Politische Diskussionen

  • Solange reaktionäre Positionen zur Frage - wie von der AfD vertreten - höchst virulent sind, verstehe ich die andere Seite von Feministinnen und sexuellen Minderheiten gut. Ändert aber nichts daran, dass ich auf sprachliches Gendern meistens verzichte.


    Die reaktionären Positionen liegen mir fern. Ich sehe aber auch Stilblüten auf der anderen Seite die hier und da über das Ziel Gleichberechtigung hinaus gehen. Daher täte mehr Gelassenheit in jeder Beziehung gut. Dann könnte man sich auch besser auf Chancen als auf Wut und Ducks konzentrieren. Aber leider gibt es da Akteure, die von der Polarisierung profitieren und die damit leider reichlich Erfolg haben.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Zum anderen stört mich und das ist der wichtigere Punkt, wie gesellschaftlich aufgeladen das Thema ist. Uns allen täte in dem Zusammenhang etwas mehr Gelassenheit gut. Soll doch jeder Gendern, der es will und wer es nicht will soll es lassen. Das eine ist nicht automatisch eine Respektlosigkeit, genauso wie das andere eine Provokation sein soll. Einfach locker bleiben und weniger aggressiv mit den Eigenarten des anderen umgehen wäre ein Gewinn für alle.


    Gendern hat doch aber nun wirklich nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Wer sich hierdurch ausgeschlossen fühlt will hier einfach eine Opferrolle einnehmen. Am Ende soll es jeder so machen wie er möchte, aber es wird einem ja förmlich aufgezwungen in manchen Bereichen. Vielleicht sollte man sich bei dem Thema mal um die wirklich relevanten Themen bzgl Gleichberechtigung widmen und nicht solchen Symboldebatten.


    Gendern und Arminiatickets, zwei sehr emotionale Themen die natürlich stark in direktem Zusammenhang stehen… :lol:


    Ich bin auch immer verwundert, wie manche Leute bei dem Thema steil gehen. Insbesondere die, die sich daran stören und sich bevormundet fühlen, gehen gerne mal ab, wenn jemand in irgendeiner Art und Weise gendert und wollen diese Leute dann bevormunden.....


    Ich bin mit einer Vegetarierin verheiratet, wir haben den ein oder anderen Veganer im Freundeskreis, kennen jemanden, der in der Frauenhilfe arbeitet und kennen genauso gut Leute, die sich das Kilo Hackfleisch für 2,99 kaufen.

    Komischerweise sind solche Theman nie wirklich ein Problem, bzw kommen überhaupt erst zur Sprache.


    Von den eher "linksgrünversifften" stört sich niemand dran, wenn man nicht gendert. Wir gehen auch zu unserem "Hausarzt" und nicht zu unserer "Hausärztin" etc.

    In unserem Alltag kommt dieses Thema einfach nicht vor


    Ich habe oftmals das Gefühl, dass dieses Thema einfach gerne von gewissen Kreisen ständig am Kochen gehalten wird und loszupöbeln und andere Leute steilgehen zu lassen.



    Eigentlich scheint es dem Land und seinen Bewohnern doch ziemlich gut zu gehen, wenn dieses Thema anscheinend immer noch so hochkocht.;-)

    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht


  • Geh mal an eine Uni, da wird einem das Thema dann doch extrem aufgezwungen. Abschlussarbeiten in denen nicht gegendert wird, können schlechter benotet werden, obwohl man sich damit ja an die geltenden Grammatikregeln hält. Sprachwissenschaftliche Professoren die sich kritisch mit dem Gendern auseinandersetzen bekommen einiges an Gegenwind, freie Forschung wird durch die Cancel Culture stark eingeschränkt. Je nachdem, was man studiert, wird man auch schnell mal von Kommilitonen darauf hingewiesen, dass man doch andere Menschen ausgrenzt wenn man nicht gendert, da wird man alleine deshalb mal schnell als Transphob oder was auch immer bezeichnet. Ausgerechnet an Universitäten geht es damit ziemlich undemokratisch vor.


    Also es gibt definitiv Bereiche, in denen einem das Thema aufgezwungen wird und man sogar Konsequenzen spürt, wenn man nicht gendert. Ironischerweise ist der „AFD Pöbel“, der sich den ganzen Tag darüber aufregen könnte, wahrscheinlich weniger an einer Universität zu finden und wahrscheinlich gar nicht in dem Maße vom Thema „betroffen“. Aber denen geht es dann auch einfach nur darum sich über irgendetwas aufregen zu können. Ist ja irgendwann langweilig sich den ganzen Tag nur darüber zu echauffieren, dass das Zigeunerschnitzel nicht mehr Zigeunerschnitzel heißt.

  • Also ich, ein alter, weißer Mann von 60, werde diesen Quatsch auf keinen Fall mitmachen.

