EM 2024 in Deutschland

  • Ist ja mittlerweile eh nur noch Pest oder Cholera. England muss unbedingt auch im 58. Jahr ohne Titel bleiben. Die Spanier haben es nach dem VF gegen uns auch nicht verdient. Frankreich erst recht nicht, es sei denn, sie legen jetzt zwei Spiele von einem anderen Stern hin. Daran ist aber nicht zu denken. In meinem Inneren sträubt sich zwar alles dagegen, aber ich gehe wohl auch mit Holland.

  • Ehrlich gesagt verstehe ich das Rumgeätze hier gegen Frankreich und England nicht so

    ganz. Das ,was die gerade praktizieren, haben die Deutschen über viele Jahre und

    Turniere zur Maxime erhoben: Erfolg um jeden Preis, egal, wie beschissen es aussieht.

    Dazu Ballgeschiebe wie 1982 gg Österreich, weil's ja reicht, etc. Das wurde dann hier

    im Land komischerweise akzepziert, da war die Rede von Turniermannschaft, Cleverness,

    halt die ganze Kacke, die dann so abgelassen wurde.

    Mir gefällt der Fußball von England und Frankreich in diesem Turnier auch nicht, aber daß

    jetzt ausgerechnet aus der DFB-Fanecke, in der die meisten hier sich wohl befinden, Kritik

    daran aufkommt, ist schon grotesk.

    Und wieso haben es die Spanier nicht verdient? Die waren einfach abgezockter , und wenn

    man in 120 min eben nur 1 Tor schießt, kann es halt gegen so einen Gegner auch mal

    nicht reichen. Ist halt so! Aber dann ist der Schiri schuld... :verbot:

    Überhaupt, wenn ich schon wieder dieses Hochgelobe höre, nach Siegen gegen Schottland

    und Ungarn, die in diesem Turnier schlichtweg Fallobst waren, sowie einem glücklichen

    Sieg gegen Dänemark, das seine beste Zeit auch hinter sich hat im Moment.

    Schon gegen die Schweiz hat's doch nur mit viel Dusel zu 1 Punkt gereicht, und Spanien hat

    dann die Grenzen aufgezeigt. Und was die Schauspielerei angeht: Soll mir keiner erzählen,

    daß die Deutschen es nicht genauso machen, wenn's hilft.

    Holland hat sich für mich besser geschlagen als erwartet, und zumindest in Ansätzen

    ordentlichen Fußball gezeigt. Natürlich würde ich deren EM-Sieg abfeiern, aber ich glaube,

    daß die Franzosen das Ding gewinnen. Und auch, wenn ich nicht daran glaube, hoffe ich

    zumindest darauf, noch etwas schönen Fußball von ihnen zu sehen, evtl. wie beim

    WM-Finale 2022.

    Wir Hessen sind schon arme Schweine : Umzingelt von lauter Deutschen und kein freier Zugang zum Meer! (Matthias Beltz)

  • Es kann doch nicht Sinn der Sache als Frankreich mit diesem Kader sich darauf zu verlassen ein Glückstor zu schießen oder im Elfmeterschießen zu gewinnen. Die haben das beste Mittelfeld der Welt. Mit Mbappe und Griezmann auch einen enorm guten Angriff.

    Die Franzosen würden mit Sicherheit besser fahren würde man nicht solch komische Taktischen Vorgaben haben.


    Der Fussball von heute lässt sich auch nicht mit dem von früher Vergleichen. Die Ausbildung der Spieler gerade im technischen Bereich ist um ein vielfaches besser. Das Deutschland von früher hatte gar keine andere Wahl als so zu spielen. Frankreich beispielsweise hat sie und sollte sie auch wahrnehmen.

    Hätte den deutschen in diesem Turnier so gespielt hätte ich auch keinen bock gehabt mir das lange anzuschauen.


    Zum Thema Zeitspiel und Schauspielerei: Ich mag es nicht. Egal welches Team. Nichtmal wenns Arminia tut.

  • Ich kann deinen Ansatz verstehen. Der Punkt der in deiner Ausführung aber etwas zu kurz kommt ist das Potenzial der spielenden Mannschaften, wie Frankreich und England.


    Es geht im Endeffekt nicht darum, dass die beiden Mannschaften unschönen, aber erfolgreichen Fussball spielen, sondern darum, dass sie so wenig mitreißendes aus ihren Möglichkeiten machen. Und das ist einfach sehr ernüchternd. Über Außenseiter, die mit dem gleichen unschönen Fussball genau so weit gekommen wären, hätten sich die meisten wahrscheinlich gefreut. Ich finde da muss man einfach differenzieren.


    Und wenn wir mal ehrlich sind hatte Deutschland zu den Zeiten, in denen Sie als "Turniermannschaft" galt auch nicht die Möglichkeiten, wie sie Frankreich und England heutzutage hat.

