Politische Diskussionen

  • Jens Spahn von der CDU hat ja markig erklärt, dass dann eben das Grundgesetz geändert werden müsse, wenn das Bundesverfassungsgericht die Sanktionen gegen Totalverweigerer kippen würde. Das hieße - nach den beiden oben gefetteten Sätzen - nichts anderes, als Artikel 1 des Grundgesetzes ändern zu wollen ("Die Würde des Menschen ist unantastbar"), was schlichtweg nicht möglich ist (Ewigkeitsklausel des GG dafür). Man kann Jens Spahn zugute halten, dass das wirklich nur heiße Luft war. Bei der AfD muss man Aussagen, die das Grundgesetz in Frage stellen, nach dem letzten Geheimtreffen in Potsdam dagegen endgültig ernst nehmen.


    Wenn sich Arbeit im Vergleich zum Bürgergeld nicht lohnt, dann liegt es nicht am Bürgergeld, sondern daran das Arbeit zum guten Teil nicht angemessen bezahlt wird bzw. die steuerlichen Lasten schlecht verteilt werden. Seit Jahrzehnten wird das Geld von unten und aus der Mitte nach oben geschaufelt. Mittlerweile ist dabei ein kritischer Punkt erreicht. Die unteren Schichten haben Existenzängste oder längst aufgegeben. Die Mittelschicht und auch der Mittelstand haben Abstiegsängste und das obere eine Prozent besitzt etwa 33% sämtlicher Werte in diesem Land. Daran ändert auch der größte Fleiß nichts dran. Es sind die wenigsten die hier einen sozialen Aufstieg schaffen, wenn die Gesamtentwicklung in die andere Richtung kippt. Es wäre die historische Aufgabe der SPD daran etwas zu ändern, aber weder bei der Abschaffung der kalten Progression, noch beim historisch niedrigen Spitzensteuersatz, noch bei der Kapitalertragsteuer, die häufig niedriger ist als die Steuer auf geleistete Arbeit tut sich etwas ... und bei den anderen Parteien tut sich in der Hinsicht auch nichts, sofern man nicht ganz weit nach links abrutschten will. Die breite Masse in diesem Land, die sich etwas aufgebaut hat oder aufbauen will ist in der Politik völlig unterrepräsentiert. Diese täte gut daran ein Gleichgewicht zwischen nicht funktionierender sozialistischer Gleichmacherei und den ausufernden sozialen Gefällen einer überzogenen liberalen Marktwirtschaft zu suchen, um den sozialen Kitt zu erhalten. Das wäre auch im Sinn der wohlhabendsten, die letztlich an dem Ast sägen auf dem sie sitzen.


    Unter diesen Gesichtspunkten kann man den allgemeinen Frust an der etablierten Politik absolut verstehen. Zumal man sich früher damit trösten konnte, dass in Deutschland ansonsten immerhin alles gut funktionieren würde, weil die Infrastruktur in Ordnung ist und die Verwaltung ihre Aufgaben bewältigt. Aber diese Sachlage ist durch die Verwaltungsmentalität der Merkel-Ära ja auch nicht mehr gegeben. Man hat in derselben Zeit in der die Geld nach oben geschafft wurden öffentlich auch noch auf Verschleiß gelebt. Früher gab es Millionen arbeitslose Fachkräfte. Heute gibt es Fachkräfte-Mangel, weil einfach zu viel liegen geblieben ist. Das ist ironischer Weise die Politik der CDU gewesen, die auch ihrer Aufgabe im System nicht nachgekommen ist und bis heute nicht nachkommt. Das die FDP in erster Linie Politik für das eine Prozent macht ist letztlich auch nicht neu.


