Congstar Freundschaftswerbung

Ex-Trainer Frank Kramer


  • Wenn ein meinungsstarker Zeitgenosse (in Abgrenzung zu einem Dampfplauderer) nach reiflicher Überlegung öffentlich seine Meinung ändert (bzw. einen Fehler zugesteht), hat das in meinen Augen ebenso viel Respekt verdient, wie ihn der Vorgang Überwindung gekostet haben mag.


    Da Menschen andererseits Unikate sind und die gleiche Situation von einem Dritten aus unterschiedlicher Perspektive sowie in unterschiedlicher Rolle wahrgenommen wird, sollte jenem für die Reflektierung seiner finalen Positionierung natürlich auch die dafür individuell benötigte Zeit zugestanden werden.


    Wir alle wissen: Der Weg in die Schmollecke ist deutlich kürzer ist als jener zurück ;)

    Sehr treffend formuliert! :yes: :yes: :yes:

    Wir Hessen sind schon arme Schweine : Umzingelt von lauter Deutschen und kein freier Zugang zum Meer! (Matthias Beltz)

  • Toller Text von Valdano - das Leben könnt so einfach sein :)


    Ich habe ebenso gerne die posts von Richie als auch die von Lecker gelesen, und sehr oft darüber geschmunzelt.


    Gerade und sehr oft über das "etwas" überzogene.


    Ist ja kein Mädchensport hier ;)

  • Congstar Freundschaftswerbung
  • Eigentlich wollte ich hier neulich ja nur kurz etwas zur PK nach dem Köln Spiel gepostet haben. Der guten Ordnung halber und da man nie weiß, wofür die Dinge gut sein können, versuche ich das Ansinnen im Vorfeld des Hertha Spiels noch einmal zu rekapitulieren:



    Da hatten wir also am vergangenen Samstag im höchsten nationalen Wettstreit unter den fußballaffinen Städten der Republik schon wieder einen dieser begehrten Punkte ergattert. Und? Niemand aus der geneigten Anhängerschar, der auch nur ansatzweise versucht war, aus lautem Halse das hohe Lied der ausgelassenen Freude zu intonieren. Hätten ja auch drei Punkte sein können. Verstehe einer diese Ostwestfalen.


    Zur gleichen Zeit analysierte unser Trainer das phasenweise ansprechende Spiel unserer Arminia gegen die Geißböcke. Die schwarz, weiß, blaue Fan Gemeinde, wähnte er dabei öffentlichkeitswirksam, wenn schon nicht im triumphalen Marsche, so doch zufriedenen Schrittes auf dem Weg nach Hause.


    Dort angekommen und dieser Einschätzung gewahr werdend, befürchtet jene Gemeinde nun im Umkehrschluss, der Trainer selbst könnte sich frühzeitig und der prekären sportlichen Gesamtsituation zum Trotze, mit der geteilten Beute zufrieden auf der PK zurückgelehnt haben.


    In diesem Falle, jedoch, hätte er die ostwestfälische DNA (bis hierher) nicht einmal im Ansatz verstanden, geschweige denn verinnerlicht.


    Zur Sicherheit sei für Zugereiste noch einmal darauf hingewiesen, dass ein Armine, selbst im Falle der (im Hier und Jetzt nicht vorstellbaren) Deutschen Meisterschaft, vor der entsprechenden Feier zunächst die Frage geklärt haben möchte, warum das Ganze nicht früher bewerkstelligt werden konnte.


    Spieltags aktuell und um Nuancen realistischer/ konkreter, könnte man anführen, dass auch ein auswärtiges 6 zu 0 gegen Gladbacher Fohlen bei einem Arminen erst dann nachhaltige Jubelarien auslöst, wenn gleichzeitig die sportliche Gesamtsituation zufriedenstellend ist (wobei ‘zufriedenstellend‘ auf der OWL Werteskala, dann auch nicht mehr viel Spielraum nach oben zuließe).


    Diese übergeordnete sportliche Situation ist bei uns momentan jedoch alles andere als zufriedenstellend (auf welcher Skala auch immer). Und solange das so ist, lässt man bei den Nachkommen der westlicheren Cherusker (heute OWLer) weder hochgekrempelte Ärmel frühzeitig herunter noch atmet man einfach mal zufrieden aus. Ziemt sich nicht. Nicht bei uns.


    Es goutiert einem Ostwestfalen auch nicht, wenn in der aktuellen Situation ständig über mangelnde Torgefährlichkeit lamentiert und
    diesbezüglich auf den erhofften Urknall gehofft/ verwiesen wird.


