Meine Frage dazu wäre: Wo ist eigentlich die spanische Grippe geblieben?
Das ist einfach zu beantworten: Die ist noch da:
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Sie endete medizinisch:
- Viele Menschen hatten eine Immunität aufgebaut.
Wenn sie in den folgenden Jahren doch wieder mit dem H1N1 infiziert wurden, war der Verlauf nicht mehr so lebensbedrohlich.
- Das Virus mutierte in eine weniger aggressive Form.
Unklar ist, wann genau die schwächere Mutation entstanden ist. Zusammen
mit der hohen Grundimmunität sorgte das weniger tödliche Virus dafür,
dass die pandemische Influenza-Welle in eine „normale“ Influenza
überging.
Doch die Spanische Grippe endete auch sozial
Der Erste Weltkrieg war vorbei, die Menschen waren bereit für einen
Neuanfang. Sie wollten Krieg und Krankheit hinter sich lassen und auch
die Grippewelle schnell vergessen. Teilweise wurden die
Isolationsmaßnahmen öffentlich aufgehoben, teilweise beschlossen die
Menschen selbst, weniger Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten, um sich nach
dem Krieg wieder ein Leben aufzubauen – auch, wenn dadurch Tote in Kauf
genommen wurden.
Aber: So ganz verschwand das Virus nie
Das H1N1-Virus gehört zu den
Influenza-A-Viren. Bestimmte Varianten dieser Viren traten auch in
späteren Pandemien wieder auf – etwa bei der Schweinegrippe, die sich
2009 und 2010 pandemisch ausbreitete. „Das ist eigentlich der
gleiche Stamm. Durch Mutation oder durch Übertragung von ganzen
Gensegmenten entstehen immer bestimmte Subtypen, die entweder relativ
neu für den Menschen sind oder vollständig neu“, so der Epidemiologe Dr.</abbr> Jean-Baptist du Prel in der Reihe „Jahr100Wissen“ der Universität Wuppertal.
„Heute rechnet die WHO damit, dass ein bestimmter Teil der
Bevölkerung auch mit H1N1 durchseucht ist. Dieser Subtyp ist aber bei
weitem nicht so krankheitserregend wie der Erreger der damaligen
Spanischen Grippe.“
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https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/so-enden-pandemien/