ZitatOriginal von NoFate1971
Das sehe ich ein bisschen anders. Denn wenn Federico einen seiner Geistesblitze hat und den tödlichen Pass spielt, dann weiß er genau, wohin der Ball muss. Die Vorlage zum 1:0 in Rostock ist dafür ein gutes Beispiel. Ebenso der erste Treffer gegen Koblenz. Da sieht man sehr genau, dass die Jungs wissen, wo sie hinlaufen müssen. Sicherlich ist auch oft Glück dabei wie gegen Ahlen oder Pauli. Aber WENN wir richtig Gas geben, ist es unheimlich schwierig, uns zu stoppen.
Das Problem beschreibst Du doch sehr genau. WENN Federico mal nen Geistesblitz hat, sind wir gefährlich. Die Frage ist, liegt das an Federicos individueller Klasse oder am einstudierten Laufweg? An letzterem habe ich Zweifel, denn wenn die Wege einstudiert sind, müssten auch andere Spieler solche Gesitesblitze haben. Federico ist in der zweiten Liga (trotz Stehgeigermenatlität) herausragend. Guela ist der zweite Spieler, der mit seiner Klasse Spiele umbiegen kann.
Die Mannschaft ist sehr gut besetzt, bildet aber in meinen Augen keine spielerisch homogene Einheit. Die oben genannten Topclubs spielen wesentlich besseren Fussball, während wir diese spielerischen Qualitäten nur sporadisch abrufen.
ZitatOriginal von NoFate1971
Natürlich lässt die Chancenauswetung zu wünschen übrig. Aber das ist auch immer Kopfsache. Federico trifft wieder, Fort trifft auch, selbst Guela scheint angekommen zu sein. Man muss auch sehen, dass mit Kirch und teilweise Katongo wichtige Spieler längere Zeit gefehlt haben. Natürlich lässt sich die Negativserie (9 Spiele, 1 Sieg) damit nicht erklären. Trotzdem sind wir IMHO gut in die Rückrunde gestartet (1 Niederlage, 1 Remis, 3 Siege). Wenn wir jetzt mit dem kompletten Kader wieder in die Spur kommen, und vor allem hinten wieder sicher stehen, dann werden wir wieder richtig angreifen. Und wenn wir endlich mal wieder einen überzeugenden Sieg landen (am Besten direkt gegen Duisburg), dann sind wir ganz vorne mit dabei.
Auf Grund der Konkurrenzsituation in der Liga ist ein zweiter oder dritter Platz nicht schlecht. Auch, wenn es mir lieber wäre, Meister zu sein.
Die Plazierung ist mir wurscht, wenn es für den Aufstieg reicht. Aber noch mal, die spielerische Entwicklung des Teams schreitet nicht voran. Das liegt nicht an den Ausfällen von Katongo und Kirch - obwohl wir ohne Kirch zugegebener Massen deutlich schlechter spielen. Katongos Ausfall können wir mittlerweile durch Guela und Delura kompensieren.
ZitatOriginal von NoFate1971
Wir sollten also am 34. Spieltag die Arbeit von Thomas Gerstner abschließend bewerten. Im Gegensatz zu Frontzeck habe ich bei ihm durchaus das Gefühl, dass er lernfähig und vor allem lernwillig ist. So ein Fehler wie mit Lamey in Ahlen wird ihm sicherlich nicht noch einmal passieren. Dass Janjic und Halfar nach der Einwechslung in Ahlen vollkommen neben der Spur waren, kann er nicht ahnen.
Ich glaube außerdem nicht, dass er seine "Lieblingsspieler" hat und danach aufstellt. Lamey ist bis jetzt unser bester RV und Schuler hat es geschafft, zumindest kurzzeitig Feick wieder zu verdrängen (gegen Fürth übrigens mit Erfolg, wie ich finde) und Delura ist auch zurück gekommen. Kamper zeigt bei keiner Einwechslung das, was wir alle von ihm erwarten und Berisha scheint ein Disziplinproblem zu haben. Kauf ist als Kapitän gesetzt, auch wenn ich ihn manchmal ob der 100%igen Fehlpassquote verfluche. Risgard saß gegen Augsburg noch auf der Bank. Wenn es im Training wirklich so eng ist, wie Gerstner behauptet, dann ist es halt schwierig, die Spieler auszuwählen, die zum Kader gehören. Wir sind in der Breite einfach ziemlich gut aufgestellt. Welche 18 Spieler würdet Ihr denn in den Kader berufen?
Und so lange wir nicht abgeschlagen im Mittelfeld herumdümpeln, ist Gerstner nicht gescheitert.
An Lieblingsspieler glaube ich auch nicht. Ich denke, sein Problem ist, dass er ein Spiel zwar im Rückblick gut analysieren kann, aber während des Spiels oft nicht geistesgegenwärtig genug für die passenden Wechsel ist. Trotzdem halte ich die praktizierte Rotation in der Viererkette für unglücklich, weil gerade die Abwehr in diesem System eingespielt sein muss.
Die Arbeit abschließend nur am Aufstieg zu bewerten ist meiner Ansicht nach auch falsch. Den Fehler, alarmierende Defizite zu ignorieren, hat man hier schon viel zu oft gemacht.
Gerstner muss die Spieler dazu bringen, in jedem Spiel wie selbstverständlich 120% zu geben und nicht jedes zweite Mal die erste Hälfte zu verpennen. Das wäre schon mal ein Anfang.