Europa-League 2009/10
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Da muss aber eine ordentliche Leistungssteigerung her. Das war gestern gar nichts!
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Was für ein packendes Spiel gestern! So sollte Fußball sein.
Bei den beiden Toren sind die Nachbarn aus dem Bett gefallen, so gejubelt habe ich vor dem TV. Vor knapp 10 Jahren war ich zum ersten Mal im Craven Cottage, seitdem noch zwei Mal und jedesmal haben die "Whites" gewonnen. Damals (2000) spielte Fulham noch in der zweiten Liga und Louis Saha (später bei Manchester United) hat noch dort gespielt. Seitdem ist Fulham meine absolute Lieblingsmannschaft in England. Das Stadion ist typisch englisch mit Reetdach, direkt zwischen Wohngebiet und Thamse gelegen. Heute morgen habe ich in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit "Ay Viva El Fulham" (ein Lied aus den '70ern vom gleichnamigen Album) im MP3-Player gehört und dabei wohl immer noch ganz breit gegrinst.
Fulham hat keine besonders tolle Vergangenheit mit großen Erfolgen. Dazu keine Working-Class-Anhängerschaft, wie eigentlich alle anderen britischen Clubs. Immerhin hatten sie mit George Cohen einen Weltmeister. Außerdem haben noch Bobby Moore und Georgie Best im Spätherbst ihrer Karriere bei Fulham gekickt. Letzterer aber wohl nur wegen der Nähe zur High Street Kensington, wo man so wunderbar einkaufen kann. 1975 hat man es ins Pokalfinale geschafft, wo man aber gegen West Ham unterlag.
Bis Mitte der 90er dümpelte man in den unteren Ligen herum, bis Mohammed Al-Fayed den Klub mit aller Macht (und vieeel Geld) zurück in die erste Liga führte. Jahrelang hatten sie eine zusammengekaufte Söldnertruppe, die sich gerade so in der Premier League halten konnte. Das alles wurde stets lamentiert vom Harrods-Patron Al-Fayed. Zwischendurch musste man für einige Jahre im Stadion an der Loftus Road beim West-Londoner Rivalen QPR spielen, als Craven Cottage nicht mehr erstligatauglich war. Da kamen wenig Zuschauer und zwischendurch wurde sogar überlegt, ob man dauerhaft in fremden Stadien die Heimspiele austragen könnte. Was waren die Fans dann froh, endlich wieder zu Hause zu spielen. Die alte Bruchbude hatte sich für die erste Liga rausgeputzt.
2008 schien der Abstieg sicher. Dann wurde der Trainer Sanchez entlassen und es kam der Weltenbummler Roy Hodgson. Meines Erachtens wurde er in England ob seiner vielen Jobs auf "dem Kontinent" eher belächelt. Er war überall einigermaßen erfolgreich, aber halt nicht in England. Mit Fulham schaffte er einen nahezu mirakulösen Klassenerhalt, vier Siege aus den letzten fünf Spielen und man hielt wegen der besseren Tordifferenz die Klasse. Wie einst mit Ernst. Aber Hodgson stabilisierte die Truppe und wurde letzte Saison (2008/2009) siebter in der Liga. Damit spielte man international. In der Europa Liga 2009/2010 wurde es nur gegen Donetsk richtig bedrohlich. Deren Truppe wurde nämlich bei Harrods rausgeschmissen, weil sie alle in Jogginganzügen gekleidet waren
Für mich ist Hodgson der beste Englische Trainer. Sein Team spielt nicht nur lange Bälle, sondern vor allem taktisch variabel und kontrolliert (auch das wird in England teilweise noch als "continental style" beschrieben und ist wohl etwas herablassend gemeint). Wie bei Mourinho oder van Gaal. Hodgson ist aber ein ganz anderer Typ. Er ist immer generös und sympathisch. Bei Toren explodiert er nicht, sondern lächelt verschmitzt und ballt kurz die Faust. Gestern abend hat sein Klub den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht, er aber umarmt nur kurz das Bank-Personal, dankt den Fans, schüttelt die Hand von Moniz und spaziert dann seelenruhig mit einer Hand in der Tasche vom Platz, während um ihn herum fünfundzwanzigtausend Leute minutenlang rocken.In England sind derzeit alle verliebt in Fulham FC und den netten Trainer Hodgson. Fans von allen möglichen Vereinen - sogar vom Erzrivalen Chelsea - drücken fürs Finale die Daumen. Der "Manager of the year"-Award für Hodgson scheint sicher. Gestern hatte ich einem Bekannten in London noch geschrieben, dass er ein Kandidat für die Nationalelf sein könnte, heute stehts im Daily Telegraph. Weitere noch im Raum stehende Ehren sind König, Premierminister und natürlich der Schlag zum Ritter. In allen Foren überschlägt man sich mit Lob, Anerkennung und Respekt für die Leistung von Fulham. Auch ich bin immer noch verzaubert. Der mickrige Zweitligist, den ich vor zehn Jahren auf Klassenfahrt in London gesehen habe, steht im europäischen Finale. Das stimmt mich natürlich optimistisch für Arminia.
Ich kann verstehen, warum sich so viele Fans über diesen riesigen Erfolg von Fulham freuen. Hier geht es nicht um Fulham oder Hamburg, hier geht es um Fußball. Gestern abend, das war Fußball, wie er sein sollte. Keiner hat lange gesessen im Stadion. Kein Stadionsprecher hat die Leute zum Sitzen aufgefordert im sonst immer so korrekten England, wo alles genau reguliert ist. Diese Atmosphäre kennt man noch von früher, so etwas gibt es heute nur noch ganz selten. Vor allem in England leidet die Stimmung durch die teuren Tickets und die dadurch ziemlich alten Stadiongänger, während die Teenager zu Hause vor dem TV sitzen.
Nach dem Rückstand durch Petric war es ein paar Sekunden lang still, dann sind alle aufgestanden und haben immer wieder gesungen "Stand up if you still believe". Es war gerade zu ekstatisch. Nach dem 2:1 musste Torschütze Gera die Augen zusammenkneifen, so nahe war er den Tränen. Er wusste einfach: "Das wars, jetzt haben wir's und wir geben diesen Vorsprung nicht mehr her." Viele Zuschauer haben nach dem Spiel geweint, dazu donnerte aus den Boxen der Hit "Can't take my eyes off you", der nach jedem Fulham-Sieg von den Fans gesungen wird. -
Ich hätte nicht gedacht, daß ich so schnell mal mit Power-D auf einer Wellenlänge liegen würde, aber diesen Beitrag kann ich 100%ig unterschreiben
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Ohman war das spannend zum Schluss.
Tut mir echt leid für Fulham, dass sie es nicht gepackt haben. Hätten es mMn echt verdient gehabt. Aber auch Atletico war nicht schlecht und haben es sportlich gesehen natürlich ebenso verdient.
Fulham darf aber trotzdem Stolz sein, auf das was sie erreicht haben in dieser Saison.
Auch wenn das von ihnen jetzt sicher keiner hören will.
Diese Mannschaft hat gezeigt, was es heißt mit Leidenschaft und Siegeswillen Fussball zu spielen. Gratulation Fulham FC! -
Glückwunsch At. Madrid...war wirklich sauspannend!
Die Leute in der Bildregie waren wohl Hugh Grant Fans...unglaublich wie oft die den eingeblendet haben! -
Vielleicht waren überwiegend Frauen im Regieraum.
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du meinst schwul
ansonsten hat Madrid schon tollen Fußball gezeigt. Allein der Siegestreffer. Dazu wären unsere Spieler gar nicht fähig
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