Dein Verständnis von Mitgliederrechten in einem e.V. finde ich - vorsichtig gesagt - durchaus ausbaufähig. Erstreckt sich in einer repräsentativen Demokratie Deines Erachtens die legitime Partizipation der Bürger nur auf den Wahlakt?
Zum Vergleich: der FC Bayern hat ein Vereinsleitbild gemeinsam mit Mitglieder-Vertretern erstellt. Gut, das mag bei den Bayern durchaus was mit Heuchelei zu tun haben. Aber bei Arminia Bielefeld gibt es erheblich Luft nach oben, Mitglieder zu beteiligen und die - im e.V.-Recht vorgesehene - Mitgliederdemokratie zu stärken. Über die Implementierung der Strategie eines Ausbildungsvereins, in aller Konkretheit durchdekliniert, sollten Mitglieder wenigstens ihre Meinung äußern dürfen. Und das sollte auch nicht egal sein. Das Manko im Verein Arminia Bielefeld ist allerdings, dass es im Unterschied zur Politik keine Opposition gibt. Dann nämlich wäre der Widerstand einer größeren Anzahl von Mitgliedern ein echtes Problem für Präsidium, Aufsichtsrat und damit auch für die GF, weil die bei der nächsten JHV die Opposition an die Macht wählen könnte. Bei Arminia wird alles weggeklüngelt. Da gibt es keine Opposition. Gut, wer Profifußball-Vereine eher als Wirtschaftsunternehmen verstehen will statt als einen e.V., der wird das begrüßen. In Wirtschaftsunternehmen gibt es eben keine Opposition und keine demokratische Mitbestimmung, sondern hierarchische Führung.