Alles anzeigen@ dr.peilett
Die Kritik, dass die Studienergebnisse sich bei dieser Methode in Abhängigkeit von der Laufzeit der Studie ändern finde ich alles andere als unwissenschaftlich. Immerhin beeinflussen nicht bekannte Eingangsdaten das Ergebnis dieser Auswertungsmethode. So würden weitere Infektionsfälle nach Abschluss der Studie das Ergebnis (= Nutzen für die Population) beeinflussen, während das Verhältnis der Krankheitsverläufe (Mutationen ausgenommen) mit hoher Wahrscheinlichkeit Konstant bleibt.
Und während man bei Deinem Beispiel mit dem Borna-Virus berechtigt davon ausgehen kann, dass die Mehrzahl der Probanden niemals mit dem Virus in Kontakt kommen wird und die absolute Risikoreduktion daher im Laufe der Zeit kaum zu einem anderen Ergebnis kommen wird ist beim Corona-Virus genau das Gegenteil der Fall. Die Durchseuchung liegt bei etlichen Prozentpunkten (die Angaben schwanken je Untersuchungsgebiet) und wird weiter massiv steigen.
Aus diesem Grund wirkt sich die Laufzeit und der Zeitpunkt der Studie auf die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse aus, was ein wesentlicher Faktor für wissenschaftliche Arbeit ist. Vielleicht haben wir in dem Punkt eine völlig andere Meinung, aber von wissenschaftlicher Methodik verstehe ich schon auch etwas.
@ Pasi
Das würde ich so nicht unterschreiben. Es lässt sich sehr gut nachvollziehen, wie die verschiedenen Wellen von den Maßnahmen beeinflusst wurden. Zeitverzögert hat sich der Verlauf der Wellen auf den Intensivstationen und auch den Friedhöfen wiedergefunden. Die statistische Unsicherheit liegt in dem Faktor, wie die Wellen ohne Maßnahmen aufgelaufen wären. Die Aussage, dass an dieser Stelle Leben gerettet wurden ist daher sehr gut zu belegen, aber halt schlecht zu quantifizieren.
Die Politik hat dabei natürlich etliche Fehler gemacht. Bei einzelnen Entscheidungen hätte man es von Beginn an wissen können, bei anderen nicht. Daher sind mir Deine Aussagen zu pauschal. Der Schlingerkurs der Politik ist da letztlich auch ein Ergebnis der weit auseinander liegenden Positionen. Ich war im letzten Winter von Beginn an für einen möglichst harten Lockdown, aber mit dem Ziel, dass dieser dafür möglichst kurz sein sollte. Andere waren gegen sämtliche Maßnahmen. Das Ergebnis war der halbgare Endlos-Lockdown, der die Menschen passend zur dritten Welle zermürbt hat, damit man in die dritte Welle hineingelockert hat. Das war nichts Halbes und nichts Ganzes.
Die Politik ist da wohl ehr ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Mutationen ausgenommen…. Bei Studien zu viralen Impfstoffen! Merkste hoffentlich selber!
Du hast recht, Deine Kritik ist sicher nicht unwissenschaftlich, in ihrer Folge brichst Du nur mit wissenschaftlichen Standards. Die sind ja bezüglich AAR und RRR nicht zufällig entstanden. Aber warum nicht? Darfst je gern Deine eigenen setzen und AAR streichen und in prospektiven Studien verzichten. Sehen wir ja bei Pfizer, dass das geht. Das ist aber wissenschaftlich nicht seriös, was ja auch irgendwie ein Standard ist.
Ich habe Dich verstanden und kann Deinen Ansatz nachvollziehen, mehr kann ich dazu jetzt nicht mehr sagen!