Das System Profifußball


  • Congstar Freundschaftswerbung

    Die Problematik ist ja nicht neu.

    Aber ich will jetzt mal hier einen Thread neu eröffnen, weil mich dieses Thema schon länger beschäftigt.

    Gestern diese Nicht-Leistung von irgendwelchen Möchtegern Nationalspielern.

    Herr Havertz beschwert sich über mangelnde Unterstützung bei der letzten WM!

    Und in der Pandemie zeigt sich, wie schlecht Profivereine oder - abteilungen finanziell aufgestellt sind.

    Das viele Geld wird übergangslos ausgegeben. Rücklagen für mögliche Krisen gibt es offensichtlich nicht.


    Und unsere letzte Saison ist ja ein Musterbeispiel:

    Der zweitteuerste Kader der Liga steigt sang- und klanglos ab.

    Die Spieler ziehen weiter und kassieren.

    Ich weiß, dass ist alles nicht neu. Aber dieses System lebt immer weiter.


    Die Saudis betreiben Sportwashing ohne Ende mit viel Geld.

    Und ich wette, dass da demnächst ein Champions League Platz herausspringt.

    Mich kotzt das an.

    Aber am Ende bin ich dabei.

    SCHLIMM!


    Und hier im Forum lese ich auch Beiträge über die "armen" Profis.

    Da reicht es oft nicht nach der Karriere ein Leben zu führen, weil nicht genug verdient wurde.

    Wer sagt eigentlich, dass ein berufliches Leben mit Mitte 30 vorbei ist?

    Soll ich diese Leute bedauern? Ich muss mindestens bis Mitte 60 arbeiten.

    Aber für Fußball Profis scheint das nicht zu gelten!

    Mein Bedauern für diese Leute hält sich in Grenzen - insbesondere nach der letzten Arminia Saison!


    Ich habe letztens gedacht zu meinen Wurzeln zurückzukehren.

    Vieleicht mal wieder in den Heidewald zum FCG in die Regionalliga.

    Oder ins Stadion nach Wiedenbrück.


    Aber nix geht auf die Stimmung auf der Alm.

    Dat is irgendwie Ostwestfalen.


    Bin gespannt auf eure Meinungen zum Thema!

    The Alarm waren immer besser als U2. Leider hat es nie jemand bemerkt!
    (Visions 2004)

  • Wie du schon richtig anmerkst ist das alles nicht neu. Aber auch ich hab nach unserem Abstieg angefangen mich weiter unterklassig mal umzuschauen was es da noch für interessante Vereine gibt. Da ich in Wuppertal wohne ist der WSV in der Regionalliga durchaus interessant geworden. Allerdings spielen sie derzeit nicht im eigenem Stadion (wegen Umbaumaßnahmen) und drei Orte weiter zu fahren hab ich nun auch weniger Lust.

    Naja, wie dem auch sei, das Problem mit dem Profifussball ist, dass sich das sportliche und finanzielle immer weiter abspalten. Klar geht es immernoch darum zu gewinnen und weit oben in der Tabelle zu stehen am Ende. Aber nur für Fans und ein paar Spieler ist es am Ende der sportliche Erfolg der Freude bereitet.

    Für viele im Fussballbusiness geht es nur ums verdiente Geld. Und da ein jeder Kopf im Verein nur auf begrenzte Zeit da ist, abgesehen von Spezialfällen wie Frank Schmidt (Trainer) oder Fabian Klos (Spieler), geht es da nur darum in dieser begrenzten Zeit möglichst viel Geld zu verdienen. Nachhaltikgeit total egal.
    Sicher gibt es auch den ein oder anderen Spieler der "für seinen Sport / Verein lebt", aber diese sind absolut in der Minderheit.

    Am Ende guckt der Fan in die Röhre, der sich meist über Jahrzehnte an seinen Verein "bindet". Für andere ist das schnelle Geld und der kurzfristige Fame wichtiger.

    Und das zieht sich durch so viele Bereiche des alltäglichen Lebens durch. Der Fussball bzw. viele Sportarten, sind da nur ein Teil davon.

