Also hält man die Lupe noch mehr drauf. Wohl weißlich, dass die Grenzfälle bestehen bleiben werden, ein Ungleichgewicht bei den Fällen der Anwendung des Beweises existieren, allerhand Abstimmungsschwierigkeiten mit dem entmündigten Hauptschiri vorhanden sind, die Umsetzung im Stadion eine Zumutung für die Zuschauer ist und der ganzen Meckerei entgegen einem vernünftigen Sportsgeist Vorschub geleistet wird. Völlig außer Acht lässt man, dass andere Sportarten wesentlich besser funktionierende Varianten bereits seit Jahren in der Praxis anwenden und dass die Begleiterscheinungen beträchtlich sind für 49 korrigierte Fehlentscheidungen (die mit Sicherheit auch nicht alle unumstritten waren) in 243 Spielen. Dazu kommen 19 Fehlentscheidungen des Videoschiris, die in dem Fall ja nicht nur keine Fehlentscheidung nicht verbessern, sondern in etlichen Fällen sogar Fehlentscheidungen herbeiführen. Das ist eine Fehlerquote von knapp 30%!
Bei objektiver Betrachtung des Zahlenwerks kann der Videobeweis den hohen Erwartungen nicht gerecht werden. Deutlich mehr als eine von vier Korrekturen sind selbst nach offizieller DFL-Lesart falsch. (Klingt schon anders als 49 Richtige Entscheidungen bei 68 Korrekturen ). Da kann doch nun wirklich niemand behaupten, dass Aufwand und Ertrag in einem guten Verhältnis stehen. Man muss nur mal sehen, wie viele gute Schiris vom Fehl vor den Monitor abkommandiert werden müssen.
Demgegenüber gibt es immer noch keine höheren Strafen oder Regeln bzgl. Diversen alltäglichen massenhaften Unsportlichkeiten, wie Meckern, Schwalben, Reklamieren etc. pp.
Heureka, Gönner! Vielen Dank für diesen Beitrag.
Ich halte in der aktuellen Form nichts, aber absolut gar nichts vom Videobeweis Da können aber auch die DFL oder die VARs in den meisten Fällen wenig bis nichts für. Das Spiel ist einfach nur zu komplex, um es so zu entscheiden. Handspiele und Fouls sind - so lange einer nicht bewusst den Ball wegpritscht oder seinen Gegenspieler Hüfthoch rasiert - unter keinen Umständen per Video bewerten. Es geht einfach nicht. Fertig, aus! Weil "Ball an der Hand" oder "Er trifft ihn am Fuß" zwar nachzuweisen, aber nicht immer ein Regelverstoß sind.