Schlimmer als die Wehrpflicht ist wohl, dass die Berufssoldaten sowohl physisch als auch psychisch immer geringere Anforderungen erfüllen müssen weil sonst nicht mehr genügend Nachwuchs in die Bundeswehr kommt. Und wenn man gerade psychisch nicht voll ausgereiften jungen Männern eine Waffe in die Hand drückt dann kann einem schon mulmig werden.
Ich bin zum Glück ausgemustert worden so dass ich mir um Bundeswehr und Zivildienst nicht lange Gedanken machen musste.
Soldaten sind keine Mörder?
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Original von Speedfish
Der Soldat wird zu einer Tötungsmaschine ausgebildet, er hat nicht die Möglichkeit sich außerhalb der Kaserne zu "normalisieren", dafür reichen Wochenendaufhalte zu Hause und Urlaub nicht aus.Unglaublich, selten so einen geistigen Dünnschiss gelesen...
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Original von Anturios
Das ist aber rein rechtlich nicht machbar.Das Grundgesetz garantiert die freie Berufswahl (Art. 12 GG), der Wehrdienst ist hier in Art. 12a GG als Ausnahme geregelt. Das staatliche Interesse an genug Soldaten rechtfertigt hier eine Ausnahme, das staatliche Interesse an billigen Zivis tut es nicht.
Daher würde mit der Wehrpflicht auch der Zivildienst bzw. soziale Pflichtdienste wegfallen.
Das ist meiner Ansicht nach das Problem. Ich persönlich wäre auch für die Einführung eines sozialen Pflichtjahres - aber für alle. Die Wehrpflicht als solches hatte ja das Ziel, ohne eine große, unter Waffen stehende Streitmacht trotzdem schnell einen hohen Verteidigungsgrad erreichen zu können. Das hat sich eigentlich durch die veränderten Aufgaben der Bundeswehr, mit dem Ziel auch als internationale Eingreif - und Hilfstruppe zu fungieren, schlichtweg überholt. Man merkt es auch an der immer kürzeren wehrdienstzeit und den immer zahlreicheren ausmusterungen. Hier wird ja schon lange keine echte Gerechtigkeit mehr erreicht oder gelebt.
Aus eigener Erfahrung muss ich aber sagen, so sch*** das Jahr Bundeswehr auch war, eines ist nicht von der Hand zu weisen: Als sehr junger Mensch mit wenig Lebenserfahrung schadet es nicht, wenn man mit harten Realitäten konfrontiert wird und lernen muss sich unterzuordnen. Ich war zudem noch zu einer Zeit beim Bund, wo man einen Unteroffizier für den Spruch:" Jetzt geht's nach Somalia zum Neger schiessen." binnen weniger Tage aus dem Dienst entlassen hat. Es hat übrigens auch nicht geschadet, die Bude beim Bund mit 7 anderen Leuten teilen zu müssen, weil man so lernt Sozialkompetenz zu entwickeln, sich ggfs verbal durchzusetzen und sich mit anderen Menschen zu arrangieren, denen man sonst eher aus dem Weg gehen würde.
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Original von jinda
Unglaublich, selten so einen geistigen Dünnschiss gelesen...
Dann klick doch mal auf den Link, den Speedfish angegeben hat und schau dich auf der Seite dort um. Da bekommste den Dünnschiss hochdosiert
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Original von Richie
Ich persönlich wäre auch für die Einführung eines sozialen Pflichtjahres - aber für alle.
Ja, das wäre tatsächlich gemeinschaftsdienlicher. Vor Jahren hatte ich mal eine Petition beim Bundestag gestellt, ein Bataillon die Bundeswehr in eine international tätige Katastrophenschutzeinheit umzuwandeln und in dem Zusammenhang auch die ganzen alten Zelte, EPAs usw. einzusetzen - wurde aber leider abgelehnt.Ich war aber nicht überrascht
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Original von Anturios
Ja, das wäre tatsächlich gemeinschaftsdienlicher. Vor Jahren hatte ich mal eine Petition beim Bundestag gestellt, ein Bataillon die Bundeswehr in eine international tätige Katastrophenschutzeinheit umzuwandeln und in dem Zusammenhang auch die ganzen alten Zelte, EPAs usw. einzusetzen - wurde aber leider abgelehnt.Ich war aber nicht überrascht
Bin ich auch nicht ;). Für Veränderungen ist dieses Land zwar zu haben, aber ganz sicher nicht so schnell und nicht wenn Du es vorschlägst .
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Original von matzekatze
Ich glaube du hast net ganz verstanden, was ich meinte...
Wenn es Zivildienstpflicht gäbe, hättest du natürlich Recht.
Gibt es aber nicht, deshalb musste ich ja auch verweigern...Von mir aus dürfen die Frauen dann auch gerne einen Ersatzdienst bei der Bundeswehr leisten. Auch gegen eine Wehrpflicht für Frauen würde ich mich im Rahmen der Gleichberechtigung nicht stellen. Vielleicht mal abgesehen davon, daß ich von der Wehrpflicht im allgemeinen nichts halte.
ZitatOriginal von Anturios
Das ist aber rein rechtlich nicht machbar.Das Grundgesetz garantiert die freie Berufswahl (Art. 12 GG), der Wehrdienst ist hier in Art. 12a GG als Ausnahme geregelt. Das staatliche Interesse an genug Soldaten rechtfertigt hier eine Ausnahme, das staatliche Interesse an billigen Zivis tut es nicht.
