Die Cherusker

Ich setze dafür mal ein neues Thema auf vielleicht, interessiert es ja noch anderen hier!?...

Zitat

Original von Cherusker

Ne kapier ich nicht...Spaß
Cherusker ist aber nicht gleich Ostwestfale, der Stamm kam glaube ich aus dem Raum Göttingen/Harz.
Das "istävonisches avè" kapiere ich dann aber doch nicht. Hilfe!

Also hier die Hilfe: *gg*

Das Volk der Germanen bestand aus einem grossen Stammbund, den Ivästonen, Herminonen und den Ingävonen. Der Clan, der sich gegen die Imperialisierung Roms auflehnte, stammt aus Raum des Weserberglandes, die Cerusker. Hier die drei hauptsächlichen Stammbunde. Zu den Ivästonen zählten die Stämme der Cherusker, Angrivarier, Brukterer, Marser, Sungambrer, Bataver, Usipeter, Tankterer und Chatten.
Zu den Herminonen die Langobarden, Markomannen, Semnonen, Hermunduren, Quaden und Nemeter.
Zu den Ingävonen die Kimbern, Jüten Warnen, Teutonen, Angeln, Sachsen, Chauken, Friesen.
Die einzelnen Stämme waren nicht durch feste Grenzen, sondern durch unbesiedelte Gebiete voneinander getrennt.
Die Cherusker bevölkerten tatsächlich, weite Teile des heute südlichen Niedersachsens. Der grösste Teil dieses Clans war im, dato grössten, Gebietsstück, unter anderem dem heutigen Ostwestfalen ansässig. Jedoch siedelten einige auch ins Bergland des heutigen Harzes südlich von Hildesheim.
Die Grenze im Osten(zu den Semnonen) lag zwischen Magdeburg und dem Harz, im Süden(zu den Chatten) bei Kassel. Die Grenze im Westen(zu den Brukterer) lag in etwa beim heutigen Ahlen. Und die nördliche Grenze zu den Angrivarier und Langebarden zog sich vom Steinhuder Meer und unterhalb des heutigen Hannover hinüber bis kurz vor die Elbe.
Die Cheruskerhochburg lag tatsächlich in OWL. Die Bergzüge des Osnings und dem Weserverlauf(also das heutige Wiehengebirge)waren die Heimat einer grossen Fürstenfamilie der Römerzeit. Hierher stammt der ruhmreiche Cheruskerfürst Sigimer, der seine Söhne Flavus(*1) und Arminius zur Ausbildung(4-6nChr) zu den Römern schickte. Arminius lernte Kulturen, Diplomatie, Taktik, Strategie und die lateinische Sprache, unter Kaiser Augustus, kennen. Und nahm als Führer des Bundeskorps an Feldzügen des Tiberus(ca.7nChr) gegen Pannonien(heute Ungarn) teil. Er erlangte die Ritterwürde und wurde mit dem Bürgerrecht ausgezeichnet. Arminius kehrte zu seinem Volk, den Cheruskern, heim. Er erkannte, dass der römische Kaiser Germanien nicht nur weiter unterwerfen sondern auch romanisieren wollte. Arminius(wie später germanisiert "Hermann") wollte es nicht zulassen, dass das Volk, ähnlich wie die Gallier unter Ceasar, leiden. Keine Zwangsversteuerung an die Römer - Freiheit Germaniens! Er baute mit all seiner Erfahrung, Tapferkeit, Klugheit(*2) und dem Mut und Stolz seines Volkes und den Bündnissen zu den benachbarten Stämmen der Brukterer, Marser und Chatten, unter seiner Führung zu handeln, barbarische Heere auf und lehnte sich gegen Rom auf. Das Aufstandsgebiet umfasste in etwa Westfalen, Lippe, Waldeck, Südhannover und Braunschweig.
