Wie ist das Konzept Ausbildungsverein zu bewerten?
Von den Kritikern des Konzepts wird häufig angeführt, dass es nur ein "Durchlauferhitzer" für Spieler sei, die schnell ihren Marktwert steigern wollen und es als Sprungbrett für attraktivere Vereine nutzen wollen.
Das kann man so sehen. Gilt aber im Falle unserer Arminia bisher nur für Patrick Wimmer. Bei allen anderen seit der Ausrufung dieses Konzepts ist das noch reine Spekulation. Im Gegenteil scheinen etliche Spieler das "Schaufenster" nicht zu nutzen.
Die Frage, die sich mir stellt ist doch die: Ist das Konzept falsch oder die Durchführung?
Das Konzept besagt doch nichts anderes als talentierte Spieler zu verpflichten, diese auszubilden und irgendwann mit Gewinn wieder abzugeben. Es bedeutet aber nicht, dass man zu Beginn einer Saison Spieler verpflichtet und diese am Ende wieder abzugeben. Beispiele für gelungene Ausgestaltung des Konzepts sind Freiburg und Union Berlin. Diese Vereine haben gezeigt, dass man trotz Ausbildungsverein auch in der Liga erfolgreich sein kann!
Andere Vereine wie z.B. Stuttgart, Hertha, Hoffenheim und Wolfsburg sind trotz großer Investitionen auf eher absteigendem Ast. Auch der HSV ist für mich ein abschreckendes Beispiel. Da werden enorme Summen in den Kader gesteckt und es kommt wenig dabei heraus.
Was wurde nun beim DSC falsch gemacht?
Es wurden ohne Rücksicht auf Verluste junge Spieler verpflichtet, die noch nicht soweit sind in der Liga zu performen: Müller, Niemann, Cerny, Bello, Kanuric, Ince und teilweise auch Consbruch haben noch kein Zweitliganiveau oder sind noch zu inkonstant (Consbruch). Es gibt keinen Unterbau (U23), wo diese Spieler sich weiterentwickeln können. Das ständige Verleihen erzeugt keine Identifikation mit dem Verein!
Wie könnte ein Konzept aussehen, das die Ausbildung junger Spieler fördert und trotzdem in der jeweiligen Liga konkurrenzfähig ist?
Es muss ein Kader von 15-18 Spielern da sein, der Anspruch auf einen Stammplatz erhebt! Dazu sollten 3-4 Spieler kommen, welche den "Stammspielern" den Rang ablaufen wollen und auch können. Diese Spieler sind in einem Alter von 22-25 Jahren und haben schon Erfahrungen in vergleichbaren Ligen gesammelt. Darüber hinaus können dann noch 3-4 Spieler da sein, die zwar hochtalentiert, aber nur sporadisch zum Einsatz kommen können. Für unseren Kader bedeutet das:
Anspruch auf Stammbesetzung (ohne Torhüter): Oczipka, Andrade, Ramos, Jäkel, Hüsing, Klünter, Prietl, Vassiliadis, Rzatkowski, Hack, Okugawa, Gebauer, Klos.
Spieler "auf dem Sprung" : Lepinjika, Serra, Lasme, Sidler.
Spieler, die noch Zeit brauchen: Bello, Ince, Consbruch, Kanuric, Schepp und Corbeanu. Die verliehenen Cerny und Müller gehören auch in diese Riege.
Man erkennt hier schon zahlenmäßig eine Unwucht: Zu viele "Jungspunde" und zu wenig "Alte Hasen". Dazu kommen dann noch einige Spieler die unter der Erwartungshaltung liegen: Hüsing, Prietl, Vassiliadis, Rzatkowski, Gebauer und auch Klos, der deutlich unterhalb der von ihm früher gezeigten Leistungen liegt.
Unumstrittene Stammspieler sind eigentlich nur Oczipka, Klünter, Hack und Okugawa. Hoffen wir, dass diese Vier verletzungsfrei bleiben.
Man sieht hier schon, dass die in diesem Forum oft geäußerte Kritik des unausgewogenen Kaders zutrifft.
Ist das die alleinige Schuld von Arabi?
Bei den Spielern trifft das sicherlich nicht zu! Hier wurde mehrfach kommuniziert, dass neben dem GF Sport, der Trainer und der Chefscout bei Verpflichtung zustimmen müssen. Da scheint es in den letzten Jahren einen Wechsel gegeben zu haben. Stichwort: Carlo
Anders natürlich die Situation beim Trainer. Auch wenn Arabi hier nicht alleine entscheiden wird. Aber Vorschläge wird er sicherlich machen.
Mein Fazit: Arabi hat sicherlich einen Hauptanteil an dem bisher total missglückten Modell Ausbildungsverein!
Was ist die Alternative zum Ausbildungsverein?
Geld, Geld, Geld. Wir haben keinen Großinvestor a la Hopp, Kind, Kühne, VW, Bayer, Redbull oder Windhorst.
Also, es bleibt uns nur der Ausbildungsverein oder der Abstieg in die Bedeutungslosigkeit!