Auch beim Thema PCR hangeln wir uns wieder und wieder durch einen Zahlen-Dschungel, und da kann man dies und jenes betrachten und ignorieren usw. Fakt ist: wie alles im Leben ist auch die PCR nicht perfekt. Es wird immer Falsch Positive und Falsch Negative (die letzteren werden hier ja gerne vergessen) Ergebnisse geben, und Spezifität und Sensitivität sind niemals 100%, und die Wahrscheinlichkeit eines solchen Falsch Positiven/ Negativen Ergebnises wird reduziert, in dem man Proben mehrfach in die PCR steckt bzw andere Ziel RNA Sequenzen nachweist usw. Das ist alles korrekt und man kann nun mehr der weniger wissenschaftlich fundiert darüber diskutieren, genauso ist es bei der hier schon durchgekauten Übersterblichkeit.
Das alles ändert aber nichts daran, dass es offensichtlich eine neue, deutlich ansteckendere Virus Variante gibt, dass unsere Intensivstationen am Anschlag sind und waren (da das Personal fehlt und freie Betten im pdf Dokumenten nur auf dem Papier existieren) und dass es nun einmal keine bessere Alternative zur PCR gibt, um C19 im Hochdurchsatz nachzuweisen- oder gibt es Alternativen? Schnelltest- noch unspezifischer als PCR. Sequenzierung- nicht hochdurchsatzfähig, was sonst noch?
Was sind also, unabhängig der Zahlen, die Schlußfolgerungen, und nur um die geht es doch? Wenn man Dr. Peiletts Rechenbeispielen folgt, wären die veröffentlichten Neuinfektionszahlen durch Falsch positive verfälscht und die realen Zahlen nicht so hoch. Trotzdem sind die Kliniken real voll- wenn es nicht an Corona liegt, haben wir es dann mit einem zusätzlichen, uns unbekannten Virus/ Bakterium/ etwas anderes zu tun? Das würde die Lage ja nochmal deutlich verschlimmern und die Maßnahmen erst recht rechtfertigen!
Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass wir uns hier zu sehr auf Detailfragen fokussieren, die wenn überhaupt nur Experten überblicken können (und selbst die streiten sich ja!), und definitiv niemand hier im Forum. Das ist eben so bei einem unbekannten Virus. Wir sollten bei allen Diskussionen aber nicht die Realität aus dem Blick verlieren, und da gehört nicht nur die Realität auf den Intensivstationen, sondern auch die in unserem Alltag dazu.