    So, wie mit den lamentablen Standards nun endlich mal was passieren sollte, müssen bei den Spielern auch umgehend an der Schnittstelle zwischen dem manifestierten Willen, ‘Tore erzielen zu wollen‘ und diesem ‘UNBEDINGTEN Willen, in einer konkreten Situation, das runde Etwas IRGENDWIE über die Linie zu bugsieren‘ ein paar zusätzliche, und zwar die entscheidenden, Prozentpunkte aktiviert werden.


    Klar, das sagt sich leicht dahin (erwähnte ich es sonst?,-)). Im gleichen Maße leicht, liebe Freunde, wie es andererseits leider auch notwendig und akut geworden ist. Mit Aufschub is nich mehr. Die Puffer sind aufgebraucht. Jetzt gilt es, Top oder Hopp.


    Mögen Trainer & Co. also das notwendige Potential an Überzeugungskraft und Begeisterungsfähigkeit noch ‘in petto‘ haben und in Berlin punktgenau auf ausgeschlafene Spieler projizieren können. Ich drücke die Daumen!


    Im Erfolgsfalle, mit Klassenerhalt sichernder Nachhaltigkeit, werden sich die schwarz, weiß, blauen Heerscharen dann einer Metamorphose unterziehen, die es in sich hat. Aus brummelnden und knurrenden Skeptikern erwachsen nunmehr Feierbiester, die keinen Vergleich zu scheuen brauchen. Da geht auch niemand während irgendwelcher Pressekonferenzen vorzeitig nach Hause. Stellen Sie sich einfach mal die Dramaturgie des letzten Spiels der vergangenen Saison daheim bei ausverkaufter Alm vor, Herr Kremer. Von diesem süßen 'Gift' werden sie in München auch nach der zwanzigsten deutschen Meisterschaft in Folge bestenfalls träumen. Holen Sie es sich, holt es euch, Männer. Lasst Berlin den Anfang dessen sein, was Mainz uns vergangene Saison vormachte. Auf geht’s!



    PS: Damit ziehe ich mich dann auch erst einmal wieder in den Winterschlaf zurück (bei jedem Tor der Blauen wird natürlich der Wecker klingeln). Für die positiven Feedbacks unterwegs vielen Dank. Ebenso, für vielleicht mit gepressten Lippen pietätvoll heruntergeschluckte Kritik. 'Nunca llueve a gusto de todos.' ;)


    Habe versucht, die komischen Zeilenumbrüche zu korrigieren (in der Vorschau schien alles korrekt). Sollte es mir nicht gelungen sein, sorry.

    3 Mal editiert, zuletzt von Valdano ()

  • Zur gleichen Zeit analysierte unser Trainer das phasenweise ansprechende Spiel unserer Arminia gegen die Geißböcke. Die schwarz, weiß, blaue Fan Gemeinde, wähnte er dabei öffentlichkeitswirksam, wenn schon nicht im triumphalen Marsche, so doch zufriedenen Schrittes auf dem Weg nach Hause.


    Kleine Ergänzung: Das böse Wort "zufrieden" hat Fränkie gar nicht verwendet. Was er gesagt hat, ist, dass alle Fans, "die heute nach Hause gehen", wüssten, dass die Mannschaft "ihr Herz auf dem Platz gelassen hat", und dass sie es der Mannschaft "nachsehen" würden, dass das Ergebnis "einen Teilerfolg ausweist".

    Armine zu sein heißt immer wieder aufzustehen.

  • Bei Radio Bielefeld, u.a. nachzuhören bei Spotify und in deren Archiv, fällt das böse Z-Wort in Zusammenhang mit den Zuschauern aber schon ;)


    Sei es drum, am Ende muss jeder Fan selber wissen, ob er Samstag auf dem Heimweg oder beim Ausschalten des Fernsehers gedacht hat "hey, die haben aber alles auf dem Platz gelassen", oder zufrieden war, oder sonst etwas.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

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  • Viel schlimmer finde is die pk vor dem Hertha Spiel. Das Ziel von Brunnervmöglichst 6 Punkte in den kommenden Spielen zu holen hat er mal so grinsend gleich relativiert und sich unter Umständen auch mit weniger zufrieden geben würde. Was für ein Signal am die Mannschaft.

  • Lothar: Danke für die Richtigstellung! :thumbup: Dann hatte das Valdänchen also ganz recht.


    Über die Reaktion auf das Brunner-Zitat habe ich mich auch geärgert. Da geht endlich mal ein Leistungsträger mit einem mutigen Spruch voran, und statt den Schwung mitzunehmen tritt Fränkie instinktiv auf die Bremse, relativiert und distanziert sich quasi, so als hätte er Angst, hernach drauf festgenagelt zu werden, wenn es mit den sechs Punkten nicht klappt.


