Unter der Woche abends nach Bielefeld ist für mich leider nicht drin. Daher meinen ausgiebigen Dank an alle die vom Inhalt der Veranstaltung berichtet haben.
Die Vergangenheitsaufarbeitung scheint im Verein tatsächlich angekommen zu sein. Die Selbstkritik, sofern sie mit Leben gefüllt und die richtigen Schlussfolgerungen auch praktisch umgesetzt werden geben leichte Hoffnung. Trotz dessen bleibt man mit Blick auf die Zukunft mit einer ausgiebigen Ernüchterung zurück. Die erste Liga kann sich der Club augenscheinlich überhaupt nicht mehr leisten. Also weder den Aufstieg noch den Spielbetrieb. Auch wenn das überhaupt nicht mehr das Ziel ist und man weit weg von diesen Sorgen ist, ist diese Aussage schon ein dickes Brett.
Schlimmer finde ich aber noch, dass man zwar erkannt hat, dass der Club schnellst möglich zurück in die 2. Liga gehört, weil dies augenscheinlich die einzige Spielklasse ist in der sich das Schiff über Wasser halten lässt. Aber ein Weg oder auch nur eine Idee, wie das erreicht werden soll scheint nicht vorhanden zu sein. Und hier muss sich das Bündnis tatsächlich mal hinterfragen lassen. Dass die Unternehmen nicht als klassische Investoren mit viel Geld den Verein auf ein gewisses Level heben und immer wieder Geld nachschießen wollen, sondern sich ehr als Lebensversicherung sehen habe ich verstanden und kann auch damit umgehen. Aber wenn man will, dass sich Arminia selbst tragen kann, dann sollte doch die Erkenntnis reifen, dass man dies in der 2. Liga durch die TV-Erlöse besser hinbekommen wird, als in der 3. Liga, wo ständig Löcher gestopft werden müssen. Zumal das Stopfen der Löcher mit großer Wahrscheinlichkeit mittelfristig deutlich teuer ist, als jetzt einmal etwas mehr Geld für den Wiederaufstieg in die Hand zu nehmen.
Solange nicht klar ist, wie Verein und Bündnis diesen Widerspruch ausräumen wollen kann man nicht optimistisch in die Zukunft blicken oder nur auf einen Lucky Punch, wie 2012/13 hoffen. Bis dahin ziehen einem dann Clubs, wie Braunschweig, Rostock oder Magdeburg davon. Das reicht mir als Perspektive einfach nicht, vor allem wenn dabei genauso viel oder mehr Geld verbrannt wird, als wenn man einmal angreift, um sich in Liga 2 zu positionieren.
Im Grunde genommen wäre es mit dem Besuch des Derbysieg mit toller Kulisse ein guter Zeitpunkt sich vom Verein mit einem guten Gefühl abzuwenden, weil absehbar nicht mehr zu erwarten ist. Und wir sind hier ja schon lange nicht mehr so vermessen von mehr als der oberen Hälfte der zweiten Liga zu träumen. Die Möglichkeiten dafür gäbe es auch ohne ständig Geld nachzuschießen.