Die Laufzeit zeigt mir, dass Arminia mit einer Ablösesumme für Saibene plant. Er ist ein Trainer für eine langfristige Kaderentwicklung, aber bis 2021 ist schon recht lange. Obwohl er bei seinen anderen Vereinen auch immer lange gearbeitet hat. Am Ende der Laufzeit ist er 53 und damit noch im sehr guten Traineralter.
Auf der anderen Seite - wenn er die Mannschaft weiter so nach vorne bringt, dann kommt spätestens nächstes Jahr ein Angebot aus der Bundesliga.
Das wäre vielleicht möglich, wenn wir nicht schon Unsummen an Abfindungen für Trainer gezahlt hätten.
Hinsichtlich langfristiger Trainer-Verträge bin ich eigentlich auch immer skeptisch. Aber nach den ganzen Auf und Abs und Hin und Hers der letzten Jahren, auch in Sachen Trainer, bin ich doch recht zuversichtlich, dass man mit Saibene hier langfristig etwas aufbauen kann. Von daher finde ich das jetzt schon in Ordnung. Und die zweite Option, Ablöse zu kassieren, falls er hier "zu gut" arbeiten sollte, ist auch nicht so schlecht. Da werden mittlerweile ja auch schon recht nette Summen gezahlt.
Hab mal gerade unsere Trainer durchgezählt. Wenn ich mich nicht verzählt habe:
Seit 1922 , also seit fast 100 Jahren, hatten wir keinen Trainer , der im Stück vier Jahre im Amt war. 78 Trainer in 96 Jahren. Der Chef wäre der Erste......
Der Konjunktiv ist angebracht, dreieinhalb Jahre sind gerade im Fußball eine lange Zeit. Als Beispiel kann da Frank Schmidt aus Heidenheim dienen, Trainer dort seit 2007 und Vertrag bis 2020!
Das mit der Signalwirkung sehe ich genauso wie distro, hier wird ein positives Statement des Vereins aufgezeigt.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass hier ein Trainer regulär seinen Vertrag erfüllt hat. Bei einem klassischen Fahrstuhl- Club, wie wir es sind, liegt die Wahrscheinliche wohl gegen null. Thomas von Hessen und Möhlmann waren deutlich über drei Jahre hier. Fast vier!
Für einen Chaotenclub wie wir es nun einmal sind, ist eine so lange Vertragslaufzeit außergewöhnlich. Normalerweise verschleißen wir hier die Trainer wie die Schalker ihre Unterhosen. Insofern ist diese Länge schon sehr gewagt und könnte sich als teuer herausstellen, sollte man sich vorzeitig trennen. Auf der anderen Seite könnte es so sein, wie Richie schreibt. Man rechnet nicht mit Vertragserfüllung, sondern erwartet schon Angebote aus der 1. Liga und will zumindest Kasse machen.
Wie auch immer, wir waren immer am erfolgreichsten, wenn eine gewisse Kontinuität auf dem Trainerposten herrschte. Nichts ist schlimmer als hire & fire (siehe HSV). Was das angeht, sind wir mit der Vertragsverlängerung erstmal gut aufgestellt. Und Saibene liefert hier ja auch ab, die Zukunft sieht im sportlichen Bereich durchaus gut aus. Auch wenn ich nicht der große Freund des technischen Spektakels bin, welches Saibene anstrebt, und lieber das Messer zwischen den Zähnen sehe wird mit ihm die Weiterentwicklung foranschreiten, da bin ich mir sicher. Es könnten rosige Zeiten mit Saibene anstehen, aber auf jeden Fall werden wir uns auf Strecke in der 2. Liga festsetzen und das ist da A und O für unseren Verein.
Vielleicht einfach mal Freiburg als Beispiel nehmen? Warum sollte so ein Modell nicht auch bei uns klappen?
Vergiss das. Zwischen Freiburg und uns liegen nicht nur finanzielle Welten. Das Umfeld ist auch ein gänzlich anderes. Der SCF war jahrzehntelang nur die #2 in Freiburg bis sie Anfang der 80er den FC überholten. Trotzdem ist das immer noch der kleine beschauliche Club aus dem Breisgau, die sind einfach nur knuffig, die hat jeder lieb. Sogar die Bayernführung hat die Freiburger schon gelobt für ihre vorbildliche Arbeit. Dort fehlt es einfach am typischen Chaos eines Traditionsverein wie wir es immer wieder haben.