    Leider lässt sich dieser berechtigte Frust viel zu leicht in die falsche Richtung kanalisieren und gegen vermeintliche Fehlausgaben und "Schmarotzer" anheizen. Die Grünen leisten dem leider ausdrücklich Vorschub, indem diese sich den sachlichen berechtigten Kritiken bei sensiblen Themen verweigern und sich nun einer entsprechenden Überreaktion ausgesetzt sehen. Wobei man nicht glauben braucht, dass die Überreaktion irgendetwas Gutes bewirkt. Die Fronten verhärten sich, die Bevölkerung radikalisiert sich und extremistische Parteien, wie die AfD bekommen massiven Aufwind. Ist die AfD radikal? Dazu ein klares JA! Deren politischen Ziele, zu denen mehr oder weniger offen gestanden wird, lassen sich in letzter Konsequenz nur mit Gewalt nach innen und nach außen durchsetzen. Das sollte jedem bewusst sein, der die Nummer zu Ende denkt. Die AfD wird dem Mittelstand und auch den sozial schwachen Schichten auch keinen Nutzen bringen, weil es der Produktivität schadet (die Light-Variante kann man beim Brexit beobachten), technologischen Rückschritt bedeutet und auch ganz direkt weiter Geld nach oben schaufelt, weil die zurückgehenden Sozialausgaben sicherlich die anderen Kosten nicht wird auffangen können. Zum Beispiel beim von der AfD geforderten massiven Import von fossilen Energieträgern, denn bis auf Braunkohle gibt es diese in Deutschland kaum.


    Wenn man sachlich an das Thema Politik herangeht kann man eigentlich nur verzweifeln. Die etablierten Parteien machen ihre Hausaufgaben nicht, die darin besteht alle Teile der Bevölkerung zu repräsentieren und die "Alternativen" sind zum größten Teil eine Katastrophe. Aber eines sollte man ganz deutlich betonen. Wenn das Ding vor die Wand fährt und Erinnerungen an die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wach werden, dann kann niemand behaupten er habe nicht wissen könne, was er auf dem Wahlzettel veranstaltet. Die Fakten, gerade auch zu den radikalen Kräften liegen offen auf dem Tisch. Jeder der es sehen will, der kann es auch sehen. Trotz aller sachlichen Probleme, über die man inhaltlich berechtigt streiten kann. Diese sind halt oft nur zu trocken, um damit die Massen bewegen zu können. Wer geht schon wegen der kalten Progression auf die Straße?


    Meine große Befürchtung ist nur, dass wenn der große Knall kommen sollte, dass es der letzte gewesen sein wird, da wir an einem Punkt der Zivilisation angekommen sind, an dem wir durch Klimawandel und Ressourcenknappheit einige richtige Entscheidungen getroffen werden müssen, wenn die Nummer langfristig in die richtigen Bahnen gelenkt werden sollen. Ironischer Weise sind diese Entscheidungen langfristig sogar technisch und wirtschaftlich gewinnbringend. Abgesehen davon, dass die Daseinsvorsorge nicht einmal ein Preisschild brauchen würde, um sinnvoll zu sein. Einen großen Knall kann man sich da nicht leisten, aber blinde Wut, Frust und Kurzsichtigkeit sieht man leider dieser Tage an allen Ecken und Enden. Wobei der Frust verständlich ist. Im Gegensatz zur offenkundigen Blindheit.

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  • Nun ja, Kredite an Länder mit zumindest sagen wir mal fragwürdiger Rückzahlungsmentalität zu vergeben, macht die Sache ja nicht besser, solange hier im Land die Baustellen immer größer und immer mehr werden (Krankenhäuser, Medikamente, Schulen, Pflegeheime, Straße, Brücken, Schiene, …) und gleichzeitig Kredite und Förderungen für Privatpersonen erschwert oder eingestellt werden.


    Wir reden auch nicht von Peanuts, die ins Ausland geschickt werden, sondern von hunderten Milliarden €. Das kann man alles machen, wenn die Hausaufgaben im Inland gemacht sind, aber hier fliegt uns nach und bach alles un die Ohren und das Geld wird trotzdem mit vollen Händen rausgeworfen. Da sind wir beim Thema Umweltschutz, Klimawandel und erneuerbare Energien noch gar nicht angekommen.

  • Nun ja, Kredite an Länder mit zumindest sagen wir mal fragwürdiger Rückzahlungsmentalität zu vergeben, macht die Sache ja nicht besser, solange hier im Land die Baustellen immer größer und immer mehr werden (Krankenhäuser, Medikamente, Schulen, Pflegeheime, Straße, Brücken, Schiene, …) und gleichzeitig Kredite und Förderungen für Privatpersonen erschwert oder eingestellt werden.


