14. Spieltag: Arminia-1.FC Köln, 4.12.21 15.30 Uhr


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    Aus dem sportlichen Wettbewerb in Form von Toren, Punkten und Platzierungen hat man sich etwas ausgeklinkt, bzw. priorisiert man die Entwicklung der Mannschaft mit Konstanz auf der Trainerposition inzwischen höher. Am Ende des Tages ist das der Ausbildungsverein, der uns Anfang des Jahres versprochen wurde. Wichtiger ist inzwischen das einzelne Spiel, weniger das Gesamtbild. Dann kann man konstatieren, dass gegen Köln der Einsatz gestimmt hat, nicht verloren wurde und mit Lasme eines der hoffnungsvollen Talente endlich getroffen hat. So ist es auch verständlich, dass der Trainer keinen unzufriedenen Eindruck machte. Bei allen Emotionen, die man als Fan während eines Spiels reinlegt, werde ich versuchen mir das noch öfter bewusst zu machen.


    Man muss nur aufpassen, dass man im Sommer schnell den Dreh findet, denn auch in der 2. Liga wird man nicht warten, bis sich Arminia nach dem nächsten Umbruch, dann vor allen Dingen im Defensivbereich, sortiert und gefunden hat.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

  • Ich denke genau in diesem Spannungsverhältnis befinden wir uns als Fans gerade fast alle. Das hast du sehr treffend beschrieben. Ich mag dennoch die Hoffnung nicht aufgeben, dass wir eventuell schon in dieser Saison von dieser neuen Marschroute profitieren. Es sind ja positive Ansätze zu sehen, die leider noch nicht in Punkten münden.
    Das gefährdet dann natürlich irgendwo auch die Akzeptanz des Projekts. Ich vermute mal, solange wir irgendwie in Schlagdistanz bleiben, wird sich vielleicht beides miteinander in Einklang bringen lassen, denn den Wettbewerb mit anderen kannst du als Profi dann nicht einfach ausblenden. Dafür lebst du ja diesen Sport.
    Ich bin nach wie vor skeptisch, ob dieses Konstrukt bzw. diese Herangehensweise, die du oben beschrieben hast, zu unserer Arminia passt.

  • Ich halte es für ein Missverständnis, dass die Leitidee Ausbildungsverein bedeutet, dass der sportliche Erfolg keine oder nur eine deutlich nachrangige Bedeutung hat. Vielmehr bedeutet diese Leitidee, dass man eine Langfriststrategie verfolgt und damit einen langfristigen Zeithorizont immer neben eine gegenwartsorientierte Perspektive stellt. Konkret heisst das, sportlichen Erfolg mit dem Ziel zu verbinden, sich mit Transfererlösen zu finanzieren. Das ist ein Spagat, keine Frage.
    Als Vorbilder werden Freiburg und Mainz genannt. Wo wird dort denn sportlicher Erfolg für irrelevant erklärt? Mainz hat letzte Saison nicht nur den Trainer gewechselt (sogar mehrfach), sondern gleich die ganze sportliche Leitung, als der sportliche Erfolg ausblieb.
    Freiburg hat Streich einen Abstieg nachgesehen. Das als Persilschein für alle Zeiten zu werten, halte ich für überinterpretiert. Auch in Freiburg wurden bei sportlichem Misserfolg schon Trainer gefeuert.
    Ausbildungsverein heißt Transfererlöse zu generieren und finanziell nicht vom Hand in den Mund oder noch schlimmer auf Pump zu leben. Das heißt aber nicht, dass sportlicher Erfolg Nebensache ist. Man verfolgt 2 Ziele, die auch in einen Zielkonflikt geraten können. Wir werden sehen, wie in einem solchen Fall abgewogen würde. Noch hat es einen solchen Lackmustest m.E. nicht ernsthaft gegeben.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

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  • Deine Aussagen verkennen aber, dass wir momentan in einem Umbruch hin zu diesem Konstrukt Ausbildungsvereins stecken. Wenn es so einfach wäre, wie du es beschreibst, würde es ja jeder so machen wie Freiburg oder Mainz.

  • Da bin ich ganz bei der Erklärung von Fonzie. Denn ob das jetzt ein elementarer Umbruch ist, oder wir wie es ihm mal wieder bei uns vorkommt nur einen unausgereiften Kader ob unserer finanziellen Möglichkeiten, daß wird schwer objektiv zu beurteilen sein.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Ich würde meinen, dass das Entwickeln einer Spielidee eben nur mit der Mannschaft gemeinsam gelingen kann bzw. über eine gewisse Zeit einfach von allein entsteht. Es wird ja gern das Freiburg-Beispiel genommen. Nur ist Streich sicher alles, aber kein Laptop-Konzepttrainer, der einem Kader ein festes System einimpft und genau danach Spieler holt und wer nicht "funktioniert" kann wieder gehen. Das ist eben so gewachsen, dass dort eine Einheit herrscht, durch den ganzen Verein.


