

Verein / Zuschauerschnitt / Auslastung in %

1. FC Bayern München / 69000 / 100,00%
2. TSV Bayer Leverkusen / 21000 / 100,00%
3. Borussia Dortmund / 80552 / 100,00%
4. TSG Hoffenheim / 26300 / 100,00%
5. 1. FC Köln / 50000 / 100,00%
6. FC Schalke 04 / 61629 / 99,93%
7. SV Werder Bremen / 40407 / 95,98%
8. Hamburger SV / 52912 / 92,83%
9. Karlsruher SC / 27054 / 91,78%
10. VFL Wolfsburg / 27412 / 91,37%
11. Borussia Mönchengladbach / 48096 / 88,96%
12. Arminia Bielefeld / 24533 / 87,59%
13. VFB Stuttgart / 48000 / 87,27%
14. Eintracht Frankfurt / 44900 / 87,18%
15. Hannover 96 / 38499 / 78,57%
16. Energie Cottbus / 16241 / 72,09%
17. VFL Bochum / 20788 / 66,36%
18. Hertha BSC / 37612 / 50,66%

Ich vermute mal bei dieser Auslastung, bei vielen anderen BuLi Vereinen ist es auch sehr schwer am Spieltag an günstige Sitzplatzkarten zu kommen, abgesehen von den letzten vier Vereinen, die momentan wohl ihr Stadion nicht voll kriegen.

Also ich war ja beim Herthaspiel im Olympiastadion. Hab auf der Gegengerade in Höhe der Mittellinie gesessen. Das waren zwar nicht die gepolsterten Ledersessel mit Armlehne sondern ein Block daneben. Die Karte hat mich 32€ gekostet. Akzeptabel für den Platz, wie ich finde.

Das Problem der Ost ist einfach, dass es vorher derartige Preise garnicht gab. Das wird sich aber amortisieren, denke ich. Von daher wird die Ost auch eines Tages ausgelastet sein. Ich finde, dass es eine schöne Tribüne geworden ist, und die Meckerei hier teilweise unberechtigt ist. Die Preise sind hoch, trotzdem denke ich, dass sie ihre Berechtigung haben.

Bei allem Verständnis für die Gesetze des Kapitalismus: ich finde es nicht gut, wenn Leute, die sich nur eine Stehplatzkarte leisten können draußen bleiben müssen dafür aber teure Sitzplätze frei bleiben. Weniger Sitzplätze, mehr Stehplätze, dann kann man für die knapperen Sitzplätze auch viel Geld verlangen. Der südlichste Block der Ost sollte deshalb in einen Heim-Stehplatzbereich umgewandelt werden.

Zitat

Original von siese
Bei allem Verständnis für die Gesetze des Kapitalismus: ich finde es nicht gut, wenn Leute, die sich nur eine Stehplatzkarte leisten können draußen bleiben müssen dafür aber teure Sitzplätze frei bleiben.

Ich auch nicht! Ich bin jedoch überzeugt, dass dieser Trend irgendwann wieder in die gegenteilige Richtung verlaufen wird. Spätestens dann, wenn sich die Vereine wieder ihrer Fanbasis erinnern müssen, weil das derzeitige Zielpublikum weiterzieht.

Ein Auszug aus einem Interview der 11 Freunde mit Heribert Bruchhagen:

Wenn wir uns richtig erinnern, haben Sie auch als Manager in Bielefeld schon so argumentiert. Damals sagten Sie: »Jedes Jahr Bundesliga ist für Bielefeld ein Geschenk«.

Weil die Fans von Arminia es nur schwer wahr haben wollen. Was die Standortvoraussetzungen anbetrifft, ist Bielefeld kein Bundesligist. Aber sie schaffen es immer wieder – weil sie gut sind. Aber: Die Fans erwarten zu viel und das Stadion ist noch nicht mal gegen den HSV ausverkauft. Das ist eine Katastrophe. Die Ostwestfalen müssen sich die Frage gefallen lassen, warum das Stadion selbst bei so einem Spiel nicht voll ist. Denn sie müssen jederzeit damit rechnen, dass sie das Gut »Bundesliga« verlieren können.