    Wir reden auch nicht von Peanuts, die ins Ausland geschickt werden, sondern von hunderten Milliarden €. Das kann man alles machen, wenn die Hausaufgaben im Inland gemacht sind, aber hier fliegt uns nach und bach alles un die Ohren und das Geld wird trotzdem mit vollen Händen rausgeworfen. Da sind wir beim Thema Umweltschutz, Klimawandel und erneuerbare Energien noch gar nicht angekommen.

    Und schon sind wir bei den Argumenten der AFD... "Deutschland first", der Rest muss selbst schauen,wie er klar kommt!

    Wenn jedes Land so denken würde, wären wir arm dran, denn wir sind stark abhängig von Rohstoffimporten aus anderen Ländern und gleichzeitig hängt jeder vierte Arbeitsplatz in Deutschland an Exportprodukten ins Ausland. Allein im Jahr 2022 lag dabei der Überschuss bei 81 Milliarden Euro. Unser Wohlstand auf Niveau der letzten Jahrzehnte wäre also mit der Idee, dass jedes Land nur für sich selbst sorgt, nie möglich gewesen und auch in Zukunft nicht möglich!

    Außerdem sind die " Wirtschaftshilfen" kein Einfall der Bundesregierung, sondern gehen auf einen Beschluss des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 zurück, nachdem reichere Länder sich verpflichten, ärmere Länder zu unterstützen. Und das sicher nicht aus " Nächstenliebe", sondern wohlwissend, dass eine weitere Verschärfung des weltweiten Unterschiedes von "reichen" und " armen" Ländern noch gravierendere negative Folgen in bezug auf Kriege, Flüchtlingswellen und Klimawandel haben würde!

  • Nun ja, Kredite an Länder mit zumindest sagen wir mal fragwürdiger Rückzahlungsmentalität zu vergeben, macht die Sache ja nicht besser, solange hier im Land die Baustellen immer größer und immer mehr werden (Krankenhäuser, Medikamente, Schulen, Pflegeheime, Straße, Brücken, Schiene, …) und gleichzeitig Kredite und Förderungen für Privatpersonen erschwert oder eingestellt werden.


    Wir reden auch nicht von Peanuts, die ins Ausland geschickt werden, sondern von hunderten Milliarden €. Das kann man alles machen, wenn die Hausaufgaben im Inland gemacht sind, aber hier fliegt uns nach und bach alles un die Ohren und das Geld wird trotzdem mit vollen Händen rausgeworfen. Da sind wir beim Thema Umweltschutz, Klimawandel und erneuerbare Energien noch gar nicht angekommen.

    Das Argument könnte man anbringen, wenn denn die Millionen für die peruanischen Radwege dann für Straßenbau oder Schulen in Deutschland zur Verfügung ständen. So funkioniert die Politik aber nicht. Diese Kredite wüürden dann schlicht nicht vergeben und das Geld wäre dennoch nicht da. Das ist ein großer Teil des vorherrschenden Populismus - so zu tun, als würde das Geld, welches dort ausgegeben wird, woanders schlichtweg fehlen.


    Der Kollege Gysi bringt ds hier übrigens sehr gut aus den Punkt:

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    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • Alles klar, bevor ich mich weiter indirekt mit Meinungsvertretern der AFD und Populismus vergleichen lassen muss, räume ich lieber das Feld. Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass etwas mehr „Deutschland first“ nicht nur angebracht, sondern dringend notwendig wäre, mag ich mich nicht in die Ecke stellen lassen, zumal diese Absolutheit überhaupt nicht mein Ansinnen ist.


    Scheint ja alles tutti zu sein in Deutschland, wenn man euch so liest. Dann weiterhin viel Spass dabei! :help:

  • Alles klar, bevor ich mich weiter indirekt mit Meinungsvertretern der AFD und Populismus vergleichen lassen muss, räume ich lieber das Feld. Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass etwas mehr „Deutschland first“ nicht nur angebracht, sondern dringend notwendig wäre, mag ich mich nicht in die Ecke stellen lassen, zumal diese Absolutheit überhaupt nicht mein Ansinnen ist.


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    Wer hat behauptet, dass in Deutschland alles tutti ist?

