Lamms Antrittsrede in Offenbach

  • Preusel hat gerade die PK mit Rüdiger Lamm auf seiner Homepage veröffentlicht. Das schreibt Preusel:


    "Das Lamm'sche Konzept, der Weg der Kickers Offenbach wieder in bessere Zeiten führen soll, heute wurde es im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Das Interesse war entsprechend groß. Personen die man noch nie auf einer ‚normalen' PK gesehen hat waren anwesend. Selbst das Catering übertraf kühnste Erwartungen. Doch was schwätze ich!? Kommen wir gleich zur Sache. Lassen wir die Vorredner weg und schauen wir, was Rüdiger Lamm so für Vorstellungen hat:


    Nach den Eröffnungsworten könnte ich es mir einfach machen und ganz kurz meine Überlegungen im Marketingbereich für die Steigerung des Umsatzes bei den Kickers hier kund tun, aber wer mich kennt weiß, daß ich es mir in meiner Laufbahn noch nie leicht gemacht habe. Deswegen möchte ich nach rund 10 Arbeitstagen beim OFC Kickers hier die Gelegenheit nutzen kurz festzustellen, vielleicht auch den einen oder anderen zu provozieren, insbesondere aber das gesamte Umfeld, den Vorstand, den Verwaltungsrat, Fans, wirtschaftliche Bereiche zu motivieren.


    1. Ich glaube mit dem OFC Kickers kann man eine ganze Menge erreichen


    2. Ich möchte die Gelegenheit auch hier noch einmal nutzen, warnend den Zeigefinger hoch zu heben. Wir haben im Moment noch immer nicht genug Punkte für den Klassenerhalt.


    3. Die Verlegung der Pressekonferenz von der vergangenen Woche in diese Woche wurde u.a. mit DSM begründet. Ich hatte allerdings auch noch einen zweiten Grund und zwar möchte ich niemanden im Verein irgendwie Gründe liefern, daß wir uns hier in Offenbach z.Zt. mit Marketing-Konzepten beschäftigen oder mit der Saison 2003/04, sondern hier hat sich jeder in seinem Aufgabenbereich im Moment zu 150% mit dem Verein zu identifizieren um die sportlichen und später dann auch die wirtschaftlichen Ziele zu erreichen.


    4. Der OFC steht vor den entscheidenden Wochen. Der OFC steht am Scheideweg.


    5. In meinen Augen ist Manager Lars Schmidt im Moment, entschuldigen Sie bitte, "eine arme Sau". Er hat vom Vorstand die Auflage erhalten für die nächste Saison anstatt 1,3 Mio Euro, was er in diesem Jahr für die Mannschaft einschl Trainer ausgeben darf, lediglich 1Mio. Euro ausgeben zu dürfen. Natürlich alles unter Berücksichtigung des Lizenzantrages. Da er sicherlich mit 18 bis 22 Spielern ins Rennen gehen muß, für's nächste Jahr, bedeutet das eigentlich einen Umkehreffekt, daß Leute wie Thier, Dworschak, Petry und Barletta vielleicht abgegeben werden müssen um dann eben mit den restlichen Leuten ins Rennen zu gehen. Man muß ja 300.000Euro einsparen. Möglichst soll er dann noch mit dieser Mannschaft 4.300 Zuschauer ins Stadion spielen und wenn es dann noch geht Erster oder Zweiter werden. Das geht nicht. Das klappt nicht. Das kann Herr Schmidt nicht schaffen. Die Mannschaft kann es auch nicht schaffen und der Trainer, ich glaube mit dem Kader jetzt holt er nahezu das Optimale aus dem Kader heraus.


    6. Es müssen in den nächsten vier Wochen die Weichen gestellt werden und da gilt es eben Herrn Schmidt die Möglichkeit zu geben, statt der 1 Mio., 1.750.000-2.000.000 für den Kader ausgeben zu können.


    7. Das erfreuliche ist, daß im Fußball-Deutschland im Moment genügend Spieler auf dem Markt sind, die vom Namen her eine Verstärkung für den OFC Kickers darstellen würden und die auch bereit sind zu Verhandlungen nach Offenbach zu kommen. Also geht es jetzt darum, wie kann ich diese 1,75-2Mio erreichen?


    8. Die DSM muß im Stadionbereich die Stadionvermarktung optimal betreiben. Nach meiner Einschätzung müssen das 450.000Euro ergeben. Dazu kommen der Trikot-Werbepartner und dazu kommt die Lautsprecherdurchsagen und die Anzeigenwerbung. In diesem Bereich muß optimal alles erreicht werden und die Marke OFC Kickers gibt das auch her. Alle Bereiche und alle Banden müssen an den Mann gebracht werden. Ich habe gesagt, daß es sich hier um die traditionelle Werbung handelt, so wie sie weltweit überall betreiben wird. Jetzt habe ich aber auch von allen Fachleuten dieser Region gehört, daß wenn der OFC Kickers im oberen Tabellendrittel mitspielt, vielleicht erster, zweiter oder dritter ist, daß dann viel mehr Zuschauer ins Stadion kommen würden, als das der Verein in seinem Lizenzantrag angeben durfte, nämlich nur 4300.


