Dann will ich trotz tiefsitzendem Saarbrücken-Stachel mal einen Spieltag für „Eröffnungsgott“ MarkyMark übernehmen:
VERLaufen? Nein, unsere Arminia spielt wahrhaftig in Liga 3 gegen - mit VERLaub - einen Dorfverein aus der Umgebung wie den SC VERL… rein von der oft zitierten Strahlkraft her und nach dem Katastrophenspiel gegen Saarbrücken ist VERLieren verboten, sonst droht Gefahr, dass die geVERLiche Doppel-Abstiegsspirale sich weiterdreht. Wir alle sind gebrannte Kinder und VERLässlichkeit auf bessere Zeiten im Kontext von Arminia existierte noch nie… VERLustieren wir uns nun trotzdem im Sandwich der englischen Woche mit der
Vorschau auf den…
9. Spieltag: SC Verl – Arminia
His-TOR-ie
Zu (zumindest bezüglich der Ligazugehörigkeit) besseren Arminia-Zeiten war der SC Verl in den vergangenen Jahren ein gern gesehener und oft gebuchter Freundschaftsspiel-Kandidat, um „Dinge auszuprobieren“, was mal positiver und mal negativer endete. So gewann man 2018 inklusive Klos-Doppelpack mit 5 - 0, blamierte sich aber auch als Bundesligist unter einem gewissen Frank Kramer in der Saisonvorbereitung 21/22 mit einem 0 - 3. Punktespiele fanden vor vielen Jahren zu Oberliga-/Regionalliga-Zeiten zwischen 1988 und 1995 statt, wo man sich häufig auf Augenhöhe begegnete. Für Nostalgiker hier ein paar Namen der Torschützen von damals: Westerwinter, Golombek, Dörfel und „King Kolle“ Kollenberg. Zum Ende hin dann Leute wie Stratos und Eck, die zu „Eck“pfeilern beim dann folgenden Aufschwung unserer Arminia wurden.
Der Gegner
Seit 2020 in der dritten Liga, hat der SC Verl in der ersten Saison einen respektablen 7. Platz erreicht, in der Folgesaison landete er mit Platz 16 (und Kniat) knapp über dem Strich, um die Saison 22/23 mit 49 Punkten auf Platz 10 zu beenden. Prominester Neuzugang und namenstechnisch leicht zu merken ist Torwart Luca Unbehaun, der beim BVB ohne Perspektive war und diese Saison bei unserem Gegner bereits 17 Mal hinter sich greifen musste, was den Ligahöchstwert bedeutet. Wobei es eigentlich nur 15 Mal waren, nachdem es im Spiel gegen den BVB II Unbehaun umgehaun hat und in den letzten Minuten Mittelstürmer Mittelstädt in den Kasten musste. Dort agierte er äußerst unglücklich, als er das 2 zu 3 in der Nachspielzeit schluckte. Gegen die Münchner Löwen stand Ersatzkeeper Tom Müller im Tor und kassierte ein unglückliches Eigentor. Bester Torschütze in die richtige Richtung ist mit Lars Lokotsch ein weiterer Neuzugang, der von Fortuna Köln kam und bereits viermal einnetzte. Von Dynamo bis Saisonende geliehen ist Oliver Batista Meier im offensiven Mittelfeld, der neben drei Toren auch bereits zwei Torvorlagen auf seinem Konto hat. Eine weitere interessante Personalie als Randbemerkung und ohne bisherige Ligaeinsätze ist Joscha Wosz, Neffe des bei uns so beliebten Ex-KeinerWeißWarum-Nationalspielers Dariusz.
Der Saisonstart der Verler verlief trotz höchster Anzahl an Pässen in Liga 3 ähnlich durchwachsen wie bei Arminia und nach dem Motto „Vorne hui – hinten pfui“. Dabei allerdings insgesamt hinten pfuier, sodass unter dem Strich nur 7 Punkte nach 8 Spielen und damit sogar einer weniger als bei uns auf der Habenseite stehen.
Die Arminia
spielte gegen Saarbrücken eine absolute Horror-Halbzeit und lud den Gegner in Hälfte 2 durch Fehler auf Bambini-Niveau zum Tag des offenen Tores ein, was am Ende zu einem Ergebnis führte, das man sonst maximal in einer anderen Sportart bei einem sehr schlecht aufgelegten Zverev erlebt. Nach dem Hachinger Hoffnungsschimmer hat es unser Team gewohnt zuverlässig geschafft, alle Hoffnungen auf bessere Zeiten wieder im Keim zu ersticken. Temporär-Effendi Marky Mark hatte da in Sachen „Turnaround“ schon so eine Ahnung: Umgedreht hat die Arminia, die uns ihre hässlichste Fratze präsentierte, lediglich ihren „Januskopf“.
Mit 8 Punkten nach 8 Spieltagen liegen wir trotz des Geduld-Geredes durch den Maximal-Umbruch sicher ein Stück hinter den Erwartungen und weit hinter mancher Hoffnung zurück. Ein Fünkchen Zweck-Optimismus für das Verl-Spiel verbreitet die mit seinem schönen Kopfballtreffer beendete Torflaute von „Torlos-Klos“ und der Gegner, der auch maximal mit Wasser kocht. Gut möglich, dass der löchrige Abwehrriegel gegen Verl umgebaut wird, um ergebnistechnisch wieder im Fußballsport zu landen und im Bestfall drei Punkte einzusammeln.
Kommen & gehen
Hier sticht natürlich die Personalie auf der Trainerposition heraus. Mitch Kniat wurde aus Verl weggelotst und war direkt „Feuer und Flamme“ für die Aufgabe bei Arminia, auch wenn es aktuell eher nach Verbrennungen aussieht. Mutzel stellte ihn damals so vor: "Er bringt genau die Eigenschaften und die Begeisterung mit, die für das Profil des neuen Arminia-Cheftrainers wichtig sind: eine klare Spielidee mit viel Ballbesitz, hohem Pressing und offensiver Ausrichtung…“. Das lasse ich mal unkommentiert stehen…
In Verl hat Kniat gute Arbeit geleistet, übernahm den Trainerposten dort im Februar 22 als 17., hielt sie in der Liga und spielte nach mit Arminia 23 vergleichbarem Umbruch und Startschwierigkeiten eine starke Folgesaison.
Weitere Arminen mit Verler Vergangenheit sind Lannert und Putaro, die bereits unter Kniat 21/22 agierten sowie Yildirim und der aktuell verliehene Schepp.