Ganz seiner Meinung. Warum wird das Stadion nicht vol!? Es sind m. E. nicht die Preise, es ist die Enstellung der Anhänger zu ihrem Club.

Zitat

Original von Remember27.05.96
Ein Auszug aus einem Interview der 11 Freunde mit Heribert Bruchhagen:

Wenn wir uns richtig erinnern, haben Sie auch als Manager in Bielefeld schon so argumentiert. Damals sagten Sie: »Jedes Jahr Bundesliga ist für Bielefeld ein Geschenk«.

Weil die Fans von Arminia es nur schwer wahr haben wollen. Was die Standortvoraussetzungen anbetrifft, ist Bielefeld kein Bundesligist. Aber sie schaffen es immer wieder – weil sie gut sind. Aber: Die Fans erwarten zu viel und das Stadion ist noch nicht mal gegen den HSV ausverkauft. Das ist eine Katastrophe. Die Ostwestfalen müssen sich die Frage gefallen lassen, warum das Stadion selbst bei so einem Spiel nicht voll ist. Denn sie müssen jederzeit damit rechnen, dass sie das Gut »Bundesliga« verlieren können.

Ganz seiner Meinung. Warum wird das Stadion nicht vol!? Es sind m. E. nicht die Preise, es ist die Enstellung der Anhänger zu ihrem Club.

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Dem ist nix mehr hinzuzufügen!

Teils, teils! Natürlich ist die Fanbasis und die Gruppe der potenziellen Zuschauer deutlich geringer als bei den meisten anderen Clubs in der Bundesliga. Wir haben bei "normalen" Spielen höchsten 25-30000 potenzielle Stadionbesucher.

Und aus diesem Grund muss man diese geringe Gruppe voll mobilisieren. Und das können Kentsch und Co. nicht! Oder nicht mehr! Da ist in den letzten 2 Jahren zu viel falsch gelaufen auf Entscheidungsebene, was Trainer- und Managerposten anging. Stichwort Geldverbrennung. Dazu falsche Versprechen, "nach 4 Jahren Bundesliga bessere Transfers", etc..., die nicht erfüllt wurden. In den Augen der großen Masse ist dieser Club nicht gut geführt bzw. haben gewisse Leute ihre Zeit schon deutlich überschritten und kleben auf ihren Posten fest. Sachen wie das neue Logo tun ihr übriges dazu bei.

Man hat mit der Mitgliederkampagne eigentlich etwas Tolles geschafft, was niemand für möglich gehalten hat. Die Euphorie war da, man hat sie nur sofort wieder mit den oben genannten Aktionen zerschmettert. Mittlerweile ist man bei Durchalteparolen bzw. Scheißegal Einstellungen angekommen. In der Art, wir sind ja eh Nix und alles mehr als Nix ist der Himmel auf Erden.
Und damit mobilisiert man nunmal keine Zuschauer, so sehr Geschenk jedes Jahr Bundesliga auch sein mag. Der Ostwestfale ist nunmal ein kleiner sturer und auch leicht geiziger Bock. Braucht man nicht zu verhehlen! Und wenn vom Verein dieser übertriebene Minimalismus rüberkommt, dann ist es dem Ostwestfalen eben auch egal, sollen sie doch zusehen!

Trotzdem tun die Preise ihr übriges! Und mit der alten Osttribüne hätten wir vermutlich alle 3 Spiele ausverkaufen können, da man eben viele günstige Karten für die Kurzentschlossenen gehabt hätte.

