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Beim gesellschaftlichen Grundproblem sind wir uns tatsächlich einig. Man muss sich auf eine Grundlage einigen können auf der die weiteren Diskussionen und späteren Handlungen aufbauen. Das gelingt aktuell leider überhaupt nicht und die Gesellschaft bricht dahingehend in zwei Richtungen auseinander. Wobei ich schwere Fehler auf beiden Seiten sehe. Das ist die Grundintention, weshalb es mir persönlich wichtig ist zumindest den Kontakt zueinander nicht abreißen zu lassen, obwohl ich offen gesagt kein besonders geselliger Typ bin und die Gesellschaft auch nicht damit gerettet wird, wenn ich als einzelner irgendwelche Gespräche führe. Vor allem halte ich es für wichtig bei diesen Diskussionen nicht emotional zu werden. Ich verstehe sehr gut, wie schwer das ist. Immerhin werden in dem Bereich persönliche Grundwerte berührt und die sind den meisten Menschen - das merke ich auch bei mir selbst - häufig wichtiger als noch so gute Argumente.
Selbstkritik ist daher überaus wichtig und ich behaupte von mir, dass ich über diese auch in ausreichendem Maße verfüge. Diese sehe ich bei der Wissenschaft im Übrigen auch. Klar kommt die Wissenschaft oft abgehoben und übertrieben selbstbewusst einher, aber die Selbstkritik ist fester Bestandteil des Systems. In der Wissenschaft wird nicht verifiziert, sondern falsifiziert. Man könnte sagen die Wissenschaft irrt sich empor zu neuen Erkenntnissen und ist sich über ihre Irrtümer dabei sehr bewusst, weil diese genutzt werden. Daher hat die Wissenschaft auch aus meiner Sicht häufig extrem gute Argumente auf ihrer Seite. Da bin ich dann auch weit entfernt davon den Medien blind etwas nachzuplappern, die ich in meinem vorvorherigen Beitrag ja auch pauschal ziemlich kritisiert habe (Springer berechtigter Weise deutlich mehr als andere, aber eben unterm Strich dann doch die meisten).
Leider werden diese Argumente von einer Seite ziemlich pauschal in Zweifel gezogen, ohne etwas anderes im Köcher zu haben. Interessanter Weise trifft das allerdings nur auf Erkenntnis zu, die unangenehmes ansprechen. Zu erklären, warum ein Computer funktioniert ist unendlich komplizierter als die Klimawirkung von CO2 zu beschreiben. Hinterfragen tut das allerdings niemand. Bemerkenswert oder?
Vielleicht sollte man in einem Gespräch erstmal über diese grundsätzlichen Dinge sprechen, ohne die heißen Eisen direkt anzupacken. Da gäbe es zum Thema auch einige interessante historische Begebenheiten. Der berühmte Max Plank war mit den Ergebnissen zu seiner Forschung zum Thema Energieübertragung zum Beispiel im höchsten grade Unzufrieden, fast schon verzweifelt. Als er mit der Quantisierung der Energieübertragung feststellte, dass Energie nicht kontinuierlich abgeben werden kann brachen da Weltbilder zusammen. Trotzdem hat er sich zu unser alle Glück darauf eingelassen, da diese Erkenntnis die Grundlage der Quantenmechanik geworden ist, auf der sämtliche Computersysteme aufbauen.
Ich sehe die Wissenschaft mit ihren Erkenntnissen tatsächlich als relativ neutralen Spieler im System, der gerne hinterfragt werden darf. Dann aber halt stichhaltig und nicht pauschal. Was man dann daraus macht ist Sache von Politik und Gesellschaft und in dem Bereich ist extrem viel Porzellan zerschlagen worden. Ironischer Weise auch unter schlechter Einbindung wissenschaftlicher Argumente und mit wenig Empathie, weshalb die Wissenschaft selbst dadurch an Anerkennung eingebüßt hat. Für mich zu Unrecht. Denn die schärfe kommt in der Regel im Nachhinein in die Debatte.
Das ist alles sehr komplex, aber es gäbe da viel zu besprechen und voneinander zu lernen, ohne dass man sich gleich in den Streit um Klimawandel oder ähnliches stürzen müsste.
Und um noch was zum heißen Eisen zu sagen:
Ironischer Weise halte ich einen guten Teil der Energiewende-Technologien aufgrund der höheren Effizienz für derart überlegen, dass deren Einsatz auch ohne die Existenz des Klimawandels sinnvoll wäre. Was ich dabei allerdings nicht verstehe ist, warum man es nicht versteht die Bevölkerung dabei besser mitzunehmen und auch zu entlasten. Wenn ich will, dass Öl, Kohle und Gas durch die Nutzung von Strom ersetzt werden, dann sollte ich nicht nur über die Verteuerung dieser Brennstoffe, sondern auch über eine deutliche Preissenkung beim Strom sprechen. Da wird viel zu wenig gemacht. Das ist so ein Punkt, wo ich mich zwischen den Positionen sehe. Man muss den Menschen die Angst nehmen sich nicht mehr ausreichend Energie leisten zu können. Da zählt nicht nur der Industriestrompreis. Wobei ironischer Weise hier nicht nur die linke Seite der Politik versagt, sondern auch die rechte die ja traditionell ehr den Firmen als den kleinen Leuten zugewandt ist. Da kann man dann schon verstehen, dass man sich ein Stück weit verkauft fühlt.
Mein Gesprächsangebot bleibt also gerne bestehen und wenn es nicht klappt, dann schwenken wir unauffällig auf das Thema Arminia und meckern dann über das selbe.
"Selbstkritik ist daher überaus wichtig und ich behaupte von mir, dass ich über diese auch in ausreichendem Maße verfüge. Diese sehe ich bei der Wissenschaft im Übrigen auch. Klar kommt die Wissenschaft oft abgehoben und übertrieben selbstbewusst einher, aber die Selbstkritik ist fester Bestandteil des Systems. In der Wissenschaft wird nicht verifiziert, sondern falsifiziert. Man könnte sagen die Wissenschaft irrt sich empor zu neuen Erkenntnissen und ist sich über ihre Irrtümer dabei sehr bewusst, weil diese genutzt werden."
Sehe ich auch so!
In der Pandemie ist man davon leider häufig abgerückt und hat so zur"Spaltung"der Bevölkerung in dieser Frage mit beigetragen.
"Ironischer Weise halte ich einen guten Teil der Energiewende-Technologien aufgrund der höheren Effizienz für derart überlegen, dass deren Einsatz auch ohne die Existenz des Klimawandels sinnvoll wäre."
Sehe ich auch so, denn die Gas, Öl und Kohle Ressourcen sind endlich und irgendwann erschöpft!