  • Ich gebe Dir ja recht. Die Franzosen haben aber 1996 und großenteils 1998 unter Aime Jaqcuet auch nicht viel anders gespielt. Und damals hatten sie Zidane und Djorkaeff. Kapitän war damals übrigens ein bestimmter Didier Deschamps. Erst ab 2000 und dem Nachfolger von Jaqcuet wurde es offensiver. Ich denke auch, es braucht einen neuen Trainer. Aber ob das erfolgreicher würde, da habe ich meine Zweifel. Schöner ja, aber nicht erfolgreicher.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von Fonzie ()

  • Sinn der Sache ist, dieses Turnier zu gewinnen. Und da bin ich, mit Ausnahme der Schauspielerei (das können die anderen Nationen, vor allem die südlichen Länder, wirklich "besser" als wir), voll beim FSV Arminen.


    Ich habe auch die Lobhudelei zu Löws Zeiten nie verstanden, wo man jedes Halbfinale als gefühlten Titel abgefeiert hat. Respektabel, ja, aber eben auch nicht mehr. Mal davon ab, dass er sich fast jedes mal völlig vercoacht hat in diesen Spielen und aus unserer goldenen Generation eben "nur" diesen einen Titel geholt hat, obwohl mehr drin war.


    Gestern hieß es im Radio, Scholz will die Mannschaft einladen. Wofür? Fürs Viertelfinale? Ich finde das langsam nur noch lächerlich. Ja, sie haben einen ordentlichen Ball gespielt und sind nun offenbar unglücklich ausgeschieden. Sehr schade und ärgerlich. Aber beim ersten großen Gegner war nunmal, wie von vielen prognostiziert, Ende im Gelände.


    Und was hilft es denn Frankreich und England, wenn sie Hurra Fußball spielen und in der Gruppe von mir aus alles auseinander nehmen, wenn jetzt in der KO Phase gegen die großen Gegner das Böse Erwachen käme? Nix.


    Taktisch gelobt wurden in diesem Turnier die Österreicher, die Schweizer und auch die Türken. Am Ende hat es gegen die individuelle Qualität der Holländer und Engländer halt nicht gereicht. Frankreich hält gegen Belgien und Portugal einfach die 0 und verlässt sich auf das offensive Potenzial vorne, dass es für eine Aktion reicht. England ähnlich.


    In der Frage, wer will es denn am meisten?, lagen vermutlich wirklich wir Deutschen beim Heimturnier knapp vor den Spaniern, aber da reicht am Ende eben die Qualität von Havertz und Füllkrug da vorne halt nicht ganz aus. Wirtz und Musiala sind hoffentlich beim nächsten Turnier auf ihrer vollen Leistungsstärke. Da wir mehr Chancen brauchen als die anderen Teams, gilt für Spanien übrigens genauso, müssen wir aktiver spielen als England und Frankreich, die vorne schlicht besser aufgestellt sind. Gerade für England wäre es doch völlig egal, wie da am Ende nach 66 endlich mal wieder ein Titel stünde.

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

    2 Mal editiert, zuletzt von LeckerKnoppers ()

  • Ja, da flackert es wieder auf, das epische, ja metaphysische Duell zwischen Romantikern und Rationalisten, zwischen Bewunderern der üppigen Verschwendung in der Natur auf der einen Seite und den Anhängern kalter Effizienz auf der anderen Seite. Der Fußball ist das letzte Reservat der Gesellschaft, wo die Technokraten und Pragmatiker noch nicht gewonnen haben. Nur deshalb interessiere ich mich für Fussball. Kurzum: Es lebe das "schöne Spiel"! Viva Espana! Deschamps und Southgate gehören in die Wüste geschickt, aber selbst dort - in Saudi-Arabien - verdienen die mit ihrem Scheißfußball noch Milliarden.


    :popcorn:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Auch mir wäre selbstverständlich lieber, man würde ich jedem Spiel viele Tore und geile Passstaffetten sehen anstatt dieses taktische Verteidigen am Reißbrett.


    Am Ende landet man dann auch wieder bei der Story mit den Gruppendritten, die einfach diese Taktiererei noch fördern. Bei der WM mit 48 Teams wird es ja 12 Gruppen und 8 beste Gruppendritte geben... Ich freu mich schon. :rolleyes:


    Frankreich und Holland haben sich in der Vorrunde im 2.(!) Spiel mehr oder weniger auf das 0:0 verständigt, beide waren weiter und haben noch Körner gespart. Es gab nur eine 1 gelbe Karte. Beide stehen im Halbfinale. Nicht schön, aber der Modus "zwingt" die Teams ja fast schon dazu.

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

    • Offizieller Beitrag

    Interessanter Artikel von Alfred Draxler über die UEFA und TV-Bilder.


    https://www.bild.de/sport/fuss…-668bf610b1364158f046b826

    Wobei ich durchaus in der TV Übertragung Bilder mit Özil und Erdogan auf der Tribüne gesehen habe.

    Ich meine mich auch zu erinnern, dass der Kommentaror Özil erwähnt hat, bin mir da aber nicht sicher.