Dennoch war der Bau der Tribüne, auch auf diese Weise mit dem ganzen Schnick Schnack drumrum prinzipiell richtig. Man muss als Bundesligaclub was bieten, geht gar kein Weg dran vorbei. Aber auch beim Bau hat der Club und seine Führung nicht gerade geglänzt. Der Witz mit dem Gästeblock, die viel zu kurz angegebene Dauer. Weiterhin hat man den Faktor Bequemlichkeit und Wetter (blendende Sonne, evtl. nass werden bei Regen unten) etwas vernachlässigt. So bekam das Ding von Anfang an einen faden Beigeschmack.

Und die Preise liegen wie gesagt eben im OBEREN Durchschnitt der Liga, wenn man der einen Tabelle glauben darf, die hier veröffentlicht wurde und das entspricht eben nicht unserem Leistungsstand der Liga. Hier gewinnt man nicht wie in München fast jedes Heimspiel oder bekommt Torfestivals der eigenen Mannschaft wie in Bremen (die ja sehr günstig im Vergleich waren) oder die großen Stars zu sehen! Weiterhin zahlt man gegenüber auf der West deutlich weniger auf gleicher Spielfeldhöhe. Der größte Witz war, die letzten Spiele der vergangenen Saison auf der Ost voll zu berechnen, obwohl man Publikum gebraucht hätte.
Und diese Sachen lässt sich der kleine sture Ostwestfale, selbst wenn er auch mehr bezahlen könnte, nicht gefallen. Bzw. lässt er sich nicht für dumm verkaufen! Kurz, er bleibt zu Hause!

Daher sage ich, ändert sich die Wahrnehmung von Kentsch und Co. bzw. schaffen sie es, wieder Fannähe auszustrahlen, dann kommt auch der Kunde wieder. Ist vielleicht vergleichbar mit der Politik. Auch da ist die Verdrossenheit in der ganzen Republik groß. Denen glaubt eh keiner mehr. Daran muss man arbeiten. In Ostwestfalen ganz besonders. Und mit Sprüchen, dass es eigentlich noch viel zu billig wäre oder man sich nur dran gewöhnen muss, schafft man das ganz sicher nicht! Für Karlsruhe in 1 1/2 Wochen gibt es noch fast 4000 Tickets für die Ost. Rechnet man die angeblich ausverkauften Business Seats und evtl. ein paar Dauerkärtchen dazu, dann ist mehr oder weniger die ganze Tribüne noch frei bzw. wurde im freien Verkauf so gut wie nix abgesetzt! Fakt!

Ich weiß, langer Beitrag, der etwas übers Thema hinausschießt, aber irgendwie hängt doch alles zusammen!

swb Zecke hat schon Recht, wenn man langfristig plant, kann man sehr wohl stehen. Mal abgesehen davon, dass es ja im Endeffekt auch nach Abarbeiten der Warteliste noch relativ viele Stehplatzdauerkarten gab, gibt es ja auch für die einzelnen Spieltag noch Stehplatztickets, da muss man aber sehr früh planen, was aber - und das verstehe ich auch nur zu gut - schwer ist, wenn die Termine kurfristig erst bekanntgegeben werden wegen dieser UEFA_CUP-Geschichten.

Jedenfalls sind für das KSC Spiel noch in J und vor allen Dingen C, also die günstigeren Bereiche auf der West, noch genug Tickets zu haben. Manchmal habe ich das Gegühl, dass vielen die Preise auf der neuen Haupt auch als willkommene Ausrede dienen.

