Münchner Merkur
Schroth will die Torjägerkanone
1860-Trainer Götz vor der Qual der Wahl: Max oder Lauth
München - Markus Schroth erlöste den TSV 1860 und erzielte gegen Mönchengladbach das erste Heimtor nach 548 Minuten. Für den 28-jährigen war es dennoch nichts Besonderes - behauptet er jedenfalls: "Wer das Tor schießt und ob es nun auswärts oder zu Hause fällt, ist doch egal. Hauptsache, die Mannschaft hat Erfolg."
Doch trotz aller Bescheidenheit geht Schroth nach seinem 12. Saisontor in die Offensive. "Natürlich ist die Torjägerkanone ein Ziel", verkündet er und fügt im Scherz hinzu: "Wenn ich in jedem Spiel noch zwei Tore schieße, bin ich gut dabei." Schon in Bielefeld am Samstag will Schroth nachlegen.
Der amtierende Torschützenkönig, Martin Max, traf ebenfalls gegen Gladbach und stellt Falko Götz vor ein Problem. Denn mit Benjamin Lauth an der Seite von Schroth klappte das Toreschießen zuletzt nicht. Am Sonntag fielen beide Treffer gegen einen schwachen Gegner erst, nachdem Max für den verletzten Lauth (Fleischwunde am Spann) zur Pause kam. Ausgerechnet Schroth und Max machten dann den Sieg perfekt.
Wer neben ihm am Samstag stürmen wird, ist Schroth egal: "Vielleicht spielen wir ja sogar mit drei Stürmern, das entscheidet der Trainer." Der hatte gestern mit Max ein Gespräch auf dem Trainingsplatz, reagierte auf Nachfragen aber genervt: "Er hat mir sein Tor noch einmal erklärt und mehr gibt es auch nicht zu besprechen."
Trotz seines Tores ist ein Einsatz des 34-jährigen von Beginn an unwahrscheinlich. Denn Schroth verriet die Taktik für Samstag: "Wir müssen aus einer kompakten Defensive heraus möglichst über Konter Erfolg haben." Zum einen widerspricht dies der ohnehin gewagten Prognose, mit drei Stürmern zu spielen, zum anderen liegt das Konterspiel dem Jung-Nationalspieler Lauth eher als Oldie Max. Ein Einsatz von Lauth ist jedenfalls nicht gefährdet, er soll morgen wieder trainieren.
Torben Hoffmann bleibt nach seiner fünften Gelben Karte auf jeden Fall zu Hause. Gestern im Training spielte Roman Tyce auf der linken Abwehrseite in der Viererkette. Doch ein Einsatz nach seiner langen Pause (Kreuzbandriss) könnte ein Risiko sein. Tyce selbst zeigte sich vergangene Woche skeptisch, was den Rest der Saison angeht. Der Tscheche rechnete sich da lediglich Chancen auf einige Kurzeinsätze aus.
CARSTEN LAPPE
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