Die Römer waren das grösste und gefürchteste Reich, vor dem alles und jeder Angst hatte. Nachdem die Cherusker aber Siege nach Siege erlangten und nicht nur die Angrivarier, Langobarden und Chatten befreiten sondern die Römer weit hinter ihre Grenzen hinter Cöln trieben. Waren die Nord-Germanen das erste Volk dem die Römer ihren Respekt aussprachen und die einzigen, gegen die ein riesiger Schutzwall(*3) über den Rhein und der Donau gezogen wurde. Gerfürchtet waren nicht nur ihre Taten sondern ihr Ruf, der weit voraus und durch das gesamte römische Reich eilte. Es waren die blutigen Klänge der berüchtigten Varus-Schlacht im Wiehengebirge unterhalb des Osnings(nicht bei Vlotho und Höxter wie heute immer noch manche glauben). Drei Legionen wurden hier aufgerieben. Arminius List war unter anderem die Anpassung an das Gelände, er wusste um die zahlenmässige Überlegenheit der Römer und nahm sich daher dem Gelände näher an. Das Tief verwälderte Bergenland mit vielen kleinen Schluchten und Tälern sollte ihm bei seinem Plan helfen. Den Römischen Vorposten war er nicht als feindselig bekannt und konnte sie so umgehen. Unter den drei Legionen des Varus(die auf dem Weg ins Rheinland schienen)waren viele Gruppen von Germanen, die sich als Hilftruppen getarnt unter sie mischten. Sie leiteten die Römer(*4) auf falsche Fährten, stiessen später zu den Cheruskern und glichen die Truppenstärke der Streitmächte somit fast aus. Ausserdem wollte Arminius Varus in Sicherheit wiegen. Dem römischen Feldherrn wurde eine Intrige unter den Stämmen vorgegaukelt, stolz und dumm wie der Römer war, fiel er in den Hinterhalt. Auf den Märschen griffen die Cherusker die Römer in ihnen fremden Terrains immer wieder(3-4Tagelang) in den Waldstücken an und schlugen sie erbittert. Arminius liess, mit Absicht, einige wenige entkommen(andere tauschte er später gegen Lösegeld), die wie es so sein sollte, von einer riesengrossen, wilden, barbarischen Streitmacht in den Landen berichteteten. Bis auf die kleine Reiterschar wurden Varus' Truppen fast vollständig ausgelöscht. Einzelne Verbände retteten sich erst noch in die nächste Kastelle, jedoch wurden auch diese belagert. Zuletzt stürzte Varus sich in die eigenen Schwerter. Dieses löste Furcht im Reich aus. Die Germanischen Stämme nutzen die Irritation zu ihren Gunsten und konnten somit schneller etwaige Gebiete befreien. Eine Legende wurde geboren.
Arminius der Cheruskerfürst(*5)!