Der Kommentar von Bruchhagen erscheint mir etwas unpassend. Natürlich wäre die Alm ohne den Umbau in den Spielen gegen den HSV und Bremen ausverkauft gewesen. Kommen interessante Gegner, kommen auch mehr Zuschauer. Was er übersieht: Gerade der Umstand, dass Bundesliga in Bielefeld in der Vergangenheit alles andere als selbstverständlich war, führt dazu, dass hier nicht auf Anhieb die Massen auf die teuren Plätze strömen.
Grade für "Gelegenheitsbesucher" ist die Schwelle bei Preisen von 49,- EUR besonders hoch - und der Platz bleibt frei. Das mag anderswo anders sein: in Frankfurt ist der Einzugsbereich schlicht größer, anderswo gibt es eine andere Tradition. Die Grafik zur Stadionauslastung in der Region zeigt, dass Arminia, gemessen an der wenig kontinuierlichen Vergangenheit, gar nicht so schlecht dasteht. Man vergleiche mal Bielefeld 324000 Einwohner Auslastung 82,5 % mit Bochum 381000 Einwohner, Auslastung 55,7 %.
Je länger Arminia in der Liga bleibt, desto eher wird sich die Situation verbessern. Da hat Kentsch sicher recht. Das Problem liegt eher darin, dass der "Sprung" mit der Osttribüne zu "hoch" war. Das Preisniveau wurde zu schnell erhöht. Deshalb wäre ich für eine Übergangszeit mit einem weiteren Stehplatzbereich. Dann dürfte sich auch schnell herumsprechen, dass man sich bei interessanten Gegnern möglichst schnell eine der dann etwas knapperen Sitzplatzkarten besorgen sollte.
http://www.lwl.org/westfalen-r…ungen_Buch/S265_Abb_1.jpg

Zitat

Original von siese
Die Grafik zur Stadionauslastung in der Region zeigt, dass Arminia, gemessen an der wenig kontinuierlichen Vergangenheit, gar nicht so schlecht dasteht. Man vergleiche mal Bielefeld 324000 Einwohner Auslastung 82,5 % mit Bochum 381000 Einwohner, Auslastung 55,7 %.
http://www.lwl.org/westfalen-r…ungen_Buch/S265_Abb_1.jpg

Hallo siese,
auf dem Bild ist es die Zuschauerauslastung aus der Saison 2005/06.
Da spielte Bochum 2.Liga und wir hätten, denke ich mal, wahrscheinlich eine geringere auslastung.

Gruß Pepe

siese: Der Kommentar von Bruchhagen ist nicht nur upassend, sondern schlicht weg falsch und eigentlich unverschämt. Bruchhagen hat in seiner Zeit bei Arminia im Finanzbereich gute Arbeit geleistet, aber immer den Verein kleiner geredet als er ist. Hier gibt es absolute Parallelen zu Kentsch.

Es gibt letztlich keine Stadt, die per se nicht bundesligatauglich ist. "Traditionsvereine" wie Gladbach, Klautern oder Schlacke sind alle in Städten mit weniger Einwohnern beheimatet. Städte wie Wolfsburg, Freiburg, Mainz usw. haben trotz ihrer Größe zweitweise "Kultstatus" in ihrer Region erreicht. Man muss die Leute einer Region begeistern und mitnehmen, Aufbruchstimmung erzeugen usw. Das geht nicht, wenn ich ständig jammere, wie klein man ist und das man ohnehin nicht mithalten kann. Wie soll ich da neue Zuschauer begeistern, geschweige denn neue Sponsoren finden?

In der Region Ostwestfalen leben allein 1 Mio. Einwohner. In den 70-80er Jahren hatte Arminia ein Einzugsgebiet von Bramsche bis Korbach, von Lemgo bis Ahlen und in der zweiten Liga mit die meisten Zuschauer. In der Bundesliga nicht, weil man sich Mitte der 80er dank den Ideen eines "Dr. Müllers", falscher Vereinspolitik und der Stadionproblematik heruntergewirtschaftet hat.

Mit dem Ausbau des Stadions, der Mitgliederkampagne und der sportlichen Entwicklung hat man mittlerweile die Basis geschaffen, verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Das muss man Sponsoren verkaufen,ein bißchen Risiko gehen, ein, zwei namhafte Spieler verpflichten und die neue Tribüne ist voll.