    Sehe da auch keinen richtigen "Ausweg" raus, außer dass Gesamtgesellschaftlich ein großes Umdenken stattfindet. Aber da sind wir noch sehr viele Jahrzehnte von entfernt.

  • Ich finde, dass man differenzieren sollte. Wenn man sich anschaut, wie viele Jugendliche aufgrund des Drucks der Vereine nur auf die Karte Fuißball setzen und wie wenige es dann am Ende schaffen, dann ist da das erste Problem. Ich rede nicht vnur von 14jährigen Talenten, die schon mit Ablösen die Clubs wechseln und es dann final nicht schaffen. Nimm mal Henrik Koch. Der Junge ist 17 und für uns ein Talent, für andere Clubs wahrscheinlich nur einer von vielen. Er wird nun Profi, das bedeutet gerade noch so einen Schulabschluss, aber danach keine weitere Ausbildung. Wenn er den Sprung von Arminia zu einem halbwegs potenten Verein mit sehr guten Gehältern nicht schafft oder zumindest einen ähnlichen Gang geht wie Fabian Klos, dann hängt er mit spätestens 32 komplett in der Uhr. Das ist das kranke am System.


    Die andere Nummer ist, dass Verträge nichts mehr wert sind und sich Spiele wie Kolo Muani oder Dembele oder, oder, oder aus diesen einfach raus streiken, wenn Paris oder Barca mit den Millionen um sich wirft. Eigentlich müsste man das System so stricken, dass sowas automatisch zu einer entsprechend langen Sperre oder zum Beispiel zu langen Einsatzsperren in internationalen Spielen führt. Gleichzeitig gehören Gehälter und Ablösen gedeckelt und financial Faiplay muss mit echten, knallharten Sanktionen unterlegt werden.


    Ganz am Ende muss man dann überlegen, wie lange man den Fußball noch melken will und wie lange man jedes Jahr noch mehr Geld rauspressen will. Die Saudis sind doch auch nur ein Spiegel dessen, was aus dem Fußball, geworden ist. Die nationalen Wettbewerbe sind in allen großen Ligen, bis auf England, eine Farce. Die Schere geht immer weiter auseinander, auch weil die Fans es bezahlen - von Sky über DAZN bis Prime. Zur Not stampft man neue Turniere aus dem Boden oder reformiert die vorhandenen auf noch größere Profite hin.


    Als Fan interessiert mich mittlerweile fast nur noch Arminia. Manchmal ziehe ich mir die CL rein. Bundesliga bei Gelegenheit. Aber sowas wie früher, wo ich mit meinem Papa zusammen lange Europapokalabende mit dem KSC, dem BVB oder dem SV Werder mit Bier und Chips samt Vor- und Nachberichterstattung zelebriert habe, das gibt es heute absolut nicht mehr. Dafür interessiert es mich leider mittlerweile viel zu wenig.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • dann hängt er mit spätestens 32 komplett in der Uhr. Das ist das kranke am System.

    Ich glaube ich verstehe was du sagen willst. Aber auch mit 32 kann man noch eine Ausbildung machen und Geld verdienen was später zu einer ordentlichen Rente reicht. Guck dir Dennis Eilhoff oder Manuel Hornig an...die haben auch nicht die krassesten Karrieren gemacht und haben mittlerweile einen soliden Beruf der ihnen zum Leben reicht.

    Oder was meinst du?

  • Ich glaube ich verstehe was du sagen willst. Aber auch mit 32 kann man noch eine Ausbildung machen und Geld verdienen was später zu einer ordentlichen Rente reicht. Guck dir Dennis Eilhoff oder Manuel Hornig an...die haben auch nicht die krassesten Karrieren gemacht und haben mittlerweile einen soliden Beruf der ihnen zum Leben reicht.