(*1) zu Flavus bin ich leider nicht so informiert, ich weiss nur, das er mit Arminius zog und sich mehr der Zivilisation hingab
(*2) vor allem seine Klugheit machte ihn zum Fürsten, er besass viel List, andere nur Tapferkeit
(*3) der Limes(latein.), gebildet durch Rhein/Donau und einer circa 500Km langen Befestigungsmauer zw Rheinland(über Rheinhessen) und Regensburg
(*4) die Truppenstärke der Römer soll bei 30000 gelegen haben
(*5) in Jungen Jahren die Gunst und Geschicke eines Feldherrn erlernt wurde Arminius nur knappe 40Jahre(um 20nChr)

----------
Ich hoffe, ich konnte dir nun ein wenig Aufschluss geben.
*ggggg* Eigentlich bist du ja ein Langobarde. Hoffentlich
bist du nicht enttäuscht ?!*gggggg*

SWB-Gruss
x-man

Zitat

Original von Toto Schillaci

Geschichtsprofessor? Dann sollte er den <b>Limes</b> aber zumindest namentlich kennen!

Naja ich denke, zum Prof. reicht es sicherlich nicht.
*lol* wie soll ich denn die Zecke interpretieren?

Danke Toto!
Ich war knapp dran, aber ich wusste auch, dass ich auf dich zählen konnte...*gg*

Gruss
x-man

Zitat

Original von x-man

Naja ich denke, zum Prof. reicht es sicherlich nicht.
*lol* wie soll ich denn die Zecke interpretieren?

Danke Toto!
Ich war knapp dran, aber ich wusste auch, dass ich auf dich zählen konnte...*gg*

Gruss
x-man

Alles anzeigen

*Kopfschüttelübereigenedämlichkeit*
wie ich gerade eben, während ich über die autobahn fuhr, nochmal darüber nachdachte(und somit einen Kunden vergass) fiel mir doch meine eigene Dösigkeit auf. Limes? Wo sollte ich das nochmal hinstecken? Ich war wohl wortwörtlich mit dem Latein am Ende, ich Dämel...

Zitat

Original von Gönner
*** Du meintest den Limes, der aber nur im Süddeutschen Raum als wirkliche Befestigungsmauer existierte, ansoonstenw aren es natürliche Grenzen (flüsse usw.)

Nee, nee!
Schutzwall ist nicht gleich Befestigungsmauer. Der römische Schutzwall ging wie bereits beschrieben nur über den Rhein und die Donau und grenzte das römische vom germanischen Reich ab. Zwischen eben jenen beiden Flüssen, die vom damaligen Pannonien bis in die Nordsee quer durchs heutige Europa führten, wurde im grössten Teil zu Rheinhessen eine Hölzerne Befestigung, in die zuvor freigeschlagenen Schneisen, gezogen. Vom Niederrhein bis nach Regensburg, mehr Grenzen gab es nicht!

Jup, ganz genau so ist es! Bei Rübes Vorschlag musste ich zwar schmunzeln aber wie Toto es bereits erwähnte lag der Küheumschlagplatz damals wie auch heute immernoch auf der germanischen Seite. Angeblich stammt aus dieser Zeit der, auch noch heute verwendete, Ausdruck "Links- oder Rechtsrheinisch"?!

Gruss
x-man

Zitat

Original von Cherusker
Zu 1.: Naja, Langobarde, aber irgendwie bin ich doch in Hannovers Südstadt zuerst ansässig gewesen.
Zu 2. Schnick-Schnack, die Braunschweiger haben doch mal wieder vor Schiß in den Graben gekackt und waren nachher nur beim plündern ganz vorn mit dabei.

Dann könntest du auch schon fast ein Angrivarier sein. In euerer Gegend gab es da mit den Langobarden viele Mischverhältnisse
Das mit den Braunschweigern ist ein echter Brüller

Zitat

Original von Cherusker
Du hast die Schlacht im Wiehengebirge angesiedelt, ich habe aber auch schon oft im Internet über die Schlacht recherchiert, aber immer hieß es nur der Ort könnte nicht genau festgelegt werden.

Genau, niemand konnte sich bisher sicher auf den Ort der Schlachten festlegen. Einige Wissenschaftler und Historiker haben schon vor hundert Jahren die Geschehnisse der Schlacht schnell ins ostwestfälische Höxter bis Detmold geschoben. Doch auch dies war immer sehr zweifelhaft. Aufgrund neuester Ausgrabungen und Funde(vor circa 4-5Jahren -wenn ich nicht irre?!) von diversen alltäglichen Dingen wie Waffenreste, Töpfe oder vor allem Münzen usw lassen nun vielmehr darauf schliessen, das jene Kämpfe im Grönegau zwischen Bissendorf und Gesmold stattfanden. Was man aber auch noch nicht hundertprozentig festmachen kann.

Zitat

Original von Cherusker
Gleich noch 'ne Frage hinterher, Du schreibst im Deinem Text auch von den Kimbern & Teutonen, bislang dachte ich, die wurden vor Christi Geburt nach ihrem Einfall in Italien von den Römern aufgerieben oder sind doch ein paar im Lande geblieben?