    Wozu auch? Ich spreche und schreibe meine Sprache so, wie ich sie gelernt habe.

    All die Jahrzehnte hat sich niemand daran gestört, daß die männliche Form verwendet wurde,und jetzt auf einmal soll das ein Problem sein? Kokolores! Wenn sich irgendwelcheGruppennicht mitgenommen fühlen, wenn ich z.B. von 15.000 Zuschauern auf der Alm rede, dannsollten sie sich vielleicht mal hinterfragen, ob sie sonst keine Sorgen haben...

    Ich habe in meinem Freundeskreis auch Feministinnen , Ausländer und Schwarze. Niemand

    von denen hatte je ein Problem damit, im Gegenteil, auch sie sagen, daß die Probleme ganz

    anderer Natur sind.

    So sehe ich das auch. Aufgewachsen in den 70ern, mit Zigeunerschnitzeln und Mohrenkopf-

    brötchen, bin ich trotzdem kein Rassist geworden. In den Medien war noch von "Negern"

    die Rede und trotzdem nenne ich keinen Schwarzen so. Es liegt doch immer an jedem Einzelnen, wie er sich verhält.

    Was ich aber gar nicht abkann, ist, daß sich irgenwelche Wichtigtuer als Sprach-Gestapo aufspielen, und mir vorschreiben wollen, wie ich zu schreiben und zu reden habe. Da kann

    ich nun gar nicht drauf ab. Wer so reden will, bitte, soll er es tun, ist mir wurscht, aber ich

    lebe in einem Land, wo ich das zum Glück für mich selbst entscheiden kann. Ich habe mich

    dazu entschieden, weder zu gendern ,noch irgendwelche Worte nicht mehr zu benutzen,

    und das muß dann eben auch akzeptiert werden.

    Leider ist der vorauseilende Gehorsam in unserer Gesellschaft mittlerweile sehr verankert,

    und aus lauter Angst, schlechte Kritiken zu bekommen, machen Leute den Scheiß mit, obwohl sie es für bescheuert halten, z.B. unsere öffentlich-rechtlichen Medien...

    Es ist halt immer so, wenn manche meinen, die einzige Wahrheit gefunden zu haben, glauben sie ,es allen anderen aufdoktrinieren zu müssen, und wundern sich dann über deren Reaktionen. Bevormundungen waren halt noch nie zielführend...

    Wir Hessen sind schon arme Schweine : Umzingelt von lauter Deutschen und kein freier Zugang zum Meer! (Matthias Beltz)

  • Auch ich bin ein alter, weißer Mann über 60 Jahre und ich lerne immer noch gern dazu. Außerdem lasse mich tatsächlich mit guten Argumenten zu einem Umdenken meiner, zugegebenermaßen teilweise sehr eingefahrenen, Überzeugungen anregen.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • In den 1980er Jahren, als ich klein war, nannte man auf dem Land die Backzutat "Zitronat" noch "Judenspeck". Ich bin froh, dass dieser Ausdruck heute nicht mehr benutzt wird. Ich finde, dass das jedenfalls ein gutes Beispiel dafür ist, dass Sprache sich auch sinnvoll wandeln kann und das manchmal auch infolge von veränderter moralischer Sensibilität. Wo man da die Grenze sieht, darüber kann man trefflich streiten. Ich würde aber schon gerne allen hier unterstellen, dass sie das Wort "Judenspeck" heute eklig finden.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • In den 1980er Jahren, als ich klein war, nannte man auf dem Land die Backzutat "Zitronat" noch "Judenspeck". Ich bin froh, dass dieser Ausdruck heute nicht mehr benutzt wird. Ich finde, dass das jedenfalls ein gutes Beispiel dafür ist, dass Sprache sich auch sinnvoll wandeln kann und das manchmal auch infolge von veränderter moralischer Sensibilität. Wo man da die Grenze sieht, darüber kann man trefflich streiten. Ich würde aber schon gerne allen hier unterstellen, dass sie das Wort "Judenspeck" heute eklig finden.

    Kannte diesen Ausdruck nicht, aber da hast Du Recht, das ist widerlich.

    Es mag vielleicht noch mehr dieser Beispiele geben, oftmals wohl auch nur mit regionalen Ausdrücken, aber dann herrscht da auch eine breite Akzeptanz, in Deinem Fall wohl auch aus unserer Geschichte heraus. Das sind aber Änderungen von unten heraus und nicht von oben audfdiktiert, und genau das ist für mich der Unterschied!

    Wir Hessen sind schon arme Schweine : Umzingelt von lauter Deutschen und kein freier Zugang zum Meer! (Matthias Beltz)

  • Beim Gendern ist es wie mit nicht gerade wenigen Themen. Die eigentlich betroffenen sehen das in der Regel gar nicht so eng bzw. fühlen sich nicht wirklich benachteiligt.