    Jetzt komme ich zu meinen beiden Konzeptionen:
    Das Stadion faßt nahezu 30.000 Zuschauer. 4.300 werden noch kalkuliert. Da ist eine unglaubliche Spanne dazwischen. Wie kriegen wir die jetzt rein? Die Katze beißt sich überall in den Schwanz. Wenn eine erfolgreiche Mannschaft da wäre, die dann auch erfolgreich spielen würde, wenn Herr Schmidt die richtigen Leute geholt hat, dann kämen mehr Zuschauer ins Stadion, wären mehr Einnahmen da, dann dürften wir auch mehr Geld ausgeben. Wir dürfen aber nicht mehr Geld ausgeben, weil wir vom DFB nur 4.300 akzeptiert bekommen usw. Sie kennen diese Spielchen alle.
    Ich möchte also jetzt dazu über gehen. Im Vorfeld, natürlich bedeutet es für mich absolute Priorität, sich im Rahmen des Lizenzantrages verhalten zu müssen. Ganz wichtig. Ohne wenn und aber. Da gibt es überhaupt nichts dran rumzumäkeln. Wie kriege ich jetzt Verträge zustande, die vom DFB auch akzeptiert werden, daß mit mehr Zuschauereinnahmen gerechnet werden können? Ich bin zu folgender Überlegung gekommen:


    Ich suche acht bzw. neun Werbepartner und teile die 17 Mannschaften der Regionalliga Süd in zwei Gruppen ein - attraktive Mannschaften und unattraktive Mannschaften. Also in der einen Gruppe vielleicht Augsburg, Saarbrücken. In der anderen Gruppe z.B. Pfullendorf und B.München (A). Der Werbepartner kann sich aus jeder Gruppe eine Mannschaft heraus nehmen und kann diese beiden Begegnungen so vermarkten wie er es gerne möchte. Er muß nur die im Stadion befindlichen Werbebanden akzeptieren, weil die ja verkauft worden sind. Kann sich ansonsten um dieses Spiel herum darstellen ob er nun den Herrn Möllemann holt und der per Fallschirm den Ball ins Stadion bringt, oder was auch immer. Er kann alles machen. Er kriegt auch die 30.000 Eintrittskarten. 30.000 Eintrittskarten gehen an den Werbepartner.


    Der Durchschnitts-Eintrittspreis ist 7.50Euro. Bei 30.000 Zuschauern sind das rund 250.000Euro. Natürlich kommen diese 30.000 nicht. Ich will es nur kurz darstellen. Ich möchte jedes einzelne Spiel für einen festen Betrag von 65.000Euro plus MwSt. verkaufen. Die 4.300 Zuschauer, die der Verein kalkulieren kann, ergeben eine Einnahme von 32.500Euro plus MwSt. Ich hätte also durch diesen Deal 32500Euro pro Spiel mehr. Mal 17 ergeben die 550.000Euro, die der Verein, bei 4300 kann er 550.000Euro kalkulieren, bei 8.600 kann er 1.100.000Euro kalkulieren. Also 550.000Euro mehr. Hat feste Verträge und kann mit diesen festen Verträgen, 550.000Euro, kann er auf dem Markt, im Spielerbereich tätig werden und Spieler holen. Das würde bedeuten, der Werbepartner erhält 30.000 Eintrittskarten. Kommen 8.600 Zuschauer braucht kein Euro bezahlt zu werden. 65.000Euro sind in der Kasse drin, die kriegt der Verein durch die Zuschauereinnahmen. Es muß kein Geld ausgetauscht werden. Kommen 1.000 Zuschauer mehr, hat der Werbepartner x 7.50Euro = 7.500Euro Mehreinnahmen. Diese 7.500 Euro kann der Werbepartner für sich behalten. Kommen 2.000 Zuschauer mehr, hat er 15.000Euro mehr. Kommen weniger als die 8.600, muß der Werbepartner nach dem Spiel eine Rechnung vom OFC begleichen, die im Verhältnis von 65.000 zu den Mindereinnahmen steht.


    Das Risiko für den Werbepartner liegt darin, daß mit den 550.000Euro mehr eingenommenem Geld plus anderer Mehreinnahmen zu denen ich noch komme, der Verein in der Lage ist, die richtigen Spieler zu besorgen, die gewährleisten, daß der Verein in der oberen Tabellenregion mitspielt. Bei 8.600 Zuschauern im Schnitt, attraktive Mannschaft die oben mitspielt, ist der Verein in der Lage 550.000Euro mehr in Spieler zu investieren. Daß nach oben hin, da noch eine breite Spanne ist, nehme ich gerne zur Kenntnis, aber ich würde gerne sehen, wenn jeder Werbepartner an diesen beiden Spielen auch sogar noch verdienen würde. Dann weiß ich, daß ich zufriedene Werbepartner habe und nichts ist schöner wie zufriedene Werbepartner.