    Wir sollten jetzt allerdings nicht wieder zu sehr ins Politische abgleiten. und bei der sportlichen Diskussion bleiben.

  • Auch mir wäre selbstverständlich lieber, man würde ich jedem Spiel viele Tore und geile Passstaffetten sehen anstatt dieses taktische Verteidigen am Reißbrett.


    Am Ende landet man dann auch wieder bei der Story mit den Gruppendritten, die einfach diese Taktiererei noch fördern. Bei der WM mit 48 Teams wird es ja 12 Gruppen und 8 beste Gruppendritte geben... Ich freu mich schon. :rolleyes:


    Frankreich und Holland haben sich in der Vorrunde im 2.(!) Spiel mehr oder weniger auf das 0:0 verständigt, beide waren weiter und haben noch Körner gespart. Es gab nur eine 1 gelbe Karte. Beide stehen im Halbfinale. Nicht schön, aber der Modus "zwingt" die Teams ja fast schon dazu.

    Die Meßlatte nur an Titeln anzulegen ist aber vermessen, finde ich. Dafür haben andere Nationen auch einfach viel zu gute und talentierte Fußballer. Man kann Titel nun mal nicht planen. Bedingt in der Liga, nicht in der CL und auf keinen Fall bei einer WM oder EM, auch nicht durch taktieren in der Vorrunde. Vielleicht bekommst du den schwächeren Turnierbaum, aber am Ende musst du dennoch alle schlagen, wenn duu den Titel holen willst. Ein schwächeres Spiel, ein blöder Fehler und du bist raus. Siehe Rüdiger gegen Spanien, der 119 Minuten ein herausragendes Spiel macht und dann einmal falsch steht.


    Was mir zu kurz kommt ist, dass Nagelsmann der Mannschaft eine Identität zurück gegeben hat. Technik ist kein Verbrechen mehr, sondern Grundlage für sein Spiel. Beide deutschen Ausnahmetalente hat er eingebaut, dennoch die "alten Hasen" nicht vernachlässigt und er hat (bis auf Hummels) nach Form nominiert. Nagelsmann hat aus einer zusammengewürfelten Truppe eine Mannschaft geformt und aus dem vorhandenen Potential nahezu das Maximum heraus geholt. Der Unterschied gegen Spanien lag nicht im spielerischen Element, sondern in der Effektivität, wo der Spanier in der 119. frei vor dem Tor das Ding macht und Füllkrug eine Minute später eben nicht - genauso wie Havertz beste Chancen liegen liess.


    Man kann eine Nationalmannschaft natürlich auch nur an Titeln messen, aber für mich geht es vor allem darum, dass man aus dem Potential, was Deiutschland ohne Zweifel bietet, am Ende das beste herausholt. Ich reduziere das Viertelfinale nicht nur auf den nicht gegebenen Elfer, sondern da fehlte dann eine Spur an Klasse, aber es war dennoch ein Ausscheiden mit erhobenem Haupt.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • Mir ist das schon wieder zu viel Schwarz-Weiß. Natürlich geht es um den Erfolg. Die beste Schönspielerei nutzt nichts, wenn man damit regelmäßig den Kürzeren zieht. Auf der anderen Seite dient der Fußball auch der Unterhaltung und die Taktik "hinten Beton, vorne der liebe Gott" ist ja nun auch nicht pauschal erfolgreich. Das ist halt ein ständiges Wechselspiel zwischen versiedenden Taktiken, die gegeneinander angewendet mit immer neuen Spielern unterschiedlichen Erfolg produzieren und zwischen Ballstafetten und Beton gibt es eine riesige Palette an Möglichkeiten.


    Genau deswegen hat der Neuhaus-Fußball bei uns so einen guten Eindruck hinterlassen. Eine stabile Defensive, aber auch ein kraftvolles schnelle Umschaltspiel mit spielerischen Ansätzen und dazu noch reichlich Erfolg. Das war eine gute Mischung!


    Und jetzt wird hier diskutiert, als gäbe es nur entweder ... oder. Verstehen tue ich das nicht.



    Fakt ist doch, dass Frankreich mit seinem Personal diese Spielweise nicht nötig hat und dass die Engländer vermutlich selbst nicht erklären können, wie sie es bis ins Halbfinale geschafft haben. Wenn eine dieser Mannschaften damit den Titel holt. Bitte schön. Aber schön finden muss man das deswegen noch nicht. Wem das reicht der darf aber gerne trotzdem glücklich damit sein.


    Aktuell gehe ich übrigens davon aus, dass Spanien der Favorit ist. Die spielen besseren Fußball, allerdings mit mieseren Tricks. Wer das als abgebrühter bezeichnen will, nur zu. Mir ist etwas aufrechterer Sportsgeist lieber. Daher lieber die Niederländer als Titelträger.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • So, gleich geht's los!

    Wäre ja mal interessant zu sehen, wie Frankreich spielt, wenn sie in Rückstand geraten.

    Dann könnte es wirklich ein gutes Spiel werden.

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