    Um nun wieder auf Arminia zurück zu kommen, glaube ich, dass der Schritt "zurück" jetzt genau richtig ist. Ich glaube ganz simpel, dass es eine Qualitätsfrage der Spieler ist. Die haben alle Talent und können alle kicken, aber sie sind eben qualitativ und von der Erfahrung her so weit, dass man ihnen auch taktisch alles abverlangen kann. Also hält man die taktischen Vorgaben möglichst klein und wählt mit Viererkette, Doppel-6 und einem Ankerstürmer eben das, was jeder, der es bis in den bezahlten Fußball schafft blind kann. Da sind die Rollen einfach klar und einfach verteilt. Dieses System muss den jungen Spielern dienen, in der Bundesliga anzukommen. In allen Belangen. Zweikampf, Tempo, Technik, Übersicht. Wenn DAS sitzt, kann man taktisch neues ausprobieren und deshalb bin ich da bei Fonzie. Das muss man dem Trainer ankreiden und so hat man sicherlich 1-2 Spiele sehr unnötig verloren oder nicht gewonnen und stünde jetzt ganz anders da.


    Wo ich nicht mit einsteigen möchte ist in den Chor derer, die wirklich jede misslungene Aktion, jeden schlechten Standard, jedes Gegentor und jede Auswechslung dafür nutzen dem Trainer komplette Inkompetenz vorzuwerfen. Das ist nämlich noch viel alberner als die Situation und die schlechte Platzierung zu verklären.

    Deutscher Sportclub Allez! Du wirst nie untergehen. Scheißegal was passiert, wir sind immer bei dir!

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  • Ich halte es für ein Missverständnis, dass die Leitidee Ausbildungsverein bedeutet, dass der sportliche Erfolg keine oder nur eine deutlich nachrangige Bedeutung hat. Vielmehr bedeutet diese Leitidee, dass man eine Langfriststrategie verfolgt und damit einen langfristigen Zeithorizont immer neben eine gegenwartsorientierte Perspektive stellt. Konkret heisst das, sportlichen Erfolg mit dem Ziel zu verbinden, sich mit Transfererlösen zu finanzieren. Das ist ein Spagat, keine Frage.
    Als Vorbilder werden Freiburg und Mainz genannt. Wo wird dort denn sportlicher Erfolg für irrelevant erklärt? Mainz hat letzte Saison nicht nur den Trainer gewechselt (sogar mehrfach), sondern gleich die ganze sportliche Leitung, als der sportliche Erfolg ausblieb.
    Freiburg hat Streich einen Abstieg nachgesehen. Das als Persilschein für alle Zeiten zu werten, halte ich für überinterpretiert. Auch in Freiburg wurden bei sportlichem Misserfolg schon Trainer gefeuert.
    Ausbildungsverein heißt Transfererlöse zu generieren und finanziell nicht vom Hand in den Mund oder noch schlimmer auf Pump zu leben. Das heißt aber nicht, dass sportlicher Erfolg Nebensache ist. Man verfolgt 2 Ziele, die auch in einen Zielkonflikt geraten können. Wir werden sehen, wie in einem solchen Fall abgewogen würde. Noch hat es einen solchen Lackmustest m.E. nicht ernsthaft gegeben.


    Wieviele Spiele dürfen wir denn Deiner Ansicht nach noch sieglos gestalten, bis die beiden Ziele „ernsthaft“ in Konflikt geraten?


  • Wieviele Spiele dürfen wir denn Deiner Ansicht nach noch sieglos gestalten, bis die beiden Ziele „ernsthaft“ in Konflikt geraten?


    "Selbst wenn wir bis Saisonende kein Spiel mehr gewinnen sollten, ist und bleibt unser Trainer Frank Kramer", so die DSC-Geschäftsführung. (Quelle offizielle Arminia-HP).


    Es darf jedes Spiel bis Saisonende sieglos gestaltet werden. Daran sollten wir uns schnell gewöhnen. Kramer hat es schon adaptiert, schließlich war das 1:1 am vergangenen Samstag auch ein Teilerfolg, der die Fans zufrieden ins Wochenende entlassen hat (seiner Meinung nach).


    Man muss sich klar darüber werden, dass die Tabellensituation eine deutlich untergeordnete Rolle in diesem Jahr spielt und die Entwicklung der Mannschaft unter Trainer Frank Kramer die deutlich höhere Priorität genießt. Der Verein sieht dort also selber gar keinen Konflikt. Mein Verständnis von Fußball am Standort Bielefeld war 30 Jahre lang auch ein anderes, aber nun ist es so.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

    Einmal editiert, zuletzt von Lothar ()

  • Dann halte ich persönlich es eher mit einem Zitat von Cedi Brunner zur Bedeutung der anstehenden Englischen Woche, zu lesen heute in der NW:
    „Sechs Punkte müssen her, um gut im Rennen zu bleiben.“
    Bin gespannt auf die Taten, die da folgen.