    Wenn du bei diesem Thema ähnlich argumentierst wie viele Vertreter der AFD musst du den Vergleich auch akzeptieren. Das heißt ja nicht, dass ich dich als AFD Wähler oder ähnliches sehe....

    Und selbst wenn, wäre das ebenso zu akzeptieren!

  • Deutschland first würde für mich bedeuten, dass die Finanzierung des Bundeshaushaltes verstärkt auf die Starken schultern die von unserem Staat überproportional profitiert haben verlagert werden. Auch eine effizientere Verwaltung und weniger Bürokratie wären hier angebracht und eine starke Infrastruktur und Bildung wären mir da sehr wichtig. Genauso, wie technischer Fortschritt, der immer ein Garant für Wohlstand war wäre eine tolle Sache.


    Ich habe dabei tatsächlich Probleme eine Partei zu sehen, die glaubhaft für so eine Position eintritt. Die Wahl der besonders wütenden und frustrierten fällt dabei leider auf eine Gruppierung, die diese Dinge oberflächlich propagiert, die aber bei genauerer Betrachtung genau das Gegenteil erreichen wird und bei der man davon ausgehen kann, dass sie bei entsprechendem Machtzuwachs diesen nicht wieder freiwillig hergeben wird, wenn die Mehrheiten dann wieder fehlen sollten.



    Ich würde als einer der ersten dringend notwendigen Handlungen zur Sicherung der Demokratie übrigens empfehlen das Wahlverfahren von Verfassungsrichtern im Grundgesetzt zu verankern. Es macht keinen Sinn 2/3-Mehrheiten in ein Gesetz zu schreiben, welches selbst durch einfach Mehrheit aufgehoben werden kann. Das ist aber nur meine bescheidene Meinung.

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  • Wer hat behauptet, dass in Deutschland alles tutti ist?

    Wenn du bei diesem Thema ähnlich argumentierst wie viele Vertreter der AFD musst du den Vergleich auch akzeptieren. Das heißt ja nicht, dass ich dich als AFD Wähler oder ähnliches sehe....

    Und selbst wenn, wäre das ebenso zu akzeptieren!

    Ja, genau und wenn man für Umweltschutz ist, muss man sich als Grüner titulieren lassen, oder wie? Nur weil die etablierten „demokratischen“ Parteien noch nicht auf die Idee gekommen sind, die Idee, der inzwischen viele Menschen etwas positives abgewinnen können, aufzugreifen, müssen es noch lange nicht „DIE AFD-Argumente“ sein. Auch Wagenfeld und Werte Union haben es inzwischen begriffen, nur die Ampel und die CDU/CSU träumen weiter vor sich hin.

  • Alles klar, bevor ich mich weiter indirekt mit Meinungsvertretern der AFD und Populismus vergleichen lassen muss, räume ich lieber das Feld. Auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass etwas mehr „Deutschland first“ nicht nur angebracht, sondern dringend notwendig wäre, mag ich mich nicht in die Ecke stellen lassen, zumal diese Absolutheit überhaupt nicht mein Ansinnen ist.


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    Ich persönlich wollte dich nicht als Populisten bezeichnen, sondern wollte nur darauf verweisen, dass der vorherrschende Populismus funktioniert. Mir hat da besonders dieser Schnipsel von Gysi die Augen geöffnet. Nicht weil ich vorher anders drauf war, sondern weil er mal klar benennt, dass der Bundestag so eben nicht funktioniert. Geld, welches für A nicht verwendet wird, steht nicht automatisch für B zur Verfügung und - populistisch betrachtet - wenn das mal einer doch so machen will, dann klagt die CDU dagegen und bekommt vom Gericht auch noch recht ;) .


    In Deutschland ist es nicht so schlecht, wie es viele machen, aber es sind auch viele Baustellen offen. Gerade war Bürokratie und Regeln angeht. Man hat Fachkräftemangel, aber erkennt zum Beispiel die Ausbildung eines erfahrenen Nähers aus Bulgarien nicht an - als ob die Nadel da anders duch den Stoff geht. Wenn man da bei Ärtzten andere Maßstäbe anlegt, verstehje ich das, aber bei soclhen Jobs muss man das nicht verstehen. Das Feld ist so breit, da kann man sich wunderbar austoben...