Von meinen alten Weggefährten, mit denen ich früher Arminia-Spiele besucht habe, gehen mittlerweile vier von fünf nicht mehr auf die Alm, sondern kauen sich die Fingernägel am Samstag vor dem Fernseher ab. Diese Leute, die auch die Preise auf der Ost bezahlen könnten, muss man zurückgewinnen. Und das geht nur durch Entfachen von Euphorie...

Ergo: Bielefeld ist für mich absolut bundesligatauglich - gerade wegen der Fans (siehe den Artikel in Süddeutschen vom Montag im anderen Thread). Vielleicht können wir ja wenigstens Kentsch einmal davon überzeugen - Bruchhagen wird sich ja am Ende dieser Saison ohnehin die Frage stellen müssen, ob Frankfurt grundsätzlich bundesligatauglich ist.

Wie gesagt, auch dieses Jahr wird Bielefeld in der Zuschauerrangliste nicht absteigen und wird einen höheren Schnitt erreichen als in den letzten Jahren. Hierbei allerdings einen wesentlich höheren Ertrag erwirtschaften. Genau das war das Ziel mit dem Bau der Osttribüne. Die Preise zu senken, nur weil die Tribüne nicht voll ausgelastet ist, macht betriebswirtschaftlich keinen Sinn.

@ oblomow

Schöner Beitrag. Ostwestfalen hat sogar ~ 1,6 Millionen Einwohner zusammen mit Lippe sind es ungefähr 2 Millionen.

@ Germania

Ob es betriebswirtschaftlich Sinn macht hängt davon ab, wieviel Leute mehr bzw. weniger kommen, wenn man die Preis anpasst. Sicher sagen kann das keiner. Somal es ja auch darum geht sich langfristig eine größer Fanbasis und damit mehr Einnahmen aufzubauen.

Zitat

Original von oblomow
siese: Der Kommentar von Bruchhagen ist nicht nur upassend, sondern schlicht weg falsch und eigentlich unverschämt. Bruchhagen hat in seiner Zeit bei Arminia im Finanzbereich gute Arbeit geleistet, aber immer den Verein kleiner geredet als er ist. Hier gibt es absolute Parallelen zu Kentsch.

Es gibt letztlich keine Stadt, die per se nicht bundesligatauglich ist. "Traditionsvereine" wie Gladbach, Klautern oder Schlacke sind alle in Städten mit weniger Einwohnern beheimatet. Städte wie Wolfsburg, Freiburg, Mainz usw. haben trotz ihrer Größe zweitweise "Kultstatus" in ihrer Region erreicht. Man muss die Leute einer Region begeistern und mitnehmen, Aufbruchstimmung erzeugen usw. Das geht nicht, wenn ich ständig jammere, wie klein man ist und das man ohnehin nicht mithalten kann. Wie soll ich da neue Zuschauer begeistern, geschweige denn neue Sponsoren finden?

In der Region Ostwestfalen leben allein 1 Mio. Einwohner. In den 70-80er Jahren hatte Arminia ein Einzugsgebiet von Bramsche bis Korbach, von Lemgo bis Ahlen und in der zweiten Liga mit die meisten Zuschauer. In der Bundesliga nicht, weil man sich Mitte der 80er dank den Ideen eines "Dr. Müllers", falscher Vereinspolitik und der Stadionproblematik heruntergewirtschaftet hat.

Mit dem Ausbau des Stadions, der Mitgliederkampagne und der sportlichen Entwicklung hat man mittlerweile die Basis geschaffen, verlorenes Terrain zurückzugewinnen. Das muss man Sponsoren verkaufen,ein bißchen Risiko gehen, ein, zwei namhafte Spieler verpflichten und die neue Tribüne ist voll.

Von meinen alten Weggefährten, mit denen ich früher Arminia-Spiele besucht habe, gehen mittlerweile vier von fünf nicht mehr auf die Alm, sondern kauen sich die Fingernägel am Samstag vor dem Fernseher ab. Diese Leute, die auch die Preise auf der Ost bezahlen könnten, muss man zurückgewinnen. Und das geht nur durch Entfachen von Euphorie...