    Der Verein übernimmt sämtliche Organisationsarbeiten. Der Verein übernimmt den Karten-Vorverkauf. Der Werbepartner wenn er denn Außenstellen hier in Offenbach hat, kann natürlich auch Vorverkaufsstellen einrichten
    Alle Dauerkarteneinnahmen, die im Vorfeld ja schon als feste Einnahme verbucht werden können, fließen 1/17 in jede Begegnung ein. So daß alle Dauerkarteninhaber in den Topf des Werbepartners hinein fallen.
    Da ich 17 Mannschaften habe, brauche ich also acht Werbepartner. Das wären 16 Mannschaften, weil jeder Werbepartner muß ja immer einen attraktiven und einen weniger attraktiven Gegner nehmen. Das 17. Spiel würde ich noch kombinieren mit einem hoffentlich erreichen Einzug in die DFB-Pokal Hauptrunde. So daß das das attraktive Spiel wäre. Sie können sich sicherlich alle vorstellen, zieht der OFC Bayern München, dann kommen hier 30.000. Dann hat der Werbepartner ca. 150.000Euro verdient.


    So weit der erste Teil von Rüdiger Lamm's Konzept. Der zweite Teil sieht folgendermaßen aus:
    Rüdiger Lamm: Der Verein hat ab 01.07.03 einen neuen Partnerschaftskreis mit dem Namen ‚Kickers-Club'. Es werden Partner gesucht die Zweijahresverträge unterschreiben. Die pro Jahr, irgendwann im Laufe der Saison 2.500, 5.000 oder 7.500Euro bezahlen müssen. Für diese Beträge bekommen sie unterschiedliche Gegenleistungen u.a. auch mit VIP-Karten, aber auch mir gewerblichen Gegenleistungen die ich einzeln vorlesen kann. Kleiner Clou dabei ist noch, wer sich z.B. mit 2.500Euro in diesen Kreis einkauft und bringt einen anderen Partner mit einem unterschrieben Vertrag zu mir, über ebenfalls 2.500Euro, der steigt automatisch in die 5.00Euro Klasse auf, braucht aber nur 2.500Euro zu bezahlen. Bringt er zwei Partner mit 2.500Euro, steigt er in die Gegenleistung 7.500Euro auf, braucht nur 2.500Euro zu zahlen. Das bedeutet also für mich Erleichterung. Ich kann also sitzen und darauf warten, daß mir die Leute die Verträge bringen und brauche sie dann einfach nur an die Buchhaltung weiterzugeben. Wir haben im Moment einen Stand von 21 Firmen die unterschrieben haben und daß das galoppiert, daß sieht man daran, daß es morgen Abend 30 sein werden.


    Beide Teile hat Rüdiger Lamm bereits erfolgreich in Bielefeld durchgezogen. Mit dem gesamten Konzept will Lamm die Gesamtsumme von ca. 800.000Euro an Mehreinnahmen erreichen und wenn es 1 Mio. wird, so sei es lt. Rüdiger Lamm auch nicht schlimm.


    Soweit, das Wichtigste aus der PK."



    Quelle: http://www.ofckickers.de

  • Zitat

    Original von KSV-Jens
    Ich suche acht bzw. neun Werbepartner und teile die 17 Mannschaften der Regionalliga Süd in zwei Gruppen ein - attraktive Mannschaften und unattraktive Mannschaften. Also in der einen Gruppe vielleicht Augsburg, Saarbrücken. In der anderen Gruppe z.B. Pfullendorf und B.München (A). Der Werbepartner kann sich aus jeder Gruppe eine Mannschaft heraus nehmen und kann diese beiden Begegnungen so vermarkten wie er es gerne möchte.


    Dieses Konzept funktioniert doch <b>niemals</b>! :lol:


    Irgendwie ist Rüdiger Lamm offenbar gedanklich ein einer komplett anderen wirtschaftlichen Gesamtlage steckengeblieben... :nein:


    Ciao, Toto

    Zweite Liga, wir kommen!


    "Vielleicht wäre das Spiel anders ausgegangen,
    wenn wir vorne ein Tor geschossen hätten."
    [Manuel Neuer nach dem 0:0 der U-21 gegen Spanien]


    "Wenn man sich mit dem Ball bewegt, ist das das eine,
    wenn man sich ohne Ball bewegt, ist das das andere."
    [Jürgen Klinsmann, zum damaligen Zeitpunkt Bundestrainer]


  • Ach guck, der Lamm... wieder viel gelabert und nichts gesagt. Und seine riskanten Konzepte bei einem Risikoclub wie Offenbach zu probieren... naja, KASSEL is ja auch aus der Kreisklasse wieder hochgekommen :lol:

  • ... bevor ich dem Lamm sein windiges Konzept abnehme, da würde ich eher Union Solingen bei ebay kaufen! :lol:


    Ciao, Toto

    Zweite Liga, wir kommen!


    "Vielleicht wäre das Spiel anders ausgegangen,
    wenn wir vorne ein Tor geschossen hätten."
    [Manuel Neuer nach dem 0:0 der U-21 gegen Spanien]


    "Wenn man sich mit dem Ball bewegt, ist das das eine,
    wenn man sich ohne Ball bewegt, ist das das andere."
    [Jürgen Klinsmann, zum damaligen Zeitpunkt Bundestrainer]

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