Express: Schenkt Nürnberg Bayer den Sieg?

Verstrickungen auf dem Silbertablett

In Bielefeld wittert manch einer Schiebung vorm Leverkusener Gastspiel in Nürnberg

Jeder Mensch hat seine eigene Strategie, mit einer schwierigen Situation umzugehen. Arminia Bielefelds Trainer Benno Möhlmann wählte diesmal den Weg der inneren Emigration, leider vergeblich. "Ich wollte eigentlich die ganze Woche keine Zeitung lesen", sagte Möhlmann, doch dann bekam er auf der wöchentlichen Pressekonferenz des (Noch-)Erstligisten die ganzen Diskussionen der letzten Tage auf dem Silbertablett präsentiert: Die ominösen Verstrickungen zwischen der Konkurrenz aus Leverkusen und dem bereits abgestiegenen 1. FC Nürnberg, das unachtsame Geplauder des Club-Präsidenten Michael A. Roth ("Mir wäre lieber, Leverkusen bleibt in der ersten Liga") wie die Replik von Arminias Torwart Mathias Hain. Die Partie in Nürnberg sei "doch schon lange auf Vorstandsebene verschoben" worden, hatte sich der Keeper zitieren lassen. Darauf angesprochen, sagte Möhlmann: "Hain bekommt auf der nächsten Jahreshauptversammlung die Silberne Ehrennadel. Aber nur, wenn er am Samstag zu null spielt."

Es war der reine Sarkasmus. Auch eine Strategie.

In solch einer Lage fällt es schwer, sich aufs Sportliche zu konzentrieren. Zumal sich die Verantwortungsträger der Arminia parallel mit einer Aufgabe konfrontiert sehen, die ihnen noch vor wenigen Wochen fürs erste erspart zu bleiben schien: das Überleben des Vereins auch in der Zweitklassigkeit zu sichern. Wie auch auf die Leidensgenossen Cottbus und Nürnberg kommen auf die Bielefelder im Falle eines Abstiegs schwere Zeiten zu: eine Etatlücke von annähernd zwei Millionen Euro wird kolportiert und dürfte schwer zu schließen sein, wenn es stimmt, dass mehrere Leistungsträger (Reinhardt, Kauf) Ausstiegsklauseln in ihren Verträgen haben, die es ihnen erlauben, für moderate Ablösesummen von unter einer halben Million Euro den Verein zu verlassen. Gerüchte, die Sportdirektor Thomas von Heesen am liebsten nicht kommentieren würde, aber dann tat er es doch: "Wenn es solche Klauseln gibt, dann nur zu Summen, die sich für Arminia Bielefeld lohnen."
Viel lieber wollte von Heesen über das Spiel gegen Hannover 96 am Samstag reden, darüber, dass es gelte, zu "fighten bis zuletzt, um den Hauch einer Chance". Nach einer Phase der Depression nach dem trostlosen 0:3 in Rostock hat man in Bielefeld offenbar beschlossen, zumindest nicht wehrlos zum sechsten Mal in der Klubgeschichte aus der Bundesliga abzusteigen. Von Heesens Worte belegen das ebenso wie Hains Vorwürfe, und der Fanbeauftragte Christian Venghaus vermeldet, dass auch die Reihen der Anhänger geschlossen stehen. Immerhin sind alle Diskussionen um düstere Machenschaften müßig, wenn Bielefeld nicht gegen 96 gewinnt. "Wir selbst müssen den Funken Hoffnung am Glühen halten", sagt Möhlmann. Eine Aufgabe, die um so schwerer ist, weil die Gastgeber verletzungsbedingt auf die Stammkräfte Dabrowski, Borges und Kauf verzichten müssen.

Überdies spricht auch die Leistungskurve der Ostwestfalen nicht für einen Sieg: Seit nun schon fünf Spielen hat man nicht mehr gewonnen, und es hat den Anschein, dass dem über die gesamte Saison am Limit seiner Möglichkeiten spielenden Team die Kräfte ausgehen. Doch selbst, wenn gegen die bereits geretteten 96er drei Punkte herausspringen sollten, wird die Arminia wohl bestenfalls als moralischer Sieger aus dem letzten Spieltag hervorgehen: Gladbach einzuholen, erscheint angesichts des schlechteren Torverhältnisses wenig wahrscheinlich, und in Nürnberg darf Bayer Leverkusen bei allem Gerede über eine Mauschelei auf dem kleinen Dienstweg durchaus auch als sportlicher Favorit gelten. Möhlmann sieht die Angelegenheit ohnehin nüchtern: "Dass Leverkusen seine Mittel direkt oder indirekt einsetzt, damit muss ich rechnen." Damit, in der nächsten Saison einen Zweitligisten zu trainieren, vermutlich auch.

Quelle:frankfurter-rundschau.de

Dazu gleich der Konter aus Leverkusen! 

