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VfB Stuttgart

  • Zitat

    Original von jögi
    Es ist auch die Frage zu stellen, ob die Autoren, die meinen, die Welt des Fußballs durchschaut zu haben, jemals selbst Fußball gespielt haben.


    That's it! ;)

    Erstmals auf der Alm beim 2:3 gegen Spfr. Siegen im Jahre 1973

  • Schach mit Fußball verwechseln? Mag sein. Aber wenn ich mir die über Jahre beste Vereinsmannschaft der Welt anschaue, dann sehe ich dort genau das auf dem Platz. Barcelona schlägt seine Gegner taktisch, nicht nur über die individuelle Qualität, und das ist die eigentliche Grundlage, nicht die starke Technik. Ohne die taktische Überlegenheit wäre es erst gar nicht möglich so viele technisch orientierte Spieler auf den Platz zu bringen.


    Über die komplizierte Ausdrucksweise muss sogar ich gelegentlich schmunzeln, aber ich sehe auch, warum man da landet. In Sachen Fußballsprache ist Deutschland ein ziemliches Entwicklungsland, was stark auffällt, wenn man die Medien mit anderen Ländern vergleicht. Wir haben ja noch nicht einmal vernünftige Bezeichnungen für die Rollen auf dem Feld und landen immer wieder doch nur bei Positionsbestimmungen. Wo die Begriffe fehlen muss man sie dann halt suchen.


    "Ich bin ein intelligenter Trainer. Ich trainiere mehr fürs Köpfchen als für die Beine. Das ist schwierig für manche Spieler." - Louis van Gaal


    "Fußball beginnt nicht in den Beinen, sondern im Kopf." - Arrigo Sacchi


    Letzterer hat übrigens schon mit Mitte Zwanzig die Stiefel an den Nagel gehängt, weil er die Selbsterkenntnis besaß, dass er weitaus mehr Talent für die Rolle des Trainers als für die des Spielers hatte. Die alberne Vorhaltung, er habe als Spieler ja nichts geleistet, hat dann auch noch dieses legendäre Zitat provoziert:


    ""Mir war nicht klar, dass ich, um ein Jockey zu werden, vorher ein Pferd hätte sein sollen"


    Mourinho ist auch ein ähnlicher Fall und damit ist die Liste noch nicht einmal richtig aufgemacht, aber ich will euch nicht schon wieder langweilen. Für mich ist Fußball eben Schach, für euch dann wohl doch eher Bier und Bratwurst. Ist völlig ok, man muss nicht den Anspruch haben das Spiel zu verstehen und zu analysieren. Wenn man das aber tun möchte - und es macht 'ne Menge Spaß - dann kommt man nicht umhin wesentlich mehr und länger nachzudenken als ein Spieler es auf dem Platz kann. Der muss aber auch einfach nur machen, was der Trainer vorgibt.


    Und natürlich kann man den meisten Spielern das nicht in so einer abstrakten Art vermitteln - die können eben eher rennen bis sie kotzen als denken, sonst wären sie nicht Fußballprofi sondern Akademiker geworden. Darum werden Automatismen trainiert und selbst das kann oft genug scheitern. Da sind wir dann bei van Gaal: Es ist schwierig für manche Spieler. Darum reicht es eben auch nicht nur ein guter Analyst zu sein um als Trainer Erfolg zu haben, man muss auch Pädagoge sein, vermitteln können.


    Der Job ist eben sehr vielschichtig, darum gibt es ja zum Glück auch so unterschiedliche Trainertypen. Das gilt übrigens auch und gerade in Bezug auf die taktischen Dinge, der eine Trainer hat seine Stärken eher in der konzeptionellen Entwicklung, der andere bei der Ausarbeitung von Matchplänen gegen einen Gegner, der nächste bei den Anpassungen während der Partie, usw.


    Das ist auch nur eine weitere Ebene, so wie es eben unterschiedliche Spielertypen gibt. Warum sollte man sich über Trainer nicht auch in ähnlicher Weise unterhalten können wie über Spieler? Es guckt einen doch auch niemand an als käme man vom Mars, wenn man die Frage aufwirft, ob nun ein kleiner, wendiger, technisch beschlagener offensivstarker Außenverteidiger besser passen würde als ein physischer robuster, konditionsstarker und zweikampfharter mit Pferdelunge. Damit man das kann, braucht es aber eine Sprache, die das abbilden kann und die ist erst im Entstehen. Der Fußball selbst entwickelt sich ja auch noch immer weiter und diese Entwicklung wird immer stärker von taktischen Aspekten geprägt werden, allein schon, weil wir das Ende der Fahnenstange bei den physischen Aspekten so langsam erreicht haben. Da ist nicht mehr viel Optimierungspotential - ein Mensch kann nur so und so schnell laufen und nur so und so lang. Aber wann und wie er woher wohin laufen sollte ist eine erstaunlich komplexe Frage, wenn es um Fußball geht.


