Die Lösungsansätze stehe übrigens auch in vielen Texten, aber es gehört auch dazu, solche Ansätze überhaupt als Lösungen akzeptieren zu wollen. Meine beziehen sich zum Beispiel auf vorsichtig weiter lockern, dann mal gucken und nachsteuern. Aber es kommt eben in den wenigsten Lösungsansätzen kurzfristig ein Fußballspiel mit zehntausenden Zuschauern vor.
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So nachvollziehbar der Wunsch nach "Normalität" ist, muss man sich halt fragen, wie eine "neue Normalität" denn aussehen kann. Dazu gehört eben, sich verantwortungsbewusst und vor allem solidarisch mit Lösungen auseinander zu setzen, die für einen persönlich vielleicht unbefriedigend, aber für die Allgemeinheit von Nutzen sind. Dabei hilft es dann auch nicht, den Vergleich mit Negativbeispielen wie den USA zu scheuen, weil die eben genau das zeigen was passiert, wenn man "Normalität" über alles stellt.
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Interessant finde ich übrigens die Reaktion auf Mallorca. Schön den Ballermann für Touristen öffnen, die vollen Flieger rüber karren, keine Polizeikontrollen zur Durchsetzung der Maßnahmen, die Party driftet ins "normale" Mallefeeling ab und dann mal eben bis November alles dicht machen. Geile Nummer! Vor allem, wenn du da gerade zwei Wochen Urlaub gebucht hast. So reagiert ein Land, dass nicht mehr wusste, wie es seine Toten schnell genug bestatten soll.