    Manch einer gießt Öl ins Feuer, doch beim Fränk hat man oft das Gefühl, dass er das Öl aus dem Feuer saugt.


    Aber vielleicht täuscht das ja und in der Kabine ist er in Wirklichkeit ein erbarmungsloser Anpeitscher mit Schaum vorm Mund

    Armine zu sein heißt immer wieder aufzustehen.

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  • Dass Kramer nicht auf den brunner‘schen Zug aufspringt ist nur konsequent und schlau. Andernfalls müsste man sich ggf. drei ansprechende Leistungen madig machen lassen, weil statt der angepeilten 6 nur 2 oder 3 Punkte rausgesprungen sind.


    Zudem besteht für ihn Gewissheit, dass er hier im Januar bzw. Mai bzw. mind. August Trainer ist. Gleich ob er bis Jahresende 3, 6, 9 oder 0 Punkte holt.


    Also warum soll er sich nun selber Punkte-Hürden in den Weg stellen?

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

  • Dass Kramer nicht auf den brunner‘schen Zug aufspringt ist nur konsequent und schlau. Andernfalls müsste man sich ggf. drei ansprechende Leistungen madig machen lassen, weil statt der angepeilten 6 nur 2 oder 3 Punkte rausgesprungen sind.


    Zudem besteht für ihn Gewissheit, dass er hier im Januar bzw. Mai bzw. mind. August Trainer ist. Gleich ob er bis Jahresende 3, 6, 9 oder 0 Punkte holt.


    Also warum soll er sich nun selber Punkte-Hürden in den Weg stellen?

    Und dann kann man nicht mal sagen „wir wollen Samstag gewinnen“? Passt halt ins Bild des Unentschieden liebenden Trainers. Frontzeck lässt grüßen!

  • „Wir müssen abwarten, wie das Spiel läuft.“
    Allein diese Aussage beschreibt, warum ich mit diesem Trainer nichts anfangen kann.
    Wir müssen gestalten, zerstören, den Gegner zermürben, einkalt zuschlagen, den Sieg erzwingen, dem Gegner unser Spiel aufzwingen, …
    Jede dieser Aussagen würde Feuer unterm Arsch vermitteln, aber wir müssen abwarten… :rolleyes:

  • Gerade weil er keine Angst um seinen Job haben muss, könnte er ruhig mal einen raushauen. Einfach um den Fans und der Mannschaft (falls es intern nicht geschieht) zu signalisieren, dass er weiß, was die Stunde geschlagen hat und bestrebt ist, aus den kommenden Spielen das Maximale rauszuholen. Jeder weiß, dass für uns augenblicklich nur Siege zählen - da hätte Fränkie sich ruhig mal abringen können, dass er die nächsten Spiele gewinnen will. Oder doch wenigstens das nächste Spiel, aber selbst das wollte ihm nicht über die Lippen


    Wenn die Spiele in die Hose gehen, ist Fränkie sowieso der Buhmann, da macht es überhaupt keinen Unterschied, ob er vorher den Wunsch nach sechs Punkten äußert oder nicht

    Armine zu sein heißt immer wieder aufzustehen.

  • De Fränkie lässt sich doch nicht in die Karten schauen. Wo kämen wir hin wenn er die Demut ablegt und die nächsten Spiele alles reinhauen lässt. Sind dich noch genügend Spiele. Die wenigen Highlights mit unerwarteten befriedigenden unentschieden darf man doch nicht inflationär säen. Bloß nicht zu viel Druck aufbauen bei den Jungens.

  • Gerade weil er keine Angst um seinen Job haben muss, könnte er ruhig mal einen raushauen. Einfach um den Fans und der Mannschaft (falls es intern nicht geschieht) zu signalisieren, dass er weiß, was die Stunde geschlagen hat und bestrebt ist, aus den kommenden Spielen das Maximale rauszuholen. Jeder weiß, dass für uns augenblicklich nur Siege zählen - da hätte Fränkie sich ruhig mal abringen können, dass er die nächsten Spiele gewinnen will. Oder doch wenigstens das nächste Spiel, aber selbst das wollte ihm nicht über die Lippen


    Wenn die Spiele in die Hose gehen, ist Fränkie sowieso der Buhmann, da macht es überhaupt keinen Unterschied, ob er vorher den Wunsch nach sechs Punkten äußert oder nicht


    An dem Punkt waren wir ja schon nach Mainz. Da war die Geschäftsführung schnell und hat die Buhmann-Karte den Spielern zugeschoben, die sich angeblich für gestandene Bundesliga-Profis gehalten haben. Und z.T. auch an die Fans, die im Stadion meckern, aber gar nicht sehen, wie gut trainiert wird.