    Oder was meinst du?

    ja klar kann man das, aber es ist halt ungleich schwerer. Du kannst halt entweder Fußball spielen oder du kannst dir eine berufliche Basis aufbauen. Die Clubs unterstützen dich nach der Karriere in der Regel aber Null. Es gibt auch genügend andere Beispiele, die danach nicht mehr berufliche Fuß fassen konnten.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • Daran haben die Spieler dann aber auch mitunter eine Mitschuld. Es gibt ja genug Beispiele für Fußballer, die neben der Profikarriere ein Fernstudium absolviert haben oder Kontakte für eine zukünftige Geschäftsidee geknüpft haben. Wenn sie ein bisschen gespart haben, starten sie sogar finanziell mit einer ziemlich guten Position. Ich finde nicht, dass es Fußballer in der Hinsicht unbedingt schwerer haben, als andere Leute. Dazu wirft die Branche selbst auch noch diverse Jobs als Trainer, Sportvorstand oder TV-Experte ab, auch wenn das nicht für jeden reicht. Das sind schon keine so schlechten Ausgangsbedingungen. Wer sich natürlich gar keine Gedanken macht und dann als Fußballer nicht genug verdient, um ausgesorgt zu haben, fällt mitunter auf die Nase, das ist im normalen Leben aber auch nicht anders.


    Dass man sich mit Anfang/Mitte 30 beruflich nochmal neu orientieren muss, ist übrigens auch nicht auf Profifußballer beschränkt. Aus der eigenen Lebenserfahrung kann ich sagen, dass das bspw. vielen Doktoranden in der Wissenschaft ähnlich geht, weil da die Karriere in der Wissenschaft bzw. an der Uni nach der Promotion zunehmend zum Flaschenhals wird, vor allem in den Sozial- und Geisteswissenschaften. Sicherlich hat man da auf dem Papier dann ein völlig anderes Qualifikationslevel, muss sich aber trotzdem ziemlich umorientieren.

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    Zum eigentlichen Thema Kommerzialisierung im Fußball: So lange die Vermarktung des Fußballs über global operierende Medien läuft und auch externen Investitionen in die Clubs keine Grenzen gesetzt werden, werden sich diese Missstände nicht beheben lassen. Das Geschäft ist durch die zunehmend globale Vermarktung riesig geworden, und das konzentriert sich natürlich an der Spitze bei den wenigen Topclubs, weil niemand in Asien, Lateinamerika oder Afrika sich für Arminia Bielefeld oder den Karlsruher SC interessiert. Diese globale Vermarktung zieht gewinnorientierte Investoren, Medienimperien, und Merchandiseschleudern an, durch die dann absurde Summen in den Sport fließen. Dazu kommt inzwischen auch noch, dass die Petrostaaten Katar, UAE und Saudi-Arabien den Fußball zunehmend zum Sportswashing nutzen, um sowohl ihre Demokratie- und Menschenrechtsdefizite als auch ihren außerhalb der islamischen Welt kulturell unattraktiven Gesellschaftsmodelle schönzufärben. Dabei spielen dann nicht mehr Rentabilitätserwägungen eine Rolle, sodass quasi unbegrenzt Kapital zufließt, ohne dass der sportliche/geschäftliche Gegenwert gegeben ist.


    Aber auch abseits des ganz großen Geldes ist das Geschäft ein ziemliches Rattenrennen geworden, da die Vereine natürlich versuchen, sich zumindest einen kleinen Teil des großen Kuchens zu sichern (hier in DE durch Zugehörigkeit zu den beiden DFL-Ligen) und dabei finanziell mitunter gewaltig ins Risiko gehen, da man sonst befürchten muss, im Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Nachdem sich in der Bundesliga in den letzten Jahren diverse investorenfinanzierte Retorten breitgemacht haben, ist der Platz dort aber noch enger geworden.


    Ob man dem wirklich entkommen kann, wenn man sich den unteren Ligen zuwendet, weiß ich nicht. Es sei denn man geht direkt in die Kreisliga oder macht wie der HFC Falke einen eigenen Verein auf, der konsequent anders arbeitet. Denn der finanzielle Wettbewerb und die Finanzierung durch Investoren beginnt ja bereits längst im ambitionierten Amateurfußball.


