Ich war gestern in Meppen und habe mir das Spiel und das Drumherum einmal angeschaut. Ich fand es überragend wie der SVM in dieser strukturschwächeren Region gelebt wird. Man hatte das Gefühl, dass der SVM noch für den Wochenend-Familienausflug taugt (Auch aufgrund der Preise). Das Stadion erinnerte mich etwas an den Heidewald, wenn dieser auf der Gegengeraden zu irgendeinem Zeitpunkt einmal eine neue Tribüne bekommen hätte. Da sieht man mal wieder, was in Gütersloh möglich (gewesen) wäre.
Das Spiel war, wie bereits oben geschrieben, geprägt von der Angst den Gegentreffer zu bekommen. Aber die herausgespielten Torchancen waren teilweise echt gut. Das Spiel fühlte sich im Stadion wie unteres Mittelfeld der 3.Liga an, also auch vollkommen in Ordnung für die Spielklasse. Für Mannheim wird es ärgerlich sein, dass man die 3.Liga um 20cm verpasst hat. Wobei man sagen muss, wer in 4 Relegationsspielen 0 Tore schießt, darf sich auch nicht wirklich beschweren. Positiv überrascht haben mich beide Fanlager. Die Waldhoffans zwar mit weniger Masse, dafür das ganze Spiel über sehr laut. Wenn die jetzt noch aufhören würden zu 50 % den tollen neuen innovativen "...ist ein Hurensohn"-Gesang zu singen und in den anderen 50% auch nur 3 verschiedene Lieder, dann wären die ein sehr sehr guter Support gewesen. Die Meppener hingegen haben einen kleineren Kern, aber der Rest des Stadions hat immer gut mitgemacht. In den entscheidenen Momenten wurde auf den Werbebanden aus Belch eingeprügelt und es wurde ohrenbetäubend laut. Dazu dann die Sprechchöre, welche von allen verschiedenen Tribünen intoniert wurden(Mal fing der Kern an, mal die Sitzplätze, mal die Nordtribüne, mal die Südtribüne).
Die Wurst schmeckte herrlich und wurde in einem Hotdogbrötchen verkauft. Einmalig ist in Meppen die Stadionkneipe mit Eingang zu den Tribünen hin. Nach dem Spiel kann man da dann sein Bierchen zu moderaten Preisen im Glas trinken. Da geht Fußball-Traditionalisten das Herz auf
Negativ empfand ich jedoch, dass man quasi davon überzeugt war, dass es Ausschreitungen geben wird. Der Rewe gegenüber vom Stadion hatte deswegen Security eingestellt und schloss um 20 Uhr statt um Mitternacht. Das bedeutete dann für die Rückfahrt sonnenerhitzte Cola, statt gekühlte. Vor dem Haupteingang war ein Wasserwerfer positioniert, welcher etwa 20 Minuten nach dem Spiel auf das Spielfeld vorgezogen wurde. weil einige wenige Waldhoffans trotz starker Polizeiabsperrung in den Innenraum wollten. Von denen haben dann vier Blutsbrüderschaft mit den Polizeihunden geschlossen. Der Werfer kam jedoch nicht einmal bis zur Mittellinie, da das Spielfeld voll mit Meppenern war. Der Großteil der Waldhofer hingegen war natürlich enttäuscht, hat sich aber sehr friedlich verhalten.