Sehr richtig. Es ist aber auch nicht bekannt, ob die Römer diese beiden Stämme auch ausrotteten. Aber einige Teile dieser beiden Clans, die nach dem Konflikt mit den Römern gebietslos waren, sollen sich noch lange im Nordgermanischen Raum aufgehalten haben. Viel mehr ist mir auch nicht darüber bekannt.

Zitat

Original von Cherusker
Bist Du da irgendwie beruflich in dem Thema drin oder mehr hobbymäßig?

Du kannst eher von "hobbymäßig" ausgehen. Ich habe vor 8 oder 9 Jahren mal in Geschichte eine Arbeit draüber gemacht. Meine Kenntnisse beruhen darauf. Aber natürlich interessiert mich das Thema immer noch und wann immer es neue Erkenntnisse gibt, versuche ich mich zu informieren. Den grössten Teil meines Textes konnte ich ohne weiteres so widergeben, aber bei den Gliederungern der Stämme, deren Namen und die Anordnungen in welche germanischen Völker(ob Ivästonen, Herminonen und Ingävonen) sie angehörten musste auch ich erst nochmal nachschlagen.;)

Zitat

Original von Cherusker
Der Betreff hat mich übrigens doch etwas erschreckt, habe ihn erst englisch ausgelegt und fragte mich was ich denn nun falsch gemacht hätte.

die die die my darlin'

Was mich doch etwas wurmt, dass ich zuerst nicht auf den Limes kam... tse tse tse

Gruss
x-man

Zitat

Toll, da war ich heute schon stolz, daß die Lombardei nach mir benannt wurde (vom Klappentext eines Langobardenbuchs aufgeschnappt) und gleich bin ich Vegetarier.

Tja, so schnell geht das! Ihr und eure Braunschweiger Brüder(*indeckunggeh*)!

Zitat

Aha, ich bin in den Teilen nicht ganz auf der Höhe aber Quatre Braz, war das nicht ein Feldzug gegen Napoleon, wo Schotten, Holländer und Belgier gekämpft haben? Mir liegt was davon an, das die Artellerieunterstützung aus Deutschland bekamen.
Waren das die Braunschweiger??

Waren diese Ausgrabungen diese Story mit der Uni Osnabrück? Ich glaube, da hatte ich mich auch zu den Örtlichkeiten informieren.
Den Link hatte ich erstmal weggelassen, denn den Osnabrückern wird im Arminiaforum wahrscheinlich noch nicht mal die Theorie mit der Schwerkraft abgekauft
Ich mach es jetzt trotzdem Mal: Uni Osnabrück

Alles anzeigen

Super! Ich gebe mir die Mühe und presse noch einzelne hängengebliebende Erzählungen aus meinem Gedächnis um dich aufzuklären, und du kommst mir mit einem Link, der evtl alles aufklärt. Bei der Uni, stöber ICH nicht herum... Naja, ich hätte natürlich auch daran denken können, das es im Netz sicherlich einige Seiten zu dem Thema gibt.
Was die neuesten Ausgrabungen angeht, kann ich nicht genau sagen, ob die auch auf diese zweifelhafte Uni zurückzuführen sind. Ich habe kürzlich noch eine Dokumentation gesehen, aber die Quelle kann ich nicht genau sagen.

Zitat

Schande über Dich.
Ich durfte in Geschichte keine Arbeiten machen, blöde Klausuren über Themen die eher in Gemeinschaftskunde gepasst hätten, alles ohne Römer erschlagen

Ällabätsch!

Zitat

"Nein, ist deutsch und heißt 'Die Bart, Die'." Wenn Dir das was sagt, den Song kenne ich natürlich.

Mmmhh, nein sagt mir leider nichts. Ich meinte ja nur Metallica

Zitat

Tja, wir avogarden Langobarden wissen sowas natürlich.

Ha ha ha,
reitet alle nur weiter darauf herum! Man, das kann doch auch mal mir passieren !!!

Gruss
x-man