"Die Zeit der Ausreden ist endgültig vorbei"
München - Der VfL Bochum ist mächtig abgestürzt: Im Oktober 2002 träumte der Aufsteiger noch vom Uefa-Cup, im April geht an der Castroper Straße wieder die Angst vor dem Fall in die Zweitklassigkeit um.
"Ich bin felsenfest vom Klassenerhalt überzeugt. Wir schaffen das", sagt Bochums Trainer Peter Neururer im Gespräch mit Sport1. Aus den restlichen Spielen gegen Stuttgart (H), Schalke (A), Mönchengladbach (H), Bielefeld (A), Hamburg (H) und 1860 München (A) fordert er neun Punkte.
Neururers Anspruch
"Die Zeit der Ausreden ist endgültig vorbei. Ich will wieder den VfL sehen, den ich zu Saisonbeginn gesehen habe", nimmt Neururer seine Mannschaft in die Pflicht.
Sport1: Herr Neururer, Wie haben Sie den Absturz vom Uefa-Cup-Anwärter zum Abstiegsaspiranten verkraftet?
Peter Neururer: Das Gerede vom Uefa-Cup war für mich schon immer absoluter Blödsinn. Ich habe nie davon gesprochen. Ich wusste, was auf uns zukommt, wenn uns das Verletzungspech treffen sollte. Leider ist dies auch eingetroffen.
Sport1: Ist die Verletzungsmisere der einzige Grund für den tiefen Fall des VfL?
Neururer: Ich bin kein Schönredner. Deshalb auf diese Frage nur ein Wort: Ja! Wir haben einfach nicht die Spieler in der Hinterhand, die gleich sechs Stammkräfte auf einmal ersetzen können. Sicherlich hat jeder einzelne die Qualität. Aber es dürfen eben nicht so viele auf einmal ausfallen. Das ging einfach nicht. Wir mussten es bitter erfahren.
Sport1: Und nun droht der Abstieg...
Neururer: Nein, denn die Zeit des Verletzungspechs und der Ausreden ist endgültig vorbei. Ab sofort will ich wieder den VfL sehen, den ich zu Saisonbeginn gesehen habe.
Sport1: Das dürfte in der jetzigen Situation schwierig werden.
Neururer: So frisch, fromm, fröhlich, frech und frei wie zu Saisonbeginn, als es wirklich super lief, werden wir wohl nicht mehr agieren können. Schließlich stehen wir auf Rang 15 mit nur einem Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Aber ich fordere dennoch die Spielweise, die uns in der ersten Saisonhälfte so erfolgreich gemacht hat.
Sport1: Haben Sie Angst vor dem Abstieg?
Neururer: Nein. Ich bin felsenfest vom Klassenerhalt überzeugt. Wir schaffen das.
Sport1: Und wie?
Neururer: Wir haben es selbst in der Hand. Es ist ein Vorteil, dass wir nicht auf andere angewiesen sind. Gegen den VfB Stuttgart werden wir wieder angreifen. Bis auf Frank Fahrenhorst kann ich aus dem Vollen schöpfen.
Sport1: Wie sieht ihr Fahrplan zum Klassenerhalt aus?
Neururer: Drei Siege, also neun Punkte aus den restlichen sechs Spielen. Je eher desto besser.
Das Gespräch führte Christian Ortlepp
"Unser Porno Peter", jetzt hat er das also alles von wegen UEFA-Cup etc. natürlich nicht gesagt. Jetzt wird er zu Bob dem Baumeister, der nur einen Satz fehlerfrei beherrscht:
"Jo wir schaffen das!"
Na denn, ich bin auch davon überzeugt, dass Ihr es schafft, den sofortigen Abstieg in die 2. Liga !