Da ich nicht dazu neige, wöchentlich meine Meinung zu ändern, bleibt bei mir auch aufgrund des heutigen Spiels eine große Skepsis. Der Sieg war wichtig und auch hochverdient. Die Abwehr habe ich mit dem überfälligen Wechsel von Schneider für Großer stabiler gesehen, offensiv gab es gute Szenen und die Qualität ist mit den beiden heute anspielenden Außen auch gegeben. Das Offensiv-Spiel ist mir insgesamt aber grundsätzlich weiterhin viel zu statisch und ausrechenbar. Dortmund hat uns da heute sehr gelegen. Für mich bräuchte es so etwas wie einen kreativen Freigeist auf der 10, der auch mal den einen oder anderen Steckpass aus dem Zentrum heraus spielt. Die Spieler, die das spielen könnten, wie Boujellab und Mizuta, sind aber leider komplett außen vor. Mit der individuellen Qualität reicht das meiner Meinung nach so immerhin für einen der ersten Plätze hinter Dresden, Cottbus und Saarbrücken.
Schneider wurde gestern zwei Mal aufgrund von Stellungsfehlern überlaufen, aber es wurde danach nicht gefährlich. Stabiler habe ich es aber auch empfunden, weil er sehr konsequent in den Zweikämpfen ist.
Der wesentliche Unterschied gestern war, dass man versucht hat variabler zu spielen. Teilweise durch lange Bälle auf die schnellen Außen, teilweise durch direktes Spiel nach vorne. Es wurde gestern deutlich weniger zurück und zur Seite gespielt. Wörl hat den Ball noch etwas zu lange gehalten, bevor er abgespielt hat, aber alles in allem war zu sehen, dass man schneller nach vorne spielen will.
Man muss jetzt mal abwarten, ob man die Balance zwischen mehr Risiko und hinten sicher stehen hinbekommt. Mehr Risiko ist aber alternativlos.