Das Bielefeld Kartell.
Es war einmal ein finanziell angeschlagener Fußballklub. Da kam ein großer Retter daher. Und gab dem Verein ein paar Almlosen. Dafür bekam er reichlich Tafelsilber – den Stadionnamen. Da sah der große Retter, dass dies ein lohnendes Geschäft war.
Zur Vorbereitung weiterer lukrativer Transaktionen platzierte er gönnerhaft seine LLL und Rotarys in Präsidum und Aufsichtsrat. So ließen sich wunderbare Geschäfte - zum Beispiel mit dem Tribünenbau - organisieren.
Als der große Retter nun sah, dass der alte Präsident alt und schwach wurde, sollte ein treuer Vasall etabliert werden. Dieser war zwar auch alt, kam aber etwas rüstiger daher. Leider hatten aber die kleinen Leute, denen man ja so wunderbar den Heller aus der Tasche ziehen wollte, aber keinesfalls eine eigene Meinung zubilligen wollte, Lunte gerochen. Sie wollten sich von nun an nicht alles gefallen lassen.
Einige dieser Störenfriede organisierten eine Opposition. Diese wurde aber organisiert denunziert und nach und nach mundtot gemacht. Geschickt wurde Ihnen noch die Schuld an den Finanzlöchern zu geben. Jetzt brauchte der Retter nur noch zu warten, bis der Verein wieder am Boden lag. Und so konnte er wieder ein wunderbares Geschäft mit dem Tafelsilber machen. Dieses mal mit den Trikots…aber das reichte noch nicht... .
Noch besser wäre es, den Verein durch gezielte Indiskretionen um die Punkte zu bringen. Denn jetzt war alles möglich: Völlige Entmachtung der kleinen Leute, noch mehr Geldgeschäfte in einer autarken Organisation locken. Und damit das ganze zu einem hundertjährigen Reich werden kann, sollten alte verdiente und geschmierte Fahrensleute des Retters von nun an niemanden mehr an die Macht kommen lassen.
Und siehe, es war gut – alle anderen Unternehmen zogen sich zurück, die Leute gaben gern 50€ für einen Sitztribünenplatz und alles war wunderbar. Doch nachdem der Retter alles abkassiert hatte, was ging, stellte er fest, dass das dem Verein zur Verfügung stehende Geld nicht reichte und der Verein leider abstieg und abstieg.
Da zog er sich mit seinen Vasallen zurück, und sagte, er habe alles in seiner Macht stehende getan.
Liebe kleine Leute, nun ist der Verein klein, jetzt übernehmt bitte, das wolltet ihr doch immer, ich habe keine Lust mehr… .