    Und da scheiden sich dann offensichtlich die Geister, den einen zieht das an, den anderen eher so gar nicht. Die Frage ist aber nicht Schach oder Fußball, Fußball ist komplizierter. Oder sehr viel einfacher. Rotwein oder Bier - besoffen macht beides.


    Wenn man einen Geldsack nicht öffnen kann, dann ist er auch nur ein Klotz am Bein.



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    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

  • Zitat

    Original von Rasengrün
    Schach mit Fußball verwechseln? Mag sein. Aber wenn ich mir die über Jahre beste Vereinsmannschaft der Welt anschaue, dann sehe ich dort genau das auf dem Platz. Barcelona schlägt seine Gegner taktisch, nicht nur über die individuelle Qualität, und das ist die eigentliche Grundlage, nicht die starke Technik. Ohne die taktische Überlegenheit wäre es erst gar nicht möglich so viele technisch orientierte Spieler auf den Platz zu bringen.


    Meinst du das ernst? Ich würde sagen anders herum wird ein Schuh daraus: Ohne diese hohe Anzahl an technisch brillanten und seit der Jugend auf ein System getrimmter Spieler würde das Barcasystem nicht funktionieren und lässt sich deshalb auch nicht mal eben reproduzieren. Andernfalls wäre es sicherlich schon vielmals geschehen. Ist es aber, mit Ausnahme der spanischen Nationalmannschaft, die von den selben Spielern getragen wird, nicht.


    Abgesehen davon find ichs kotzöde und mitunter ineffektiv (siehe z.B. das Celtic Spiel), aber das ist meine persönliche Meinung...


    Ich hab zu deinen übertheorisierten Taktiksuaden hier nichts gesagt, da die im Gegensatz zum üblichen Defätismus nach jedem Punktverlust hier wenigstens in irgendeiner Art und Weise konstruktiv sind. Als interessant oder gar in irgendeiner Form relevant hab ich sie aber nicht empfunden. Ergo wird inzwischen meist direkt gescrollt, sobald wieder das Bildchen mit dem grünen Rasen und den vielen Pfeilen auf dem Bildschirm auftaucht.


    Aber mit Bier und Bratwurst kann ich sehr gut leben. :)

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

    Einmal editiert, zuletzt von Halbakademiker ()

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  • Muss auch mal sagen, Krämer ist ein guter Trainer, aber seine Aussagen kotzen mich mittlerweile nur noch an. Wenn ich dem Interview höre, vielleicht hatte die Spieler noch schwere Beine vom Leverkusen Spiel oder oder, man immer nach Ausreden am suchen. Anstatt die Fehler bei einem oder so zu suchen!!!

  • Und mich kotzt dein ständiges Gemotze hier an...

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

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  • Jedem das Seine, nichts anderes habe ich doch gesagt.


    Um aber auf Barca noch einmal kurz einzugehen: Du erwähnst doch selbst das System und die langjährige EInübung . In anderen Worten taktische Überlegenheit. Achte mal drauf wie die Räume jonglieren und dabei immer ihre Verbindungen zueinander halten. Nicht nur offensiv, bei ihrer unglaublichen Zirkulation, viel interessanter ist wie schnell die ins Gegnpressing kommen, wenn der Ball denn doch mal weg ist. Das ist taktische Überlegenheit durch unfassbar gutes kollektives Verhalten. Die Technik setzt darauf nur auf, auch wenn sie dann natürlich den Ausschlag gibt, dass das so dominant wird, eben weil man es sich leisten kann so viele technisch orientierte Spieler auf den Platz zu bringen, da man Dinge, die andere Teams über Kampf und Laufbereitschaft auffangen müssen, taktisch lösen kann, was dann nur wieder zu noch sicherer Zirkulation führt, also die Situationen zusätzlich minimiert in denen die Eigenschaften, die man geopfert hat, ausschlaggebend sein können. Das Celtic-Spiel hat natürlich auch gezeigt, dass es trotzdem Mittel dagegen gibt, aber damit ein Sieg dabei herauskommt muss Barca schon auch einen schlechten Tag erwischen. Übrigens stimmt es nicht, dass sich das nicht übertragen lässt, ich verweise da bspw auf Swanseas beachtlichen Erfolg in der Premier League in der letzten Saison, der nun ganz sicher nicht auf die individuelle Qualität des Kaders zurückzuführen war. Die englische Presse hat die nicht umsonst Swancelona genannt. Ob man so stark auf Ballbesitz fokussierten Fußball nun attraktiv findet oder nicht, aber er kann ab einem gewissen technischen Niveau eine gute Option sein. Allerdings eine, die sehr konsequent umgesetzt werden muss und alzu viele Trainer gibt es nicht, die die Nummer drauf haben. Ich will das jetzt auch um Gottes Willen nicht als Aufruf verstanden wissen, dass wir nun Versuche in die Richtung machen sollten. Auf gar keinen Fall.


    Wenn man einen Geldsack nicht öffnen kann, dann ist er auch nur ein Klotz am Bein.



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    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

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