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München - Die Affäre um den Vertrag des FC Bayern München mit der Kirch-Gruppe zieht immer weitere Kreise.
Nun beschäftigt sich auch die Europäische Union (EU) mit dem Thema. Die Bundesliga könnte dadurch in den Grundfesten erschüttert werden.
Neuer Ärger für die Bayern
Nachdem EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti den umstrittenen Kontrakt sowohl bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) als auch beim Rekordmeister angefordert hat, ist die Abschaffung der zentralen TV-Vermarktung nicht mehr ausgeschlossen.
Zudem steht den Bayern weiterer Ärger ins Haus: Zahlreiche Klubvertreter wollen nicht, dass die Münchner in den Ligavorstand zurückkehren.
Ende der Zentralvermarktung
Das Ende der Zentralvermarktung, die Brüssel schon lange ein Dorn im Auge und derzeit nur auf Grund einer Ausnahmeregelung möglich ist, soll aber nach Ansicht der Liga und fast aller Klubs unbedingt abwendet werden.
DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder gibt der Liga daher demonstrativ Flankenschutz. "Ich halte unter dem Aspekt der Solidarität die Zentralvermarktung weiter für unerlässlich. Wir haben diese nationale Änderung im Wettbewerbsrecht erreicht, und selbst europaweit hat die EU-Kommission die Zentralvermarktung für die Champions League zugelassen. Ich glaube den Bayern, dass ihr Vertrag diese Grundlage nicht gefährdet", sagte "MV".
"Wir stehen solidarisch zur Liga"
"Unser Vertrag gibt keinen Anlass, um durch die Hintertür eine dezentrale Vermarktung einzuführen. Wir stehen solidarisch zur Liga", erklärte Bayern-Manager Uli Hoeneß.
Ligachef Werner Hackmann spielt die Angelegenheit derweil herunter: "Wir sind im Gespräch mit der EU-Kommission. Die Anfrage ist nichts Ungewöhnliches. Ich sehe das nicht negativ."
Lediglich DFL-Geschäftsführer Heribert Bruchhagen gab sich weniger optimistisch und erklärte in der "Sport-Bild", "für Herrn Monti" sei dies "eine ideale Steilvorlage. Das kann eine ganz verzwickte Situation werden".
Ernste Konsequenzen?
Wie lange sich das EU-Verfahren hinziehen wird, ist offen. Sollte die Kommission jedoch auf einer Abschaffung der Zentralvermarktung bestehen, hätte das ernste Konsequenzen.
Bisher verkauft die Liga als Solidargemeinschaft alle Spiele im Paket ans Fernsehen und verteilt die Einnahmen nach einem bestimmten Schlüssel, von dem auch die kleinen Klubs profitierten.
Künftig könnten dann die Top-Vereine wie Bayern und Dortmund eigene Abschlüsse nur für ihre Partien tätigen - und die für das TV-Publikum weniger interessanten Klubs schauen in die Röhre.
Solidarpakt umgangen
Dieser Zustand sei aber beispielsweise durch den Geheimvertrag, der den freiwilligen Solidarpakt umgangen habe, womöglich jetzt schon gegeben, argumentieren die Beamten in der EU-Kommission, die sich aber nicht zitieren lassen möchten.
Demnach müsste auch keine Ausnahmeregelung für die Zentralvermarktung erteilt werden. Hinsichtlich der Champions-League-Vermarktung hatte die EU zwar nicht die Einzelvermarktung eingeführt, aber gravierende Reformen durchgesetzt.
Beziehungen beeinträchtigt
Für erhebliche Diskussion in der Liga sorgt derweil auch die Idee, die Münchner nach dem Ausscheiden von Ex-St.-Pauli-Präsident Reenald Koch zurück in den Ligavorstand zu holen.
"Es wäre zurzeit nicht opportun. Meines Wissens fühlt sich die Mehrzahl der Vereine von den Bayern ungerecht behandelt", sagte Bayer Leverkusens Finanzchef Wolfgang Holzhäuser in der "Sport-Bild".
Und Hamburgs Vorstandsvorsitzender Bernd Hoffmann wird mit den Worten zitiert: "Das Kirch-Vertragsthema beeinträchtigt die Beziehungen sicherlich."
DFL hält sich zurück
Die DFL, die nur das operative Geschäft der Liga betreut, hält sich bei diesem Thema betont zurück. "Uns ist von diesem Vorgang nichts bekannt. Und es ist auch nicht Sache der DFL, über die Vorstandsbesetzung nachzudenken, sondern Sache der Vereine", erklärte DFL-Sprecher Tom Bender.
Sache der DFL ist es allerdings, bald öffentlich eine Bewertung des Bayern-Vertrags vorzulegen und die Münchner möglicherweise zu bestrafen. Doch nach Ansicht von DFL-Geschäftsführer Michael Pfad wird sich das "mit Sicherheit noch ein bisschen hinziehen".
Na toll wenn die EU sich durchsetzt war's das mit der Bundesliga! Dann können B yern und D fmund sich über zig-Mios freuen und der Rest geht leer aus! Da würde sich der scheinheilig Hoeneß ja richtig ins Fäustchen lachen!
SCHEIß BAYERN