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  • Deutschland first würde für mich bedeuten, dass die Finanzierung des Bundeshaushaltes verstärkt auf die Starken schultern die von unserem Staat überproportional profitiert haben verlagert werden. ...

    Woran soll das gemessen werden, wer vom Staat "überproportional" profitiert hat? Typische staatliche Leistungen wie innere und äußere Sicherheit sind unteilbar, kommen uns allen zugute und sind nicht individuell zurechenbar. Woran also soll man das festmachen?

    Dass Bielefeld nicht existiert, ist ein Gerücht. Dass in Bielefeld kein Sportjournalismus existiert, ist eine Tatsache.

  • Ja, genau und wenn man für Umweltschutz ist, muss man sich als Grüner titulieren lassen, oder wie? Nur weil die etablierten „demokratischen“ Parteien noch nicht auf die Idee gekommen sind, die Idee, der inzwischen viele Menschen etwas positives abgewinnen können, aufzugreifen, müssen es noch lange nicht „DIE AFD-Argumente“ sein. Auch Wagenfeld und Werte Union haben es inzwischen begriffen, nur die Ampel und die CDU/CSU träumen weiter vor sich hin.

    Deine Argumente sind auch die der AFD,wie soll man das sonst bezeichnen?

    Ich habe doch ausdrücklich geschrieben,dass ich dir deswegen trotzdem keine AFD Sympathie unterstelle!

    Genau so wenig muss man sich, wenn man für Umweltschutz ist, als Grüner titulieren lassen, aber welche Partei steht denn sonst für dieses Thema,wenn nicht die Grünen?

    Ansonsten schmollst du halt gerne schnell ( siehe oben),wenn andere nicht deiner Meinung sind,aber gerade das zeichnet doch Demokratie aus, streiten um die vermeintlich beste Lösung .

    Ganz abgesehen davon jammern wir, denke ich, immernoch auf hohem Niveau.

    Ich jedenfalls lebe angesichts der Alternativen immer noch gerne in Deutschland, auch wenn nicht alles tutti ist! Aber in welchem Land ist das schon so.

    P.S.

    Hier mal ein Artikel zu der von dir genannten Werte Union:

    Die Werteunion: Wo die Brandmauer gegen rechts schon gefallen ist
    Beim Treffen, bei dem ein "Masterplan" zur Abschiebung von Ausländern besprochen wurde, waren auch Mitglieder der Werteunion anwesend. Der Verein unterhält…
    www.stern.de

  • ... Geld, welches für A nicht verwendet wird, steht nicht automatisch für B zur Verfügung und - populistisch betrachtet - wenn das mal einer doch so machen will, dann klagt die CDU dagegen und bekommt vom Gericht auch noch recht ;) . ...

    Ein Wegfall von A würde aber automatisch zu einem verminderten Finanzbedarf des Staates führen, der entweder die Neuverschuldung verringert und die Zinsen senkt, was allgemein der Konjunktur helfen würde, oder die Möglichkeit für eine Steuerentlastung in dem entsprechenden Umfang böte, wodurch die Steuerzahler mehr zur Verfügung hätten, um ihre Bedarfe selbst zu decken. Allgemein verkennt Gysi das Gesamtdeckungsprinzip, dass alle Einnahmen alle Ausgaben decken, weshalb alle Ausgaben zwangsläufig miteinander konkurrieren, ob einem das passt oder nicht. "Man kann jeden Cent nur einmal ausgeben."


    Die CDU-Klage war ja gerade gegen eine Ausnahme vom Gesamtdeckungsprinzip gerichtet, da speziell wegen Corona aufgenommene, aber dann doch nicht dafür benötigte Restkreditermächtigungen für andere Zwecke umgewidmet werden sollten. Hätte sich die Ampel auf ungenutzte Restkreditermächtigungen des Gesamthaushalts gestützt, die eben gerade nicht zweckgebunden sind, wäre dies zulässig gewesen.