  • Aus meiner subjektiven Sicht ist noch alles drin in dieser Saison. Entscheidend ist der Punkteabstand auf Platz 16 und 15. Daher sehe ich tatsächlich aktuell noch keinen zugespitzten Zielkonflikt zwischen Strategie Ausbildungsverein und Klassenerhalt.
    Ob der Verein tatsächlich klaglos mit Kramer absteigen würde, da bin ich mir noch nicht sicher. Das war jetzt erstmal nur beruhigende Rhetorik zu sagen, man würde an Kramer auch festhalten, wenn man kein Spiel mehr bis Saisonende gewinnen würde.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass man darauf setzt, dass die jungen Spieler in der Rückrunde stärker an Liga 1 adaptieren und man auch einige Punkte Rückstand zu Weihnachten aufholen kann. Patzt man dann aber gegen Fürth, könnte die Luft für Kramer dünner werden.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


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  • Bin auch voll und ganz bei Brunner. Vielleicht ist es auch nur mein Eindruck, aber insb. die Führungsspieler erlebe ich ambitionierter auf Siege und enttäuschter, wenn es knapp nicht geklappt hat, als die sportliche Führung.


    Brunner kann seinen kleinen Beitrag zu 6 Punkten leisten. Wenn es am Ende nur ein Punkt wird, aber Einsatz und Entwicklungsschritte zu erkennen waren, werden das seine Vorgesetzten zu honorieren wissen. Hertha und Leipzig sind finanziell in komplett fremden Sphären. Bochum durch Aufstieg und Saisonstart euphorisiert, da ist es immer schwer gegenzuhalten, da muss alles stimmen. Was will man dagegen dann sagen?

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

  • Bei Unentschieden macht Fränkie auf mich immer einen erleichterten Eindruck. Der Druck vom Spiel ist weg und er ist erleichtert, dass es zu einem Punkt gereicht hat. Bei WOB gegen ein Spitzenteam, bei Kölle nach Rückstand. Diese "Fröhlichkeit" wird im vom eher frustrierten Fanlager dann übelgenommen.


    Selbst bei Niederlagen wirkt er auf mich selten richtig angefressen. Das ist eventuell nicht das, was die Fans sehen wollen

    Armine zu sein heißt immer wieder aufzustehen.

  • Das ist doch überhaupt nicht wahr und niemand freut sich so recht, dass wir gegen Köln nicht gewonnen haben. Das habe ich so bei keinem verstanden und so geht es mir auch nicht. Es ist nur auch völliger Quatsch nach den Spielen gegen Wolfsburg und Köln da zu stehen und auf alles und jeden zu schimpfen und die Spiele wer weiß wie schlecht zu reden. Wir waren gut gegen Köln. Punkt. So blöd es jedes mal ist, aber das Problem in diesen Spielen ist halt die Chancenverwertung. Und was will man da sagen, um eben nicht als der erleichterte Pausenclown rüber zu kommen? "Tja, wenn der Fabi und der Hacki nicht so blind wären, hätten wir gewonnen."


    Stimmt zwar, macht aber keiner....

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  • Bei Unentschieden macht Fränkie auf mich immer einen erleichterten Eindruck. Der Druck vom Spiel ist weg und er ist erleichtert, dass es zu einem Punkt gereicht hat. Bei WOB gegen ein Spitzenteam, bei Kölle nach Rückstand. Diese "Fröhlichkeit" wird im vom eher frustrierten Fanlager dann übelgenommen.


    Selbst bei Niederlagen wirkt er auf mich selten richtig angefressen. Das ist eventuell nicht das, was die Fans sehen wollen

    Und das finde ich ziemlich dämlich. Kramer ist eben kein Westfale. Man lasse ihn einfach so sein, wie er als Typ ist. Wichtig ist, dass er als Trainer nun reagiert hat und die Mannschaft personell und spieltaktisch sehr konstant spielen lässt und damit auch in den letzten Spielen kaum noch verloren hat. Gegen Köln hätte man zwar gewinnen müssen, aber den Punkt gegen Wolfsburg hatten nicht viele auf der Rechnung. Aus den letzten 4 Spielen: 1 Sieg, 2 Unentschieden und 1 Niederlage (gegen Bayern) ist eine Bilanz, die nicht mehr die eines Absteigers ist.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


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  • Das nützt aber nichts, wenn die Konkurrenz ebenfalls punktet, und zwar 3-Fach.
    Mir ist das alles viel zu viel Schöngerede. Die Tabelle lügt nicht. Ähnliche Konstellation wie letztes Jahr nur mit dem wesentlichen Unterschied, dass wir nicht Mainz sind.
    Und die vermeintlichen Konkurrenten auf Augenhöhe sehe ich nicht.
    Hertha, Bochum, Stuttgart sind wohl auch nicht unsere Kragenweite. Sorry, aber Platz 16 wird schon ne Mammutsaufgabe. Keine schõnen Aussichten bei diesem Ignoranten Vorstand, der vermutlich schon für Liga 2 plant.

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