Unabhängig vom Tabellenplatz ist es für mich immer wieder ein Wunder,
dass Arminia es sich leistet (und leisten kann), so starke Leute wie
Klos und Weihrauch mal eben auf die Bank zu setzen und einen
Innenverteidiger wie Salger von heute auf Morgen auszusortieren. Das ist
auf der einen Seite eine große Stärke von Saibene und auf der anderen
Seite auch eine Schwäche.
Wir hatten lange keinen Trainer mehr, der seinen Stiefel so runter gespielt hat, egal wie der Gegner heisst. Das ist eine absolute Stärke. Die Mannschaft bringt, bis auf wenige Ausnahmen, in jedem Spiel 100% Leistung auf den Platz - das hat vorher kein anderer Trainer hin bekommen. Er ist extrem konsequent, siehe den Umgang mit Texeira, Nöthe, Brandy oder Klos, ohne dabei nachtragend zu sein. Saibene fördert die jungen Spieler, siehe Weigelt, Putaro, Staude und Co. Die Selbstzufriedenheit der Mannschaft, nach ein, zwei guten Spielen ist weg. Saibene hält die Spannung konsequent hoch. Dazu beherrscht die Mannschaft mittlerweile 2 - 3 Systeme und kann sowohl in der Halbzeit, wie auch im Spiel "mal eben" die Spielweise wechseln. Das ist ganz großes Kino!
Auf der anderen Seite fragt man sich in jedem Spiel, warum er Putaro so pudert, auf Kosten von Weihrauch oder Klos - je nach gespieltem System. Die Sache mit Salger gibt einem komplett Rätsel auf. Saibene predigt auf der einen Seite Jugend und Trainingsleistung, auf der anderen Seite liefern Putaro und Voglsammer seit der Winterpause wenig bis nichts mehr ab. Während sich Weihrauch und Klos nach schwachen Spielen sofort auf der Bank wieder finden, spielen die beiden Woche für Woche an. Dadurch wird die Mannschaft wieder so berechenbar, wie sie es vor Saibenes Amtsantritt war - nur dass sie nun abhängig von Voglsammer und Kerschbaumer ist und nicht mehr von Klos allein. Chancengleichheit unter einzelnen Spielern gibt es nur auf dem Papier. Das ist aus meiner Sicht seine große Schwäche.
Das von Saibene nun eingeführte 4-1-4-1 muss man aus meiner Sicht variabler spielen. Wir haben für das System nicht die richtigen, offensiven Mittelfeldspieler. Gegen Gegner wie Düsseldorf, Nürnberg oder Kiel hat es aufgrund der defensiven Struktur seine Berechtigung, aber gegen Lautern, Aue und Sandhausen muss man eigentlich im 4-4-2 auflaufen. Man kann in beiden Systemen defensiv stabil stehen, aber im 4-4-2 generiert die Mannschaft viel mehr Torchancen. Dazu muss Saibene auch mal über seinen Schatten springen und sich von der Idee verabschieden, dass auf der Bank immer noch eine "Offensivwaffe" sitzen muss. Sporar ist nun mal weg, Brandy ist ein Fehleinkauf, Nöthe war zu lange verletzt und mit Klos verschenkt man Spiel für Spiel Potential auf der Bank. Wäre die zweite Liga dieses Jahr nicht so extrem ausgeglichen, würden wir das auch ganz anders diskutieren, denn eigentlich ist man nach so vielen Spieltagen mit 39 Punkten nicht 6. Das verklärt vieles.
Ich bin froh, dass Saibene seinen Vertrag langfristig verlängert hat. Er baut hier wirklich was auf und die spielerische Entwicklung ist in der kurzen Zeit sensationell. Ich hoffe, dass er in den kommenden Jahren den Kader bekommt, mit dem er seine Stärken voll ausschöpfen kann. Das ist ein Trainer, dem ich auf Dauer einen Aufstieg mit Arminia zutrauen würde.
Es heißt hier immer: der Verein hat für einen (zu) langen Zeitraum den Vertrag verlängert. Kann es nicht auch sein, dass der Trainer auf 2 Jahre Verlängerung bestanden und Arminia, um ihn nicht nächstes Jahr zu verlieren, eingewilligt hat ?