    Außerdem habe ich das Gefühl, dass diese Kommerzialisierungskritik inzwischen bei der jüngeren Generation (außerhalb der Ultraszene, die aber nach außen hin recht abgeschlossen agiert) immer weniger verfängt. Da gibt es meiner Beobachtung nach inzwischen viele, die keine wirkliche Bindung an heimische Vereine haben und bei denen Fußball inzwischen weitgehend über den Kult um einige Einzelspieler (CR7/MessI/Mbappe) über die sozialen Medien in Form von kurzen Clips und Highlights abläuft. Gerade die jungen Leute mit Migrationshintergrund sind für diese schnelllebige und globalisierte Art von Fußball empfänglich, da sie ohnehin keine familiär bedingte enge Bindung an einen deutschen Club haben, und die ggf. in der vorherigen Generation noch bestehende Verbindung zu den Vereinen des Herkunftslandes auch nachlässt. Auch die genannten Golfstaaten werden in diesem Milieu viel unkritischer bewertet als in der ethnisch deutschen Gesellschaft und den Medien hierzulande.


    Man kann und sollte diese Entwicklungen sehr kritisch sehen, aber ob man mit dieser Kritik das System wirklich erschüttern kann, bezweifle ich.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

  • Ich lege mal noch ein anderes Okular an. Der Sport hatte es nie leicht. Mit der Entstehung des modernen Spitzensports Ende des 19. Jahrhunderts (ich setze mal 1896 an mit den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit) ging zunächst ein Professionalisierungsverbot einher, das sich nicht durchhalten ließ und von Anfang an dem Leistungsgedanken widersprach. Zugleich hätte es aber die Kommerzialisierung des Sports eingedämmt. Dann geriet der Sport voll in die Fänge von Politik und Kapitalismus und ist es bis heute. Die politische Instrumentalisierung schien teilweise überwunden nach dem Ende des Kalten Kriegs, war es aber nie - wie die Dopingskandale in Russland, aber auch in den USA (u.a. Marion Jones) gezeigt hatten - und kommt nun mit Wucht und teilweise anderer Gestalt von der arabischen Halbinsel zurück.


    Es gab und gibt keine echte Autonomie des Sports, also Unabhängigkeit von Profit- und Politinteressen. Und wird es auch nie geben; dazu kommt noch das Doping-Problem. Die Frage ist nur, welches Ausmaß man von all diesen "Korruptionen" des Sports ertragen kann.


    Anmerkung: dieser Beitrag hat sich zeitlich mit dem letzten von Halbakademiker überschnitten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Richie hat einen entscheidenden Halbsatz gepostet, mit dem alles steht und fällt:


    … auch weil die Fans es bezahlen…


    Mehr muss man eigentlich zu dem Thema gar nicht sagen. Solange das Melkvieh bereitwillig weiter Milch gibt, dreht sich der Zirkus weiter.


    Bevor ich groß über die Saudis schimpfe, fange ich gerne bei meiner Arminia an, denn Spuren von Größenwahn sind bereits hier vertreten. Eintrittskarten, Trikots, Sondertrikots, selbst Wurst und Bier sind auf einem grenzwertigen Niveau und werden schön Jahr für Jahr angepasst. Habt ihr eine Vorstellung davon, was meine Kumpels letzte Saison gesagt haben, als eine Karte auf J zum Teil 44€ kosten sollte? Oder diese Putzlappen von Sondertrikots? Das wirklich EINZIGE Problem an der Sache ist, dass trotzdem konsumiert wird!

  • Also das Bier und die Bratwurst sind gegenüber einer Kirmes noch günstig :). Aber klar und es wird auch weiter konsumiert werden. Die Kosten steigen, die Löhne steigen und dann steigen halt auch die Preise :). Mit den Trikots ist das glaube ich so eine Sache, da macht dann ehr der Hersteller den Preis. Aber auch da sind wir noch im günstigeren Segment unterwegs. OK spielen natürlich auch keine Bundesliga mehr :).


    Das ist halt alles ein Wirtschaftsunternehmen wo im besten Fall Gewinne erzielt werden, ist ja nicht mit dem Drofplatz von nebenan zu vergleichen.