    Darum sehe ich das recht nüchtern, wer Gendern möchte darf das gerne tun.

    Solange es aber weder einheitliche Regelungen oder Vorgaben im Sinne von einfließen in die Rechtschreibung gibt, bleibe ich bei der „alten“ Schreibweise.

  • Einfach mal die neuen Disney Realverfilmungen schauen. Da ist mittlerweile alles PC. Die 7 Zwerge sind jetzt 7 Fabelwesen.Die dunkelhäutige Schnewittchen Schauspielerin meint das der Prinz aus dem Märchen ein böser Stalker war. Musste man ändern.

    Mal schauen wann ein neuer Pocahontas Film kommt und wie die Ureinwohner so drauf sind.


    Walt Disney würde sich freuen.


    Kann man von mir aus natürlich wie man möchte. Ich finde aber es alles zu viel und es kommt so zwanghaft rüber.

  • Hatten grad das Thema auch bei Burger und Bier. Wie sagte meine Frau: "ismus" - egal in welche Richtung ist niemals gut.


    Sie hat über Schiller promoviert und regt sich tierisch drüber auf, dass eben auch Schiller-Werke betroffen sein sollen (Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan...)


    Sowas ist dann einfach zeitgenössisch, wie vieles anderes...


    Trotz allem wird ein Zigeunerschnitzel auch nicht schlechter schmecken, wenn es plötzliche Paprika-Schnitzel heißt;)

    Und auch ein Negerkuss muss heute nicht mehr so heißen ohne dass man es gleich den Grünen ankreiden muss ;)


    Vor 20 Jahren gab es auch, wenn ich mich recht entsinne, große Diskussionen darüber, dass man plötzlich "Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen" schreiben sollte... Heute ist es das Gendern in einer deutlich polarisierteren Gesellschaft.


    Da fehlt viel Entspanntheit. Hauptsache Geschichtslehrer Bernd Höcke darf niemals auf den Lehrplan in Geschichte Einfluss nehmen...

    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht

  • Texte umschreiben geht überhaupt nicht. Da kriegt jeder Pickel, der ein Bewusstsein für Autorschaft und Editionen hat. Ich bin für Anmerkungsapparate am unveränderten Originaltext. So wird es ja übrigens selbst bei der Neuauflage von Hitlers "Mein Kampf" gemacht.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Aufklärung ist da tatsächlich der bessere Weg, was an dem Werk ggf. problematisch ist und nicht wild zu ändern.

    Das schöne ist aber doch dabei, jeder kann für sich entscheiden ob er das dann lesen und gucken möchte oder halt nicht.

  • Ich kann mich an keinen Sportler in Deutschland erinnern, der so fehlgeleitet war wie Mesut Özil. Fehlgeleitet im doppelten Sinne. Völlig irre Ansichten und ferngesteuert von seinem Berater. Özil hat sich mehr oder weniger direkt mit der Hamas solidarisiert. Da muss man schon guten Willen im Übermaß haben, um das anders zu interpretieren.


    Hamas-Angriff auf Israel: Ex-Nationalspieler Özil ruft zu Frieden auf und solidarisiert sich mit Palästina
    Der deutsche Ex-Nationalspieler Mesut Özil hat in sozialen Medien ein Ende des Krieges im Nahen Osten gefordert, im Namen der Kinder »auf beiden Seiten«.…
    www.spiegel.de

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Ich kann mich an keinen Sportler in Deutschland erinnern, der so fehlgeleitet war wie Mesut Özil. Fehlgeleitet im doppelten Sinne. Völlig irre Ansichten und ferngesteuert von seinem Berater. Özil hat sich mehr oder weniger direkt mit der Hamas solidarisiert. Da muss man schon guten Willen im Übermaß haben, um das anders zu interpretieren.


    https://www.spiegel.de/sport/f…663?sara_ref=re-so-app-sh

    Nur kritisieren durfte man ihn hier in Deutschland seinerzeit nicht, ist doch immer das gleiche.

  • Nur kritisieren durfte man ihn hier in Deutschland seinerzeit nicht, ist doch immer das gleiche.

    Zu seiner aktiven Zeit als Nationalspieler fing rückblickend gesehen diese Fehlentwicklung an. Damals mit dem Erdogan-Support durch Özil. Nur konnte man damals in den Anfängen dieses Prozesses die weitere Entwicklung nicht voraussehen. Ich hätte das in dieser Weise jedenfalls nicht erwartet. Schräg war damals schon die dreiteilige Twitter-Nachricht zu seinem Abschied von der Nationalmannschaft. Die war damals schon von diesem unheilvollen Berater geschrieben. Aber man muss schon festhalten, dass seine Äußerungen in den letzten Jahren nochmal deutlich übler geworden sind.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


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