Ergo: Bielefeld ist für mich absolut bundesligatauglich - gerade wegen der Fans (siehe den Artikel in Süddeutschen vom Montag im anderen Thread). Vielleicht können wir ja wenigstens Kentsch einmal davon überzeugen - Bruchhagen wird sich ja am Ende dieser Saison ohnehin die Frage stellen müssen, ob Frankfurt grundsätzlich bundesligatauglich ist.

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Vollkommen richtig!

Zitat

Original von SuomiJedenfalls sind für das KSC Spiel noch in J und vor allen Dingen C, also die günstigeren Bereiche auf der West, noch genug Tickets zu haben. Manchmal habe ich das Gegühl, dass vielen die Preise auf der neuen Haupt auch als willkommene Ausrede dienen.

Dann muss man aber auch genau hinschauen. Habe letzte Woche Karten gegen den KSC für Block C gekauft. Hätte lieber J oder auch I gesessen (von der Stimmung her), aber da waren nicht genug Karten nebeneinander zu bekommen (4) - die Dame vom Fanshop guckte auch schon ein wenig mitleidig, nach den Blocks wird vermutlich immer zuerst gefragt. Und wenn man nicht alleine ins Stadion geht (mache ich auch eher selten), dann möchte man auch nicht über den ganzen Block verteilt sitzen. Block I wäre noch gegangen, aber dann nur ganz unten, wollten wir auch nicht. C ist zwar vom Preis her OK, aber leider geht da ein wenig das Heimspiel-Feeling verloren, weil man eher die Gästefans hört. Ist so aber noch die beste Alternative.

Somit hat man nur Chancen, wenn man wirklich sehr langfristig plant oder eben bereit ist mehr Geld auszugeben. Aber bei mir ist halt irgendwo die Grenze bei einem Bundesligaspiel erreicht, muss eben jeder für sich selber entscheiden.

Zitat

Original von Gönner
@ oblomow

Schöner Beitrag. Ostwestfalen hat sogar ~ 1,6 Millionen Einwohner zusammen mit Lippe sind es ungefähr 2 Millionen.

Danke, sehr Gönnerhaft. Da haben sich die Ostwestfalen seit meinem Abflug nach Berlin aber prächtig vermehrt.

Wenn es wirklich zwei Millionen sind ist Bielefeld, sprich der DSC, erst Recht bundesligatauglich. In etwa jeder 90igste muss also ins Stadion kommen, damit auch die Ost auch noch voll wird. Wir schaffen das, spätestens im Pokalhalbfinale gegen Rostock.

Dann fahrt mal nach Rheda-Wiedenbrück. Da es zum Kreis GT gehört, ist das glaube ich auch noch OWL, da kannst du die Arminen-Fans an einer Hand abzählen. Und die Kinder sind durch die Eltern auch schon alle Schalke oder BVB-verseucht.
In BI und Umgebung hat man die letzten Jahre wirklich enorm viel an verlorenem Potential wiedergeholt. Bis man das in ganz OWL schafft, können noch Jahrzehnte vergehen. Insofern ist die Rechung so nicht ganz richtig. Aber gegen Schalke und den BVB werden genau die Leute die teuren Plätze auf der Ost kaufen müssen, das befriedigt mich irgendwie.