  • Wenn wenigstens die eigenen Löhne analog wachsen würden, aber das geht nur als Politiker, TV Intendant im öffentlich rechtlichen und sonstige ausgewählten Gruppen... ;)


    Habe heute meiner jüngsten Tochter die ersten Sandalen gekauft und für mich 2 kurze Hosen (aus den alten leider raus gewachsen ;) ) und nen paar Turnschuhe... Inflation hin oder her, das tut weh an der Kasse. Super Benzin hat mittlerweile die 2 Euro wieder geknackt...(diesmal merkwürdiger Weise ohne medialen Aufschrei, seltsam, seltsam...) Verbrecher!


    Und die Frage ist, wie lange kann und will man persönlich den Fußball Konsum noch auf dem Level moderieren?


    Die Schere ist ja im letzten Jahrzehnt nochmal so überdreht auseinander gebogen worden, dass man sich nach den Demutsbekundungen während Corona im Nachhinein amüsiert an den Kopf fassen muss... Das schlimme ist ja, dass diese Vereine ja auch noch Steuergelder kassiert haben.


    Eigentlich darf man es nicht mehr schauen... Eigentlich!

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

    3 Mal editiert, zuletzt von LeckerKnoppers ()

  • Tja, frage ich mich auch die ganze Zeit, wo die Löhne entsprechend steigen...Das mag für die oberen 10% der Gesellschaft gelten...das oberste 1% scheibt sich ja die Gesetze praktisch auch selber.

    Ansonsten kann ich bloß sagen, dass die Medien da wohl erfolgreich die Regierungslinie verbreitet. In der Realität steigen die Löhne aber schon lange nicht mehr so wie die Preise für relevante Dinge...

    Lebensmittel, Wohnen, Sozialbeiträge....Halleluja...

    Da kommen die Löhne nicht mal ansatzweise hinterher...

    Und Arminia kann gerne die Bratwurst bald auf 5 Euro erhöhen und 7 Euro für ein 0,5L Bier nehmen.

    Ich bin schon länger raus dabei. Gibt ja keine Grenzen mehr...und am Großmarkt haben sich die Preise kaum geändert bei Getränken.


    Benzin, siehst du genau richtig, der nächste Witz. Ölpreise längst wieder abgesunken, aber es wird unter Billigung der Politk abkassiert.

    Energiepreise auch ein schlechter Witz.


    Abos für Fußball...am Popo....nach sky und Telekom magenta noch Amazon(e), Dazn, andere Streamingdienste und der ganze Quatsch.

    Nein, Danke!

  • Richtig....ein Blick auf den Jahnplatz/ Kesselbrink reicht...kaum Arminiatrikots...mit Glück noch Bayern oder BVB, ansonsten aber fast nur PSG- Trikots...

  • Benzin, siehst du genau richtig, der nächste Witz. Ölpreise längst wieder abgesunken, aber es wird unter Billigung der Politk abkassiert.

    Benzin ist immernoch viel zu günstig und ÖPNV zu unattraktiv. So schaffen wir es nie aus der Klimakrise. Aber gut, das ein anderes Thema.

  • Du kannst mit reinen Lohnsteigerungen z.B. per Tarifvertrag auch keine Inflationsraten von 10% und mehr ausgleichen. Aber dennoch finde ich manches komisch: Es wird immer gejammert, dass kein Geld da ist, der Lohn steigt nicht, etc. Anders herum sind Weinmarkt, Leineweber, Weihnachtsmarkt, usw. immer noch gerammelt voll. Nach wie vor gibt es ausgebuchte Lokale. Nach wie vor abonnieren Leute DAZN, Prime und Sky. Es scheint so, als würden die Menschen das geld dennoch irgendwie generieren.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • Du kannst mit reinen Lohnsteigerungen z.B. per Tarifvertrag auch keine Inflationsraten von 10% und mehr ausgleichen. Aber dennoch finde ich manches komisch: Es wird immer gejammert, dass kein Geld da ist, der Lohn steigt nicht, etc. Anders herum sind Weinmarkt, Leineweber, Weihnachtsmarkt, usw. immer noch gerammelt voll. Nach wie vor gibt es ausgebuchte Lokale. Nach wie vor abonnieren Leute DAZN, Prime und Sky. Es scheint so, als würden die Menschen das geld dennoch irgendwie generieren.