Daher würde mit der Wehrpflicht auch der Zivildienst bzw. soziale Pflichtdienste wegfallen.
Ich bezweifel aber, wie Richie völlig richtig ausgeführt hat, daß genau dieses staatliche Interesse noch die aktuellen Notwendigkeiten wieder gibt. Dazu hat der Staat durchaus ein berechtigtes Interesse, daß der freiwillige Feuerwehrdienst oder auch der Katastrophenschutz funktioniert. Dann soll man dafür halt eine Ausnahme machen und den Ersatzdienst dafür zulassen.
Überhaupt finde ich es interessant, daß der Gesetzgeber bereits im Grundgesetz - als "Ausnahme" - gegen das Grundgesetz verstoßen kann. Für mich steht die Gleichberechtigung über der Wehrpflicht.
ZitatOriginal von Richie
Bin ich auch nicht ;). Für Veränderungen ist dieses Land zwar zu haben, aber ganz sicher nicht so schnell und nicht wenn Du es vorschlägst .
Vielleicht würde es ja funktionieren, wenn man es der tollen Politik so serviert, daß diese es für Ihre eigene Idee ausgeben kann.
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Original von Gönner
Ich bezweifel aber, wie Richie völlig richtig ausgeführt hat, daß genau dieses staatliche Interesse noch die aktuellen Notwendigkeiten wieder gibt. Dazu hat der Staat durchaus ein berechtigtes Interesse, daß der freiwillige Feuerwehrdienst oder auch der Katastrophenschutz funktioniert. Dann soll man dafür halt eine Ausnahme machen und den Ersatzdienst dafür zulassen.
Natürlich hat der Staat auch an diesen Dienstleistungen ein berechtigtes Interesse, aber diese Berufsbilder können über den regulären Arbeitsmarkt ausgefüllt werden. Es ist halt nur teurer.Der Soldatenberuf dagegen ist speziell, weil eine erhebliche Gefährdung der eigenen Person damit verbunden ist. Halt das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Den Personalbedarf kann man über den normalen Arbeitsmarkt wohl weder qualitativ noch quantitativ decken.
ZitatOriginal von Gönner
Überhaupt finde ich es interessant, daß der Gesetzgeber bereits im Grundgesetz - als "Ausnahme" - gegen das Grundgesetz verstoßen kann. Für mich steht die Gleichberechtigung über der Wehrpflicht.Grundrechte werden nicht schrankenlos gewährt. Daher ist es auch kein Verstoß, sondern halt nur eine Ausnahme.
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Original von Anturios
....
Darüber hinaus lernt man während der neun Monate Pflichtdienst wichtige Dinge kennen, die für das spätere Berufsleben wertvoll sind: Teamgeist, Pflichtgefühl, Verantwortung, Disziplin (angeblich ) usw. die guten alten Sekundärtugenden halt
....ha! wer sowas behauptet, kann nicht beim bund gewesen sein
warum hat der threaderöffner eigentlich so gar nix mehr geschrieben, um seine these zu verteidigen?
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ja das frage ich mich auch die ganze Zeit
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Weil er sonst noch mehr auf die Mütze bekommen würde
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Original von Anturios
Natürlich hat der Staat auch an diesen Dienstleistungen ein berechtigtes Interesse, aber diese Berufsbilder können über den regulären Arbeitsmarkt ausgefüllt werden. Es ist halt nur teurer.Der Soldatenberuf dagegen ist speziell, weil eine erhebliche Gefährdung der eigenen Person damit verbunden ist. Halt das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Den Personalbedarf kann man über den normalen Arbeitsmarkt wohl weder qualitativ noch quantitativ decken.
Ich möchte keinen Steuerbescheid sehen, wenn das alles wirklich Hauptberuflich finanziert werden soll. Dabei denke ich vorallem an die Feuerwehr.
ZitatOriginal von Anturios
Grundrechte werden nicht schrankenlos gewährt. Daher ist es auch kein Verstoß, sondern halt nur eine Ausnahme.Ich bin wie gesagt juristischer Laie und kann daher nur mit meinem - hoffendlich - gesunden Menschenverstand argumentieren. Und dem leuchtet das in diesem speziellen Fall nicht ein.
Natürlich kann man Grundrechte in Schranken setzen. Aber dafür muß es plausible Gründe geben. Zum Beispiel darf man einen Straftäter seiner Freiheit berauben, die Polizei darf einem einen Platzverweise erteilen, oder aber man wird sofern geeignet zum Zwangsfeuerwehrdienst herangezogen. Alles ok und für jeden Menschen gleich.
Aber warum werde ich auf Grund meines Geschlechtes zum Soldaten gemacht oder wahlweise zum Ersatzdienst verpflichtet? Ich empfinde das als höchstgradig diskriminierend. Den Aufschrei möchte ich hören, wenn demnächst nur Menschen ab einer bestimmten Hautpigmentierung, einer bestimmten Religion oder einer anderen speziellen mit der Sache nichts gemein habenden Eigenschaft zu einer solchen Geschichte herangezogen werden.
Aus meiner Sicht ist die reine Männerwehrpflicht ein genauso großer Mist, wie die Tatsache, daß viele Frauen für gleiche Arbeit immernoch schlechter bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen.
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