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  • Die Kosten des Sozialstaats pro Jahr sind mittlerweile bei 1200 Mrd. Euro angekommen. Kosten des EU Haushalts 31 Milliarden, Entwicklungshilfe 13 Milliarden. EU Corona Hilfsfonds Anteil Deutschland 135 Millarden. Klimaschutzmaßnahmen für Entwicklungsländer 6 Milliarden. Ukraine Hilfen bisher 28 Milliarden. Da wundert es einen nicht, dass die deutschen Privathaushalte zu den ärmeren in Europa gehören.

  • Woran soll das gemessen werden, wer vom Staat "überproportional" profitiert hat? Typische staatliche Leistungen wie innere und äußere Sicherheit sind unteilbar, kommen uns allen zugute und sind nicht individuell zurechenbar. Woran also soll man das festmachen?


    An der Steuererklärung. Beispiele, wo man ansetzen könnte habe ich schon ein paar genannt. Aber eine Steuerpolitik von der ein Großteil der Bevölkerung profitiert und die ein weiteres auseinander brechen der Bevölkerung bremsen würde ist hier nicht Mehrheitsfähig. Der Stoff ist zu kompliziert und trocken. Populismus zieht da leider deutlich besser.

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  • Die Kosten des Sozialstaats pro Jahr sind mittlerweile bei 1200 Mrd. Euro angekommen. Kosten des EU Haushalts 31 Milliarden, Entwicklungshilfe 13 Milliarden. EU Corona Hilfsfonds Anteil Deutschland 135 Millarden. Klimaschutzmaßnahmen für Entwicklungsländer 6 Milliarden. Ukraine Hilfen bisher 28 Milliarden. Da wundert es einen nicht, dass die deutschen Privathaushalte zu den ärmeren in Europa gehören.


    Und im Durchschnitt sind die deutschen sehr reich. Was sagt Dir das jetzt? In Deutschland geht die Schere mit am weitesten auseinander und ein Großteilist auf der ärmeren Seite. Ironischer Weise auch ein Grund, warum die Sozialausgaben so hoch sind, trotz im Vergleich zu vor 20 Jahren geringen Arbeitslosenzahlen. Stichwort Aufstocker etc.


    Da wird die Mitte unterm Strich doppelt belastet. Eigentlich müsste man dagegen auf die Straße gehen, aber weil viele in dem Punkt radikalen Kräften auf den Leim gehen liegt der Fokus auf anderen Dingen. Was nicht bedeutet, dass man über die dort angesprochen Themen nicht auch sprechen könnte, aber die größten Probleme liegen woanders. Und die werden durch radikale Kräfte auch nicht besser. Im Gegenteil.

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  • An der Steuererklärung. Beispiele, wo man ansetzen könnte habe ich schon ein paar genannt. Aber eine Steuerpolitik von der ein Großteil der Bevölkerung profitiert und die ein weiteres auseinander brechen der Bevölkerung bremsen würde ist hier nicht Mehrheitsfähig. Der Stoff ist zu kompliziert und trocken. Populismus zieht da leider deutlich besser.

    Wieso kann ich an der Steuererklärung erkennen, wer "vom Staat" profitiert? Kann man das nicht (zumindest auch) eigener Leistung zurechnen? Und ab welchem Einkommen (oder Vermögen) soll die Steuer denn wie geändert werden?


    Wer Änderungen fordert, muss meines Erachtens konkret benennen, was er will - damit man weiß, wer betroffen wäre und was es am Ende an Mehreinnahmen wirklich brächte. Ansonsten ist das bloß Populismus.

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  • Wieso kann ich an der Steuererklärung erkennen, wer "vom Staat" profitiert? Kann man das nicht (zumindest auch) eigener Leistung zurechnen? Und ab welchem Einkommen (oder Vermögen) soll die Steuer denn wie geändert werden?


    Wer Änderungen fordert, muss meines Erachtens konkret benennen, was er will - damit man weiß, wer betroffen wäre und was es am Ende an Mehreinnahmen wirklich brächte. Ansonsten ist das bloß Populismus.

    Eigentlich wollte ich mich nicht auf dieses Minenfeld hier begeben und bereue jetzt schon meine Voreiligkeit.


    Die Antwort könnte Erhöhung des Spitzensteuer-Satzes, die Anpassung der über Jahre zurückgefahrenen Unternehmenssteuern und die Einführung einer Erbschaftsteuer auf große Vermögen sein.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Eigentlich wollte ich mich nicht auf dieses Minenfeld hier begeben und bereue jetzt schon meine Voreiligkeit.