@ Richie: Viel Text, aber auch viel richtiges positiv wie negativ. Das ganze geht solange gut, wie die Ergebnisse und der Tabellenplatz stimmen. 1-2 Siege weniger und ich möchte mal sehen, was hier los ist ob des Bankplatzes von Klos. Andersrum 1-2 Siege mehr und das Forum würde des Chef vermutlich anflehen, weitere Stammspieler zu rasieren und weiter auf die Jugend zu setzen. So schmal ist der Grat und genau deswegen finde ich 3 Jahre zu lange. Der Stil vom Chef birgt die Gefahr, sich zu überwerfen, wenn der Erfolg ausbleibt und dann kann es richtig teuer werden!
Zum Modell Freiburg: Ich bin großer Freund des dortigen Systems, insbesondere was die durchgängige Vereinsphilosophie von der Jugend bis in den Profibereich angeht. Deswegen hat Streich aber, soweit ich weiß, keinen 3-Jahresvertrag, sondern man schaut von Jahr zu Jahr.
Bis 2021 sind es aber drei Jahre und das ist in diesem Geschäft schon eine sehr lange Zeit. Allerdings wissen wir auch nicht um eventuelle Ausstiegsklauseln oder Abfindungen im Falle der kurzfristigen Freistellung. Geschweige denn etwas zu den Optionen bei einem Auf— oder auch Abstieg.
Was bleibt ist das von distro schon erwähnte Zeichen der Kontinuität und des Vertrauens in die Fähigkeiten des Trainers an die Öffentlichkeit und die Sponsoren mit dem Bündnis OWL.
Ein Vertrag bis 2020 wäre genauso ein Zeichen der Kontinuität gewesen. Und warum kann man sich nicht in zwei Jahren wieder zusammen setzen, um zu gucken, ob es weiter paßt? Die Abnutzungserscheinungen werden sich nach drei Jahren sicher einstellen und das Ganze teuer für uns werden. Würde mich freuen, wenn ich Unrecht hätte und das Ganze hat auch gar nichts mit der Qualität von Saibene zu tun, sondern eher mit den Gepflogenheiten und Erfahrungen in dem Geschäft.
Der Vertrag ist nur für die 1. und 2. Liga gültig.
Mit der 3. beschäftigt sich J. S. gar nicht, wie er gestern sagte.
Das Ganze wird ein Verhandlungsergebnis und damit ein Kompromiss beider Vertragspartner sein, möglicherweise gab es ja die Auswahl einer kürzeren Laufzeit von einer der beiden Seiten ja überhaupt nicht? Vielleicht wollten ja auch beide Parteien die längere Laufzeit oder diese steht in Zusammenhang mit den finanziellen Aufwendungen für das Trainergehalt?
Ein Wunschkonzert für eine der beiden Seiten wird es aber wohl nicht gewesen sei, dafür haben die Verhandlungen ja auch einige Zeit gedauert. Und weil wir die Details eh nie erfahren werden bin ich mit dem von der längeren Laufzeit ausgehenden Zeichen der außergewöhnlichen großen Kontinuität erstmal zufrieden.
Es werden drei tolle Jahre, da bin ich sicher. Freue mich riesig, dass dieser Trainer lange bleibt!
Ein Wunschkonzert für eine der beiden Seiten wird es aber wohl nicht gewesen sei, dafür haben die Verhandlungen ja auch einige Zeit gedauert. Und weil wir die Details eh nie erfahren werden bin ich mit dem von der längeren Laufzeit ausgehenden Zeichen der außergewöhnlichen großen Kontinuität erstmal zufrieden.
So wie du formulierst solltest du dich dringend als Pressesprecher bei Arminia bewerben. 
Und eine Kritik an der Laufzeit des Vertrags verbietet sich eigentlich, denn man war ja bei den Verhandlungen gar nicht dabei und wie genau der Vertrag ausgestaltet ist weiß von uns auch niemand.
Eins ist aber wohl sicher, Saibene hat garantiert nicht die schlechteste Verhandlungsposition gehabt.
Ich denke mal für die längere Laufzeit fehlt im Gegenzug die Ausstiegsklausel. Zumindest berichtet die BILD, dass es eine solche nicht gibt.
Braucht man ja auch nicht. Wenn man weg will, ist man ja in dem Geschäft eh nicht zu halten.
Wichtiger wäre eine klare Regelung bzgl der Abfindung bei einer vorzeitigen Entlassung.
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