Also ich bin ja bekanntlich aus dem Kreis WAF und kann das so nicht bestätigen. Allein in dem Nest in dem ich Wohne bräuchte man schon mehr als zwei Hände um die Hissfahnen vom DSC zu zählen Klar ,schon gut , die Kartoffelkäfer und sonstiges Gesocks sind deutlich in der Überzahl aber auch ausserhalb OWL hat sich enorm etwas getan.
Von hier aus wäre es fast noch günstiger (nicht preislich gesehen) in den Ruhrpott zu fahren. Aber wer wirklich leidenschaftlichen Fußball sehen will , der fährt zur Alm. Dauerkarten haben in dieser Region auch die Wenigsten auf Schalsky. Wer dann da noch ne Karte haben will (so ab und zu ) der muss auch da tief in die Tasche greifen. Nur wird auf der Alm immer seltener Leidenschaft gezeigt. Wenn mal 5,6 gute Spiele in Folge (nicht nur Heimspiele) möglich wären, bin ich mir sicher , ist die Ost mit DSC-Anhängern gefüllt.
Wenn ich bei nem Heimspiel so sehe , wie viele Autos mit OS,WAF oder PB Kennzeichen um die Alm herum verteilt stehen aus denen Arminen aussteigen bin ich mir sicher das auch da noch Potenzial ist.
Es gibt ja zudem noch die Aktion Arminia unterwegs ! Nur leider sind die immer in den OWL Orten unterwegs. Da sind ohnehin 80% Arminen. Aber hier in der Region zwischen Telgte, OWL , Ruhrgebiet und Osnasen wäre sicherlich noch einiges herauszuholen mit etwas Eigenwerbung.
Sollen die doch mal den Arminen Unterwegs - Pavillon in Warendorf , Oelde, Beckum Ennigerloh ect. aufstellen oder entlang der B64 so zwei oder drei Arminen-Tankstellen , das wäre mal was. Natürlich gehören dann auch noch mind. elf Leidenschaftliche Fußballer dazu, die von sich Reden machen

Mensch,endlich kommen wir auf den Punkt!!
Sehr gute Beiträge!!!
Zu Teuer,verfehlte Preispolitik alles Quatsch!
Die Außendarstellung des Vereins muß verbessert werden....denn das Einzugsgebiet und die Menschen die da wohnen ist auf jeden Fall ausreichend um das Stadion bzw.die Ost voll zu bekommen.

Kahn würde sagen:"Wir brauchen Eier in der Hose"
Soll heißen,ein bißchen mehr Selbstbewustsein bei den Verantwortlichen wäre nicht schlecht!

Was mir immer und immer wieder an der Osttribünendiskussion fehlt, ist die Festestellung über den Mangel an coolen Sitzplätzen zu coolen Preisen.
Darum ging es mir von Anfang an. Nur mit Ausnahmen in Zweitligazeiten sah man mich auf Block sechs stehen.
Meine Heimat aber war Block K. Und dieser wurde fahrlässig und unwiderruflich in eine Stehplatztribüne verwandelt.
Schade, denn K war meine allerschönste Almzeit.
Also mussten sich alle Ex-Ks und alle Ex-Ls um J bemühen, was für eine immer ausverkaufte Sitzsüd sorgte, die den Herren der Planung eventuell zu Kopf gestiegen ist.
Denn sie glaubten, mit der Ost mich und alle Ex-Kler- und Ler neu versorgen zu können. Aber eben darum ging es ja gar nicht.
Meine K-Dauerkarte kostete im Schnitt 17 Euronen pro Spiel. 22 für J heute nehme ich schweigend in Kauf. Aber die nächsten Preisschritte muss man nicht kommentieren. Da bleibt meine Generation – wie schon weiter oben von einem anderen User beschrieben – lieber zu Hause.
Leider gehöre ich wie viele andere der folgenden Zielgruppe an: Wir sind Arminen und waren schon zigmal auf der Alm, wir müssen nicht neu hinzugewonnen werden, wir haben die Kohle und lieben die Stadionatmosphäre.
Nur lassen wir uns aufgrund unserer Reife oder Lebenserfahrung nicht jeden Scheiß mit uns machen.
Bekomme ich J, dann gehe ich auf die Alm – Wetter und Gegner scheißegal, wenn nicht, dann bleibe ich vorm Ofen sitzen.
Ich sitze das aus, da ist Kentsch schon ein Vorbild von mir.