    Die Antwort könnte Erhöhung des Spitzensteuer-Satzes, die Anpassung der über Jahre zurückgefahrenen Unternehmenssteuern und die Einführung einer Erbschaftsteuer auf große Vermögen sein.

    Das ist aber gerade keine Antwort, weil sie zentrale Punkte offenlässt:

    - Erhöhung des Spitzensteuersatzes in welchem Umfang? Davon hängt ja u.a. ab, wie groß der betroffene Personenkreis ist.

    - Wie hoch sind "große" Vermögen? Und was zählt dazu? Selbstgenutzte Immobilien?

    Man wird unweigerlich vor dem Problem stehen, dass entweder das realistisch zu erwartende Mehraufkommen überschaubar wäre oder man einen Personenkreis erfasst, an den man zunächst eher nicht denkt. Vom immer zu bedenkenden Problem der Ausweichreaktionen (Vermögensabbau, Verlagerung ins Ausland usw.) mal abgesehen. Ich glaube, dass SPD und Grüne hier längst tätig geworden wären, wenn hier wirklich etwas zu gewinnen wäre.

    Dass Bielefeld nicht existiert, ist ein Gerücht. Dass in Bielefeld kein Sportjournalismus existiert, ist eine Tatsache.

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  • Eigentlich wollte ich mich nicht auf dieses Minenfeld hier begeben und bereue jetzt schon meine Voreiligkeit.


    Die Antwort könnte Erhöhung des Spitzensteuer-Satzes, die Anpassung der über Jahre zurückgefahrenen Unternehmenssteuern und die Einführung einer Erbschaftsteuer auf große Vermögen sein.

    Jeder vernünftige Kaufmann schaut, wenn die Ausgaben größer als die Einnahmen sind, wo man sparen kann. Bei einem Staat, Land oder der Kommune ist diese Regel vielleicht nicht immer anwendbar, sollte aber über einen Zeitraum von mehreren Jahren in Summe schon so sein.


    Weder Bund, Land oder Kommunen haben in Summe seit Gründung der Bundesrepublik schwarze Zahlen geschrieben.

    Dafür war 1965 Spitzensteuersatz erreicht wenn man 15x soviel wie der Durchschnittverdiener als Jahressalär erhalten hat. Mittlerweile beträgt dieser Unterschied noch 30%.


    Im Klartext heißt das das die Bund, Land und Kommunen gefräßige Nimmersatts sind. Immer mehr Leute zahlen hohe Steuersätze.

    Schon jetzt wird ein Großteil der jährlichen Steuereinnahmen zur Zinstilgung verwendet und ein anderer Teil wird großzügig all over the world verteilt.


    Dafür dürft Ihr bis 67 arbeiten und Eure Renten werden auch mal gleich versteuert.


    Rentenbeiträge sind bei knapp 20%. Das heißt alle 5 Jahre zahlt man ein volles Gehalt. Bei 45 Arbeitsjahren macht das 9 volle Gehälter.

    Wenn man mit 67 als Mann in Rente geht, lebt man statistisch noch knapp 12 Jahre in denen man 48% Rente bezieht. Macht bei mir 6 Jahresgehälter ca..


    Wo sind die anderen 3 ? Von Zinsen die seit Arbeitsbeginn hätten erwirtschaftet werden können, schweige ich sogar und rechne diese nicht ein.


    In Deutschland liegt so ziemlich alles im Argen, weil wir von Leuten regiert werden die sich in ihren Parteien hochgedient haben. Teilweise nicht einmal Berufs- oder Studienabschlüße vorweisen können und nur innerhalb ihrer Blase tätig waren.

    Für mich sind das ganz düstere Zukunftsaussichten und wäre ich jünger, hätte ich meine 7 Koffer schon lange gepackt.

    §16a Grundgesetz:

    (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.

    (2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.

  • Kann man komplexe politische Diskussionen wirklich in einem Forum schriftlich führen, oder ist das dann doch nur eine Aneinanderreihung von Statements? Kann gerne jeder machen wie er will, mein Ding ist das hier nicht.

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