Bloß nicht auf die Goldwaage legen

Das Gerücht besitzt einige eklige Eigenschaften. Ein untrügliches Merkmal ist, dass es plötzlich auftaucht, für gewöhnlich nämlich schleicht es sich in aller Heimlichkeit an. Nur selten gelingt es deswegen, seine Genese in vollem Umfang zu verorten. Nun hat das Gerücht mal wieder die Fußball-Bundesliga überfallen, präziser: jene Regionen, die sich nun, da das Finale Grande ansteht, den Absturz in die zweite Liga befürchten. Es hat sich gemütlich eingerichtet in Bielefeld, Leverkusen und Nürnberg. Vor allem der deutsche Vizemeister hat dabei das Gerücht gewissermaßen zu sich eingeladen, als er zuletzt Trainer Klaus Augenthaler verpflichtete. Der war ja nun erst kurz zuvor beim 1. FC Nürnberg gefeuert worden.

Ausgerechnet!, schrieen da schon alle auf, wo doch Leverkusen nun in Nürnberg anzutreten hat. Das war der Türoffner für wilde Spekulationen und dunkle Beschuldigungen, wo das doch dem "Club" teure Abfindungs-Euro sparen würde im anstehenden Kampf für das Lizenzverfahren für Liga zwei. Reichlich neue Nahrung bekam das Gerücht alsbald, als Nürnbergs Präsident Michael A. Roth freimütig bekannte, dass er die Leverkusener in der nächsten Saison lieber in der höchsten Klasse sehe. Vor allem aber bestätigte er einen geplanten Deal der Leverkusener mit Mittelfeldspieler David Jarolim, den Augenthaler seinerzeit von den Bayern-Amateuren nach Franken geholt hatte. Der soll nun für viel Geld nach Leverkusen wechseln, vorausgesetzt, Leverkusen gewinnt in Nürnberg und bleibt im Oberhaus.

Da jauchzte das Gerücht, noch angereichert vom Bielefelder Torwart, und ist seitdem gegen Zerstörung immunisiert. Und es macht ihm seitdem nichts aus, dass Augenthaler über Bayer-Geschäftsführer Reiner Calmund verbreiten lässt, dass er sich selbstredend bis nach dem Spiel in Nürnberg nicht mit Personalplanungen befasst. Überhaupt soll man das Ganze "nicht auf die Goldwaage legen", findet Calmund und ergänzt: "Da brauch ich doch gar nicht drauf einzugehen." Sein Sozius Ilja Kaenzig meint, auch der Trommelwirbel aus Bielefeld in Gestalt des bösen Torwarts Hain gehöre dazu in dieser Phase. Calmund betont zudem, zum 1. FC Nürnberg in Sachen Jarolim "keinen Kontakt" zu haben, allein zu seinem Berater. Wie lange schon? "Länger", sagt Calmund nebulös.

Deswegen wabert das Gerücht weiter. Vielleicht auch deswegen, weil es sich auskennt in Leverkusen. Das letzte Mal besuchte es die BayArena im Mai 2001, nur haben es damals viele nicht so sehr wahrgenommen angesichts des finalen Duells um die Meisterschaft zwischen Bayern München und dem FC Schalke 04. Der damals noch von Berti Vogts trainierte Werksklub musste damals ebenfalls unbedingt gewinnen, um den vierten Platz und damit die Qualifikation zur Champions League zu sichern. Gegner damals: Der VfL Bochum, der - die erste, verblüffende Parallele - bereits abgestiegen war. Und auch damals sollte der beste Mittelfeldspieler des Gegner, ein gewisser Yildiray Bastürk, nach Leverkusen wechseln, nur um die Höhe der Ablöse stritt man sich noch. Damals zählte Bastürk zum Lieblingsspieler des Coaches Klaus Toppmöller, der bald darauf unter dem Bayer-Kreuz vorgestellt wurde. Das Spiel war grausam, aber Bayer gewann mit größter Mühe und viel Glück 1:0 und ein Jahr später beinahe die Champions League. Bastürk übrigens hatte nicht gespielt, wegen einer Muskelverletzung. So die offizielle Version. Das Gerücht aber erklärte, Leverkusen hätte auf Bastürk (der nach wohl zu Fenerbahce Istanbul gehen wird) eingewirkt, auf einen Einsatz zu verzichten.

Der Unterschied: Dieses Mal werden sich alle Blicke nach Nürnberg richten und schauen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Wie es aussieht, wird das Gerücht also erst um 17.15 Uhr den Ort seines Wirkens verlassen haben. Frühestens. Manche Gerüchte halten sich bekanntlich länger. Und einige wenige ewig.

Gleiche Quellenangabe!!

so und jetzt kann sich jeder ein Bild machen das die sache stinkt!!

[URL=http://www.bild.t-online.de/BTO/sport/aktuell/2003/05/24/abstieg/abstieg__schummeln,templateId=renderKomplett.html]BILD Online[/URL]
total geil, mehr gibts dazu nich zu sagen