    Die Boomer haben oftmals ihre Schäflein im Trockenen. Gen X kann am Arbeitsmarkt gerade ganz gut verhandeln. Da haben noch einige Leute ordentlich Geld auf der hohen Kante. Das sieht man auch daran, dass Konzertkarten für genau diese Zielgruppe irre teuer sind - aber die Leute zahlen mal eben 160 € für alternde Stars. In der Regel sitzen die auch in Bestandswohnungen oder eigenen Immobilien - und müssen gerade nicht umziehen oder was Neues finanzieren. Die können sich auch DAZN und Co weiter leisten. ;)

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    "Du bist ein Genie!" - "Nenn mich bloß nicht so, ich bemühe mich lediglich, die mir angeborene Intelligenz durch ständiges Üben voll zu entfalten."
    (Justus Jonas)

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  • Konsum ersetzt auch beim Fußball Sinn. Sinn-volles kostet genau wie Beziehungen Zeit und Aufwand. Da ist der Fußball mit einem kurzen Kick von Gemeinschaftsgefühl und Erfolg ein willkommener Lückenbüßer. So wertvoll, dass nahezu jeder Preis gezahlt wird. Nicht weit von "Brot und Spiele" entfernt. Der Staat wird niemals eingreifen, solange das Geschäft läuft. Woher sollten die geforderten Regeln also kommen? An die (seltenen) Europapokalabende bei deutscher Beteiligung oder das gemeinsame Fußballschauen mit meinem Opa kann ich mich auch noch gut erinnern. Damals wurde noch nicht so viel verdient und ein Profi konnte froh sein, wenn er sich nach der Karriere einen Tabakwarenladen kaufen konnte, um dann dort zu arbeiten. Inzwischen ist das Geschäft so fordernd, dass ein junger Mensch kaum noch die Zeit hat, zu überlegen ob er sich wirklich in die Mühle Profifußball begeben will, wenn er nicht aus einem sehr bodenständigen Elternhaus stammt. Auch auf der Seite des Profis ersetzt Konsum Sinn. Status wird über das Einkommen und die geilen Karren definiert. Persönlichkeiten sind eine Ausnahme, da Vorbilder und Rollenmodelle fehlen. Der Fußball ist ein sehr genaues Abbild der Gesellschaft. Ich schreibe dies nicht mit Frust oder in nostalgischer Verklärtheit. Man erntet was man sät - gesellschaftlich und individuell. Für mich war nun ein Punkt erreicht, mir kein Magenta und keine Dauerkarte mehr zuzulegen und wieder mehr gemeinsam in der Kneipe zu schauen, wobei das Gesellige genauso wichtig ist wie meine Freude am Fußball. Ich brauche auch kein neues Trikot, egal wie es bedruckt ist. Trotzdem bin ich noch gerne auf der Alm oder verbinde mal ein Auswärtsspiel mit einem Wochenendtripp. Mit internationalen Spielen des korrupten Weltfußballs habe ich wenig zu tun. So ist es derzeit rund für mich.

    "Lieber mutig auf die Schnauze fallen, als den Schwanz einziehen und so auf den Sack kriegen." Tego

  • Eine sehr interessante Diskussion.

    Ich glaube alle Schreiber sind jenseits der 20er und die meisten auch jenseits der 30er.
    Die eigene aktive Zeit liegt also schon ein paar Tage zurück und die Sichtweisen auf einzelne Dinge ändern sich häufig.


    Mein Interesse am Fussbsall hat auch in den letzten Jahren deutlich nachgelassen.


    Einige Gründe, die dazu geführt haben (u.a. starke Kommerzalisierung) wurden bereits genannt.


    Für mich kommt noch die Omnipräsenz hinzu (ist natürlich auch ein Auswuchs der Kommerzalisierung). Man kann jeden Tag Fussball zu fast jeder Tageszeit konsumieren. Auch wenn mir täglich mein Lieblingsgericht vorgesetzt wird, bin ich das einfach nach einigen Tagen leid.

    Eine Verknappung auf weniger Tage und geringere Aufsplittung der einzelnen Tage wäre sehr hilfreich.


