Interessant. In einem anderen Forum führe ich gerade eine ähnliche Diskussion in Bezug auf die Nationalmannschaft und warum ich den veränderten Fokus, weg vom vertikalen Spiel der WM, hin zum deutlich stärker ballbesitzorientierten Stil der EM für einen Fehler halte. Aber das lassen wir jetzt mal hier lieber weg, es fasert auch so schon genug aus.
Ich muss dir da natürlich schon wieder widersprechen. Das Entscheidende ist nicht, dass Klos im Moment einen Lauf hat, sondern das wir in Situationen kommen, in denen wir ihn entsprechend anspielen können. Es hilft natürlich, dass er in seinen Grundanlagen zwei eher selten zusammen anzutreffende Eigenschaften vereinigt: Statur und Laufstärke, aber es ist nicht Voraussetzung. Der springende Punkt ist, dass wir es eher schaffen nach Balleroberung halbwegs schnell zu einem verwertbarem Anspiel zu kommen als durch Aufbau, schlicht weil der Gegner weniger Zeit hat in seine Ordnung zu kommen. Steht die erst einmal, dann schwimmen uns meist die Felle davon.
Ist Dominanz gleich Ballbesitz? Und ist Ballbesitz gleich Erfolg? Ich sage nur Champions League. Die These ist in der Praxis also widerlegt. Das kann also sehr wohl funktionieren. Der Schlüssel hier wäre dann wohl tatsächlich sehr analog zu Chelsky zu sehen: Es kommt nicht darauf an keine Chancen zuzulassen (bspw durch Dominanz des Ballbeistzes), sondern darauf keine hochkarätigen Chancen zuzulassen. Das halte ich auch für trainierbarer als deine Alternative. Rapolder ist übrigens gerade kein gutes Beispiel, weil das auch kein ballbeistzorientierter Fußball war, sondern eher im Gegenteil recht vertikal angelegt.