    Warum sollte das dieses Mal anders laufen? Zumal man bei Hertha immer noch auf Marktwerte, Transferausgaben, etc. verweisen kann, um jede Kritik im Keim zu ersticken.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

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  • Stichwort individuelle Klasse. Die Söldner des Big City Club kochen uns da richtig ab, wenn wir nicht aufpassen. :D

  • „Wir müssen abwarten, wie das Spiel läuft.“
    Allein diese Aussage beschreibt, warum ich mit diesem Trainer nichts anfangen kann.

    Demut als Aufsteiger ist ja noch o.k.. Jetzt sind wir aber auch schon das zweite Jahr in der Liga. Auch psychologisch ist zu viel Demut unklug. Damit reißt man niemanden mit. 2 Beispiele:
    Hätte David Goliath wohl mit Demut besiegt?
    Wären wir 2014 Weltmeister geworden und hätten wir 2010 so mitreißenden Fußball gespielt, wenn nicht das mutige Ziel, die WM zu gewinnen, von dem damaligen Trainer Klinsmann (später hat er ja nichts mehr auf die Reihe bekommen) ausgegeben worden wäre? Da wir bei der Vorrunde der Europameisterschaft gegen ein B-Team der bereits qualifizierten Tschechen ausgeschieden waren, musste sich Klinsmann ob dieser Vision vom Volk verlachen lassen. Der Sportpsychologe im Team hat im Nachgang allerdings erklärt, wie Klinsis Vision irgendwann bei den Spielern Klick gemacht hat und sie selbst begonnen haben, daran zu glauben, dass sie tatsächlich Weltmeister werden könnten. Trotz der ständig kommunizierten Vision hat Klinsmann den Druck von den Spielern genommen.
    Herausfordernde Ziele (wir holen aus den nächsten Spielen X Punkte und halten die Klasse) motivieren. Das hat Brunner mit seinem Fernstudium in Psychologie wohl besser verstanden als unser Trainer. Also: Auf geht's Arminia, 3 Buden gegen Hertha und hinten steht die Null! :schrei:

    "Lieber mutig auf die Schnauze fallen, als den Schwanz einziehen und so auf den Sack kriegen." Tego

  • Dann hatte das Valdänchen also ganz recht.

    Ups..., da hat doch tatsächlich der Wecker geklingelt, ohne dass ‘ die Blauen‘ irgendwo ein Tor erzielt hätten. Probealarm für Samstag, hieß es… . Na, dann soll es mir recht sein.


    Gute Gelegenheit dem Dörfelchen an dieser Stelle einmal meinen Respekt zu bezeugen:


    Herzliche Grüße zurück, mein Lieber :klatschen:



    Und bevor ich mich wieder hinlege:


    @ Syrius, schöner Beitrag. Bin mir jedoch nicht ganz sicher, ob du mit der Vorgabe eines höheren Sieges für Samstag den psychologisch besten Ansatz wählst (?).


    Mir reicht(e) in Berlin (als Auftakt eines Zyklus ertragreicherer Punkteernte) bereits der dreckigste aller schmutzigen Siege. Und sollte das entscheidende Tor erst in der letzten Sekunde der Verlängerung der Nachspielzeit fallen.

  • @ Syrius, schöner Beitrag. Bin mir jedoch nicht ganz sicher, ob du mit der Vorgabe eines höheren Sieges für Samstag den psychologisch besten Ansatz wählst (?).

    Da hast du mich natürlich völlig missverstanden. Ich meine, wir sollten nach der souveränen Meisterschaft als Zwischenziel den Gewinn der Champions League als Ziel ausgeben. Aber im Ernst, ich bin wirklich froh, dass unsere Mannschaft sehr motiviert IST, OBWOHL unser Trainer weiterhin im alten Sprachjargon bleibt. Und der wird wohl so gruselig bleiben. Schade, denn mit etwas mehr visionärer Kraft könnte er "noch etwas mehr herauskitzeln". Ich bin wie du mit einem glücklichen Sieg zufrieden, auch wenn der Siegtreffer durch die Hand Gottes und vom VAR unbemerkt in letzter Sekunde fällt.

    "Lieber mutig auf die Schnauze fallen, als den Schwanz einziehen und so auf den Sack kriegen." Tego

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