    Und dann, viele werden das nicht gerne lesen / hören, kann ich mich auch mit einer Truppe, die mit Spielern aus aller Herren Länder zusammengesetzt ist, häufig nur schwer identifzieren.

    Ich kann damit leben das bei Arminia sogut wie kein Bielefelder spielt, bei den Bayern kein Münchener, aber wenn die halbe Mannschaft und teilweise mehr, mit Spielern mit afrikanischen Wurzeln besteht, ist das für mich eher ein Hemmschuh.

    Und bevor einige meinen das hat mit Rassismus zu tun, dem ist mit nicht so. Es hat halt einfach kein Identifikationspotential.


    Der Profifussball hat seinen Zenit erreicht und ich glaube in einigen Jahren werden viele Funktionäre wehmütig an die vergangenen goldenen 2-3 Jahrzehnte denken.

    §16a Grundgesetz:

    (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.

    (2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.

  • Frankiniho : Erstmal der Hinweis, dass ich deine Aussage nicht als rassistisch werte. Ich kann das mit der fehlenden Identifikation nachvollziehen, wenn es dir darauf ankommt, dass Spieler aus der Region in deinem Team dabei sein sollen. Dieses Ideal gibt es allerdings schon seit 30 oder 40 Jahren kaum mehr im Profifußball. Und ich wage die Behauptung, dass hier das Leistungsprinzip doch für eine bei weitem höhere spielerische Qualität gesorgt hat, als damals. Dafür braucht man sich nur mal längere Passagen aus Spielen von „damals“ auf YouTube ansehen.


    Bei der Nationalmannschaft spielen jedoch keine „Ausländer“. Aber natürlich Deutsche mit Migrationshintergrund. Mit deutschem Pass, die in diesem Land aufgewachsen sind. Somit ist die Nationalmannschaft ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Und könnte nach wie vor Identifikation stiften bzw. hat es ja vor wenigen Jahren noch getan.


    Der deutsche Fußball ist derzeit international nun mal qualitativ angehängt. Andere Nationen haben da stark aufgeholt. Zum Teil haben auch Länder wieder aufgeholt, die auch durch tiefe Täler gegangen sind, wie England.

    Um hier wieder Anschluss zu finden benötigt es Reformen, die erst längerfristig wirken. Hier hat der DFB geschaut, wie andere Länder das erfolgreich gemacht haben. Und mit der Reform für den Nachwuchs auch schon mal ein sinnvolles Rezept auf den Weg gebracht. (Falls Watzke das nicht wieder einreißt)

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    "Du bist ein Genie!" - "Nenn mich bloß nicht so, ich bemühe mich lediglich, die mir angeborene Intelligenz durch ständiges Üben voll zu entfalten."
    (Justus Jonas)

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  • Es müssen keine Spieler aus der Region sein und wenn es Spieler mit Migrationshintergrund sind, die hier aufgewachsen sind, sehe ich das auch nicht problematisch.


    Ich denke es ist eher ein Problem wenn es wirklich Spieler aus vielen verschiedenen Nationen sind, die nciht deutschsprachig sind.


    Die Aufstiegstruppe bestand fast nur aus Spielern, die Deutsch gesprochen haben.


    Gemeinsame Sprache ist meiner Meinung nach ein wichtiger Schlüssel für Erfolg.


    Nur wenn die individuelle Qualität dermaßen hoch ist, wie bei Spielern die bei Bayern, ManCity, Liverpool etc. spielen, scheint das ein zu vernachlässigender Faktor zu sein.

    §16a Grundgesetz:

    (1) Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.

    (2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist, in dem die Anwendung des Abkommens über die Rechtsstellung der Flüchtlinge und der Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten sichergestellt ist.

  • Sprache ist in der Tat ein wichtiges Bindeglied. Aber heutzutage ist das halt oft Englisch. Das wird in der Wirtschaft verlangt, auch im Mittelstand. Und im Profifußball kann ich das von Spielern und Trainern auch erwarten. Zumindest in der 2. Liga bei Teams, die strategisch zu den Top 24 gehören wollen.

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